Am 22. Dezember 1999 ging die CDU-Generalsekretärin voll ins Risiko – und schickte per Zeitungsartikel einen „Scheidungsbrief“ an den Ex-Kanzler. Wie schildern Wolfgang Schäuble und Angela Merkel den Vorgang in ihren Memoiren?
Mit sechsteiligen Weihnachtsserien knüpfte das ZDF ab 1979 an die zuvor gefeierten Adventsvierteiler wie „Der Seewolf“ an. Bis in die späten 1990er waren sie Straßenfeger, für die sich die ganze Familie vor dem Fernseher versammelte. Eine Serie wurde sogar im Kino fortgesetzt.
Deutsche Wissenschaftler haben in Ägypten ein 3900 Jahre altes Grab entdeckt. Dort liegt auch die Priesterin Idy. 70 Meter tief im Berg fand der Ägyptologe Jochem Kahl dann das größte nicht-königliche Grab seiner Zeit.
Jahrzehntelang hatte der panamaische Offizier Manuel Noriega eng mit der CIA zusammengearbeitet. 1988 entzog Washington ihm den Schutz. Als Noriega im Größenwahn die Situation eskalierte, griffen die USA am 20. Dezember 1989 durch.
Die Wikinger feierten im Winter Feste mit Tieropfern, deren Blut an Wände, auf Statuen und auf Gäste gespritzt wurde. Getrunken und verspeist wurden dabei geweihtes Bier und Fleisch. Eine bestimmte Entwicklung bereitete den brutalsten Bestandteilen von Festen dieser Art ein Ende.
Nach der gescheiterten Offensive bei Kursk im Sommer 1943 musste die Wehrmacht permanent in der Defensive kämpfen. Der Panzer, das Symbol der Blitzsiege, wurde als „Feuerwehr“ verschlissen. Rettung sollte eine andere Waffe bringen.
Die Jagd auf ihn dauert schon mehr als 25 Jahre: BKA, Europol und Interpol fahnden nach Norman Volker Franz, der in den 1990ern kaltblütig fünf Morde beging und zweimal aus dem Gefängnis türmte.
Aus einem Massengrab auf einem antiken Friedhof bei Skopje wurden die Skelette von vielen römischen Soldaten geborgen. Wurden sie Opfer eines Strafverfahrens barbarischer Invasoren – oder kämpften sie in einem Bürgerkrieg auf der falschen Seite?
Der ehemalige Linken- und jetzige BSW-Politiker Tilo Kummer wird Minister im thüringischen Kabinett – dabei war er hauptamtlicher Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit. Deren Wachregiment war alles andere als eine normale militärische Einheit.
Am 18. Dezember 1984 entging die Nato School in Oberammergau einem Autobombenanschlag. Es war das erste Attentat der neu formierten RAF-Terroristen, die bis 1993 immer wieder Morde begehen sollten. Bis zu 43 Menschen hätten sterben können.
Am 16. Dezember 1944 begann auf direkten Befehl Hitlers die Ardennenoffensive. Wehrmacht und SS setzten bei diesem letzten Großangriff ihre letzten Reserven ein, um die alliierte Koalition zu spalten. Doch die Folgen eines Erfolges wären gravierend gewesen
Mit seiner Invasion wurde der Mongole Kublai Khan 1293 unfreiwillig zum Geburtshelfer eines Großreichs auf Java. Die Eroberung scheiterte, und Majapahit stieg zum globalen Zentrum des Gewürzhandels auf. Der begründete ein Goldenes Zeitalter.
Vor 1250 Jahren wurden die Volksstämme der „Westfalaos“ erstmals schriftlich erwähnt und von Karl dem Großen in den Sachsenkriegen unterworfen. Bis heute ist unklar, wo sie ihre Machtzentren hatten. Forscher suchen nun danach – und korrigieren Fehlannahmen der Geschichtsschreibung.
Mit vier Schiffen brach der Portugiese Vasco da Gama 1497 auf, um den Seeweg nach Indien zu öffnen. Als er 27 Jahre später auf seiner dritten Reise dorthin starb, hatte der Handel mit exotischen Gewürzen ein weltumspannendes Imperium begründet.
