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Wilhelm Tell Zusammenfassung

Du brauchst eine Zusammenfassung von Schillers berühmtem Werk „Wilhelm Tell“? Hier und in unserem Video erfährst du alles Wichtige über das Drama!

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Inhaltsübersicht

Wilhelm Tell — Übersicht

In „Wilhelm Tell“ geht es um die Sage des Schweizer Nationalhelden Wilhelm Tell. Er kämpft für die Freiheit der Bürger und tötet deshalb den herrschenden Landvogt Gessler. 

  • Veröffentlichung: 1804
  • Autor: Friedrich Schiller
  • Gattung: Drama
  • Epoche: Weimarer Klassik
  • Hauptfiguren: Wilhelm Tell, Walther Fürst, Werner Stauffacher, Arnold von Melchthal, Berta von Bruneck, Ulrich von Rudenz, Hermann Gessler
  • Aufbau: klassisches Drama in 5 Akten

Wilhelm Tell — Inhaltsangabe

Das Drama „Wilhelm Tell“ von Friedrich Schiller spielt im 14. Jahrhundert in der Schweiz. Dabei geht es um die Schweizer Unabhängigkeitsbewegung gegen die damalige habsburgische Herrschaft.

Die Hauptfigur, Wilhelm Tell, ist ein Bogenschütze, der in den Bergen lebt und ein friedliches Leben führt. Der habsburgische Landvogt Hermann Gessler und seine Truppen drängen jedoch immer stärker in das Leben der Schweizer ein. Tell erkennt die Unterdrückung und möchte sich dagegen wehren.

Gessler zwingt die Einwohner aus dem Ort Uri, vor seinem Hut zu knien, der auf einem Pfahl auf dem Stadtplatz steht. Als Tell sich weigert, wird er von Gessler vor eine Wahl gestellt: einen Apfel vom Kopf seines Sohnes zu schießen oder mit seinem Sohn zu sterben. Tell beweist seine Meisterschaft im Bogenschießen, indem er den Apfel mit einem Pfeil vom Kopf seines Sohnes schießt. Trotzdem wird er von Gessler festgenommen, weil ihm ein geplanter Angriff auf den Landvogt unterstellt wird.

Auf dem Weg zur Festung, um Tell zu inhaftieren, gerät das Schiff in einen Sturm. Tell nutzt die Gelegenheit zur Flucht und tötet Gessler mit einem Pfeil. Dieser Akt des Widerstands entfacht einen Aufstand in der Schweizer Bevölkerung. So beginnt der Kampf gegen die habsburgische Herrschaft.

Einige Bürger gründen eine Eidgenossenschaft, also ein gemeinsames Bündnis. Sie beginnt mit Vertretern aus verschiedenen Kantonen, Walther Fürst, Werner Stauffacher und Arnold von Melchthal. Gemeinsam wollen sie um ihre Freiheit kämpfen. Mit der Zeit schließen sich immer mehr Leute an.

Übrigens: Die Schweiz ist in 26 Kantone aufgeteilt. Das sind einzelne Gliedsstaaten, die aber alle zum Staat Schweiz gehören. Das kannst du mit den Bundesländern in Deutschland und Österreich vergleichen.

Teil der Eidgenossenschaft werden auch die Adligen Berta von Bruneck und Ulrich von Rudenz. Berta von Bruneck ist Teil der Habsburger, die an der Unterdrückung beteiligt sind. Sie wehrt sich aber gegen die Taten ihrer Familie und stellt sich auf die Seite der Bürger.

In der entscheidenden Schlacht bei Morgarten gewinnen die Schweizer Bürger gegen die habsburgischen Truppen. Der Sieg bringt ihre Unabhängigkeit und Freiheit. Tell wird als Held gefeiert, der aber bescheiden bleibt und auch die anderen Kämpfer ehrt. Schließlich schwören die Bürger, ihre Freiheit und Werte gegen jede Tyrannei zu verteidigen.

Das historische Drama „Wilhelm Tell“ behandelt also Themen wie den Kampf des Individuums gegen Unterdrückung. Außerdem geht es um den Widerstand gegen politische Herrschaft. Dabei werden die Werte Freiheit und Selbstbestimmung betont.

