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Baumwolle ist das Herzstück hochwertiger Kleidung und Textilien – ein Naturstoff, der für seine Haltbarkeit, Atmungsaktivität und Pflegeleichtigkeit geschätzt wird. Seit Jahrhunderten prägt sie die textile Kultur und begeistert mit ihrer Vielfalt: Von fein gewebtem Batist bis hin zu robustem Köper bieten Baumwollstoffe durch ihre dichte, feste Webstruktur eine zuverlässige Grundlage für nahezu jedes Nähprojekt.
Mit ihrer glatten Oberfläche und natürlichen Reinheit – aus 100% Baumwolle gefertigt – sind diese Stoffe universell einsetzbar, sei es für Bekleidung, strapazierfähige Heimtextilien oder kreative Accessoires. Besonders im Heimnähbedarf überzeugen sie durch ihre hervorragende Verarbeitbarkeit und die immense Auswahl an Farben, Mustern und Motiven.
Baumwollstoffe – Vielfalt in Struktur und Funktion
Popeline [beliebt] Glatt und leicht mit einem edlen Fall. Eine hervorragende Wahl für Bekleidungsstücke und dekorative Textilien.
Batist [leicht & zart] Fein und leicht, mit einer glatten Oberfläche. Ideal für luftige, elegante Kleidungsstücke und zarte Heimtextilien wie Gardinen.
Köper (Twill) [robust, langlebig] Mit seiner schrägen Struktur besonders widerstandsfähig, dick und langlebig. Perfekt für Arbeitsbekleidung oder robuste Textilien wie Jeansstoffe.
Cretonne [strapazierfähig] Schwere, matte Webart mit weichem Griff – perfekt für strapazierfähige Dekorationen, Kissenbezüge und Bettwäsche.
Fahnentuch [fest, dicht] eignet sich hervorragend für Taschen, Wohnaccessoires und Kleidung.
Beschichtete Baumwolle [wasserabweisend und strapazierfähig] Ein zuverlässiger Stoff für Outdoorprojekte und Taschen.
Waffelpiqué [saugstark] Dank der charakteristischen Wabenstruktur feuchtigkeitsregulierend und pflegeleicht – ideal für Handtücher und Heimtextilien.
Nice to know
Baumwolle prägt seit Jahrhunderten die textile Kultur. Über 200 Millionen Menschen weltweit leben von ihrem Anbau. Die WTO ehrt diese bedeutende Pflanze jedes Jahr am 7. Oktober mit dem World Cotton Day.
Bauwollstoffe richtig verarbeiten - Schritt für Schritt
Zuschnitt
1. Baumwollstoff vorbereiten
Wasche den Stoff vor dem Zuschnitt, um ein Einlaufen beim späteren Waschen zu vermeiden. Bügle ihn anschließend glatt, damit die Schnittteile präzise verarbeitet werden können.
2. Baumwollstoffe markieren
Nutze Schneiderkreide oder einen auswaschbaren Markierstift, um das Schnittmuster direkt auf den Stoff zu übertragen.
3. Baumwollstoffe schneiden
Schneide den Stoff mit einer Stoffschere oder einem Rollschneider zu. Plane ausreichend Nahtzugabe ein, da Baumwollstoff versäubert werden muss.
Nähtipps
Nadelwahl: Eine Universalnadel genügt für die meisten Baumwollstoffe. Für dickere Varianten wie Köper eignet sich eine Jeansnadel.Universalnadeln entdecken
Versäubern: Verwende eine Overlock-Maschine oder einen Zickzack-Stich, um ein Ausfransen der Stoffkanten zu verhindern.
Stichlänge: Ein Geradstich reicht in den meisten Fällen aus. Passe die Stichlänge an die Stoffdicke an (z. B. 2,5 mm für mittelschwere Stoffe).
Bügeln beim Nähen: Bügle die Saumkanten vor dem Nähen um – das erleichtert die Verarbeitung und sorgt für sauberere Ergebnisse.
Darum sind Baumwollstoffe immer eine gute Wahl
Vielfältig und anpassungsfähig: Von zartem Batist bis zu strapazierfähigem Köper – für jedes Projekt gibt es den passenden Stoff.
