Lindenschied

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Wappen Deutschlandkarte
Lindenschied
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Lindenschied hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 54′ N, 7° 24′ OKoordinaten: 49° 54′ N, 7° 24′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Rhein-Hunsrück-Kreis
Verbandsgemeinde: Kirchberg (Hunsrück)
Höhe: 400 m ü. NHN
Fläche: 3,17 km2
Einwohner: 180 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 57 Einwohner je km2
Postleitzahl: 55481
Vorwahl: 06763
Kfz-Kennzeichen: SIM, GOA
Gemeindeschlüssel: 07 1 40 086
Adresse der Verbandsverwaltung: Marktplatz 5
55481 Kirchberg (Hunsrück)
Website: www.kirchberg-hunsrueck.de
Ortsbürgermeister: Timo Ströher
Lage der Ortsgemeinde Lindenschied im Rhein-Hunsrück-Kreis
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Karte

Lindenschied ist eine im rheinland-pfälzischen Rhein-Hunsrück-Kreis gelegene Ortsgemeinde im Hunsrück. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kirchberg (Hunsrück) an.

Lindenschied liegt auf einem Höhenrücken, westlich des Dorfes verläuft der Kyrbach, östlich liegt Dickenschied, durch das die B 421 verläuft.

Nachbarorte
Dill Hecken und Kirchberg Womrath
Sohrschied Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Dickenschied und Gemünden
Oberkirn Woppenroth

Das damals dem Hochgericht Rhaunen unterstehende Lindenschied wurde erstmals 1345 erwähnt. Die Urkunde stellt die Rechtsstellung Lindenschieds und weiterer Ortschaften fest, die hinsichtlich ihrer Grenzen und Rechte zwischen den Wildgrafen von Kyrburg, dem Lindenschied gehörte, und den Sponheimern umstritten waren. Der Streit wurde im Jahre 1354 vom Mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau geschlichtet. Mit der Besetzung des linken Rheinufers 1794 durch französische Revolutionstruppen wurde der Ort französisch. 1815 wurde er auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Seit 1946 ist der Ort Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Bis 1969 gehörte Lindenschied zum Landkreis Bernkastel.

Ortsbürgermeister von Lindenschied ist seit 2014 Timo Ströher.

Die Vorgänger waren:

  • Petra Klingels (ab 2009)
  • Lothar Jung (ab 2004)
Wappen von Lindenschied
Wappen von Lindenschied
Blasonierung: „Gespalten; rechts in Blau über schräggekreuztem silbernem Hammer und Schlägel ein schwebendes silbernes Lindenblatt, links in Gold ein blaubewehrter und -gezungter roter Löwe.“[2]
Wappenbegründung: Das Lindenblatt deutet redend den Ortsnamen Lindenschied. Hammer und Schlägel erinnern an den früher betriebenen Schieferabbau. Der hintere Schildteil verweist auf die ehemalige Zugehörigkeit zur Wildgrafschaft, Hochgericht Rhaunen.
Evangelische Kirche: Eingangsbereich
Evangelische Kirche: Innenraum

Die heutige evangelische Kirche wurde von 1689 bis 1907 von der evangelischen und katholischen Kirche simultan genutzt. Nachdem sich die Kirche in einem sehr schlechten Zustand befand, erneuerte die evangelische Bevölkerung zwischen 1951 und 1953 das Dach und Teile des Mauerwerks weitgehend in Eigenleistung. Der über dem Chor befindliche Dachreiter wurde durch einen neu errichteten Turm an der Westseite ersetzt; sein schmiedeeisernes Kreuz befand sich bis zu einem Sturm im Jahr 2005 auf dem Kirchturm und wurde 2006 durch einen kupfernen Hahn ersetzt. Zwischen 1958 und 1963 wurden das Mauerwerk gesichert und das Kirchenschiff grundlegend renoviert; zudem wurde ein Pfarrsaal angebaut.

Lindenschied war bis zum Jahresende 1975 Teil der zum Kirchenkreis Trier gehörenden Evangelischen Kirchengemeinde Hausen, seither gehören die 113 Evangelischen zur Evangelischen Kirchengemeinde Dickenschied im Kirchenkreis Simmern-Trarbach.

Die katholische Herz-Jesu-Kapelle wurde 1908/1909 errichtet. Die etwa 70 Katholiken in Lindenschied gehören zur Pfarrgemeinde Dickenschied.

Die beiden jüdischen Familien Mayer und Schloß wanderten bereits in den 1860er Jahren nach den USA aus. Sie gehörten zur Synagogengemeinde Laufersweiler. Der jüdische Friedhof von Lindenschied wurde nach dem Zweiten Weltkrieg eingeebnet.[3]

Früher gab es in Lindenschied einen umfangreichen Schieferabbau, zuletzt bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts in einem Tal im Süden des Ortes. Heute bestehen Handwerksbetriebe und Landwirtschaft.

  • Albert Rosenkranz: Das Evangelische Rheinland (= Schriftenreihe des Vereins für rheinische Kirchengeschichte. Band 3). Band 1. Kirche in der Zeit, Düsseldorf 1956, DNB 454196482, S. 613.
  • Dieter Diether: Die Gotteshäuser im Evangelischen Kirchenkreis Simmern-Trarbach. Kirchberg (Hunsrück): Kirchenkreis Simmern-Trarbach, 1998; S. 30 f.
  • Ortsgemeinde Lindenschied (Hrsg.): Lindenschied. Et Dorf • die Leit • dat Drummerum. Ein Bildband. Lindenschied, 1999.
Commons: Lindenschied – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Wappenbeschreibung Lindenschied
  3. Zur Geschichte der Juden am Mittelrhein, Wegweiser Mittelrhein Band 13.2. Jüdische Friedhöfe, herausgegeben durch den Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz von Wolfgang Brönner, Franz-Josef Heyen und Gabriele Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn
Lindenschied aus östlicher Richtung