Wilhelm Tell — Figurenkonstellation

Damit du die Zusammenfassung für „Wilhelm Tell“ besser verstehst, haben wir hier eine Figurenkonstellation für das Werk erstellt:

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Wilhelm Tell – Figurenkonstellation

Wilhelm Tell

  • Jäger und Held des Dramas
  • furchtlos, mutig, sucht Frieden
  • macht alles für seine Freiheit und Gerechtigkeit
  • Einzelgänger, hält sich sonst von politischen Diskussionen fern

Tipp: Hier findest du eine ausführliche Charakterisierung von Wilhelm Tell!

Eidgenossen

  • Walther Fürst, Werner Stauffacher und Arnold von Melchthal
  • Vertreter aus Uri, Schwyz und Unterwalden
  • Walter Fürst ist Schwiegervater von Tell
  • kämpfen mutig für Freiheit und Gerechtigkeit

Berta von Bruneck

  • österreichische Adlige und Teil der Habsburger
  • handelt gegen ihre Pflicht und unterstützt Freiheitskampf
  • verliebt in Ulrich von Rudenz
  • selbstlos, mitfühlend

Ulrich von Rudenz

  • Neffe von Attinghausen
  • verliebt in Berta von Bruneck
  • will Berta beeindrucken, indem er auf der Seite der Habsburger steht
  • mutig, auf der Suche nach Anerkennung, standesbewusst

Hermann Gessler

  • Vertreter des österreichischen Adels und der Vögte (vom König beauftragte Verwalter)
  • Feind von Tell
  • tyrannisiert das einfache Volk
  • machtgierig, egoistisch

Wilhelm Tell — Zusammenfassung

Das klassische Drama „Wilhelm Tell“ ist das letzte Werk von Friedrich Schiller, bevor er 1805 starb. Es wurde als Theaterspiel aufgeführt, bevor es als Buch veröffentlicht wurde. 

Schiller erzählt in dem Drama drei Geschichten gleichzeitig: Zuerst geht es um Wilhelm Tell, der einen Apfel vom Kopf seines Sohnes schießt und dann den Tyrannen Gessler tötet. Dann gibt es die Geschichte vom eidgenössischen Bund, der die Schweiz von den österreichischen Habsburgern befreit. Die dritte Geschichte handelt von Berta von Bruneck, die sich in Ulrich von Rudenz verliebt.

Die letzten beiden Geschichten fließen am Ende zusammen. Zwischen der Geschichte von Tell und den anderen beiden gibt es dagegen nur schwache Zusammenhänge.

„Wilhelm Tell“ besteht aus fünf Akten: Exposition, aufregendes Moment, Höhepunkt, retardierendes Moment und Lösung. Diese sind in weitere, kleinere Szenen unterteilt. Wir zeigen dir jetzt eine Zusammenfassung der einzelnen Szenen mit jeweils einer kurzen Analyse.

1. Akt Wilhelm Tell Zusammenfassung — Exposition

Szene 1

Das Drama beginnt am Vierwaldstätter See in der Schweiz, wo sich der Jäger Werni, der Hirte Kuoni und der Fischer Ruodi treffen. Konrad Baumgarten aus Unterwalden taucht plötzlich auf. Er ist auf der Flucht vor den habsburgischen Reitern des Landvogts Landenberger.

Der Landvogt wollte nämlich Baumgartens Frau misshandeln, weshalb er ihn umgebracht hat. Der Fischer soll ihn mit seinem Boot in Sicherheit bringen. Er traut sich aber nicht, weil ein Gewitter aufzieht.

In dem Moment erscheint Wilhelm Tell und übernimmt die Aufgabe. Die Reiter kommen zu spät an und rächen sich an ihnen, indem sie Schafe töten und die Fischerhütte niederbrennen. 

Szene 2

Danach wechselt der Schauplatz zu Werner Stauffacher und seiner Frau Gertrud im Kanton Schwyz. Sie fordert ihren Mann auf, Widerstand gegen die Tyrannei der oberen Schicht zu leisten. Deshalb beschließt Stauffacher seinen Freund Walter Fürst im Kanton Uri aufzusuchen und gemeinsam zu kämpfen.

