Bruck an der Großglocknerstraße

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Ortsbild
Karte
Karte 5671.png
Basisdaten
Politischer Bezirk: Zell am See (ZE)
Fläche: 45,74 km²
Geografische Koordinaten: Koordinaten: 47° 16' N, 12° 49' O
Höhe: 756 m ü. A.
Einwohner: 4 990 (1. Jänner 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 109 Einwohner pro km²
Postleitzahl(en): 5671
Vorwahl: 06545
Gemeindekennziffer: 50 602
Gliederung Gemeindegebiet: 4 Katastralgemeinden
Gemeindeamt: Raiffeisenstraße 6
5671 Bruck an der Großglocknerstraße
Offizielle Website: www.bruck-großglockner.at
Geografische Karte:
Politik
Bürgermeister: Barbara Huber (ÖVP, 2019)
Gemeindevertretung (2024): 21 Mitglieder:
12 ÖVP,
5 SPÖ,
2 Grüne,
2 FUB
Bevölkerungs-
entwicklung
Datum Einwohner
1869 1 504
1880 1 656
1890 1 605
1900 1 756
1910 1 925
1923 2 013
1934 2 490
1939 2 492
1951 3 258
1961 3 145
1971 3 602
1981 3 747
1991 3 926
2001 4 430
2011 4 443
2020 4 802
rechts unten Bruck an der Großglocknerstraße
Bruck an der Großglocknerstraße von Westen im März 2022.
Bruck und Lukaspalfen, vom Brucker Berg aus fotografiert
Bruck, Jänner 2010
Salzachtal bei St. Georgen im Pinzgau, vor dem Kraftwerksbau vom St. Georgener Kirchbühel aus aufgenommen
Blochholz am Brucker Berg, im Hintergrund Schloss Fischhorn und Zeller See

Bruck an der Großglocknerstraße ist eine Gemeinde im Pinzgau (Bezirk Zell am See).

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt im Salzachtal südöstlich der Bezirkshauptstadt Zell am See. Nach Süden hin öffnet sich das Fuscher Tal zur Großglockner Hochalpenstraße. Durch die Gemeinde fließt von Westen nach Osten die Salzach, vom Süden her mündet aus dem Fuscher Tal die Fuscher Ache.

Im Norden erhebt sich der Hundstein, der für das Hundstoa-Ranggeln weitum bekannt ist. Der Gipfel befindet sich allerdings bereits in der nördlichen Nachbargemeinde Maria Alm am Steinernen Meer.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet erstreckt sich auf die vier Katastralgemeinden Bruck, Hundsdorf, Reith und St. Georgen mit den folgenden Ortsteile:

In kursiver Schrift wird die Einwohnerzahl der Ortschaften zum 1. Jänner 2022 angegeben.[2]

Eingemeindungen

Mit der "Verordnung des Landeshauptmanns in Salzburg vom 23. November 1938, betreffend die Zusammenlegung von Gemeinden und die Bildung von Verwaltungsgemeinschaften für Gemeinden"[3] wurde die Gemeinde St. Georgen im Pinzgau zum 1. Jänner 1939 zur Gemeinde Bruck an der Großglocknerstraße eingemeindet.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind im Süden Fusch an der Großglocknerstraße, im Westen Kaprun, im Nordwesten Zell am See, im Norden Maria Alm am Steinernen Meer und im Osten Taxenbach.

Geologie

Bruck liegt an der südöstlichen Grenze der Brucker Schwelle, einer Geländehöhendifferenz zwischen der Zeller Furche im Zeller Becken und dem Salzachflussbett.

Religion

Im Gemeindegebiet von Bruck befinden sich mehrere Bildstöcke und Kapellen, sowie drei katholisch geweihte Kirchen der Pfarre Bruck an der Glocknerstraße. Es sind dies die Pfarrkirche zum hl. Georg aus dem 14. Jahrhundert im Ortsteil St. Georgen, die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt im Hauptort und die Kirche des ehemaligen Franziskanerklosters in St. Anton.

Maximilian Effenberger, Ortschronist und früherer Bezirkshauptmann in Zell am See nahm an, dass ein erster bescheidener Kirchenbau im Zentrum des Ortes möglicherweise bereits im 11. Jahrhundert bestanden hat. Urkundlich erwähnt und somit quellenmäßig nachgewiesen ist eine Kirche in Bruck erst im Jahr 1486. Diese Kirche wurde beim großen Brand im Jahr 1867, dem zahlreiche Gebäude zum Opfer gefallen sind, völlig zerstört. Mit der Wiedererrichtung der heute in Bruck befindlichen Pfarrkirche wurde 1868 nach Plänen von Friedrich von Schmidt begonnen.

