Anton Giger
Ing. Anton Giger (* 12. Jänner 1885 in der Stadt Salzburg; † 5. Mai 1945 ebenda) war zur Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft von 1938 bis 1945 Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister der Stadt Salzburg.
Leben
Zur Zeit des Ständestaates war Ing. Anton Giger technischer Inspektor im städtischen Bauamt und zugleich illegaler Nationalsozialist (SA-Standartenführer).
Als am 12. März 1938 deutsche Truppen in Österreich einmarschierten, besetzte die SA das Salzburger Rathaus. Am 13. März 1938 wurde der vom Ständestaat eingesetzte Bürgermeister Richard Hildmann abgesetzt, Anton Giger wurde als provisorischer Regierungskommissär mit der Stadtverwaltung betraut.[1]
Nach der baldigen Einführung der reichsdeutschen Verwaltungsorganisation war die Stadt Salzburg ein Stadtkreis. Ing. Anton Giger führte (daher) nunmehr die Bezeichnung "Oberbürgermeister", als "Bürgermeister" wurde der 1. Beigeordnete (bis 1943 Franz Lorenz, ab 1943 Harald Lettner) bezeichnet.[2]
Aus Gigers Amtszeit sind u. a. die skrupellose Arisierung jüdischen Vermögens[3] und die Übernahme der Patenschaft der Stadt Salzburg für das U-Boot U 205 "Salzburg"[4] überliefert.
Im Mai 1945 meldete die von der amerikanischen Besatzungsmacht herausgegebene Wochenzeitung "Österreichischer Kurier", dass sich u. a. Oberbürgermeister Giger und seine Frau "durch Selbstmord der Verantwortung entzogen haben".
Privat
Am 28. Juli 1919 vermählte sich Anton Giger mit Käthe Heilmayer.[5]
Weblink
Quellen
- ↑ Artikel "Geschichte der Stadt Salzburg"
- ↑ Artikel "Liste der Bürgermeister der Stadt Salzburg" auf Wikipedia.
- ↑ Vgl. Albert Lichtblau: "Arisierungen," beschlagnahmte Vermögen, Rückstellungen und Entschädigungen in Salzburg. Veröffentlichungen der Österreichischen Historikerkommission. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, Wien/München 2004.
- ↑ Das am 3. Mai 1941 in Dienst gestellte Fahrzeug sank auf seiner zehnten Feindfahrt am 17. Februar 1943 im Mittelmeer (vgl. Thomas Baumgartner: Salzburg Ahoi! In: Das Bullauge. Rundschrift der Marinekameradschaft Salzburg, Nr. 550 (2007) S. 9 ff).
- ↑ ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 30. Juli 1919, Seite 6
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