Verlässlich: Baumwollstoffe überzeugen durch ihre gleichbleibende Qualität und ihre angenehme Haptik.
Große Auswahl: Die immense Vielfalt an Mustern, Farben und Strukturen ermöglicht grenzenlose Kreativität.
Leicht zu verarbeiten: Viele Baumwollstoffe sind anfängerfreundlich und lassen sich mühelos zuschneiden und nähen.
Häufig gestellte Fragen
Der Begriff Batik stammt aus dem Indonesischen und bedeutet „mit Wachs geschrieben“. Batik-Stoffe gibt es in 3 Arten:
Die traditionelle indonesische Batik (seit 2009 offiziell auf der repräsentativen Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit) beinhaltet Muster mit sozialer Implikation. Gleich den schottischen Webmustern der Kilts hat hier jedes Muster eine Bedeutung.
Bei der traditionellen Batik werden mittels heißen Wachses teils sehr filigrane Muster auf Gewebe aus Leinen, Baumwolle oder Seide „geschrieben“. Dazu werden kleine Gefäße mit dem flüssigen Wachs gefüllt. Sie haben eine Tülle am Ende, aus denen die Flüssigkeit wie bei einem Füllfederhalter läuft. Dieses Canting, so heißt dieses Gerät, gibt es in unterschiedlichen Größen. So können die Künstler wie mit unterschiedlich breiten Pinseln arbeiten.
Nach dem Erkalten wird das Wachs hart und das Gewebe ist für das kommende Farbbad nicht mehr erreichbar. Nach dem Trocknen der ersten Farbe wird ein weiteres, ergänzendes Muster aufgetragen und der Vorgang wiederholt sich. Sind alle Farben aufgetragen, wird das Wachs wieder entfernt, der Stoff erstrahlt in neuer Gestalt.
Wachs kann aber auch durch Musterstempel aufgetragen werden. Diese Technik ähnelt dem traditionellen Blaudruck nordeuropäischer Länder. Doch wird bei Letzterem kein Wachs verwendet, sondern eine streng geheime Gummimischung. Seit der Neuzeit werden auch Maschinen eingesetzt, die die Wachsmuster aufdrucken.
Unter dem Namen Batik ist eine andere Technik in den Zeiten von Woodstock und der farbenfrohen Hippiebewegung bekannt geworden – die englische Bezeichnung Tie-Dye.
Hierbei werden auch Trikotstoffe wie T-Shirts oder Sweater durch festes Abbinden mit Seil, Draht oder neuerdings auch Kabelbinder, teilweise vom Farbbad ferngehalten. Auch hier geben mehrere Farbbäder in immer dunkleren Farben bunte Muster.
Biber ist ein besonders flauschiges Baumwoll-Flachgewebe in Leinwandbindung, seltener in Köperbindung. Das dicke Biber-Grund-Gewebe wird durch ein- oder beidseitiges Walken aufgeraut. Dadurch entsteht eine sowohl flauschig wie dichte „Rauflor“ genannte Oberflächenstruktur. Durch das Aufrauen gewinnt das Gewebe an Volumen und erhält als Folge zusätzlichen Speicherraum für Wärme. Zudem ist es in der Lage, relativ große Mengen an Feuchtigkeit zu absorbieren.
Der weiche Biber-Stoff kommt wegen dieser Eigenschaften vorzugsweise als Bettwäsche, zumeist Winter- oder Übergangs-Bettwäsche, zum Einsatz. Die guten Qualitäten bei der Atmungsaktivität sorgen für einen ausgezeichneten Körperwärme-Austausch und damit für die notwendigen Voraussetzungen für einen angenehmen Schlaf. Aber auch als Wärme speichernder, hautsympathischer und bügelfreier Stoff für Outdoor-Hemden, für Winter-Schlafanzüge und für Unterwäsche ist Biber beliebt.
Die Stoffbezeichnung leitet sich mutmaßlich von dem dichten, als besonders warm, isolierend und robust sowie feuchtigkeitsresistent geltenden Fell des Großnagetiers Biber ab. Der Name soll im 18. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum entstanden sein. Felle der damals in Deutschland zahlreichen und bejagten Biber wurden gern als Wärme spendende Unterbetten in Alkoven und anderen Schlafstätten verwendet. Möglicherweise leitet sich die Bezeichnung aber auch auf die äußere, entfernt an ein Biberfell erinnernde Oberflächenstruktur des Stoffes ab. Vereinzelt taucht auch die Stoffbezeichnung Raucouverture auf.
