Taglilien: Pflegeleichter Blütenzauber für Ihren Garten
Taglilien sind pflegeleichte, blühfreudige Stauden für sonnige bis halbschattige Standorte. Erfahren Sie alles über die richtige Pflanzung, Pflege und Vermehrung dieser attraktiven Gartenpflanzen.
- Wuchs
- 🗓️ Saison-Spezial: Schnittkalender
- Blüte
- Welcher Standort ist geeignet?
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Blätter
- Taglilien pflegen
- Taglilien richtig pflanzen
- Taglilien richtig schneiden
- Taglilien vermehren
- Sorten & Arten
- Krankheiten & Schädlinge
- Verwendung
- So kommt die Pflanze über den Winter
- Häufig gestellte Fragen
Steckbrief
Wuchs
Taglilien (Hemerocallis) sind ausdauernde, krautige Pflanzen, die überwiegend in Horsten wachsen. Ihre Wurzeln sind fleischig oder fasrig und bilden an den Enden Verdickungen, aus denen neue Rhizome wachsen. Diese Pflanzen entwickeln kleine unterirdische Tochterknollen, wodurch sich im Laufe der Jahre stattliche Horste bilden können. Mit einer Breite von bis zu 80 cm und einer Höhe von bis zu 120 cm sind sie markante Erscheinungen im Garten.
Die Blätter der Taglilien sind lang, schmal und linear, gewöhnlich grün und können je nach Sorte eine Länge von 20 bis 120 cm erreichen. Sie stehen bodennah und laufen scharf zur Spitze hin zu, was ihnen ihr charakteristisches Erscheinungsbild verleiht. Der bogig überhängende Blatthorst ist ebenfalls typisch für diese Pflanzen.
Blütenstängel sind aufrecht, lang und dünn und erheben sich deutlich über das Laub hinaus. Sie können leicht gebogen sein und tragen oft schraubelig cymoid angeordnete Blütenstände, was den eleganten Gesamteindruck der Pflanze verstärkt. Überlegen Sie, für die Pflanzung genügend Raum einzuplanen, damit die Horste sich vollständig entfalten können. Ein Pflanzabstand von rund 70 cm ist empfehlenswert.
Blüte
Das markanteste Merkmal der Taglilien sind ihre auffälligen Blüten, die eine beeindruckende Farbvielfalt bieten. Sie sind trichterförmig, zwittrig und normalerweise groß, mit Farbtönen von reinem Weiß, Gelb und Rot bis hin zu mehrfarbigen Variationen. Der Name „Taglilie“ deutet auf die kurze Lebensdauer jeder Einzelblüte hin, die nur einen Tag hält.
Trotz dieser kurzen Blühdauer bildet die Pflanze über mehrere Wochen kontinuierlich neue Blüten, was die Blütezeit von Ende Mai bis in den August verlängert. Jede Blüte besteht aus sechs Blütenhüllblättern (Tepalen), die an der Basis röhrig verwachsen sind. Dazu kommen sechs Staubblätter und ein oberständiger, dreifächeriger Fruchtknoten. Ein weiteres Charakteristikum ist die massive Anzahl an Blüten pro Pflanze – bis zu 300 Blüten können in einer Saison entstehen.
Welcher Standort ist geeignet?
Taglilien bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Weniger Licht führt zu einer verminderten Blütenbildung, besonders bei Sorten mit dunklen, lila-roten Blütenblättern, die vor der prallen Mittagssonne geschützt werden sollten.
Wichtige Standortkriterien
- Sonnig bis halbschattig: Mehr Sonne fördert die Blütenbildung.
- Durchlässige und feuchte Böden: Ein humoser, nährstoffreicher Gartenboden ohne Staunässe ist ideal.
- Pflegeleichtigkeit: Taglilien sind langlebig und können lange am selben Standort verbleiben.
Für optimale Wachstumsbedingungen sollten Sie die Pflanzen regelmäßig wässern, vor allem im Frühjahr und bei längeren Trockenperioden. Zu Beginn der Wachstumsperiode kann eine Düngergabe das Wachstum und die Blütenbildung fördern.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Taglilien sind anspruchslos und anpassungsfähig bezüglich des Bodens. Sie gedeihen in nahezu jedem Gartenboden, solange dieser durchlässig und humos ist. Optimal ist ein nährstoffreicher Boden, der besonders im Frühjahr feucht gehalten werden sollte. Die Zugabe von Kompost kann die Bodenqualität weiter verbessern.
Taglilien kommen gut mit unterschiedlichen Bodenarten zurecht, sei es trocken, feucht, sauer oder kalkhaltig. Regelmäßiges Gießen ist notwendig, vor allem bei längeren Trockenperioden, um ein gutes Wachstum zu sichern. Vermeiden Sie jedoch Staunässe.
Blätter
Die Blätter der Taglilien sind lang, schmal und linear, meist grün und variiert in der Länge zwischen 20 und 120 cm, je nach Sorte. Diese Merkmale tragen wesentlich zum charakteristischen Erscheinungsbild der Pflanzen bei. Ein herausragendes Merkmal ist der bogig überhängende Blatthorst, der ihnen ein unverwechselbares Aussehen verleiht.
