Café-Konditorei Dankl
Die Cafe Konditorei Dankl ist ein Hotel, Restaurant und Konditoreibetrieb in der Pinzgauer Marktgemeinde Lofer.
Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den "Salzburger Nachrichten". Das SALZBURGWIKI hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.
In der Backstube der Konditorei Dankl in Lofer wird man keine Backhilfen finden, hier lässt man Teig und Massen noch durch natürliche Treibmittel aufgehen. Diese dürfen sich auch – bei aller Betriebsamkeit, die in dem Unternehmen herrscht – in ihrer Entwicklung Zeit lassen.
Viele alte Rezepte sind heute noch in Verwendung, nur mit weniger Zucker. Die lockeren und flaumigen Schaumrollen aus hausgemachtem französischem Blätterteig etwa werden täglich aufwendig gebacken. Auch die Herstellung der Mandelbögen, die ganz langsam gebacken werden, ist von den Vorfahren überliefert. Deren Wissen wurde gut gehütet, das Rezeptbuch wurde früher sogar in eine Lade gesperrt. Zur kleinen, feinen Salzburger Berühmtheit wurden die Loferer Busserl aus Baisermasse. Diese hatte Josef Dankl erfunden, der erste Konditor der Familie. Er verpackte sie in Kisten und ließ sie mit Pferdefuhrwerk zu noblen Salzburger Kaffeehäusern bringen. Aus seiner Gesellenzeit in Bozen übernahm er die Godnbrezn aus gewürztem Honiglebkuchenteig und führte sie zu Ostern und Allerheiligen im Saalachtal ein. Hier sind sie heute noch ein beliebtes Geschenk an die Patenkinder. Josef I. absolvierte seine Lehre ab 1898 bei der Konditorei Bärthlein in der Stadt Salzburg. Urlaub hatte er drei Tage im Jahr. Nur einen davon verbrachte er daheim, denn für die Strecke von Salzburg nach Lofer und retour war er zu Fuß zwei Tage unterwegs.
Für seine Ausbildung musste Vater Blasius Dankl Lehrgeld bezahlen. Das betrug so viel wie der Jahreslohn, den Blasius als Holzknecht bekommen hatte – bevor er wegen einer schweren Verletzung auf das Handelsgewerbe umsattelte. Zucker, Seife, Mehl, Schuhbänder trug er mit der "Kraxn" und dem "Bauchtragei" zu den Bauern. Dann eröffnete er am 4. Februar 1904 mit seiner Frau Gertraud eine Gemischtwarenhandlung am Goasbichl in Lofer, wo 1904 Sohn Josef I. seine erste Konditorei einrichtete. Lofer war zu dieser Zeit bereits ein aufstrebender Urlaubsort für Sommerfrischler und ein Verkehrsknotenpunkt. Als 1906 die Straße tiefergelegt wurde, war das gute Geschäft vorbei. Das Haus Nummer drei, Zuhäusl vom Silberarbeiter und gegenüber dem jetzigen Café und Restaurant Dankl gelegen, wurde gekauft, eine Gemischtwarenhandlung betrieben. Die zweite Backstube war einige Zeit im Bezirksgericht, dem heutigen Postamt, untergebracht. 1927 wurde Haus Nr. 3 erweitert. Die Backstube fand Platz im ersten Stock - bis 1964. Damals musste alles mit der Hand gerührt und geschlagen werden, was viel Muskelkraft erforderte. So waren die Lehrlinge Männer, heute überwiegen dagegen die Frauen.
1950 ging der Betrieb an Sohn Josef Dankl über. Mit Gattin Hildegard baute er das erste Café an die Kramerei an. Schon bald war es zu klein, sodass 1959 das Café Dankl an seinem heutigen Platz entstand. 1978 übernahm die dritte Generation – Konditormeister Reinhard Josef Dankl und seine Gattin Petra. Allein unter diesem Chef wurden 25 Lehrlinge ausgebildet. "Wir waren schon oft ein gutes Sprungbrett für Karrieren", erzählt Dankl. So ist etwa ein Ex-Lehrling heute erfolgreicher Schokoladenfabrikant, ein weiterer ein gefragter Patissier in Dubai. Den guten Ruf des Betriebs hält auch Konditormeister Robert Josef Dankl hoch, der 2004 vom Vater übernommen hat.
Seine Frau Susanna und er bauten das Haus 2008 neu und erweiterten die Geschäftsphilosophie: Mit einem zusätzlichen Restaurant, einer Pizzeria und einer Eisdiele sei der "gastronomische Kramerladen" perfekt, meint Robert Dankl.
Über das Jahr bietet er 100 verschiedene Kuchensorten an. Das Eis wird mit heimischer Almmilch und italienischen Zutaten gefertigt. Seine Kinder zeigen bereits Freude am Familienunternehmen. Und legen den Geschäftssinn an den Tag, den bereits ihr Urahne, Krämer Blasius Dankl, bewiesen hatte: Bei günstigem Wind röstete er seinen Kaffee. Dessen Duft strömte in die Häuser der Kunden und lockte sie zum Einkaufen ins Geschäft.
Adresse
- Cafe Konditorei Dankl Hotel & Restaurant
- 5090 Lofer 207
- Telefon: 0 65 88 - 86 25
Weblinks
Quellen
- Salzburger Nachrichten, 18. April 2014, Christine Schweinöster: Die Busserl aus Lofer schmecken besonders gut
- Pinzgauer Nachrichten, 9. Juni 2004 100 Jahre süße Kreationen
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