Biber und das wegen seiner feineren Fadenstärke leichtere Flanell weisen vergleichbare Eigenschaften auf, sind aber nicht identisch, auch wenn Biber gelegentlich als Baumwollflanell bezeichnet wird. Flanellstoffe können im Gegensatz zu Biber auch aus Wolle hergestellt werden. Besonders flauschiger Biber-Stoff ist als „Fein-Biber“ im Handel. Fein-Biber weist allerdings regelmäßig einen Anteil an Polyesterfasern auf.
Als Waschempfehlung für die pflegeleichte Biber-Wäsche ist ein Waschintervall von zwei Wochen bei mindestens 60 Grad gängig. Biber-Stoffe sind in zahlreichen Farben, Mustern und Größen erhältlich.
Bei Chintz handelt es sich um einen besonders hochwertigen Baumwollstoff mit großartiger Geschichte. Seinerzeit im Mittelalter war Chintz vergleichbar gehandelt mit Seide. Nach Europa kam der Stoff aber erst im 17.Jahrhundert.
Was zeichnet Chintz aus?
Chintz sieht von links und rechts gleich aus, weil er in Leinwandbindung gewebt ist. Die Schussfäden sind eng mit den Kettfäden verkreuzt. Im 17.Jahrhundert war dies sehr aufwändig und gleichzeitig Grund, warum dieser Baumwollstoff der Seide in nichts nachstand. Die hohe Fadendichte erfreut den Träger besonders, denn dies macht den Stoff lange haltbar und sehr strapazierfähig.
Aufgrund der Geschichte sollten wir besser von Baumwoll-Chintz sprechen. Heute ist das nicht unbedingt so. Kunststofffasern und Mischgarne haben Eingang in die Chintz-Produktion gefunden. Durch diese Entwicklung ist der Stoff leichter und günstiger geworden. War im 17.Jahrhundert Chintz für die Kleidung der englischen Aristokratie zunehmend in Gebrauch, so ist er heute eher ein Dekostoff – beispielsweise für Couch, Sessel und Sofa.
Heutiger Chintz ist waschmaschinentauglich und besitzt durch die synthetischen Zutaten eine glatte Oberfläche.
Denim ist heute quasi-synonym für Jeans. Der aus Baumwollstoff hergestellte Denim-Stoff mit seinen typisch blau-gefärbten Kettfäden und ungefärbten Schussfäden hat eine interessante Geschichte, die wir dir erzählen wollen:
Denim – Eine amerikanische Wirtschaftsgeschichte aus dem 19. Jahrhundert mit europäischen Wurzeln
Der Norden Italiens und der Süden Frankreichs waren entlang des Mittelmeeres schon seit der Antike ein gemeinsamer Wirtschaftsraum. Zwischen den Städten herrschte nicht nur ein reges Treiben, sondern Konkurrenzkampf. So auch zwischen Nimes und Genua.
Genua war bekannt für seinen groben Baumwollstoff, welcher als Segeltuch und Matrosenkleidung in alle Welt bzw. im Mittelmeerraum gehandelt wurde. Und zwar ‚Jean‘. In Frankreich sprach man von Genua gar als ‚Gênes‘ [jaene], während die heutige deutsche Aussprache sich vielmehr aus der englischen Tradition entwickelt hat.
Die Weber in Nîmes standen in Konkurrenz zum Produkt und versuchten die Herstellung eines eigenen Stoffes mit ähnlichen Eigenschaften. Bei all den missglückten Versuchen entstand unter anderem der Denim-Stoff. Ein Schneider names Jacob Davis arbeitete damit und erkannte aufgrund der Reißfestigkeit sein Potential als Berufsarbeitshose.
