Eines der Themen, das Tirols Kinder und Jugendliche immer mehr zu bewegen scheint, sind illegale Substanzen wie etwa Marihuana, Kokain, Ecstasy oder Substitutionsmittel aller Art. Das zeigt die „Krone“ seit Jahren auf. Auch die Gemeinde Fügen im Zillertal kennt diese Problematiken, wie Bürgermeister Dominik Mainusch im „Krone“-Interview schildert.
„Krone“: Wie geht es einem jungen Bürgermeister, wenn er von tragischen Erlebnissen rund um Drogensucht in seiner Gemeinde erfährt?
Dominik Mainusch: Das sind sehr tragische Erlebnisse, nicht nachvollziehbare Fälle. Wir haben reagiert, indem wir im schulischen Bereich mittlerweile zwei Schulsozialarbeiter angestellt haben, die grundsätzlich die Probleme der Jugendlichen im Schulbetrieb beurteilen. Wir haben ein Auge darauf, wie sich das Thema Drogen und Jugend entwickelt. Wir arbeiten an Präventionsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit Schulsozialarbeitern und haben generell ein Angebot für Schüler, an wen man sich wenden kann, wenn Probleme im familiären oder im privaten Bereich bestehen.
Brodelt da etwas unter der Oberfläche, das nun stärker zum Vorschein tritt?
Wir können nicht feststellen, wie breit sich das Thema Drogen in der jugendlichen Gesellschaft verbreitet hat. Wir können nur aus schulischer Sicht sagen: In der Schule gibt es dieses Thema nicht, die Schulsozialarbeiter haben hier ein sehr niederschwelliges, professionelles Angebot. Es gibt keine Auffälligkeiten bei Schülern in diesem Zusammenhang. Aus unserer Sicht hat das Thema jetzt nicht mehr die akute Relevanz, die es gehabt hat, weil wir entsprechend gegengesteuert haben. Was ich ehrlicherweise nicht sagen kann, ist, was in der Freizeit außerhalb der Schule und außerhalb des Jugendzentrums bei uns passiert. Dort haben wir natürlich keinen Einblick als Gemeinde.
Aber genau hier wäre doch die Offene Jugendarbeit prädestiniert dafür, die Jugendlichen abzuholen.
Das ist richtig. Wir haben die Betreuung auf zwei Beine gestellt: Einerseits die sozialpädagogische Betreuung im Rahmen des Schulbetriebes durch die Schulsozialarbeiter und andererseits die offene Jugendarbeit als Begleitung in der Freizeit der Jugendlichen. Das bedeutet, dass sich die Jugendlichen auch abseits der Schule an professionelle Pädagogen wenden können.
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