Johannes Baptist Katschthaler
Dr. Johannes Baptist Katschthaler (* 29. Mai 1832 in Hippach im Zillertal, Tirol; † 27. Februar 1914 in der Stadt Salzburg) war (Fürst)Erzbischof und der bisher letzte Kardinal von Salzburg.
Leben
Johannes Baptist Katschthaler war der Sohn des Hippacher Mesners, Organisten und Schullehrers Jakob Katschthaler und seiner Frau Theresia, geborene Gredler.[1] Auf Anregung von Erzbischof Friedrich von Schwarzenberg besuchte er das Erzbischöfliche Knabenseminar in Salzburg und legte 1852 am Salzburger Gymnasium seine Matura ab. Er studierte in Wien Medizin, später Theologie in Salzburg. Außerdem erlernte er mehrere Instrumente wie Violine, Viola, Violoncello, Klarinette, Klavier und Orgel. Am 31. Juli 1855 wurde er in Salzburg zum Priester geweiht, wurde 1856 Pfarrvikar in St. Johann und promovierte 1862 in Salzburg. 1864 wurde er Dogmatikprofessor in Salzburg, 1875 in Innsbruck. Als er 1880 ins Salzburger Domkapitel gewählt wurde, kehrte er nach Salzburg zurück und wurde 1882 zum Regens des Priesterhauses bestellt, was er bis 1900 blieb.
Am 12. Juli 1891 wurde Katschthaler als Titularbischof von Cybistra zum Weihbischof in der Erzdiözese Salzburg geweiht. Als solcher wurde er 1892 Dompropst und dann 1900 auch Kapitelvikar. Am 17. Dezember 1900 bestätigte Papst Leo XIII. Katschthaler seine am 10. Mai 1900 erfolgte Wahl zum Erzbischof von Salzburg, ein Monat später wurde er am 13. Jänner 1901 in sein Amt eingeführt.
Am 22. Juni 1903 wurde er zum Kardinal erhoben und trug als solcher den Titel Kardinalspriester von S. Tommaso in Parione.
Am 10. September 1908 weihte Katschthaler die Elisabethkapelle auf der Schmittenhöhe in Zell am See aus Anlass des 10. Todestages von Kaiserin Elisabeth von Österreich ein.
1912 erhielt er das Großkreuz des St. Stephansordens. Am 6. Juli im selben Jahr weihte er das neue Erzbischöfliche Privatgymnasium Borromäum in Salzburg-Parsch.
Katschthaler förderte die Idee einer Salzburger Universität und die cäcilianische Reform der Kirchenmusik.
Er war Mitglied der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde.[2]
Er hatte auch den Philosophen und Pädagogen Otto Willmann nach Salzburg berufen.
Werke
- Zwei Thesen für das allgemeine Concil von Dr. G. C. Mayer, beleuchtet, 2 Abt., 1868-1870;
- Theologia dogmatica catholica specialis, 5 Bde., 1877-1888;
- Begriff, Nutzen und Methode der Dogmengeschichte, in: ZKTh 6, 1882, 472-528;
- Marianische Vorträge, 1885;
- Kurze Geschichte der Kirchenmusik, 1893;
- Predigten und kurze Ansprachen, 10 Bde., 1892-1896;
- Sonntagspredigten, 2 Bde., 1899-1908.
Sonstiges
Das Katschthaler Kreuz ist ein Flurkreuz auf dem Salzburger Mönchsberg, das seinen Namen trägt, aber aller Wahrscheinlichkeit nach nicht von ihm in Auftrag gegeben wurde.
Bildlink
- ANNO, "Salzkammergut-Zeitung", Ausgabe vom 5. August 1906, Titelseite: "Zum 50jährigen Priesterjubiläum Sr. Eminenz des Hochwürdigsten Herrn Johannes Kardinal Katschthaler, Fürsterzbischof von Salzburg, am 31. Juli 1906."
Quellen und Literatur
- catholic-hierarchy.org
- Biografisch-Bibliografisches Kirchenlexikon
- Lauth, Wilhelm: Hermann Spies — Ein Salzburger Domkapellmeister aus dem Rheinland, in: MGSLK 145, 2005, S. 303
- Niese, Claudia: Josef Michael Mayburger, in: 400 Jahre Akademisches Gymnasium Salzburg, S. 160.
Einzelnachweis
Vorgänger |
Salzburger Erzbischof 1900–1914 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Direktor des fürsterzbischöflichen Priesterseminars Salzburg 1882–1900 |
Nachfolger |
- Person
- Person (Geschichte)
- Person (Kirche)
- Person (Katholische Kirche)
- Person (Politik)
- Erzdiözese
- Geschichte (Erzdiözese)
- Geschichte (Erzbistum)
- Kultur und Bildung
- Religion
- Katholische Kirche
- Erzbischof
- Weihbischof
- Dompropst
- Land Salzburg
- Landtag
- Landtagsabgeordneter
- Zuagroaste
- Tirol
- Nordtirol
- Bezirk Schwaz
- Geboren 1832
- Gestorben 1914