Als er die Stadt verließ, kommt Tell mit Baumgarten an. Er sagt dem Geflüchteten, dass er Schutz im Haus der Stauffacher finden würde.

Szene 3

Wieder wechselt der Schauplatz zu Altdorf, der Hauptstadt von Uri. Dort müssen Bauern und Handwerker harte Arbeit leisten für den österreichischen Landvogt Hermann Gessler aus dem Habsburger Stamm. Dieser plant den Bau einer Burg namens Zwing-Uri. So will er seine Macht demonstrieren und seine Herrschaft den Schweizer Bürgern aufzwingen.

Stauffacher versucht vergeblich, Tell zu überzeugen, sich ihm im Kampf gegen die habsburgische Tyrannei anzuschließen. Der Hut von Gessler wird auf einen Pfahl gesteckt, den alle wie den Landvogt persönlich ehren sollen.

Szene 4

Werner Stauffacher trifft sich mit Walther Fürst in Uri. Auch Fürst hat die zunehmende Unterdrückung der Habsburger beobachtet. Deswegen versteckt er Arnold von Melchthal bei sich, dessen Vater zuvor von ihnen beraubt und misshandelt wurde. Sie sind schuld, dass der Vater mittlerweile blind ist.

Aus Schmerz und Rachegefühlen verbündet sich Melchthal mit Staiffacher und Fürst. Die drei Männer wollen einen großen Aufstand planen und dadurch ihre Kantone vereinen.

1. Akt Wilhelm Tell — Analyse

Im ersten Akt werden die grundlegenden Konflikte und Spannungen eingeführt, die die Situation erklären. Es ist also eine Exposition.

Bereits ab der ersten Szene wird die tyrannische Herrschaft der Habsburger in der Schweiz beschrieben. Dabei werden Bauern und Bürger aktiv verfolgt und unterdrückt.

Auch in der dritten Szene soll die Machtposition der Habsburger und des Landvogts Gessler betont werden. Der geplante Bau einer Zwingburg symbolisiert, dass die Habsburger den Bürgern ihre Macht wortwörtlich aufzwingen.

Gleichzeitig wird Wilhelm Tell vorgestellt. Er hat gute Kenntnisse im Bogenschießen, da er oft im Wald jagt. Obwohl er gekonnt mit einer Waffe umgehen kann, wird er als friedlicher und vernünftiger Mann dargestellt. Außerdem beweist er Hilfsbereitschaft und Selbstlosigkeit, als er Konrad Baumgarten bei der Flucht hilft. Hier wird Tell zum ersten Mal als fähiger Helfer in der Not und Held dargestellt.

2. Akt Wilhelm Tell Zusammenfassung — erregendes Moment

Szene 1

Die erste Szene des zweiten Akts verdeutlicht, dass auch der Adel zerstritten ist und unterschiedliche Meinungen über die Herrschaft hat. Der Freiherr von Attinghausen kann die Unzufriedenheit der Bevölkerung nachvollziehen.

Sein Neffe Ulrich von Rudenz tritt ebenfalls auf. Er möchte sich mit seiner Geliebten, Berta von Bruneck, auf der Herrenburg treffen. Außerdem möchte er nicht der Erbe seines Onkels sein. Attinghausen will aber, dass Rudenz bleibt. Das ignoriert Rudenz und geht trotzdem. 

Szene 2

In der Zwischenzeit treffen sich viele Bürger aus unterschiedlichen Regionen auf dem Rütli, einer Bergwiese in der Nähe des Vierwaldstätter Sees. Sie wollen gemeinsam gegen die Unterdrückung durch die Habsburger ankämpfen.

An dem Treffen nehmen auch Walter Fürst, Arnold von Melchthal und Werner Stauffacher teil. Dort legen sie den sogenannten Rütlischwur ab. Das heißt, sie gründen die erste Eidgenossenschaft, die später zur heutigen Schweiz wird. Zusammen planen sie Einzelheiten der Eidgenosschenschaft. Außerdem schmieden sie einen Plan für einen Aufstand.