Seit den 1960er-Jahren sind Generationen von Kindern in Deutschland mit Fantasy- und Märchenproduktionen aus der einstigen CSSR aufgewachsen. Darunter ist die Serie „Pan Tau“, die erstmals am 13. Dezember 1970 im deutschen TV lief. Für die Filmemacher war dieses Genre nicht ohne Grund attraktiv.
Bereits im Römischen Reich war der Konsum von Rauschmitteln weit verbreitet. Aber auch die Barbaren im Norden setzten auf Stimulanzien, wie eine neue Studie zeigt. Das würde kleine Objekte erklären, die vor allem im Krieg zum Einsatz kamen.
Im September 1944 startete die bis dahin größte Luftlandeoperation der Geschichte. Das Ziel war die Rheinbrücke von Arnheim. Doch die schlechte Konzeption ermöglichte der Wehrmacht einen letzten Sieg.
Mit Konstruktionsplänen und 65 Tonnen Quecksilber an Bord startete U 864 im Februar 1945 Richtung Japan. Ein britisches U-Boot ortete den Transport. Vor der Küste Norwegens kam es zum Kampf.
Die Idee klang bestechend: Eine mobile, ferngelenkte Sprengladung auf Ketten gegen den Feind zu schicken. Den Praxistest überstand der Einfall allerdings nicht.
Hinter verschlossenen Türen redete Hitler am 23. Mai 1939 vor seinen obersten Militärs Klartext: Deutschland sollte so schnell wie möglich Polen überfallen. Doch das war nur der erste Schritt.
Eine britische Flotte versuchte im September 1940, den wichtigen Hafen Dakar im Senegal für das „Freie Frankreich“ zu gewinnen. Doch die Garnison hielt zum Vichy-Regime und brachte Charles de Gaulle an den Rand des Selbstmords.
Die Angreifer kamen mit der Sonne im Rücken: Am Morgen des 12. November 1944 attackierten Bomber der Royal Air Force in einem nordnorwegischen Fjord das letzte deutsche Großkampfschiff. Die „Tirpitz“ hatte keine Chance. Mindestens 940 Seeleute sterben.
Am 7. November 1944 starb der GRU-Spion „Ramsay“ in Tokio am Galgen. Die Sowjetunion hatte ihn verleugnet – etwa zwei Jahrzehnte nach dem gewaltsamen Tod von Richard Sorge änderte sich das durch zahlreiche Ehrungen im gesamten Ostblock.
Ein deutscher Diplomat prägte 1942 auf einer Pressekonferenz ungewollt eine Formulierung, die fortan britische Bomberpiloten motivierte. Propagandaminister Joseph Goebbels schäumte, war aber machtlos.
Ende Oktober 1974 erschien das Buch „The Ultra Secret“ des britischen Geheimdienstoffiziers Frederick W. Winterbotham. Es offenbarte nach fast 30 Jahren Schweigen den wichtigsten nachrichtendienstlichen Triumph aller Zeiten – und wirkte als Generalvollmacht.
Regelmäßig blickt WELTGeschichte auf Schlagzeilen, die WELT im Laufe der Jahrzehnte veröffentlicht hat – und berichtet, was weiter geschah. Heute: Die praktische Vernunft eines Bundeswirtschaftsministers, die allerdings unerhört verhallte.
Ein Amulett, das in Frankfurt am Main bei Ausgrabungen gefunden wurde, enthüllt ein frühes Kapitel der deutschen Kirchengeschichte: Es enthält das älteste Bekenntnis zum christlichen Glauben – nördlich der Alpen.
Bis ins 19. Jahrhundert starben in Deutschland Menschen „auf dem Rad“. Funde zeigen, wie sie dabei litten. So unmenschlich die Todesarten waren, so groß war offenbar der Unterhaltungswert für die Zuschauer. Es ging um das Ausleben von Gefühlen.
In Rheinland-Pfalz beschäftigt ein Archäologie-Skandal die Generaldirektion Kulturelles Erbe. Es geht unter anderem um zwei angebliche Sensationsfunde, den „Neandertaler von Ochtendung“ und das „Schlachtfeld von Riol“. Der beschuldigte Landesarchäologe weist die Manipulationsvorwürfe zurück.
