Salzburger Glockenspiel

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Begriffsklärung
Dieser Artikel behandelt das Salzburger Glockenspiel am Residenzplatz. Über ein ehemaliges Glockenspiel in der Getreidegasse informiert der Artikel Glockenspiel in der Getreidegasse.
Salzburg Glockenspiel
Karte
Salzburger Glockenspiel
2 min 2 sek Video
Restaurierung 2010
3 min 4 sek Video
Glockenspielturm und Neue Residenz am Residenzplatz
Christof Lederwasch: Das Salzburger Glockenspiel (Mechanismus des Glockenspiels), Kupferstich, 1704
Blick in die Turmstube, in der das Salzburg Glockenspiel untergebracht ist.
Steuertrommel mit Seilzügen. In der Trommel sind 7940 Bohrungen, in die Schrauben eingesetzt werden, die über die Seilzüge (Lederriemen) die Hänmmer ansteuern. Man beachte die eingravierten Notenwerte.
Steuertrommel mit Seilzügen. In der Trommel sind 7940 Bohrungen, in die Schrauben eingesetzt werden, die über die Seilzüge (Lederriemen) die Hänmmer ansteuern.

Das bekannte Salzburger Glockenspiel im Glockenspielturm befindet sich im Gebäude der Neuen Residenz am Residenzplatz in der Salzburger Altstadt. Es steht gemeinsam mit den anderen Teilen des Residenzgebäudes unter Denkmalschutz.

Einleitung

Das Glockenspiel gehört zur Gruppe der Metallophone. Einerseits diente es der (feudalen) Repräsentation. Andererseits hatte das Glockenspiel eine Aufgabe für die Bewohner durch die akustische Angabe bestimmter Tageszeiten. Diese Zeitangaben waren aber auch Vanitas-Symbole und erinnerten an die Vergänglichkeit der Dinge. Sie sollten auch zu geistlichen Übungen anregen:

Geistliches Glockenspiel. Durch welches Die in der Sünd eingeschläfferte Seelen Vermittelst Fünff und Dreyssig Glocken, Als so vielen ... Predigen, zur Buß und Tugend ... auffgemuntert werden; wodurch dann die Sünder aus dem Laster-Schlaff aufferweckt ... werden".[1]

Geschichte

Die Niederlande, vor allem der Raum um Amsterdam wird vielfach auch "Heimat der Glockenspiele" genannt. Das Glockenspiel des Westerturmes der Stadt Amsterdam geht auf 1636 zurück, jenes auf dem Palast auf dem Dam in dieser Stadt auf etwa 1650. Das Glockenspiel in Brielle unweit von Amsterdam wurde 1660 errichtet, jenes am Dom zu Utrecht 1664. Die Brüder François und Pieter Hemony schufen im 17. Jahrhundert dort 51 Glockenspiele. Das älteste bekannte Groß-Glockenspiel im Straßburger Münster stammt schon aus dem Jahr 1382. Kunstvolle alte Glockenspiele sind auch vom Kreml in Moskau (1625) oder aus Dresden (1728) bekannt.

1695 kaufte Fürsterzbischof Johann Ernst Graf Thun vom Glockengießer Melchior de Haze aus Antwerpen in der Grafschaft Flandern (Niederlande) die 35 Glocken um 5.305 Gulden.[2] Johann Ernst hatte sich, wie viele andere Fürsten seiner Zeit, bei der Niederländischen Ostindien-Kompanie mit Glück an deren Schifffahrt-Erträgen beteiligt. Ein Teil seines Gewinnes brachte er in die Stiftung für das Glockenspiel ein.[3]

Diese Glocken waren zwischen 1688 und 1689 gegossen worden, das besagen deren Inschriften: Melchior de Haze Antverpiae me fecit, 1688 oder 1689. Die Annahme (derzeit ohne jeden Quellenbeleg), die Glocken wären eigentlich für die Stadt und Festung Breda in Nordbrabant bestimmt gewesen und ein Brand hätte den dortigen Glockenturm vernichtet, weshalb die Glocken für Salzburg erworben werden konnten, wird von den Autoren des Buches "Das Salzburger Glockenspiel" (2013) nicht geteilt. Vielmehr waren Glocken damals bereits auf Vorrat gegossen worden. Die damals sinkende Nachfrage nach weiteren Glockenspielen in den Niederlanden führte dazu, dass seitens der Glockengießer neue Käufer gesucht wurden. Die Glocken kamen 1696 auf dem Landweg nach Salzburg, ein schwerer, langer und teurer Transport. Die schwerste Glocke wiegt etwa 300 Kilogramm, die kleinste etwa fünf Kilogramm. Die 35 Glocken wiegen insgesamt über eineinhalb Tonnen (3.500 niederländische "lives" bzw. Pfund). Das gesamte Werk wiegt über sechs Tonnen. Der Stuck- und Büchsenmacher Franz Sulzer schätzte 1702 das mechanische Werk auf "52 Centner Eisen, 25 Centner Messing und 6 Centner Zinn" (ein Centner =55,6 kg).