Jedoch besaß er nicht genügend Geld für ein entsprechendes Patent und wandte sich an Levi Strauss, der in den USA während der Goldgräberzeit Waren des täglichen Bedarfs verkaufte. Mit dem Geld von Levi Strauss wurden 1872 erstmalig die Jeanstaschen mit Nieten stärkt und am 20. Mai 1873 wurde Patent angemeldet. Kann man diesen Tag als Geburtstag des Siegeszugs des Denimstoffs bezeichnen?
Wir meinen ja.
Denn die Jeans löste noch im 19. Jahrhundert das Segeltuch aus Genua ab, verbreitete sich in den 20’er Jahren in den USA als Blue Jeans (nun wurde der Denim-Stoff mit Indigo blau gefärbt) und kam nach dem 2. Weltkrieg mit der amerikanischen Besatzung zurück nach Europa. Im fränkischen Künzelsau wurden seit 1948 erstmals in Deutschland Jeans produziert. In den 50’er Jahren sahen die Jugendlichen in der Jeans einen Ausdruck des Protests gegen die alten Eliten und parallel entstanden eine Reihe namhafter Labels wie Mustang und Levi’s, die die Jeans als Mode- und Freizeithose etablierten.
Feinbiber ist durch die Verwendung leichterer Materialien weniger steif als herkömmlicher Biber. Er findet deshalb insbesondere Anwendung bei Bettlaken und Bettwäsche. Durch die vorhandenen Lufteinschlüsse isoliert Feinbiber sehr gut. Gleichzeitig ist das Gewebe besonders saugfähig. Wie bei Baumwollstoffen üblich, ist die Atmungsaktivität sehr hoch. Dies ermöglicht, bei einer guten Wärmeisolation ein sehr gutes Mikroklima.
Feinripp ist eine feine, dehnfähige und elastische Maschenware in Rechts-Links-Bindung aus Baumwolle. Feinripp findet vorwiegend Anwendung in der Herstellung von Unterwäsche & Nachtwäsche.
Die Leichtigkeit und Zartheit macht indische Baumwollerzeugnisse zu etwas Besonderem auf dem weltweit sehr umkämpften Markt. Sie ist sehr fein und transparent. Diese Eigenschaften verdankt sie ihrem hochgedrehten Garn, das minimale Luftzwischenräume im Gewebe zulässt und weswegen sie auch weißes Gold genannt wird. Sie weist somit eine hohe Durchlässigkeit auf, ähnlich einem Schleier.
Traditionell wird sie auf dem indischen Subkontinent weit überwiegend von Kleinbauern angebaut und geerntet. Sie setzen im Vergleich zur hochtechnisierten Agrarwirtschaft beispielsweise in den USA weniger Chemikalien ein, was die indische Baumwolle zugleich hautfreundlicher macht.
Die Historie der Baumwollverarbeitung ist in Indien jahrtausendealt. Aufgefundene Baumwollsaaten und Fasern aus dieser Region werden dem Jahr 6000 v. Chr. zugeordnet. Schon Herodot lobte Schönheit und Qualität der indischen Baumwolle mit Begeisterung. Im zeitigen 17. Jahrhundert begann der Export der Baumwolle aus Indien nach England. Die erfolgreichsten Zeiten der indischen Baumwollherstellung begannen im 19. Jahrhundert, als das asiatische Land in großem Stil britische Spinnmaschinen importierte. Die indische Baumwolle war es daraufhin, die das Leinengewebe auch in Europa zurückdrängte. Bis heute ist Indien weltweit jeweils zweitgrößter Produzent und Exporteur von Baumwolle.
Hervorzuheben ist die sehr vielseitige Verwendbarkeit der indischen Baumwolle in der modernen Bekleidungsindustrie. Sie eignet sich gut sowohl für Hosen und Röcke, Nachtwäsche, Blusen und Sommerkleider, als auch hochwertige Heimtextilien.
Linon ist ein leinwandbindiges Baumwollgewebe aus mittel- bis feinfädigen Garnen, gebleicht und mit rechtsseitiger Glanzappretur, die in der Ware ein leinenartiges Aussehen verleiht. Es wird hauptsächlich für Bettwäsche verwendet.
Die Bezeichnung „mille fleurs“ stammt aus dem Französischen und bedeutet wörtlich „Tausend Blumen“, also Streublumen. Im Deutschen auch „Millefleurs“ geschrieben. Mille fleurs bezeichnet eine bestimmte Dekorkunst, die bereits an der Wende zum 16. Jahrhundert weit verbreitet war und ihre kulturelle Hochburg im Raum Burgund und in der Loire-Region hatte.