Im Herbst sterben die Blätter der meisten Taglilien ab und verbessern durch natürliche Mulchbildung die Bodenqualität. Diese Eigenschaft ist typisch für sommergrüne Pflanzen und trägt zu naturnahen Gartenkonzepten bei.
Taglilien pflegen
Taglilien sind äußerst pflegeleichte Pflanzen. Wesentliche Pflegepunkte umfassen:
- Gießen: Bei anhaltender Trockenheit, besonders im Frühjahr und Sommer, gründlich wässern.
- Düngen und Mulchen: Eine Schicht Mulch oder verrotteter Kompost im Frühjahr verteilt, versorgt die Taglilien zusätzlich mit Nährstoffen. Düngergaben im April und Juni erleichtern das Wachstum.
- Laub entfernen: Altes Laub, das im Winter nicht verrottet, sollte im zeitigen Frühjahr entfernt werden.
Taglilien sind sehr langlebig und können viele Jahre unverpflanzt an ihrem Standort bleiben. Eine Teilung ist nicht regelmäßig notwendig, kann aber durchgeführt werden, wenn die Pflanzen zu groß werden. Schädlingsbefall und Krankheiten sind selten, doch Blattläuse, Thripse oder die Gallmücke können auftreten und sollten dann behandelt werden.
Taglilien richtig pflanzen
Taglilien können von Frühjahr bis Herbst gepflanzt werden, wobei das Frühjahr und der Herbst die bevorzugten Pflanzzeiten sind. Ein gut durchlässiger, humoser und nährstoffreicher Boden ist optimal. Den Boden vor dem Einpflanzen mit Kompost anzureichern, bietet den Pflanzen einen guten Start.
Pflanzanleitung
- Ein ausreichend großes Pflanzloch ausheben und den Boden mit Kompost verbessern.
- Die Taglilie so einsetzen, dass der Wurzelansatz etwa drei bis fünf Zentimeter mit Erde bedeckt ist.
- Nach dem Einpflanzen gut wässern, um das Anwachsen zu unterstützen.
Taglilien eignen sich auch für die Topfkultur. Wählen Sie dafür ein durchlässiges Substrat mit guter Wasserspeicherfähigkeit.
Taglilien richtig schneiden
Ein regelmäßiger Rückschnitt ist bei Taglilien nicht unbedingt notwendig, kann aber das Aussehen und die Gesundheit der Pflanzen fördern. Entfernen Sie verwelkte Blütenstände und welkes Laub:
- Verblühte Blütenstände entfernen: Dies fördert die Bildung neuer Blüten.
- Herbstschnitt: Die Pflanzen bodennah zurückschneiden oder im Frühjahr vor dem Neuaustrieb. Beide Methoden haben Vor- und Nachteile.
Der Rückschnitt hilft auch, Schneckenbefall zu reduzieren.
Taglilien vermehren
Taglilien können durch Teilung, Ableger und Aussaat vermehrt werden.
Teilung
Dieser Methode eignet sich zur Blühförderung und Verjüngung der Pflanzen:
- Den Horst ausgraben und den Wurzelballen mit einem scharfen Spaten teilen.
- Wurzeln und Blätter auf etwa 15 cm einkürzen.
- Die neuen Pflanzen teilen und sofort in die Erde setzen, gründlich wässern.
Ableger
Manchmal bilden Taglilien sogenannte Kindel, die als fertige kleine Pflanzen an der Mutterpflanze wachsen:
- Den Stiel mit dem Kindel abschneiden und den Stiel etwa sechs Zentimeter unterhalb des Ablegers kürzen.
- Den Stiel so tief in feuchte Anzuchterde setzen, dass die Wurzeln mit Erde bedeckt sind.
Aussaat
Eine alternative Methode ist die Aussaat, die jedoch nicht immer sortenreine Pflanzen hervorbringt:
- Samen so dick mit Erde bedecken, wie der Durchmesser des Samenkorns ist.
- Für gleichmäßige Feuchtigkeit und Tagestemperaturen um die 20 °C sorgen.
- Nach der Keimung die Sämlinge an einen hellen Ort stellen.
Sorten & Arten
Es gibt weltweit über 50.000 registrierte Tagliliensorten. Hier eine Auswahl der bekanntesten Arten:
- ‚Frans Hals‘: Zweifarbige, 12 cm große Blüten, mit gelbem äußeren und orangefarbenem inneren Blütenblattkreis.
- ‚Big Time Happy‘: Kompakte Sorte mit leuchtend gelben Blüten.
- ‚Daring Deception‘: Rosa Blüten, ideal für romantische Gärten.
- ‚On and On‘: Ähnlich ‚Daring Deception‘, aber kontinuierlich blühend.
Zu den bekannten Arten zählen zudem die Gelbrote Taglilie (Hemerocallis fulva), die Zitronen-Taglilie (Hemerocallis citrina) und die Middendorffs Taglilie (Hemerocallis middendorffii). Diese Sorten bieten visuelle Bereicherung und sind auch pflegeleicht und robust.