Um die japanische Invasion Malayas abzuwehren, lief der britische Admiral Tom Phillips im Dezember 1941 mit zwei Schlachtschiffen aus Singapur aus. Überzeugt von der Stärke seiner Flak, verzichtete er auf Luftunterstützung. Ein Fehler.
Am 1. November 1950 wollten sich zwei puerto-ricanische Nationalisten den Weg zu US-Präsident Harry S. Truman freischießen und ihn umbringen. Die Zielperson nahm es gelassen.
Im April 1862 versammelte Unionsgeneral Ulysses S. Grant seine Armee zum Stoß in den Süden bei Shiloh. Dort wurde er von den Konföderierten überrascht. Es folgte ein entsetzliches Gemetzel.
Am 10. Dezember 1924 eröffnete die 16. Automobilausstellung in Berlin. Sie begründete einen neuen Trend – der Anfangserfolge feierte, sich aber erst zwei Jahrzehnte später mit dem deutschen Auto schlechthin durchsetzen konnte.
Tausenden westlichen Ausländern verweigerte das Regime von Saddam Hussein im Herbst 1990 die Ausreise. Sie waren das Faustpfand, um die Beute Kuwait zu behalten. Willy Brandt machte sich auf den Weg.
Warum Menschen, die flüchten müssen, ihre Haustür abschließen, warum das Ankommen so schwer ist und welche Rolle die Vertriebenen im Kollektivgedächtnis spielen: Ein Gespräch mit dem Historiker Andreas Kossert.
Am 30. Oktober 1989 wurde der „Schwarze Kanal“, die Sendung des SED-Chefpropagandisten Karl-Eduard von Schnitzler, letztmals ausgestrahlt. Er galt als „Goebbels der DDR“ und kaufte gern im Westen ein.
Manuel Panselinos ist seit Langem ein Mysterium – womöglich, weil dies nicht der echte Name des byzantinischen Malers ist. Mit forensischen Methoden bringen Fachleute nach 700 Jahren Licht ins Dunkel.
Seit November 1970 herrschte der alawitische Clan al-Assad in Syrien. Hafiz al-Assad errang die Führungsposition durch eine seltene Kombination von militärisch-strengem Pragmatismus mit arabischem Nationalismus.
Am 9. Dezember 1983 startete „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ in den deutschen Kinos. Das mit Spannung erwartete Finale der originalen „Star Wars“-Trilogie bot große Schauwerte. Es war der (vorläufige) Showdown einer Filmreihe, die für ihren Schöpfer George Lucas ein enormer Kraftakt war.
Zum Panettone gibt es die schönsten Anekdoten. Einen ungeahnten Aufschwung feierte der Weihnachtskuchen in den 1950er-Jahren. Denn das Gebäck stand für ein modernes Produkt, das zugleich eine lange Tradition hatte. Vermutlich um diese Zeit kamen die ersten Legenden über seinen Ursprung auf.
Um den Übergang aus der SED-Diktatur in eine freie Gesellschaft zu moderieren, trat ab dem 7. Dezember 1989 in Ost-Berlin ein Gremium aus Oppositionellen und Vertretern des Apparates zusammen. Eine Aufgabe erfüllte der „Runde Tisch“ gut, eine leidlich, bei einer versagte er.
Im krisenhaften Spätmittelalter trieben Alexander „Sawney“ Bean und sein Clan im Süden Schottlands ihr Unwesen. Sie raubten Reisende aus und verspeisten sie. Als Soldaten im Jahr 1435 ihre Höhle entdeckten, bot sich ihnen ein Bild des Grauens.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion lagerten tausende Kernwaffen in der Ukraine, Kasachstan und Belarus. Die USA drängten die Nachfolgestaaten, sie an Russland zu übergeben. Doch die dafür am 5. Dezember 1994 in Budapest gewährten Sicherheitsgarantien waren wenig wert.
Weil sich Torpedos als unzuverlässig erwiesen, rüstete die Royal Navy ab 1916 U-Boote mit großkalibrigen Geschützen aus. Die erste dieser Einheiten war die M1. Sie verschwand im Herbst 1925 und wurde erst 42 Jahre später wiederentdeckt.
Mit ihren Maschinen vom Typ Soko J-21 beherrschte die serbische Luftwaffe den Himmel über Bosnien. Bis am 28. Februar 1994 Nato-Jets begannen, das UN-Flugverbot mit Gewalt durchzusetzen.
