Schafberg
Der Schafberg ist mit 1 782 m ü. A. ein typischer Salzkammergutberg mit senkrechten Nordabstürzen im Gebiet der Flachgauer Gemeinde St. Gilgen.
Geografie
Der Berg, der sich im Osten des Gemeindegebiets befindet, erhebt sich rund 500 Meter westlich der salzburgisch-oberösterreichischen Grenze im Landschaftsschutzgebiet Schafberg-Salzkammergutseen.
Um ihn herum befinden die Salzkammergutseen, der Wolfgangsee (im Süden und Südwesten), der Mondsee (im Norden), der Attersee (im Nordosten) sowie die nicht zu den Salzkammergutseen zählenden kleinen Bergseen Krotensee (im Westen) und Schwarzensee (im Osten). Bei klarem Wetter sieht man auch noch den Irrsee, den Fuschlsee, den Attersee, den Traunsee und den Hallstätter See sowie das Dachsteinmassiv.
Ein südöstlicher Nebengipfel ist die Spinnerin (1 725 m ü. A.), noch weiter im Südosten, bereits auf oberösterreichischem Gebiet, erhebt sich mit 1 589 m ü. A. der Törlspitz. Südliche und südöstliche Vorgipfel auf Salzburger Gebiet unterhalb des Hauptgipfels sind der Reiningspitz (1 460 m ü. A.), das Teufelshaus (1 415 m ü. A.) und der Aignerriedel (1 326 m ü. A.).
Etwa 800 Meter unter Gipfelhöhe im Norden liegt die Eisenaueralm, die man vom St. Gilgener Ortsteil Unterburgau am Attersee durch die Burggrabenklamm oder vorbei am Kienberg vom Mondsee erreicht. Südöstlich des Gipfels befinden sich die Schafbergalm und eine Naturfreundehütte.
Geologie
Der mächtige, allein stehende Berg besteht aus Kalkstein und wird der Schafberggruppe, die Teil der Salzkammergut-Berge ist, zugerechnet.
Gewässer
Unmittelbar im Bereich des Schafbergs liegen der Suissen-, der Mitter- und der Mönichsee.
Bäche, die in den Mondsee entwässern: Kienbach und Altersbach;
Bäche, die in den Attersee entwässern: die Magdalenenquelle durch den Burggraben;
Bäche, die in den Wolfgangsee entwässern: Kesselbach und Ditlbach;
Geschichte
Um 1837 wird die erste Schutzhütte mit acht Schlafstellen für die Schafbergbegeisterten auf der Schafbergkanzel errichtet. Auch ein Fernrohrautomat wird um diese Zeit aufgestellt. Es war damals keine ehrenrührige Sache, sich von zünftigen Bauernburschen um zwölf Gulden auf den Gipfel des Schafberges tragen zu lassen. Es war dies ein reichlich bezahlter, willkommener Nebenerwerb, wie dies aus den Tarifen der Sesselträger hervorgeht. Auf ungefähr 30 Mann belief sich die Anzahl der gemeldeten Sesselträgergilde nach den Aufzeichnungen der Gemeindevorstehung von St. Wolfgang am 17. Juli 1875.
Erste Berghotel Österreichs
- Hauptartikel Berghotel Schafbergspitze
1864 wurde das Berghotel Schafbergspitze am Schafberg unter Wolfgang Grömer, Gastwirt auf dem Hotel "Weißes Rößl", eröffnet. Es war dies das erste gemauerte Haus am Schafberg und das erste Berghotel in Österreich.
Schutzhütte Himmelspforte
- Hauptartikel Schutzhütte Himmelspforte
Die Schutzhütte Himmelspforte befindet sich an der nordwestlichen Seite des Gipfelbereiches.
Ereignis
Für eine Urlauberfamilie aus Tschechien endete der Ausflug auf den Schafberg tragisch. Die Familie war am Montag, den 9. August 2021, um die Mittagszeit mit der Zahnradbahn auf den Gipfel gefahren. Danach entschieden sich die Urlauber, über den Purtscheller-Steig nach St. Wolfgang hinunterzugehen. Nach Information der Polizei war die Familie rund zwei Stunden unterwegs, als es zu dem tödlichen Bergunglück kam. Demnach stolperte der 76-jährige Großvater in einer Seehöhe von 1 430 Metern, konnte sich nicht mehr an der Stahlseilsicherung festhalten und stürzte über eine rund 30 Meter hohe Felswand und weitere 50 Höhenmeter über steile Wiesen und Schotterhalden. Die Besatzung des zu Hilfe gerufenen Notarzthubschraubers konnte nur mehr den Tod des Mannes feststellen.[1]
Schafbergbahn
- Hauptartikel Schafbergbahn
Der Bau der Zahnradbahn auf den Schafberg gilt als eine der Pionierleistungen des Bahnbaus, die seit 1. August 1893 in Betrieb ist.