Nachdem die Glocken in Salzburg angekommen waren, fehlten noch die Uhr und der gesamte Mechanismus zum Antrieb des Glockenspiels. Die Herstellung und Aufstellung weiterer wichtiger Bestandteile, so des Wellbaumes, des Hammerwerkes samt den Federn, Drahtwerk, Zungen, Stacheln, die die Hämmer treiben, und allem Zubehör verzögerten sich aber noch viele Jahre. 1698 unternahm der Salzburger Großuhrmachermeister Jeremias Sauter eine Informationsreise über die Technik von Glockenspielen in die Niederlande. Die folgende Erstellung des Spielwerkes durch Sauter ist ungeachtet dessen eine eigenständige barocke Salzburger Arbeit.

17011702 wurde der viereckige Turm um ein gemauertes Achteck (Oktogon) mit ovalen Fenstern und darüber liegend um ein hölzernes Arkadengeschoß mit acht offenen Rundbogenfenstern auf 45 Meter bzw. fünf Stockwerke erhöht. Damit der Turm das gesamte Gewicht von Glocken und Spielwerk tragen kann, wurde er seitlich mit Zugstangen aus Eisen verstärkt.

1703 (1702?[2]) wurde der Hofuhrmacher Jeremias Sauter mit dem Zusammen- und Aufbau von Uhr und Glockenspiel beauftragt. Kein einfacher Auftrag, denn die Mechanik musste großteils erst angefertigt werden, geliefert wurden aus Holland im Wesentlichen nur die Glocken. Der Glockengießer Benedikt Eisenberger und der Büchsenmacher Franz Sulzer fertigten die Walze mit rund 2,5 Meter Durchmesser aus 38 Messingplatten, in die Jeremias Sauter die insgesamt 7 964 quadratische Löcher bohrte, schnitt und feilte. Die Walze wurde über ein Zuggewicht angetrieben, das früher täglich mehrfach von Hand aufgezogen werden musste.

Die vier Zifferblätter der Uhr wurden aus technischen Gründen paarweise über zwei Stockwerke seitlich versetzt. Ein Paar befindet sich im viereckigen Turm in Richtung Nord-Süd, ein Paar befindet sich mit dem Uhrwerk und der Zugseilmechanik der Glocken im darüber liegenden Achteck in Richtung Ost-West.

Gegen Ende 1703 erklang das Salzburger Glockenspiel zum ersten Mal. 1873 baute der Salzburger Uhrmachermeister Johann Baptist Fischer neben der Antriebsmechanik eine Uhr ein, die mit Hilfe einer speziellen Vorrichtung das Spielwerk des Glockenspiels automatisch auslöste. Uhrmachergesellen kurbelten 250 Jahre lang drei Mal täglich das Zuggewicht im Antriebswerk in die Höhe. 1968 wurde ein Elektromotor und eine elektrische Uhr zu deren Auslösung eingebaut.

Der Stiftungsbrief von 1702

Die Kosten für die Glocken betrugen etwa 1.000 Dukaten Dazu kamen die Ausgaben für das mechanische Werk und für die Traktur. Damit der Betrieb des Glockenspiels gewährleistet werden könnte, errichtete Fürsterzbischof Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein eine gut dotierte Stiftung.

