Karl Joseph Felix Graf von Arco
Carl Joseph Maria Felix Graf von Arco (* 9. März 1743; † 3. November[1] 1830) war hochfürstlich salzburgischer Hofbeamter und blieb in Erinnerung als derjenige, der Wolfgang Amadé Mozart nach dessen Entlassungsgesuch mit einem "Fußtritt" zur Tür hinaus und aus seinem Dienst entließ.
Leben
Karl Joseph Felix war Sohn des Georg Anton Felix Grafen von Arco (* 1705; † 1792) und dessen zweiter Gemahlin Maria Josepha Viktoria Gräfin von Hardegg (* 2. März 1710; † 31. Dezember 1775).
Im fürsterzbischöflichen Dienst wurde er am 16. Jänner 1769[2] zum Kämmerer und Hofkammerrat, Oberstküchenmeister und Pfleger von Neuhaus in der Gemeinde Gnigl ernannt.[3][4]
Er war zudem Oberstfischmeister, aber auch salzburgischer Offizier und von 1787 an Großkreuz des St. Ruperti-Ritterordens.[5]
Er wohnte im ersten Stock des Obristenstöckls, also in jenem Gebäude, das auf dem Mirabellplatz zwischen dem Schloss Mirabell und dem Lodronschen Primogeniturpalast (heute Universität Mozarteum Salzburg) stand, das aber nach dem Brand von 1818 nicht wieder aufgebaut worden war.[6]
Er blieb offenbar zeitlebens unverheiratet.[7]
Der Tritt
Über den Hinauswurf durch den Grafen Arco berichtete der junge Mozart seinem Vater:
- … – anstatt daß graf Arco meine bittschrift angenommen, oder mir audienz verschafet, oder gerathen hätte selbe nachzuschicken, oder mir zugeredet hätte die sache noch so zu lassen, und besser zu überlegen, afin, – was er gewollt hätte – Nein – da schmeist er mich zur thüre hinaus, und giebt mir einen tritt im hintern. – Nun, das heisst auf teutsch, daß Salzburg nicht mehr für mich ist; ausgenommen mit guter gelegenheit dem hr. grafen wieder ingleichen einen tritt im arsch zu geben, und sollte es auf öfentlicher gasse geschehen. – ich begehre gar keine satisfaction deswegen beym Erzbischof, denn er wäre nicht im stande sie mir auf solche art zu verschaffen, wie ich sie mir selbst nehmen muß; sondern ich werde nächster tägen dem hr. grafen schreiben, was er sich von mir zuverlässig zu gewarten hat, sobald das glück will daß ich ihn treffe, es mag seyn wo es will, nur an keinen ort wo ich respect haben muß; –. (Wolfgangs Brief an den Vater vom 13. Juni 1781)[1]
Quellen, Anmerkungen
- Ruth Halliwell: The Mozart family: four lives in a social context (Oxford University Press, 1998, ISBN 0198163711, 9780198163718), insb. S. 204 f: Graphik "Some interrelationships among the Firmian, Lodron and Arco families in Salzburg".
- Salzburger Hof- und Staatsschematismus für die Jahre 1778, 1786 und 1802
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag "Arco, Karl Joseph Felix (09/03/1743-03/11/1830)" auf letters.mozartways.com.
- ↑ Die Jahreszahl 1679 kann nicht stimmen, da Graf Arco noch nicht auf der Welt war, vermutlich soll es 1769 heißen
- ↑ Hochfürstlich-salzburgischer Hofkalender, oder Schematismus auf das Jahr … M.DCC.LXXXVI 1786. Von Franz Mehofer …, S. 18, 37 und 52.
- ↑ Vor ihm hatte diese Funktionen Andräe Gottlieb Freiherr von Prank inne, vgl. den Schematismus für 1778.
- ↑ Schematismus 1802, S. 29; Anton von Schallhammer, Das erzbischöflich salzburgische Kriegswesen, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 7, 1867, S. 24-45 (38).
- ↑ Schematismus 1802, S. 54.
- ↑ Dies wird insbesondere dadurch belegt, dass er, wie die von Schallhammer, aaO, gegebene Liste der St. Ruperti-Ordensritter dartut, nie aus dem Orden, der ja von seinen Mitgliedern Ehelosigkeit verlangte, ausschied.