Schafbergbesuch im September 2015
Eine Reportage von Franz Fuchs
An einem schönen Septembertag herrschte schon vormittags am Talbahnhof großer Andrang. Besonders nach der Ankunft der Passagiere von den Wolfgangseeschiffen aus Geschwendt und St. Gilgen bildeten sich am Talbahnhof Warteschlangen. Offensichtlich wurde im Zug jeder noch freie Platz genützt, denn die Schaffner waren bemüht, einige vorerst noch freie Plätze zu besetzen. In den zwei Waggons pro Zuggarnitur finden insgesamt ca. 100 Personen Platz.
Die Fahrt bis zum Bergbahnhof dauerte 35 Minuten. Besonders an den Fensterplätzen wurde während der Bergfahrt intensiv fotografiert, um die an manchen Stellen wirklich faszinierende Aussicht festzuhalten. Bei der Zwischenhaltestelle Schafbergalm wurde zwar angehalten, es verließ aber bei unserer Fahrt niemand den Zug. Wegen der großen Streckenneigung von teilweise über 200 Promille sind keine Stehplätze zugelassen.
Die Fahrgäste wurden angewiesen, am Bergbahnhof eine Reservierung für die Talfahrt zu treffen, um unnötige Wartezeiten zu vermeiden. Einheimische berichteten, dass heuer an schönen Sommertagen manchmal über 2 000 Fahrgäste die beiden Gaststätten am Schafberggipfel frequentierten. Ich fand die Bedienung im sehr geräumigen Restaurant des Berghotels Schafbergspitze äußerst flott und zuvorkommend. Die große und aussichtsreiche Terrasse war wegen der schon bestehenden Herbstkühle kaum besetzt.
Bei den Berggästen fiel mir ein großer Anteil an Personen aus fernöstlichen Ländern auf. Der Fahrpreis für Erwachsene für die kombinierte Berg und Talfahrt beträgt 33 Euro. Die Durchsagen während der Fahrt über die Entstehung der Bahn und deren Geschichte waren sehr informativ.
2017: Wandere mit Sandalen in Bergnot
Ein 75-Jähriger verpasste am Nachmittag des 19. Juli 2017 die letzte Talfahrt der Schafbergbahn. Beim Versuch in seinen Sandalen zu Fuß abzusteigen, geriet er in Bergnot. Als schließlich noch ein Gewitter über dem Wolfgangseegebiet aufzog, entschloss er sich, einen Notruf abzusetzen. Der 75-Jährige wurde von zwei Mann der Bergrettung St. Gilgen im Bereich der Schafbergalmen geborgen. Der Deutsche blieb unverletzt.[2]
Bildergalerie
Der Gipfelbereich des Schafbergs mit der Bergstation der Schafbergbahn (links), dem Berghotel Schafbergspitze (rechts) und der Schutzhütte Himmelspforte (links oben).
Der Gipfel des Schafbergs mit dem Berghotel Schafbergspitze, dem ältesten Berghotel Österreichs und darunter die Bergstation der Schafbergbahn. Links des Hotels die Schutzhütte Himmelspforte.
In der Bildmitte das Berghotel Schafbergspitze, das 1864 das erste Berghotel Österreichs war. Darunter die Bergstation der Schafbergbahn. Links des Hotels die Schutzhütte Himmelspforte. Links unten der Krottensee in St. Gilgen (wie auch der gesamte Schafberg), rechts der Mondsee und ganz oben der Irrsee.
Schafbergansicht von der Spinnerin.
Tiefblick vom Schafberggipfel auf die im Osten liegende Eisenaueralm, sie befinden sich im Gemeindegebiet von St. Gilgen.
Schafberg und Drachenwand, Ansicht vom Irrsberg.
weitere Bilder
- Schafberg – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Weblinks
- Lage auf AMap (aktualisierter Datenlink 5. Juni 2023)
- schafberg.panomax.com Panoramakamera am Schafberg (live-Bilder)
Quellen
- Hotel Schafbergspitze
- Adele Sungler
- www.bergfex.at
- Salzburger Geographisches Informationssystem (SAGIS), im Internet unter www.salzburg.gv.at/sagismobile... abrufbar.
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar.
Einzelnachweis
- ↑ www.sn.at, 10. August 2021
- ↑ Quelle www.salzburg24.at, abgefragt am 20. Juli 2017