2. Akt Wilhelm Tell — Analyse

In diesem Akt wird die Exposition weitergeführt, indem neue Charaktere eingeführt werden. Der Konflikt zwischen den Adeligen von Attinghausen und seinem Neffen Ulrich von Rudenz zeigt, dass auch die Oberschicht um die Herrschaft der Habsburger besorgt ist. Besonders beim Charakter Ulrich wird der innere Konflikt zwischen seinen politischen Verantwortlichkeiten und seinen persönlichen Bedürfnissen deutlich. 

In der zweiten Szene legen die Männer aus den verschiedenen Kantonen den Rütlischwür ab. Das ist eine Kernszene des Dramas. Denn er bringt die Entschlossenheit der Schweizer zum Ausdruck, sich gegen die Unterdrückung der Habsburger zu erheben. Der Schwur symbolisiert die Einheit der Schweizer und die Bereitschaft, für ihre Freiheit zu kämpfen, auch wenn sie ihr Leben riskieren.

3. Akt Wilhelm Tell Zusammenfassung — Höhepunkt

Szene 1

Zuhause unterhält sich Tell mit seiner Frau Hedwig über sein Treffen mit Gessler. Der Landvogt hatte Angst vor Tell, weil er seinen Bogen mit sich hatte. Tell ließ ihn aber in Frieden. Hedwig ist misstrauisch und warnt Tell vor dem Landvogt. 

Dann beschließt Tell seinen Vater Walter Fürst in Altdorf zu besuchen. Hedwig will ihn aufhalten, weil sich Gessler zurzeit auch dort befindet. Tell hört jedoch nicht und nimmt seinen Sohn Walter mit in die Stadt.

Szene 2

In der Zwischenzeit trifft sich Berta mit Ulrich bei einem Jagdausflug mit einer Gruppe. Sie trennen sich von der Gruppe und führen ein Gespräch unter vier Augen. Dabei überzeugt Berta ihn, der Eidgenossenschaft beizutreten.

Außerdem gestehen sie ihre Liebe füreinander. Zuerst ist Ulrich unsicher, da Bertas Familie auf der Seite der Habsburger ist. Doch dann erklärt Berta, dass sie anders als ihre Familie auf der Seite der Schweizer ist und somit auch auf Ulrichs Seite. Sie beschließen zu heiraten, sobald das Volk ihre Unabhängigkeit erlangt hat.

Szene 3

Tell und sein Sohn sind in Altdorf angekommen. Dort verweigert Tell es, den Hut auf der Eisenstange zu ehren. Deshalb kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen ihm und den Wachen.

Arnold von Melchthal und Stauffacher versuchen, den Streit zu schlichten. Allerdings erscheint dann der Landvogt persönlich. Er will, dass Tell einen Apfel vom Kopf seines Sohnes schießt.

Tell versucht zunächst, sich aus der Strafe herauszureden, doch der Vogt gibt nicht nach. Tell spannt seinen Bogen und schafft es, aber wird trotzdem verhaftet.

Der Vogt begründet die Entscheidung damit, dass Tell zwei Pfeile hatte und mit dem zweiten ein Attentat auf den Landvogt geplant hätte. Wilhelm Tell soll daraufhin an das Nordufer des Vierwaldstätter Sees gebracht und eingesperrt werden.

3. Akt Wilhelm Tell — Analyse

In dritten Akt wird der Gedanke des kollektiven Widerstands betont. Immer mehr Leute erfahren von der Eidgenossenschaft und möchten sich ihnen anschließen. Darunter auch die adelige Berta von Bruneck, die versucht auch Urich davon zu überzeugen. 

Außerdem stellt die dritte Szene den Höhepunkt des gesamten Dramas dar. Als Tell sich weigert vor dem Hut zu knien, zeigt er aktiven Widerstand gegen Gessler. Zur Strafe zwingt der Landvogt ihn, auf einen Apfel auf dem Kopf seines Sohnes aus gefährlicher Nähe zu schießen. Diese Aufgabe stellt nicht nur eine körperliche Herausforderung dar, sondern symbolisiert auch den Machtmissbrauch und die gnadenlose Herrschaft der Habsburger gegenüber den Schweizer Bürgern.