Krankheiten & Schädlinge
Taglilien sind generell robust, können jedoch gelegentlich von Krankheiten und Schädlingen befallen werden.
Schädlinge
- Blattläuse: Schwächen die Pflanzen durch Saugen an den Blättern.
- Thripse: Verursachen silbrige Verfärbungen und Schäden an den Blättern.
- Gallmücken: Fressen Blüten von innen, was zu verformten Blüten führt.
- Schmetterlingsraupen und Schnecken: Fressen an Blättern und Blüten.
Pilzkrankheiten
- Stängelfäule: Führen zum Absterben der Pflanzen, besonders bei hoher Feuchtigkeit.
- Kronenfäule: Vermeiden Sie durch gute Drainage.
- Taglilien-Rost: Verursacht rostbraune Flecken auf den Blättern, begrenzt durch kalte Winter in Mitteleuropa.
Gesunde Pflege und eine gute Standortwahl minimieren das Risiko von Krankheiten und Schädlingsbefall.
Verwendung
Taglilien sind vielseitig einsetzbar und passen in Bauern-, Prärie- und Staudengärten sowie an den Teichrand. Sie eignen sich besonders gut für die Randbepflanzung von Gartenteichen, sollten jedoch etwas erhöht gesetzt werden, damit der Wind die verwelkenden Blüten nicht ins Wasser treibt.
Sie sind ideale Leitstauden in Staudenbeeten und passen zu flachen Polsterstauden sowie sonnigen bis halbschattigen Beetstandorten und Pflanzungen am Gehölzrand. Im Präriegarten kommen vor allem die zierlicheren Wildarten zur Geltung.
In Asien werden Taglilien als Nahrungsmittel und Heilmittel genutzt. Essbar sind Wurzeln, Blattschößlinge, Blätter, Blüten und Samen. Wurzeln schmecken nussig und können wie Kartoffeln zubereitet werden, während Blätter und Blüten in der Küche vielseitig einsetzbar sind.
So kommt die Pflanze über den Winter
Taglilien sind winterhart und benötigen in der Regel keinen zusätzlichen Winterschutz. Sorten aus wärmeren Regionen wie den USA sind jedoch empfindlicher gegenüber starkem Frost und können durch eine Abdeckung mit Laub oder Rindenmulch geschützt werden.
Für Taglilien im Kübel sollten Sie den Kübel mit isolierendem Material umwickeln und auf eine isolierende Unterlage stellen, um das Durchfrieren des Wurzelbereichs zu verhindern. Auch im Winter sollten Sie die Pflanzen nach Bedarf gießen, um Austrocknung zu vermeiden.
Lassen Sie das Laub der Taglilien im Herbst an den Pflanzen, um natürlichen Winterschutz zu gewähren, und entfernen Sie es erst im Frühjahr vor dem Neuaustrieb.
Mit diesen Maßnahmen überstehen Taglilien selbst frostige Winter gut und blühen im nächsten Jahr erneut in voller Pracht.
Häufig gestellte Fragen
Sind alle Taglilien winterhart?
Ja, die meisten in Europa gezüchteten Taglilien sind winterhart und kommen mit frostigen Temperaturen gut zurecht. Bei importierten Sorten, insbesondere aus den USA, kann es jedoch nötig sein, zusätzlichen Winterschutz zu bieten. Das gilt insbesondere für empfindlichere Züchtungen aus wärmeren Regionen. Um solche Pflanzen vor Frost zu schützen, kann man Reisig oder Laub als Abdeckung verwenden.
Können Taglilien immergrün sein?
Ja, es gibt immergrüne und halbimmergrüne Tagliliensorten. In unseren Breiten lässt die winterliche Witterung jedoch meist das Laub absterben. Bei immergrünen Sorten treiben an wärmeren Tagen im Winter immer wieder neue grüne Spitzen durch das abgestorbene Laub. Daher bieten diese Sorten im Winter kein durchgängiges grünes Erscheinungsbild und benötigen in der Regel einen Winterschutz für den ersten Winter, wenn sie im Herbst neu gepflanzt wurden.
Wie kann man Taglilien im Kübel erfolgreich über den Winter bringen?
Taglilien im Kübel benötigen besonderen Schutz im Winter. Es ist ratsam, das Pflanzgefäß mit Jute oder Frostschutzvlies (16,00€ bei Amazon*) zu umwickeln und auf einen Holz- oder Styropurblock zu stellen, um das Durchfrieren des Wurzelbereichs zu verhindern. Wichtig ist auch, die Pflanzen im Winter nach Bedarf zu gießen, da sie nicht vollständig austrocknen dürfen.
Gibt es essbare Tagliliensorten?
Ja, bestimmte Tagliliensorten, insbesondere die Gelbrote Taglilie (Hemerocallis fulva) sind essbar und werden in der Küche verwendet. Blüten, Blattschößlinge, Wurzeln und Samen können für verschiedene Gerichte genutzt werden. Wurzeln haben einen nussigen Geschmack und können ähnlich wie Kartoffeln zubereitet werden. Allerdings sollte der Alkaloidgehalt unbehandelter Blumenteile beachtet werden, da dieser Vergiftungserscheinungen hervorrufen kann.