"Wür Johann Ernst
von Gottes Gnaden Erzbischof

zu Salzburg Legat des heiligen apostolischen Stuhls zu Rom ec. ec. Urkunden und Bekennen hiemit, daß Wür zur Bezaigung und Unserer guten Affection Unserer Ehrsam und getreuen Landschaft ein von Uns in Niderland erkauft und mit zimlichen Unkosten allher verbrachtes Gloggenspiel oder Carillon sambt Vier Tausend Gulden dergestalten geschenkht und Ueberlassen haben, das iezermeltes Capital an sichern Orthen Unsers Erz-Stifts angelegt, und von den hievon jährlich fallenden jnteresse berühmtes Gloggenspiel in all- und jedem gebührend unterhalten werden solle; thuen solche Donation und Ueberlassung auch Kraft diess auf mass und weis, wie es von Rechts und gewohnheit wegen am Kräftigst, und beständigsten geschehen solln khan oder mag: jedoch mit der ausdrükhlichen Condition und Bedingnuß, dass im fall obersagt; Unsren Landschaft solches Gloggenspiel mit angeregten Interesse nicht mehr Unterhalten wollte, selbiges sodann mit denen Vier tausend Gulden dem von Uns neu gestifteten St. Johanns Spital zu Mülln zuefallen, auch außer Lands versilbert, und das daraus erlösende Geld zu dem ende mehrangezogenen Capital der vier Tausend Gulden addirt werden solle, damit von den jährlichen Ertragnuss im gedachten Spital mehr Krankenwärther und Warterinen aufgestellt und gehalten oder andere Nothdurften alldort besser bestritten werden mögen.

Zu Urkundt haben Wür diesen Donation-Brief eigenhändig Unterschrieben und mit Unseren angehängt fürstl. Secret Insigl bekräftigen lassen.

Actum in Unserer Stadt Salzburg den zwanzigsten Monatstag Februarii 1702.

Ernst."

Ein Anekdote des Jahres 1854

Als im April 1854 der junge Kaiser Franz Joseph seiner Braut, der bayrischen Prinzessin Elisabeth, nach Salzburg entgegengereist war, weilte sie hier mit ihren Eltern in der Neuen Residenz, während er gegenüber im Regierungsgebäude, d. h. der Alten Residenz, abstieg. Von dort begab der Kaiser in großer Uniform mittags zu seiner Braut. Das Glockenspiel aber spielte scherzhaft "Wie ich jüngst verwichen / bin zum Dirndl g'schlichen...". Die Bevölkerung, jubelte dem jugendlichen Bräutigam und Kaiser umso mehr zu; der Jubel und das Glockenspiel begleiteten den Kaiser.[4][5]

Restaurierungen

1862 wurde das Salzburger Glockenspiel, das bereits Stimmung und Präzision eingebüßt hatte, auf Kosten der Monarchie einer gründlichen Reparatur unterzogen.[6] 1929 war das Salzburger Glockenspiel wieder reparaturbedürftig.[7]

1954 konnte Dank einer großzügigen Spende von Lady Mabel Dunn, einer langjährigen Freundin der Mozartstadt Salzburg, das historische Glockenspiel wieder Instand gesetzt werden.[8]

Am 18. Dezember 2008 wurden die Glocken abgenommen und nach Wien in die Werkstätte der Restauratorin Elisabeth Krebs transportiert. Das Antriebswerk folgte im Frühjahr 2009. Zu den veranschlagten 360.000 Euro kamen im Laufe der Arbeiten weitere 50.000 bis 60.000 Euro hinzu. Diese Kostenüberschreitung wurde auch notwendig, weil Malereien auf den Metallsäulen des Glockenwerks entdeckt wurden, die aus der Ursprungszeit stammen. Auch die Adlerköpfe auf den Glocken sind nun wieder zu sehen, die bisher unter Lackschichten verborgen waren. Außerdem wurde um elektrischen auch der historische mechanische Antrieb wieder gangbar gemacht. Für Vorführungen kann das Antriebswerk seit der Restaurierung wieder mit der Handkurbel aufgezogen werden. Im Zuge der Restaurierung sollte auch die Handspielanlage rekonstruiert werden. Dies wurde durch das SalzburgMuseum unter Erich Marx verhindert, da dieser eine Beeinträchtigung des Betriebes im Salzburg Museum befürchtete. Nach zweijähriger Pause wurde am 28. Jänner 2011 um 11:00 Uhr das Werk wieder in betrieb genommen.

Glocken und Musikstücke

Das Glockenspiel besitzt

  • 35 Glocken
  • 3 655 Einzelteile
  • etwa 49 Musikstücke
  • 1 095 Spielvorgänge jährlich und etwa 100 000 Spielvorgänge während eines MenschenlebensDie 35 Glocken - in den acht Rundenbögen des Turmes in Zweier-Reihen und Dreier-Reihen verteilt - umfassen insgesamt drei chromatische Oktaven mit allen Tönen von C2 (zweigestrichenes C) bis C5 (fünfgestrichenes C).