So finden sich mille-fleurs-Motive auf edlen / antiken Wandteppichen und in vielen religiösen (christlichen und islamischen) Illustrationen und Zeichnungen. Aber auch als Muster in der Glasbläserei, auf Tapeten oder auch als beliebtes Motiv für Keramiken.
Kennst du die Organza-Stoffe, die sehr transparent bzw. opak sind? Organdy ist stofflich anders, wird aber auch als Glasbatist bezeichnet, da der Stoff ebenfalls transparent ist.
Hergestellt wird Organdy zunächst entweder aus Baumwolle oder Seide. Als Baumwolle ähnelt der Stoff eher dem Baumwollbatist. In einem weiteren chemischen Verfahren wird der Stoff mit konzentrierter Schwefelsäure zu einem opaken und noch festeren Stoff veredelt. Schließlich wird er noch gewaschen und mit Natronlauge nachbehandelt (mercersiert). Die Baumwollfasern werden dadurch noch fester.
Als transparenter Baumwollbatist sind Organdystoffe als Schleier und Gardinen weit verbreitet.
Unter Oxford versteht man in der Textilbranche ein mindestens zweifarbiges Baumwollgewebe in Panamabindung. Der leicht schimmernde Stoff findet vorallem Anwendung als Blusen- und Hemdenstoff.
Damit sich ein Stoff warm anfühlt, muss seine Oberflächenstruktur eine gewisse Dichte aufweisen, damit die Körperwärme gehalten wird. Bestimmte Stoffe wie Wolle und Baumwollstoff haben diese Eigenschaft nicht von Haus aus, sondern müssen zu diesem Zweck behandelt werden. Das Rauen oder Aufrauen macht die Oberfläche weicher und voluminöser, wodurch beim Anfassen des Stoffes mehr Hautfläche mit dem Stoff in Berührung kommt. Automatisch wird auch die Wärme länger gehalten, weshalb sie dann als besonders wärmend empfunden werden.
Also alles nur eine Frage der Technik.
Das Rauen von Stoffen wird in der Regel industriell gemacht. Es gibt auch Stoffarten, bei denen eine aufgeraute Oberfläche fester Bestandteil ist. Beispielsweise Molton oder Flanell.
Regatta ist in der Regel blau- weißer, längs gestreifter Baumwollstoff für Berufsbekleidung.
Reißbaumwolle ist aus gerissener Baumwolle entstandenes Gewebe.
Das französische Verb „renforcer“ bedeutet „verstärken“. So versteht man unter diesem Material auch einen zwar feinfädigen, aber äußerst robusten, gebleichten Baumwollstoff in Leinenbindung. Es handelt sich dabei um ein mittelfeines Baumwollgewebe. Der Begriff „Renforcé“ selbst wird auch als Synonym für den Gewebetyp des Baumwollstoffes schlechthin verwendet und ist, bedingt durch die typische Webart, überdurchschnittlich strapazierfähig.
Vorteile und Verwendung
Gleichzeitig zeichnet sich dieser Stoff durch hohen Tragekomfort z. B. im Bereich des Herrenhemdes und durch seine extreme Weichheit und Hautfreundlichkeit aus. Aus vorgenannten Gründen wird Renforcé vorzugsweise für strapazierfähige Bettwäsche, schön bedruckte und überdurchschnittlich haltbare Kinderwäsche verwendet. Aber auch für kräftige Herrenhemden und als Obermaterial in Turnschuhen findet der Stoff Verwendung. Auch aus Stoffen hergestelltes Kinderspielzeug verwendet oft Renforcé. Außerdem eignet es sich für Damen-, und Herrenkleidung sowie Haushaltswäsche besonders gut im Sommer.
Die Webart und ihre Vorteile
Renforcé weist eine enge Dichte seiner speziellen Webart auf, denn die Kettfäden werden hier über die Schussfäden gelegt. Daraus resultiert die besondere Strapazierfähigkeit des Materials. Die glatte Struktur seiner Oberfläche schafft die ideale Voraussetzung zum Bedrucken.