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Wilhelm Tell — Apfelschussszene

Die Apfelschussszene thematisiert ein Kernthema des Dramas: den Konflikt zwischen individueller Freiheit und politischer Unterdrückung. Tell setzt sich für seinen eigenen Willen und Freiheit ein. Dadurch setzt er ein Zeichen gegen die Tyrannei der Habsburger. Aus diesem Grund wird Wilhelm Tell zum Symbol des Schweizer Widerstands und der nationalen Identität.

4. Akt Wilhelm Tell Zusammenfassung — retardierendes Moment

Szene 1

In diesem Akt wird Tell mit dem Schiff an das andere Ende des Sees gebracht. Dabei zieht allerdings ein Unwetter auf. Die Schiffsbesatzung denkt, dass nur Wilhelm Tell sie sicher ans Ziel bringen könne.

Sie nehmen ihm die Fesseln ab und Tell fährt nah an das Ufer, um über Bord zu springen. So entkommt er den Wachen und seiner Festnahme. Am Ufer trifft er den Fischer und bittet ihn darum, Hedwig von seiner Flucht zu erzählen.

Szene 2

Außerdem liegt der Freiherr von Attinghausen im Sterben. Bei ihm sind Stauffacher, Fürst, Melchthal, Baumgarten und Tells Sohn. Attinghausen träumt ein letztes Mal von einer freien bürgerlichen Gesellschaft.

Sein Neffe Ulrich von Rudenz erscheint, doch er kommt zu spät. Er wollte sich mit seinem Onkel versöhnen, der bei seiner Ankunft aber bereits tot ist. Rudenz verbündet sich daraufhin mit den Aufständischen.

Szene 3

In derselben Zeit erreicht Wilhelm Tell den Ort Küssnacht, um dort den Vogt Gessler zu töten. In einem Monolog reflektiert er über den moralisch fragwürdigen Einsatz seiner Schutzkenntnisse. Zuvor hat er den Bogen nur für die Jagd eingesetzt, nun soll sie zum Schutz seines Sohnes und aller Bürger dienen. Er spricht liebevoll und hoffnungsvoll mit seiner Armbrust und schwor, dass der nächste Pfeil Gessler töten soll.

In der Nähe findet eine Hochzeit statt, weshalb einige Menschen an Tell vorbeilaufen. Er wird sogar zum Fest eingeladen, lehnt die Einladung aber ab. Einige Bürger in Küssnacht warten auf den Landvogt, um ihn um Gnade zu bitten. Doch dieser plant bereits weitere Maßnahmen, um die Bürger weiter zu unterdrücken. Sie geraten in einen hitzigen Streit.

Gessler befiehlt seine Wachen her, die aber wegen der Hochzeit und der Menschenmenge nicht zu ihm kommen können. Tell schießt seinen Pfeil auf den schutzlosen Landvogt und tötet ihn. Die Bürger freuen sich über ihre Befreiung von der Unterdrückung.

4. Akt Wilhelm Tell — Analyse

Indem Tell es gelingt, vor seiner Festnahme zu fliehen und zu entkommen, beweist er seine Geschicklichkeit und scharfen Verstand

In dem Monolog in der dritten Szene offenbart Tell seine inneren Konflikte und seine moralischen Überzeugungen. Er reflektiert über die schwierige Entscheidung, Gessler zu töten, und die potenziellen Konsequenzen für sein eigenes Leben und das seiner Familie. Trotz seiner Zweifel und Ängste ist er fest entschlossen, die Freiheit seines Volkes zu verteidigen.

Schließlich tötet Tell den Landvogt mit seinem Pfeilschuss. Seinen Sieg über den Tyrannen symbolisiert den Triumph des menschlichen Rechts über Unterdrückung. Die Szene zeigt, dass es sich lohnt, für die eigenen Überzeugungen einzustehen, selbst in den schwierigsten Momenten.

5. Akt Wilhelm Tell Zusammenfassung — Lösung

Szene 1

Im letzten Akt feiern die Eidgenossen ihren Sieg. Sie gehen zur Burg von Altdorf, um die Unterdrücker zu vertreiben und die Gefangenen zu befreien. Eine von den Gefangenen ist Berta von Bruneck. Gesslers Hut auf der Stange gilt nun als Symbol der Freiheit und des Widerstands

Plötzlich erhalten alle die Nachricht vom Tod des habsburgischen Königs Albrecht. Er wurde von seinem Neffen, Parricida, ermordet. Grund dafür sind Erbstreitigkeiten

Szene 2

Parricida ist dann auf der Flucht und verkleidet sich als Mönch. Er sucht die Hilfe von Wilhelm Tell. Tell lehnt aber ab, da er den Mord aus Erbschaftsgründen nicht nachvollziehen kann.