Geschichte

Aus Fundgegenständen kann auf eine Besiedelung in der Bronzezeit, der Hallstattzeit und der La-Tène-Zeit geschlossen werden. Auf dem Weberpalfen bei der Ortschaft Gries im Pinzgau fanden sich auch Hinweise auf den Übergang der Steinzeit auf die frühe Bronzezeit. Andere Funde und archäologische Grabungen belegen die Besiedlung auch in römischer Zeit.

Der Name Bruck stammt unzweifelhaft von einer Brücke über den Fluss. Diese muss damals von großer Bedeutung gewesen sein, da Bruck der Kreuzungspunkt der Süd-Nord-Route über den Tauern und der (heute kürzesten, innerösterreichischen) Ost-West-Route war und ist. Bis 1935 hieß der Ort Bruck im Pinzgau. Im Gegensatz zu anderen Orten wurde nicht der Name des Flusses, den die Brücke quert, zum Namensteil des Ortes, sondern die Region und das ist eben der Pinzgau. Über die Herkunft dieser Bezeichnung herrscht keine Einigkeit. Im 8. Jahrhundert findet sich die germanisch-deutsche Bezeichnung Pinuzgaoe, später Pinzgov, Pinzgiou, dann Pinzgowe, Pinzgeu und schließlich Pinzgau. Die ersten schriftlichen Nennungen des Ortes "Prugg in Pinzgrey" ("Pinzgrey" dürfte auf einem Schreibfehler beruhen) stammen aus den Jahren 1227 (Tausch des Schlosses Fischhorn) sowie 1232 (Besitzbestätigung des Papstes Gregor IX).

Am 14. September 1867 brach nach Mitternacht im Stall des Schmieds Feuer aus, das auf 13 Wohngebäude und die kurz zuvor restaurierte Kiche übergriff, auch der Pfarrhof und das Schulhaus wurden ein Raub der Flammen. Auf dem rechten Salzachufer blieben nur ein kleines Haus und das Püffenwirtshaus verschont. Ebenso verschont wurden die Häuser auf dem linken Salzachufer und die Brücke über die Salzach.[4]

Mit der Fertigstellung der Nordrampe der Großglockner-Hochalpenstraße wurde die Ortsbezeichnung von Bruck im Pinzgau auf Bruck an der Großglocknerstraße geändert[5] – denn in Bruck befindet sich der Baukilometer-Stein "Null".

1921 wurde die Caritasanstalt St. Anton, heute Caritas Dorf St. Anton, im Ortsteil Hundsdorf gegründet.

Mit der Eröffnung des ersten großen Abschnitts der Großglockner Hochalpenstraße von Ferleiten nach Hochmais am 1. September 1932 wurde etwa zeitgleich Bruck in "Bruck an der Großglockner-Straße" und die Bahnstation der Salzburg-Tiroler-Bahn in "Bruck-Großglockner-Straße" umbenannt.[6]

1938 kam es auf Anordnung des nationalsozialistischen Regimes zur Eingemeindung der bis dahin eigenständigen Ortsgemeinde St. Georgen im Pinzgau. Diese trug ursprünglich den Namen Niederhaim. Im Laufe der Zeit übertrug sich der Kirchenname St. Georg auf die gesamte Ortschaft, die danach lange als St. Georgen in Niederhaim und in der neueren Zeit als St. Georgen im Pinzgau bezeichnet wurde.

Zur Zeit des Nationalsozialismus gab es das KZ-Außenlager Fischhorn in der Gemeinde.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Museen

Musik

Natur

Schutzgebiete

Naturdenkmäler

  • Die Eiche beim Woferlgut und die Linde beim Gaferlgut:
Angehörige des damaligen Gaferl- und des Woferlbauern pflanzten die beiden Bäume neben ihren Anwesen in Gedenken an ihre Vorfahren, die zur Strafe für ihre Teilnahme am Bauernaufstand im Jahre 1526 und der dabei erfolgten Brandstiftung auf Schloss Fischhorn im Park des Schlosses Fischhorn erhängt wurden. 1982 beschädigte ein Sturm die Linde beim Gaferlgut schwer und musste nach einem Blitzeinschlag 2012 gefällt werden. Die Eiche bei Woferlgut steht jedoch noch heute (2021).[7]

Vereine

Sportvereine

Schiclub Bruck, Sports Community Austria - Sektion Salzburg, ...

Sonstige Vereine

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

In Bruck treffen drei Straßen aufeinander:

Darüber hinaus führt die Salzburg-Tiroler-Bahn (ehemalige Giselabahn), von der Stadt Salzburg kommend über Zell am See nach Nordtirol durch die Gemeinde.

