Mini Cabrio von DriveNow mit Fahrrad als Passagier |
Marktführer Car2Go ist ein dynamisches Unternehmen. Besonders was das Geschäftsgebiet angeht. Mal gehört Ikea in Hamburg Allermöhe dazu, dann plötzlich nicht mehr. Mal ist das Abstellen in meiner Wohnstraße möglich, wenig später liegt sie außerhalb des Geschäftsgebietes. Die Daimler-Tochter analyisert offenbar laufend das Nutzerverhalten und passt das Geschäftsgebiet den Mietergewohnheiten an. Das ist legitim, trotzdem manchmal ärgerlich.
In tiefer Nacht landet mein Klapprad im Car2Go-Kofferraum |
So liegt meine Wohnung in Wilhelmsburg 300 Meter jenseits der Geschäftsfeldgrenze, doch ich habe Glück im Unglück. Die ruhige Seitenstraße am Rande des Abstellgebietes ist ein beliebter Car2Go-Parkplatz, wo sich vor allem abends meist vier oder mehr Car2Go zum Übernachten treffen - schneller Blick aufs Handy, Auto reservieren, dann kurzer Fußmarsch und ich bin automobil. Das ist leichter und bequemer als in den hippen Stadtteilen wie Eppendorf und Eimsbüttel, wo oft kein Auto zu kriegen ist oder lange Fusswege nötig sind.
Besuche ich meine Mutter in Barsbüttel, sieht das schon anders aus. Ihr Haus liegt rund fünf Kilometer von der Geschäftsfeldgrenze in Marienthal entfernt - viel zu weit zum Laufen. Trotzdem ist das Car2Go eine gute Alternative zum ÖPNV, weil es schneller geht und die Kosten überschaubar bleiben. Besonders am Abend, der Nacht oder den Wochenenden. Die Lösung heißt Klapprad.
Am Startort radel ich also zum nächsten freien Smart, falte das Rad und packe es in den Kofferraum. Das passt prima. Knapp 30 Minuten später bin ich am Holstenhofweg oder in Billstedt und damit den östlichsten Car2Go-Gebieten in Hamburg. Schnell das Faltbike aus dem Kofferraum, Miete beenden und in die Pedale treten. 15 Minuten später erreiche ich mein Ziel - gut eine halbe Stunde schneller als mit Bus und Bahn.
Ich habe schon von Leuten gehört, die sich extra ein Klapprad gekauft haben, um von ihrem "Nicht-Car2Go-Wohnort" regelmässig ins Geschäftsgebiet zu radeln, um dort in ein Carsharing-Auto zu steigen. Why not? Vielleicht sogar eine Businessidee für die Car2Goler in Stuttgart: eine Dahon-, Tern-, Brompton-Sonderedition in Car2Go-Lackierung. Und hey, den Tipp gibt's ganz kostenlos. Ein Car2Go-Bike dürfte jedenfalls symphatischer rüberkommen als AMG-Boliden auf die Carsharing-Community loszulassen.
BMW spart sich derzeit noch solche PS-Experimente bei seiner Tochter DriveNow. Gleich zum Marktstart gab es aber nicht nur Minis in der Flotte, sondern auch 1er und später Cabrios und SUV. Klar, warum sollen nicht auch Carsharer "Freude am Fahren" haben dürfen. Trotzdem: Für mich ist der Smart Fortwo von Car2Go - am besten in der frühen noch kürzeren Version - der perfekte Carsharingwagen: kompakt, wendig und flott in der Stadt verschwendet er wenig Parkraum und konnte sogar quer abgestellt werden.
Passt prima zusammen: Singelspeed-Fahrrad im DriveNow Mini |
Aber zurück zu DriveNow und der Möglichkeit, mit einem Mini ein oder gar mehrere Fahrräder zu transportieren. Neulich in Hammerbrook: Pffffft macht mein Singlespeed-Hinterreifen. Mist, ein Platten. Was tun? Schieben? Oder in die U-Bahn? Nö, ich hole mein Handy raus, tippe auf die DriveNow-App und aktiviere den Suchfilter für Cabrios. Und siehe da: Ganz in der Nähe parkt ein Mini mit elektrischem Stoffverdeck. Sofort reserviere ich das Ding, schiebe 500 Meter und stehe vor "meinem Mini Cabrio". Miete starten, Dach auf und Renner auf die Rückbank, fertig. Bei Sonnenschein rolle ich mit offenem Verdeck und bester Laune trotz Panne zurück ins Büro. So ein Cabrio kann nicht nur Fahrspaß machen, sondern auch verdammt praktisch sein. Danke DriveNow für diese Autos, auch wenn ihr diesen Einsatzzweck nie beabsichtigt habt.
Zum Schluß noch ein Wunsch an alle Car2Gos, DriveNows, Gambios, Greenwheels usw.: Bitte baut doch Anhängerkupplungen zumindest an einen Teil Eurer Carsharing-Flotte. Mein verstaubter Fahrrad-Heckträger würde sich tierisch freuen.
Zu deiner Cabrio-Fahrrad-Aktion:
AntwortenLöschenDie Ladung im PKW muss so gesichert sein, dass sie auch bei einer Vollbremsung nicht abhanden kommt, sprich das Rad müsste festgebunden sein. Die Ladung darf nicht seitlich herausragen und nicht die Sicht der Seitenspiegel behindern. Das was auf deinen Bildern zu sehen ist, ist sicherlich so nicht erlaubt.
Mal abgesehen davon, dass man den Wagen verkratzen könnte oder das Leder/Stoff beschädigen, daher gehört eigentlich ne Decke drum. Ob das ganze auch noch die Mietbedingungen des CarSharing-Anbieters verletzt kann ich nicht beurteilen, aber ist gut möglich.
Würde ich also nicht zum Nachmachen empfehlen. Vielleicht das nächste mal doch nen SUV mieten und Sitze umklappen und ggf. Vorderrad ab.