Leicht zu pflegendes Material
Material aus diesem Stoff erfreut im Alltag durch ein bemerkenswert leichtes Reinigungsverhalten. Hemden, Kinderkleidung und Schuhe, die ohne verklebte Gummisohlen aus diesem Material hergestellt wurden, können bis zu 60 Grad heiß gewaschen werden. Bedingt können solche Produkte sogar in den Trockner. Doch auch beim strapazierfähigen Renforcé hilft es, die bunt bedruckten Textilien während des Waschvorgangs auf die linke Seite zu drehen, um die Farbfrische zu erhalten. Renforcé verzieht auch nicht seine Nähte in der Wäsche und im Trockner. Wird bedrucktes Material aus Renforcé jedoch im Freien getrocknet, sollte die Wäsche ebenfalls nur „auf links“ getrocknet werden. So bleibt die Freude an diesem Stoff lange erhalten.
Weitere strapazierfähige und pflegeleichte Stoffe findest Du auch unter Kinderstoffe.
Neue Stoffe aus Holz: Zellulosefasern
Baumwolle wird knapp – das bedeutet eine rege Forschungstätigkeit auf dem Gebiet der Stofferzeugung. Hierzu sind neue und Baumwolle ersetzende Materialien nötig! Dafür spielen Zellulosefasern eine große Rolle, um die erwarteten Engpässe zu beheben. Derzeit investieren bereits viele Stoffproduzenten in die hochwertige Produktion von Zellulosefasern.
Kritiker monieren, dass es sich hierbei in Wahrheit um Chemie-, keine Naturfasern handele, auch wenn pflanzliche Zellwände verschiedenster Holzarten zur Produktion verwendet würden. Denn die Gewinnung der Zellulose geschieht durch einen Aufspaltungsprozess der chemischen Industrie. Hierzu wird Zellulosemasse durch Düsen gepresst. Das danach unter verschiedenen Gegebenheiten erstarrte oder z.T. an der Luft getrocknete Endprodukt ist im ersten Schritt ein Acetat. Durch chemische Weiterbehandlung oder geringfügige Variation im Erstarrungsprozess werden weitere Stoffarten produziert. Österreichische Produzenten waren führend in den ersten Produktionen von Zellulosegeweben aus dem Holz von Buchen und Eukalyptus.
Einige Beispiele typischer aus Zellstoff hergestellte Stoffe
Viskose
Hierunter versteht man ein aus Chemiezellstoff im sogenannten Nassspinnverfahren hergestelltes Material. Das bedeutet, dass die Zellulose, um verarbeitet werden zu können, zunächst mit diversen chemischen Verfahren, aufbereitet werden muss. Die für Viskose verwendete Zellulose stammt u.a. aus dem Holz von Buchen, Fichten und Pinien. Viskose wird gern zur Herstellung von Damen- und Herren-Oberbekleidung wie T-Shirts, Hemden und Blusen verwendet. Sie ist atmungsaktiv und feuchtigkeitsdurchlässig.
Dieser Stoff wird ebenfalls aus Zellulosematerialien hergestellt. Der Ausgangsstoff für Gewinnung und Produktion ist stets nur Buchenholz. Durch einen leicht variierenden chemischen Prozess wird Modal haltbarer, dichter und weist insgesamt verbesserte Fasereigenschaften als andere Zellulosestoffe auf. Aus Modal werden in der Mode sehr gern superweiche Bekleidungsstücke wie Leggins oder auch feine Unterwäsche hergestellt.
Dieser neue Stoff wird durch ein Lösungsmittelspinnverfahren produziert. Dieser Prozess ist umweltfreundlicher als der zur Herstellung von Viskose. Lyocell weist ein gutes Wärmespeicherverhalten auf, ist laugenbeständig und daher sehr gut zu pflegen. Allerdings kann es weniger Feuchtigkeit aufnehmen als Viskose oder z. B. Modal. Lyocell wird in der aktuellen Damen- und Herrenmode für Kleidungsstücke verwendet, die weich fallen und angenehm zu tragen sein sollen, Overalls, legere Damenkleider und als anteilige Material in Kleidungsstücken dieser Art.