Öffentliche Einrichtungen

Rettungsorganisationen

Bildung

Politik

Gemeindevorstehung

Die Gemeindevorstehung besteht aus sieben Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeindevertretungswahl 2024aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:

  • ÖVP – stellt den Bürgermeister
  • SPÖ – stellt den Vizebürgermeister, beide Parteien zusammen haben sechs Gemeinderäte

Die Grünen und FUB - beide Parteien haben nicht nur beide die meisten Restmandate, nämlich zwei, sondern auch gleich viele Reststimmen, nämlich 245. Daher musste das Los entscheiden, welche der beiden Parteien den siebten Gemeinderat stellen darf. Wer die Ziehung vornehmen musste, ist ebenfalls in der Gemeindeordnung geregelt. Es war das jüngste Mitglied der Gemeindewahlbehörde, der Gemeindevertreter Patrick Seiwald von der SPÖ. Er zog das Kuvert der Grünen. Damit ist Hans Gratz Gemeinderat, und hat als solcher Stimm- und Antragsrecht in der Gemeindevorstehung. Die FUB hat nur Anrecht auf ein beratendes Mitglied in dem Gremium.[8]

Bürgermeister

Hauptartikel Bürgermeister der Gemeinde Bruck an der Großglocknerstraße

Auszeichnungen der Gemeinde

Ehrenbürger

Das Franz Wallack Denkmal, das anlässlich seines 50. Todestages am 31. Oktober 2016 enthüllt wurde
Hauptartikel Ehrenbürger der Gemeinde Bruck an der Großglocknerstraße
Hauptartikel Ehrenbürger der ehemaligen Gemeinde St. Georgen im Pinzgau

Ehrenring der Gemeinde Bruck an der Großglocknerstraße

Hauptartikel Ehrenring der Gemeinde Bruck an der Großglocknerstraße

Wappen

Der Gemeinde Bruck an der Großglocknerstraße wurde am 17. September 1976 durch die Salzburger Landesregierung das folgende Wappen verliehen:

In silbernem Schild ein grüner dreispitziger Berg, davor eine silberne zweijöchige Brücke über blauem Wellenschildfuß.

Dabei wird die Salzachbrücke zwischen Fluss und den Brucker Hausbergen, den "Drei Brüdern", dargestellt. Der Entwurf des Gemeindewappens stammt von Gerhard Nowotny.

Gemeindepartnerschaften

Der Partnerschaftsvertrag mit der etwa 4 200 Einwohner (2020) zählenden französischen Gemeinde an der Vire, nahe der Stadt Saint Lô in der Normandie, wurde am 30. April 1994 abgeschlossen. Die Partnerschaft ist gekennzeichnet durch den Austausch von Schülern und Jugendlichen über Gastfamilien.

Die Partnerschaft mit der im Bundesland Hessen gelegenen Gemeinde bestand seit 26. Mai 1973. Sie war gekennzeichnet durch intensive gesellschaftliche und kulturelle Beziehungen. Als diese nur noch selten stattfanden, erklärte die Gemeindevertretung von Bruck im April 2018 die Partnerschaft formal für beendet.[9]

Persönlichkeiten

Töchter und Söhne der Gemeinde

Hauptartikel Töchter und Söhne der Gemeinde Bruck an der Großglocknerstraße

Literatur

  • Effenberger, Max: Brucker Heimatbuch. Aufzeichnungen zum Erinnern, Nachdenken und zum gegenseitigen Verstehen. Gemeinde Bruck an der Großglocknerstraße (Eigenverlag) 1984.
  • Leo, Rudolf: Bruck unterm Hakenkreuz. Bruck an der Großglocknerstraße 1930 bis 1945. Salzburg 2015.
  • Nöbauer, Christina: "Opfer der Zeit". Über das Schicksal ehemaliger BewohnerInnen der Caritas-Anstalt St. Anton in der Zeit des Nationalsozialismus. Innsbruck 2016.
Panorama von Bruck an der Großglocknerstraße von Südosten mit Blick in das Zeller Becken.

Bilder

 Bruck an der Großglocknerstraße – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Weblinks

Quellen

  • Effenberger, Max: Brucker Heimatbuch. Aufzeichnungen zum Erinnern, Nachdenken und zum gegenseitigen Verstehen. Herausgegeben von der Gemeinde Bruck an der Großglocknerstraße, oJ [1983]

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria, aktualisiert am 17. März 2024
  2. aktueller Stand Statistik Austria
  3. Verordnungsblatt für den Amtsbereich des Landeshauptmannes für Salzburg vom 24. November 1938
  4. books.google.at
  5. Nicht, wie häufig verwendet, "an der Glocknerstraße". Die Namensänderung wurde schon 1932 von der Landesregierung genehmigt alex.onb.ac.at LGBl. Nr. 78/1932
  6. ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 31. August 1932, Seite 5
  7. www.heimatverein-stgeorgen-pzg.at
  8. www.sn.at, 15. April 2024
  9. Hessische Niedersächsische Allgemeine vom 15. April 2018: Bruck in Österreich hat Partnerschaft mit Bad Emstal für beendet erklärt
Städte und Gemeinden im Pinzgau
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