Unwahrheiten sind Teil der Politik. Doch nur wenige verstanden dieses Handwerk offenbar so gut wie der Naturforscher, Journalist und Diplomat Benjamin Franklin. Eine seiner Lügen ließ die Spannungen zwischen den USA und Großbritannien noch Jahrzehnte später eskalieren.
Einer der berüchtigsten Guerillaführer der Südstaaten im US-Bürgerkrieg war „Bloody Bill“ Anderson. Massaker an Wehrlosen prägten seinen Ruf als pathologischer Killer. Nach seinem Tod 1864 sollten zwei seiner Anhänger Furore machen.
Lange hatten die Briten über Indiens blutige Traditionen hinweggesehen. Generalgouverneur Bentinck aber wollte es nicht mehr hinnehmen, dass Witwen mit ihrem toten Mann verbrannt wurden. 1829 erließ er ein weitreichendes Gesetz.
Als Japan 1904 Russland den Krieg erklärte, erhielt General Kuropatkin den Oberbefehl über die zarischen Truppen. In der Riesenschlacht bei Mukden versuchte er, den Gegner zu stoppen. Seine Niederlage führte in die Revolution.
Nur eine „Fragestunde“: Anfang 1963 trat der ehemalige Großadmiral und Hitler-Nachfolger Karl Dönitz an einem Gymnasium in Geesthacht auf. Eingeladen hatte ihn ein Schülersprecher namens Uwe Barschel. Ein Skandal war die Folge.
Die grausame Bluttat sorgte 1993 weltweit für Entsetzen: Damals erst zehn Jahre alte Täter töteten den zweijährigen Jamie Bulger. Vor dem Gerichtsgebäude in Liverpool versammelte sich ein Lynchmob. Auch drei Jahrzehnte später lässt der Fall Großbritannien keine Ruhe.
Am 5. Februar 1875 erklärte Papst Pius IX. Gesetze im Deutschen Reich für nichtig, die seine Macht beschnitten. Reichskanzler Otto von Bismarck hielt stand – musste aber später vor allem aus einem Grund eine Niederlage hinnehmen.
Ein Symbol für russische Zähigkeit: Am 2. Februar 2023 besucht der Kremlherr Wladimir Putin die Stadt an der Wolga, um den Sieg im Zweiten Weltkrieg gegen die deutsche 6. Armee zu feiern. Ob er veranlasst, dass die Namensänderung bleibt?
Der karthagische General gilt als gefährlichster Gegner Roms und einer der größten Feldherrn der Antike. Hätte er nach seinem Triumph bei Cannae 216 v. Chr. die Stadt am Tiber erobert, wäre die Weltgeschichte anders verlaufen.
Seit ihrer Rettung 2002 haben Wissenschaftler viele Geheimnisse der Himmelsscheibe von Nebra entschlüsselt. Neueste Analysen machen ihren Herstellungsprozess plausibel. Danach wurde ihre Grundform in einem aufwendigen Verfahren erzeugt.
Am frühen Morgen des 3. Dezember 1984 explodierte in einer Chemiefabrik im nordindischen Bhopal ein Tank. Eine toxische Wolke überfiel die benachbarten Slums und tötete bis zu 25.000 Menschen. Noch immer fordert die größte Chemiekatastrophe Opfer.
Die Insel Zypern war ein wichtiges Handelszentrum in der Bronzezeit. Bis um 1200 v. Chr. das mediterrane Mächtesystem kollabierte. Wie das den Alltag der Menschen veränderte, zeigt sich auch im Kochgeschirr und den Speisen, die darin zubereitet wurden.
Kein anderes Relikt der römischen Zivilisation ist heute so populär wie der Gladiator. Man hat seine Kämpfe mit Sensationsgier und Dekadenz erklärt. Aber es ging nicht um „Brot und Spiele“. Die ganze Ordnung des Imperiums entfaltete sich in der Arena.
Der deutsche Stadtkommandant der westlichsten deutschen Großstadt wusste, dass er auf verlorenem Posten stand. Mit melodramatischen Funksprüchen sicherte er sich ab – und opferte die historische Bausubstanz der früheren Metropole.