Glocknerstraßenbrücke (Bruck an der Großglocknerstraße)
Die Glocknerstraßenbrücke ist eine der beiden Brücken über die Salzach in der Pinzgauer Gemeinde Bruck an der Großglocknerstraße.
Geschichte
Im Zuge der Fertigstellung der Großglockner Hochalpenstraße (Sommer 1935) begann man die Zufahrtsstraßen im Kärntner Mölltal und im Salzburger Fuscher Tal instand zu setzen. Denn mittlerweile war das Glocknerstraßenprojekt zu einem Fremdenverkehrs-Prestigeobjekt geworden. Den Anstoß zum Ausbau der Zubringerstraße von Bruck nach Dorf Fusch gab die alte baufällige Holzbrücke im Zentrum von Bruck. Das Land Salzburg war aber 1934 nicht in der Lage, die Geldmittel für die Erneuerung der Brücke aufzutreiben. Die Bundesregierung, die bereits die Kosten für den Straßenbau aufgebracht hatte, wollte auch keine Geldmittel mehr für einen Brückenneubau bereitstellen. Schließlich erklärte sich die Landesregierung bereit, den Betrag von 25.000 Schilling zur Verfügung zu stellen - so viel hätte eine neue Holzbrücke gekostet.
Für den erforderlichen Ausbau des Straßenstücks zwischen Bruck und Dorf Fusch wären 722.000 Schilling notwendig gewesen. Die Großglockner Hochalpenstraßen AG (GROHAG) hatte mittlerweile den Bau der Scheitelstrecke fast vollendet und hatte bisher Einsparungen erzielt, die sie für diesen Straßenausbau einsetzen wollte. Da erklärte sich Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl doch noch bereit, den Betrag von 400.000 Schilling in zehn Jahresraten aus Landesmitteln für den Ausbau bereitzustellen, wenn die GROHAG sich bereit erklärt, die gesamte Fuscher Landesstraße inklusive der neu zu errichtenden Salzachbrücke in ihr Eigentum zu übernehmen. Den noch fehlenden Betrag musste die GROHAG noch selbst aufbringen.
Das war der Grund, weshalb noch heute die Großglockner Hochalpenstraße ihren Kilometer Null bei dieser Brücke hat. Heute heißt die Straße bis Ferleiten allerdings offiziell Großglockner Landesstraße.
Der Neubau der Brücke wurde dann knapp vor Weihnachten 1934 beschlossen. Mit dem Neubau wurde dann Ende Jänner 1935 begonnen. Zunächst schlug man eine Notbrücke über die Salzach. Die neue Brücke erhielt ein eisernes Tragwerk von 32 Meter Spannweite mit einer Eisenbetonfahrbahn. Die neue Brücke konnte dann am 15. Juni 1935 dem Verkehr übergeben werden. Die öffentliche Ausschreibung für die Strecke von Bruck nach Dorf Fusch verschickte Bauleiter Franz Wallack am 31. März. Am 7. Mai fand die Bauvergebung statt und am 9. Mai begannen die Bauarbeiten. Am 1. August, zwei Tage vor der Eröffnung der Großglockner Hochalpenstraße, war dieser Straßenabschnitt fertiggestellt, noch ohne den für 1936 vorgesehenen staubfreien Belag. Bauausführendes Unternehmen waren Universale - Brüder Redlich & Berger.
Finanziell sah es so aus: Der Ausbau bis Fusch kostete 722.000 Schilling. Bei der Scheitelstrecke konnten 746.000 Schilling eingespart werden. Auf der Südseite der Glocknerstraße hatte die GROHAG weitere 200.000 Schilling für den Ausbau der sehr desolaten Mölltaler Landesstraße zur Verfügung stellen müssen. Sie hatte also 1935 Ausgaben für beide Straßenstücke in der Höhe von 922.000 Schilling, von denen sie aber nur 492.000 bar in diesem Jahr auszahlen musste. Der Rest, der für die Staubfreimachung anfiel, wurde erst 1936 fällig, da erst in diesem Jahr die Staubfreimachung durchgeführt wurde. Zusammen mit den bereits hohen Mauteinnahmen im Jahr 1935 waren damit aber alle Kosten gedeckt.