Makartplatz
Der Makartplatz ist ein Platz in der rechtsseitigen Altstadt der Stadt Salzburg.
Name
Der Platz wurde mit Beschluss des Salzburger Gemeinderats vom 10. Mai 1879[1] ist nach dem Salzburger Maler Hans Makart (* 1840,† 1884) benannt ist. Der Beschluss zur Namensänderung wurde am 5. Mai 1879 gefasst. [2]
Geschichte
Am Ende des 16. Jahrhundert lagen vor der Stadtmauer und dem Lederertor Wiesen und Felder, durch die eine Straße durch das Bergstraßtor nach Bergheim führte. 1603 ließ Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau dort für seinen jüngeren Bruder Jakob Hannibal von Raitenau einen Palast bauen, den er - nach einem Familienstreit - später wieder abbrechen ließ. Er benannte die Gegend auch als "Hannibalgarten". Fürsterzbischof Paris Lodron (1619 bis 1653) brachte den Garten, der sich heute als der Platz präsentiert, in seine heutige Gestalt. Die Leihhaus-Stiftung erwarb 1749 ein älteres Gebäude, das bereits 1680 errichtet worden war, und baute es zum Städtischen Leihhaus um. Fürsterzbischof Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein ließ dann 1694–1702 die Dreifaltigkeitskirche errichten, so wurde aus dem Hannibalgarten der "'Hannibalplatz". Diese Benennung galt bis 1879.
1831 richtete Joseph Oberer die erste Salzburger Lithographische Kunstanstalt im Tanzmeisterhaus ein.
Bis 1907 stand direkt gegenüber der Dreifaltigkeitskirche im heutigen Grünbereich des Platzes das Städtische Leihhaus. Fischer von Erlach, der Architekt der Dreifaltigkeitskirche, hatte die Fassade der Kirche bewusst an eine Straßensituation und nicht an eine Platzsituation angepasst. Dieser Umstand wird bei Diskussionen im 21. Jahrhundert rund um eine Neugestaltung nie erwähnt.
Zwischen 1934 und 1938 hieß der Makartplatz Dr.-Dollfuß-Platz[3], nach dem 1934 von NS-Putschisten ermordeten austrofaschistischen Bundeskanzler Dr. Engelbert Dollfuß. Nach dem Anschluss an das Deutsche Reich 1938 wurde er für einige Wochen Adolf-Hitler-Platz [4] genannt und seither wieder Makartplatz.
Am 20. Februar 1953 präsentierte der Salzburger Stadtverein den Entwurf der Architekten Otto Prossinger und Felix Cevela, der eine gänzliche Auflassung der Grünanlage vorsah. Nach Vorschlägen der Stadtgemeinde sollte in der Mitte des Makartplatzes statt der Grünfläche ein Parkplatz entstehen. Verwirklicht wurde schließlich der Plan von Stadtgartendirektor Otto Kreiner leicht geänderten Gestaltung der Gartenfläche in der Platzmitte.
Der Plan aus dem Jahr 2001, eine Makartgarage unter dem Platz zu bauen, wurde nach jahrelangem Streit mit dem Planer dieser Garage, dem Freilassinger Bauunternehmer Max Aicher außergerichtlich geklärt und fallen gelassen. Die Stadt Salzburg wollte mit Bürgermeister Heinz Schaden nun in Ruhe überlegen, wie es mit der Gestaltung des Platzes weitergehen soll. In der Schublade liegen Pläne des Wiener Architekten Boris Podrecca für die Neugestaltung und Pflasterung des Platzes. 2008 entstand die von der Salzburg Foundation gestiftete Skulptur "Caldera" von Anthony Cragg auf der Grünfläche in der Mitte des Platzes.
Magnolienblüte
Bekannt ist der Makartplatz wegen seiner Magnolien und deren Blüte im Frühling. Dann verwandelt sich der kleine grüne innere Bereich des Platzes in ein violett-rotes Blütenmeer.
Gebäude am Makartplatz
- Westseite
- 1 Christian-Doppler-Geburtshaus, Geburtshaus von Christian Doppler
- 2 Salzburger Landestheater
- Nordseite
- Ostseite
- Dreifaltigkeitskirche in der Dreifaltigkeitsgasse (!)
- Südseite
- 6 Palais Überacker, hier war längere Zeit das Makart-Postamt untergebracht
- 8 Tanzmeisterhaus, zeitweise das Wohnhaus von Wolfgang Amadé Mozart und von Leopold Mozart
Nicht mehr bestehende Bauten
Bilder
- Magnolienblüte
- Historische Aufnahmen
- Dreifaltigkeitskirche Makartplatz Landestheater um 1900.jpg
Der Makartplatz in einer Aufnahme um 1900.
Städtisches Leihhaus am Makartplatz.
weitere Bilder
- Makartplatz – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Weblinks
Quellen
- Beitrag Neustadt von Salzburg
- Martin, Franz: Salzburger Straßennamen. Verzeichnis der Straßen, Gassen, Plätze, Wege, Brücken, Tore und Parks mit Erklärung ihrer Namen. 5., wesentlich überarbeitete Auflage von Leitner-Martin, Willa und Martin, Andreas. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 25. Ergänzungsband, Selbstverlag der Gesellschaft, Salzburg 2006
- "Salzburger Nachrichten", 3. Dezember 2011
- Literatur über die Erbauung der Dreifaltigkeitskirche
Einzelnachweise
- ↑ ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 10. Mai 1879, Seite 2
- ↑ anno.onb.ac.at/Salzburger Chronik, 10. Mai 1879
- ↑ anno.onb.ac.at, "Salzburger Volksblatt", 18. August 1934
- ↑ anno.onb.ac.at, "Salzburger Volksblatt", 14. März 1938