Aktuell (2020) ist Adelheid Schmidt für das Setzen der Melodien verantwortlich.[9]

Die Glocken umfassen die chromatischen Tonleitern von C2 bis C5, also

C2 Cis2 ............. E2 F2 Fis2 G2 Gis2 A2 B2 H2 (D2 + Dis2 derzeit fehlend und noch nicht ergänzt?)
C3 Cis3 D3 Dis3 E3 F3 Fis3 G3 Gis3 A3 B3 H3
C4 Cis4 D4 Dis4 E4 F4 Fis4 G3 Gis4 A4 B4 H4
C5

In der konkreten - aber in SALZBURGWIKI derzeit nicht genau bekannten - Anordnung lassen sich die gleichen Töne u. U. so darstellen:

  • 1. H4, C5, GIS 4, A4, B4, E4, F4, FIS4, G4
  • 2. DIS4, CIS4, D4, B3, H3, C4
  • 3. GIS3, G3, A3, E3, F3, FIS3
  • 4. D3, CIS3, DIS3
  • 5. H2, B2 und C3
  • 6. GIS2, G2 und A2
  • 7. FIS2, E2 und F2
  • 8. C2 und D2

Das Repertoire des Glockenspiels umfasst etwa 49 Musikstücke, von denen sechzehn von Johann Michael Haydn stammen (oder diesem zugeschrieben werden). Die Musikstücke von Leopold Mozart und Wolfgang Amadé Mozart sind Bearbeitungen des 19. Jahrhunderts.

Der Umfang der Walze gibt die Länge der Musikstücke vor. Es sind je nach der Zahl der einzelnen Akkorde etwa eine Musikstück-Länge von etwa 28 4/4-Takten oder etwa 36 3/4-Takten möglich. Die Geschwindigkeit der Walzendrehung lässt sich dabei für jedes Musikstück neu regeln. Die Musikstücke werden mit etwa 400 Metallstiften von Hand in die Löcher der Messingwalze gesetzt. Würden längere Melodien oder mehr Stifte gesetzt, würde dies leicht zu einer mechanischen Überlastund und damit auch zu einem Leiern der Musik führen. Kurze Musikstücke werden meist drei mal abgespielt und monatlich gewechselt.

Das Setzen der Musikstücke besorgt der Glockenspiel-Setzer. Er übertragt jede einzelne Note bzw jeden Akkord der jeweiligen Musikstücke auf die Walze. Jede Längs-Lochreihe der Walze steht für einen Akkord. Zur Vereinfachung der Arbeit wurde in regelmäßigen Abständen die Bezeichnung er jeweiligen Tonhöhe eingraviert. Nach dem Schwiegervater Karl Weiser hatte 30 Jahre lang Erich Schmidt die Melodien in die Walze gesetzt, nach dem Tod folgten dann Adelheid Schmidt, deren Nichte Gabriele Straschil und deren angeheirateter Neffe Heinz Rossmann.[10][11]

Gespielt wurden und werden bekannte Melodien wie "Das klinget so herrlich, (Papagenos Glockenspiel)" aus Die Zauberflöte oder "Reich mit die Hand mein Leben" aus "Don Giovanni", sowie die Volkslieder "In einem kühlen Grunde", "Komm lieber Mai und mache", "Ännchen von Tharau", "Loreley". Auch das "Hobellied" aus Ferdinand Raimunds "Der Verschwender", ein Menuett von Leopold Mozart sowie das Weihnachtslied "Stille Nacht! Heilige Nacht!" sind zu hören. Es wurden und werden aber zu besonderen Anlässen auch Stücke aus jüngerer Zeit gespielt, wie "Rècit evangelique" von Olivier Messiaen.[12] Als neue Melodien "uraufgeführt" wurden in der Adventzeit 2018 das Adventlied "Freut euch im Herrn" und das Lied auch zum Adventtext "O komm, o komm Emmanuel".

Technik

Antriebswerk und Walze des Glockenspiels im heutigen Zustand
Antriebswerk des Glockenspiels, nach der Restaurierung im Jahr 2010

Das Salzburger Glockenspiel besitzt ein 6,3 Tonnen schweres Spielwerk, das aus 3 655 Einzelteilen besteht. Es wird über eine große Walze gesteuert, die von einem mechanische, später auch einem elektrischen Antrieb angetreiben wird. Im 18. Jahrhundert war es für einen Glöckner möglich, über eine Handspielanlage zu improvisieren oder eigene Stücke zu spielen. Die Mechanik dieser ursprünglichen Spielanlage war vermutlich bereits von Jeremias Sauter errichtet, aber wohl im 19. Jahrhundert entfernt worden.

