Die Zahl der Straftaten gegen lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie queere Menschen ist im vergangenen Jahr stark angestiegen. Die Behörden erfassten 2023 insgesamt 1.785 Fälle der Hasskriminalität, wie aus einem Lagebild des Bundesinnenministeriums und des Bundeskriminalamts hervorgeht. Das ist ein Anstieg von etwa 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – 2022 wurden 1.188 Fälle registriert.

Um die betroffene Gruppe zu benennen, nutzt das BKA in seinem Lagebericht die Abkürzung LSBTIQ*.

"Die Zunahme an queerfeindlichen Straftaten in den vergangenen Jahren ist erschreckend", sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Queerfeindliche Gewalt müsse als solche klar benannt und gezielt verfolgt werden. "Wir müssen all diejenigen schützen und unterstützen, die wegen ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität Hass, Diskriminierung und Gewalt erleben", sagte Faeser.

Zu den häufigsten Straftaten gegen LSBTIQ* im Jahr 2023 gehörten nach Angaben des Ministeriums Beleidigungen, Gewalttaten, Volksverhetzungen, Nötigungen und Bedrohungen. Bei den Gewalttaten gab es 212 Opfer, im Jahr 2022 waren es 197.

Die Zahl der Straftaten im Bereich "Sexuelle Orientierung" und "Geschlechtsbezogene Diversität" hat sich seit 2010 nahezu verzehnfacht. Die Behörden gehen von einer hohen Dunkelziffer aus.