Er habe eine größere Heldentat vollbracht, weil er den Unterdrücker Gessler umgebracht hat. Dabei war die Freiheit und Sicherheit des gesamten Volkes in Gefahr und nichts Belangloses wie Erbstreitigkeiten.

Er empfiehlt Parricida nach Rom zu reisen. Dort soll er dem Papst seine Sünde beichten. Als der junge Mann fort ist, versammeln sich die Eidgenossen.

Szene 3

Am Ende des Dramas gehen alle Bürger zu Tells Haus, um ihn zu ehren. Er hat ihnen die Freiheit geschenkt. Wilhelm Tell reagiert aber ganz bescheiden und würdigt die anderen Beteiligten an diesem Kampf. Berta von Bruneck verzichtet auf ihre Adelsrechte und schließt sich den Eidgenossen an. Ulrich verspricht dem Volk die ewige Freiheit. Nun beginnt die freie bürgerliche Gesellschaft, von der Attinghausen geträumt hat.

5. Akt Wilhelm Tell — Analyse

Im letzten Akt wird Wilhelm Tell von seinen Mitbürgern als Held gesehen und gefeiert. Er gilt als Erlöser und als nationales Symbol für Freiheit und Widerstand. Trotzdem lässt sich Tell den Ruhm nicht zu Kopf steigen und bleibt bescheiden. Als er Parricida seine Hilfe verweigert, wird sein ausgeprägter Sinn für Ethik und Moral sowie seine Vernunft betont. 

Dieser Akt bietet somit einen Abschluss für die Handlung des Dramas, während er gleichzeitig die Themen von Freiheit, Mut und Opferbereitschaft weiterentwickelt. 

Wilhelm Tell — Sprache und Stil

„Wilhelm Tell“ ist in der Versform Jambus geschrieben. Du nennst ihn auch Blankvers. Dieser besteht aus fünf Hebungen pro Vers, wobei die Betonungen auf der zweiten Silbe jedes Jambus liegen. Diese Versform verleiht dem Text einen rhythmischen Fluss. Zum Beispiel:

  • „Wir sind verfolgt,
    verdächtig schon auf unsern eigenen Bergen,
    einander zu vertrauen.
    So weit ist’s mit uns gekommen.“ (1. Akt)

Auffällig ist besonders der Sprachstil von der Figur Wilhelm Tell. Meistens drückt er sich in nur knappen, nüchternen und allgemeinen Sätzen aus.

In einigen Szenen verändert sich seine Ausdrucksform: In der Apfelschussszene formt er keine vollständigen Sätze, sondern stammelt vor sich hin. Das erkennst du an den vielen Gedankenstrichen in dieser Szene.

Auch während seines Monologs im vierten Akt, ist sein Sprachstil anders: er drückt sich in einfachen, aber kraftvollen Worten aus. So wird die Intensitität und Emotionalität betont. Außerdem werden auch Metaphern oder bildliche Vergleiche verwendet, um die komplexen und tiefgründigen Gefühle zu vermitteln.

Wilhelm Tell — Interpretation

Neben einer Zusammenfassung von „Wilhelm Tell“ hilft es dir auch, wenn du ein paar Interpretationsmöglichkeiten für das Werk kennst. Wir stellen sie dir hier vor. 

Widerstand

Schiller zeigt mit seinem Werk, dass jeder Mensch das Recht hat, frei zu sein und dafür Widerstand zu leisten. Das ist typisch für die Epoche der Weimarer Klassik, die sich auf die Freiheit und Menschlichkeit bezieht. Das Drama thematisiert den Aspekt des Widerstands auf verschiedenen Ebenen:

  • Widerstand gegen Tyrannei: Der Kampf zwischen der habsburgischen Tyrannei und der Schweizer Bevölkerung symbolisiert den Widerstand gegen politische Herrschafft und Tyrannei.
     
  • Individueller Widerstand: Als einfacher Bauer weigert Tell sich, dem Landvogt zu dienen. Stattdessen riskiert er sein Leben, um seine persönliche Würde und Freiheit zu verteidigen. Tell repräsentiert also den individuellen Widerstand gegen Unterdrückung.
     
  • Kollektiver Widerstand: Auch andere Charaktere des Dramas, wie Stauffacher und Melchtal, zeigen Widerstand gegen die Herrschaft. Sie schließen sich zusammen, um kollektiv Widerstand zu leisten. 

Heldentum

Die Hauptfigur Wilhelm Tell wird als Held gefeiert. Um sein Heldentum zu betonen, werden bestimmte Eigenschaften von ihm vermittelt. So erweist sich Tell als tapfer und mutig, weil er sein Leben für die Freiheit seines Volkes riskiert. 

Außerdem wird seine Opferbereitschaft dargestellt: Er setzt sein eigenes Leben aufs Spiel, um andere zu retten. Sei es sein Sohn, den er vor dem Apfelschuss bewahrt, oder der Flüchtling, den er über den See bringt. Sein selbstloses Handeln machen ihn zu einem wahren Helden.

Ästhetik

Das Drama ist auch von Ästhetik geprägt. Besonders Autoren der Weimarer Klassik strebten nach Harmonie und Symmetrie in den Werken. Das spiegelt sich im Aufbau des Dramas wider. Wichtig waren damals nämlich die Formstrenge und feste Regeln, an die sich die Literatur halten sollte. So wählt Schiller als Versmaß durchgängig den Blankvers. 

Außerdem ist Schillers Sprache klar, präzise und gleichzeitig poetisch. Er wählt kraftvolle Wörter und Formulierungen. So vermittelt er komplexe Ideen und Emotionen auf eine ästhetische Weise.

Wilhelm Tell — Zeitgeschichtliche Einordnung

Schiller schrieb „Wilhelm Tell“ Ende des 18. Jahrhunderts, während der Zeit der Aufklärung. Die Ideen von Freiheit, Selbstbestimmung und dem Recht auf Widerstand gegen Tyrannei waren zu dieser Zeit weit verbreitet.

In dem Drama schildert Friedrich Schiller den Freiheitskampf der Schweiz, die sich vom Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation befreien wollte. Der Rütlischwur, der im Stück erwähnt wird, ist ein historisches Ereignis, das den Beginn des schweizerischen Widerstands gegen die habsburgische Herrschaft markiert. 

Die Habsburger waren ein bedeutendes und machtvolles Fürstenhaus des europäischen Hochadels. Im Laufe der Zeit erlangten die Habsburger politische Macht und Territorium in verschiedenen Teilen Europas, insbesondere in Österreich. Daher kamen viele Fürsten und Landvogte aus Österreich, wie zum Beispiel Hermann Gessler in dem Stück.

Schließlich nahmen die Habsburger auch die Schweiz ein und wollten ihr Land vergrößern. Das führte zu Konflikten mit den Schweizer Eidgenossen, die ihre Unabhängigkeit und Freiheit behalten wollten.

Ein prägendes Ereignis zu der Zeit war außerdem die Französische Revolution mit dem Sturm auf die Bastille 1789 in Paris. Dabei kämpften die Bürger für ihre Freiheit. Dieser Wunsch kam später auch in den anderen Ländern auf. 

Das Drama ist typisch für die Epoche der Weimarer Klassik. Schiller gilt als Mitbegründer der Epoche. Ebenso wichtig für die Epoche war sein Freund Johann Wolfgang von Goethe. Der war übrigens bei der ersten Aufführung von „Wilhelm Tell“ in Weimar der Regisseur.

Ein wichtiger Bestandteil des Menschenbilds waren damals Individualismus, Humanismus und Verstand. Das heißt, moralisches und vernunftorientiertes Handeln standen hier im Vordergrund.

Wilhelm Tell — Prüfungsfragen

Mit unseren Prüfungsfragen kannst du dein Wissen für die nächste Klausur oder das Deutsch-Abi testen!