Mehrfach wurde über die noch nicht wohltemperierte Stimmung des Glockenspiels gerätselt. Hermann Spies wies darauf hin, dass die Glocken um 1690 aber noch im sogenannten frühbarocken Chorton gestimmt waren und die "gleichschwebende" bzw. wohltemperierte Stimmung sich erst etwas Zeit durchsetzte. Dazu kamen vor der letzten Restaurierung auch Unreinheiten durch abgenutzte und damit nicht mehr sauber gestimmte Glocken. Das Salzburger Glockenspiel war ursprünglich in einer "1/4 Komma mitteltönigen Stimmung" hergestellt worden, aber durch Nachstimmversuche des 19. Jahrhunderts im Klang keinesfalls verbessert sondern ungewollt deutlich verschlechtert worden.

Das mechanische Werk besteht aus der Uhr, der Antriebsmechanik mit dem Wellbaum und dem Hammerwerk samt Federn, Drahtwerk, Zungen, sowie der großen Walze mit seinen zahlreichen "Stacheln". Diese lösten eist über Seilzug, heute aber über Glockenketten den Hammerschlag der jeweiligen Glocke aus. Jede Glocke, außer die größten, besitzen zwei gleich große Hämmer. Das Gewicht der großen Hämmer zieht die jeweilige Kette (bzw früher das Gestänge samt "Abstrakte" und "Claves") in die Ausgangslage zurück.

Besichtigung und Spielzeiten

Das Glockenspiel erklingt täglich um 07:00, 11:00 und 18:00 Uhr, jeweils vier Minuten nach der vollen Stunde, somit nach den Dom-Glocken und vor dem Salzburger Stier.[13][14][15]

Führungen auf den Glockenspielturm finden von Ende März bis Ende Oktober jeweils am Donnerstag um 17:30 Uhr und am Freitag um 10:30 Uhr statt. Karten sind im Salzburg Museum und im Panorama Museum erhältlich.

190 Stufen führen vom Raum der Rundbogen-Arkaden hinauf zum Aussichtspunkt. Für gehbehinderte Personen ist ein Aufstieg in diesem historischen Turm nicht möglich. Bei jeder Führung können aus Platzgründen höchstens zwanzig Personen teilnehmen.

Literatur

  • 1903 und 1909 wurde eine Broschüre über das Glockenspiel in Salzburg und dessen Geschichte in Druck gelegt.[16]
  • Hermann Spies: Geschichtliches über das Salzburger Glockenspiel, in MGSLK 86/87, 1946/47, S. 49-56
  • Hans Nüchtern: Hornwerk und Glockenspiel: ein Salzburger Buch, illustriert von Willi Bahner, Donau-Verlag, 1947, 107 Seiten
  • Peter Laub, Erich Marx, Gerd Pichler und Mitarbeiter: Das Salzburger Glockenspiel in der Neuen Residenz - Bericht zur Restaurierung, Band 55 der Jahresschriften des Salzburg-Museums, herausgegeben vom Bundesdenkmalamt und vom Salzburg Museum, Verlag Salzburg Museum, 2013, 239 Seiten

Weblink

Quellen

  • Video-Dokumentation über die Restaurierung des Salzburger Glockenspiels zwischen 2008 und 2011.
  • Informationstafeln vor Ort

Einzelnachweise

  1. Zitat 1706 gedruckt bei Lorenz Kroninger und Gottlieb Göbels
  2. 2,0 2,1 Martin, Franz: "Salzburg, ein Führer durch seine Geschichte und Kunst", Ausgabe 1952, Seite 45
  3. Bühler, Adolph: "Salzburg und seine Fürsten", Seite 207
  4. ANNO, "Salzburger Volksblatt", 20. November 1909, Seite 18
  5. ANNO, "Salzburger Volksblatt", 25. April 1942, Seite 6
  6. ANNO, "Salzburger Zeitung", 3. April 1862, Seite 3
  7. ANNO, "Salzburger Chronik", 6. September 1929, Seite 4
  8. Gedenktafel im Glockenspielturm
  9. Facebook von Horologium michael neureiter, Michael Neureiter, abgefragt am 30. Mai 2020
  10. ORF Salzburg, 31.05.2019
  11. drehpunktkultur.at, Portrait, Erich Schmidt, 27.01.2011
  12. Bezirksblätter, 31. Juli 2018
  13. ANNO, (Salzburger-) Fremdenzeitung, 1. August 1890, Seite 13
  14. ANNO, Salzburger Chronik, 12. September 1911, Seite 3
  15. ANNO, Salzburger Chronik, 16. Februar 1931, Seite 3
  16. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde,