Schluderns

Gemeinde in Südtirol, Italien

Schluderns ([ʃluˈdɛrns]; italienisch Sluderno; rätoromanisch Schludern/?) ist eine italienische Gemeinde mit 1834 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) im Vinschgau in Südtirol.

Schluderns
(ital.: Sluderno)
Wappen
Wappen von Schluderns
Wappen von Schluderns
Karte
Staat: Italien
Region: Trentino-Südtirol
Provinz: Bozen – Südtirol
Bezirksgemeinschaft: Vinschgau
Einwohner:
(VZ 2011/31.12.2022)
1.835/1.834
Sprachgruppen: 98,80 % deutsch
1,20 % italienisch
0,00 % ladinisch
Koordinaten 46° 40′ N, 10° 35′ OKoordinaten: 46° 40′ N, 10° 35′ O
Meereshöhe: 883–2780 m s.l.m. (Zentrum: 921 m s.l.m.)
Fläche: 20,77 km²
Dauersiedlungsraum: 6,5 km²
Nachbargemeinden: Glurns, Laas, Mals, Prad am Stilfserjoch
Postleitzahl: 39020
Vorwahl: 0473
ISTAT-Nummer: 021094
Steuernummer: 82008540211
Bürgermeister (2020): Heiko Hauser

Geographie

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Schluderns liegt im Vinschgau im Westen Südtirols. Das Dorf befindet sich auf 921 m Höhe auf der orographisch linken Seite des Etschtals am Ausgang des Matscher Tals, das abgesehen von seinem untersten Abschnitt allerdings zur Nachbargemeinde Mals gehört. Durchquert wird Schluderns vom Saldurbach, der unterhalb des Dorfs in die Puni mündet, die wiederum eine kurze Wegstrecke weiter der Etsch zufließt. Zur Gemeinde gehören ebenfalls der Großteil der kleinen Ortschaft Spondinig (890 m) im Talboden südöstlich des Dorfs sowie am Sonnenberg verstreute Gehöfte. Seinen höchsten Punkt findet das Gemeindegebiet im Nordosten, wo es südliche Ausläufer der Ötztaler Alpen bzw. des Saldurkamms erreicht.

Geschichte

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Die Hänge des Sonnenberges waren schon in grauer Vorzeit leicht besiedelt. Auf dem Ganglegg fanden mehrere Besiedelungswellen statt, die in der Kupferzeit begannen. Auch auf dem Kalvarienberg und den Leitenwiesen standen bis in die frühe Römerzeit Siedlungen.[1]

Der Name ist erstmals 1163 als Sluderns verschriftlicht worden. Sludern findet sich als männlicher Personenname, der Ortsname kann aber letztlich auf den Saldurbach (1301 flumen Sulduri) zurückgehen.[2]

Ursprünglich war das Gebiet im Besitz des Bistums Chur. Im 13. Jh. sind aber schon die Herren von Matsch als Besitzer der Churburg angeführt.

Mitte der 1930er Jahre wurde ein Flugplatz unterhalb des Orts angelegt, der vom italienischen Militär genutzt wurde. Der Flugplatz trug den Namen Campo di fortuna. Die Fläche ging 1999 in Südtiroler Landeseigentum über und wird nun als Agrarnutzfläche verpachtet.[3]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Bauwerke

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siehe auch die Liste der Baudenkmäler in Schluderns

Schluderns besitzt mit der Churburg (13. Jahrhundert) den am besten erhaltenen Wehrbau des Landes. Die im 16. Jahrhundert im Stil der Renaissance umgestaltete Anlage mit ihrem Arkadenhof und den wertvollen Rüstungen ist seit 1504 im Besitz der Grafen von Trapp. Nennenswert sind auch die katholische Kirche, die der Hl. Katharina geweiht wurde sowie das Bezirksmuseum des mittleren und oberen Vinschgaus, das Vintschger Museum (VUSEUM s‘Vintschger Museum), mit mehreren Dauer- und Sonderausstellungen.

Veranstaltungen

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Ein dreitägiges, mittelalterliches Festival, das meist im August in Schluderns stattfindet, sind die Südtiroler Ritterspiele. Diverse Veranstaltungen rund ums Jahr bietet das Kulturhaus Schluderns.

Bürgermeister seit 1952:[4]

  • Franz Klotz: 1952–1960
  • Josef Rungaldier: 1960–1964
  • Franz Klotz: 1964–1969
  • Josef Frank: 1969–1990
  • Kristian Klotz: 1990–2005
  • Erwin Wegmann: 2005–2015
  • Peter Paul Trafoier: 2016–2020
  • Heiko Hauser: seit 2020

In Schluderns gibt es eine Grundschule für die deutsche Sprachgruppe.

Für den Kraftverkehr erschlossen ist Schluderns in erster Linie durch die SS 40. Diese ist im Bereich des Dorfkerns mit der SS 41 verknüpft, in Spondinig mit der SS 38. Zudem bestehen nahe dem Dorfkern und in Spondinig Bahnhöfe der Vinschgaubahn.

Persönlichkeiten

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Ehrenbürger

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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Literatur

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Commons: Schluderns – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Schluderns – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. GeoBrowser. Provinz Bozen, abgerufen am 1. Januar 2022.
  2. Christian Schneller: Beiträge zur Ortsnameskunde Tirols. Verlag der Vereinsbuchhandlung, Innsbruck 1893, S. 81 (Digitalisat bei archive.org).
  3. Magdalena Dietl Sapelza: Flugplatz steckt Bauern im Hals. In: der Vinschger. Nr. 14, 15. Juli 2004 (dervinschger.it [abgerufen am 24. August 2022]).
  4. Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. In: Südtiroler Gemeindenverband (Hrsg.): Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindenverband 1954–2004. S. 139–159, hier: S. 152–153 (gvcc.net [PDF; 1,5 MB; abgerufen am 24. August 2022]).