Konjunktur : Frankreich wächst schneller als Deutschland
Die deutsche Wirtschaftsleistung ist im dritten Quartal wieder leicht gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Im zweiten Quartal war das BIP neuen Berechnungen zufolge um 0,1 Prozent geschrumpft. Bislang war der Rückgang von April bis Juni mit minus 0,2 Prozent beziffert worden. Im ersten Quartal war die deutsche Wirtschaft um 0,8 Prozent gewachsen.
Die deutsche Wirtschaft habe sich in einem schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeld als stabil erwiesen, erklärten die Statistiker. Verantwortlich für das preis-, saison- und kalenderbereinigte Wachstum um 0,1 Prozent seien vor allem die privaten Haushalte, die ihre Ausgaben kräftig erhöht hätten. Außerdem habe der deutsche Export die Wirtschaft gestützt. Die Investitionen hingegen seien insgesamt zurückgegangen.
Im Vergleich zum dritten Quartal 2013 legte die deutsche Wirtschaft von Juli bis September um 1,2 Prozent zu.
Frankreichs Wirtschaft wächst um 0,3 Prozent
Überraschend stark ist unterdessen Frankreichs Wirtschaft in Schwung gekommen. Im dritten Quartal habe die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone erstmals im laufenden Jahr wieder zugelegt, wie die Statistikbehörde Insee am Freitag nach einer ersten Schätzung mitteilte. Das BIP sei in den Monaten Juli bis September um 0,3 Prozent zum Vorquartal gewachsen. Dies ist das stärkste Wachstum seit dem zweiten Quartal 2013.
Volkswirte zeigten sich von der Entwicklung im dritten Quartal überrascht. Sie hatten zwar einen Zuwachs erwartet, aber nur in einem minimalen Volumen von 0,1 Prozent. Im Jahresvergleich legte die französische Wirtschaft laut Insee im dritten Quartal wie erwartet um 0,4 Prozent zu.
Allerdings revidierten die Statistiker die konjunkturelle Entwicklung im zweiten Quartal nach unten. Im Frühjahr sei die Wirtschaft demnach leicht um 0,1 Prozent geschrumpft, nachdem Insee zuvor eine Stagnation für die Monaten April bis Juni gemeldet hatte.
Nach Einschätzung von Experten belasten weiter ein schwacher Konsum und rückläufige Investitionen die konjunkturelle Entwicklung in Frankreich. Außerdem zeigten sich die Unternehmen des Landes in den vergangenen Monaten wenig zuversichtlich bei der Frage der künftigen Geschäftsaussichten.