  • Zu welcher literarischen Epoche gehört „Wilhelm Tell“? Begründe deine Antwort und nenne typische Merkmale.
    „Wilhelm Tell“ von Friedrich Schiller wurde Anfang des 19. Jahrhunderts veröffentlicht. Deswegen gehört es zur literarischen Epoche der Weimarer Klassik. Der Sprachstil des Dramas ist geprägt von Metaphern und bildlichen Vergleichen. Außerdem ist das Werk im Blankvers geschrieben, also im fünfhebigen Jambus. Dieses Versmaß ist typisch für Dramen der Weimarer Klassik. Zudem werden Themen wie Freiheit, Selbstbestimmung und Widerstand gegen Tyrannei behandelt, die für die Weimarer Klassik charakteristisch waren.
     
  • Was ist der Höhepunkt des Dramas?
    Der Höhepunkt ist der Apfelschuss im dritten Akt. Wilhelm Tell wird gezwungen, einen Apfel vom Kopf seines Sohnes zu schießen, um sein Leben zu retten. Dieser Moment ist sowohl physisch als auch emotional herausfordernd, da Tell seine Schießkünste unter Beweis stellen muss, während er gleichzeitig um das Leben seines geliebten Sohnes bangt. 
      
  • Was ist die Kernaussage des Werks?
    Das Drama thematisiert den Kampf der Schweizer Bevölkerung gegen die habsburgische Tyrannei im 14. Jahrhundert. Das Drama vermittelt die Werte von Freiheit, Gerechtigkeit und Selbstbestimmung sowie den Widerstand gegen Unterdrückung. Der Protagonist Wilhelm Tell und andere Nebenfiguren stehen für diese Werte ein und kämpfen entschlossen für ihre Rechte. Das vermittelt eine Botschaft von Tapferkeit und Moral.
     
  • Beschreibe den Sprachstil des Dramas.
    Der Sprachstil von Schiller ist geprägt von einer bildhaften Sprache und einer strengen, rhythmischen Versform. Er verwendet metaphorische Ausdrücke und lebhafte Beschreibungen. Außerdem schreibt er durchgehend im fünfhebigen Blankvers — egal ob im Dialog, Monolog oder im Lied.
     
  • Welche Bedeutung hat Tells Monolog?
    Wilhelm Tells Monolog repräsentiert Selbstreflexion, Entschlossenheit und den Geist des Widerstands. Er symbolisiert Tells Entschlossenheit, gegen Tyrannei zu kämpfen, und betont grundlegende menschliche Werte wie Mitgefühl und moralische Standhaftigkeit. Der Monolog steht für den Mut des schweizerischen Volkes im Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit. Das ist erkennbar an seiner emotionalen Ausdrucksweise im Monolog, da er sonst nur knapp und nüchtern redet.

Wilhelm Tell — häufigste Fragen

  • Was passiert in dem Buch Wilhelm Tell?
    Der Schweizer Jäger Wilhelm Tell wird vom habsburgischen Landvogt Gessler gezwungen, einen Apfel vom Kopf seines Sohnes zu schießen. Danach erkennt Tell, dass er das Land von der Herrschaft Gesslers befreien muss. Schließlich tötet er den Tyrannen und bringt dem Land die Unabhängigkeit und Freiheit zurück.
     
  • Wie endet Wilhelm Tell?
    Wilhelm Tell folgt dem herrscherlichen Landvogt Gessler nach Küssnacht. Dort erschießt er ihn mit seiner Armbrust. Gesslers Tod bringt dem Land die Unabhängigkeit von den Habsburgern und ihre Freiheit zurück. Schillers Werk ist die bekannteste Erzählung des Tell-Mythos der Schweizer Legende.
     
  • Was ist das große Thema in Wilhelm Tell?
    In Wilhelm Tell stehen die Themen Widerstand und Heldentum im Zentrum. Zudem werden Aspekte der Freiheit und Selbstbestimmung behandelt, die für die Weimarer Klassik charakteristisch waren.
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Wilhelm Tell — Interpretation

Jetzt weißt du, worum es in „Wilhelm Tell“ geht und hast einen Überblick über die Figuren und mögliche Interpretationsansätze. Um eine vollständige Interpretation für das Werk schreiben zu können, schaust du dir am besten unser Video dazu an.

Zum Video: Wilhelm Tell Interpretation
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