Kanton Schwyz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kanton Schwyz
Wappen
Wappen
Wappen
Fahne
Fahne
Fahne
Kanton der Schweizerischen Eidgenossenschaft
Kürzel/Kontrollschild: SZ
Amtssprache: Deutsch
Hauptort: Schwyz
Grösster Ort: Freienbach
Beitritt zum Bund: 1291
Fläche: 907,88 km²
Höhenbereich: 404–2800 m ü. M.
Website: www.sz.ch
Bevölkerung
Einwohner: 167'403 (31. Dezember 2023)[1]
Einwohnerdichte: 184 Einwohner pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne Bürgerrecht)
23,8 % (31. Dezember 2023)[2]
Arbeitslosenquote: 1,2 % (30. Juni 2021)[3]
Lage des Kantons in der Schweiz
Lage des Kantons in der Schweiz
Lage des Kantons in der Schweiz
Karte des Kantons
Karte des Kantons
Karte des Kantons
Gemeinden des Kantons
Gemeinden des Kantons
Gemeinden des Kantons

Koordinaten: 47° 3′ N, 8° 42′ O; CH1903: 695842 / 211767

Schwyz ([ʃviːts], schweizerdeutsch Schwyz, französisch Schwytz[4] oder Schwyz, italienisch Svitto, rätoromanisch Sviz/?) ist ein Kanton in der Deutschschweiz. Der Kanton zählt zur Grossregion Zentralschweiz (Innerschweiz) sowie zur Metropolregion Zürich. Der Hauptort ist die gleichnamige Gemeinde Schwyz, die bevölkerungsreichste Gemeinde ist Freienbach.

Logo des Kantons Schwyz

Benannt ist der Kanton nach seinem Hauptort Schwyz.

Schweizer- und Schwyzerfahne am Regierungsgebäude in Schwyz

Das Land Schwyz spielte in der Frühzeit des noch lockeren eidgenössischen Bündnissystems eine so aktive Rolle, dass die aggressiv-expansive Aussenpolitik der Schwyzer der Schweiz ihren heutigen Namen gab: Bereits im 14. Jahrhundert wurden die eidgenössischen Bündnispartner durch Chronisten im Heiligen Römischen Reich kollektiv als Schwyzer oder eben Schweizer bezeichnet.[5]

Die ins Neuhochdeutsche übertragene Form Schweiz (mit dem typisch nicht-alemannischen Diphthong) wurde in der Folge im gesamten deutschen Sprachraum als Bezeichnung des Staates üblich; die einheimische Form (wie im Mittelhochdeutschen mit Monophthong) wurde hingegen als Suisse ins Französische übernommen. Die Schwyzer- und die Schweizerfahne sind dagegen unabhängig voneinander entstanden.

Der Kanton Schwyz liegt in der Zentralschweiz zwischen Zuger-, Vierwaldstätter- und Zürichsee und grenzt an die sieben Kantone Uri, Glarus, St. Gallen, Zürich, Zug, Luzern und Nidwalden. Er gehört grösstenteils zu den Schwyzer Voralpen, einem Teil der Zentralschweizer Voralpen. Ein kleiner Teil im Südosten gehört zu den Glarner Alpen (bzw. nach anderer Einteilung zu den Schwyzer Alpen). Dort liegt auf der Kantonsgrenze der Gipfel des Bös Fulen (2801,8 m) als höchster Punkt des Kantons. Weniger als einen Kilometer südwestlich des Bös Fulen befindet sich mit dem Grisset (2721 m, auch Guet Fulen genannt) der höchste Gipfel, der vollständig im Kanton Schwyz liegt.

Die Einwohner des Kantons werden Schwyzer genannt. Per 31. Dezember 2023 betrug die Einwohnerzahl des Kantons Schwyz 167'403.[6] Die Bevölkerungsdichte liegt mit 184 Einwohnern pro Quadratkilometer unter dem Schweizer Durchschnitt (217 Einwohner pro Quadratkilometer). Der Ausländeranteil (gemeldete Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) bezifferte sich am 31. Dezember 2023 auf 23,8 Prozent, während landesweit 27,0 Prozent Ausländer registriert waren.[7] Per 30. Juni 2021 betrug die Arbeitslosenquote 1,2 Prozent gegenüber 2,8 Prozent auf eidgenössischer Ebene.[8]

Amtssprache und weitere Sprachen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amtssprache im Kanton Schwyz ist Deutsch. Im Zeitraum vom 31. Dezember 2016 bis 31. Dezember 2018 gaben 88,4 Prozent der Bevölkerung Deutsch, 2,9 Prozent der Bevölkerung Italienisch und 2,1 Prozent Französisch als Hauptsprache an.[9] Angaben zu der anderen Schweizer Amtssprache Rätoromanisch wurden nicht gemacht. Englisch gaben 5,9 Prozent als Hauptsprache an.

Die im Kantonsgebiet verbreiteten deutschen Mundarten gehören mit Ausnahme des Bezirks Höfe, dessen Dialekt dem Zürichdeutschen nahesteht, dem Höchstalemannischen an. Mittelhochdeutsche lange /iː/, /üː/ und /uː/ sind hier also auch im Hiat und im Wortauslaut und nicht nur wie im Hochalemannischen im Wortinnern erhalten geblieben, es heisst also etwa schnyyä [ʃniːæ] «schneien», nüü [nyː] «neu», buuä [buːæ] «bauen». Von den benachbarten höchstalemannischen Mundarten im Süden und Westen unterscheidet sich das Schwyzerische durch die fehlende Rundung und Entrundung, man sagt also beispielsweise Baum [bæʊ̯m] «Baum» und Müüs [myːs] «Mäuse», nicht Boüm [bɔʏ̯m] und Myys [miːs] wie in Uri. Vom benachbarten Höchstalemannisch im Osten unterscheidet sich Schwyzerdeutsch durch die Dehnung von mittelhochdeutsch /a/, /æ/ und /ë/ in offener Silbe, man sagt also wie in Uri etwa Naasä [nɑːsæ] «Nase», nicht Nasä [nɑsæ] wie in Glarus. Charakteristisch für Teile der Schwyzer Mundart ist die Zerdehnung von langem (auch sekundär gelängtem und sekundär verdumpftem) /eː/, /oː/ und /öː/ zu /ei/, /ou/ und /öü/, beispielsweise Schnei [ʃneɪ̯] «Schnee», schöün [ʃøʏ̯n] «schön» und Broud [broʊ̯d] «Brot». Die in fast dem ganzen deutschen Sprachraum eingetretene Verdumpfung von althochdeutsch /aː/ kennen im Kanton Schwyz nur dessen nördliche Gebiete; so gilt im Bezirk Höfe Òòbig [ɔːbɪg] und im Zusammenwirken mit der vorgenannten Zerdehnung in den Bezirken Einsiedeln und March Oubig [ɔʊ̯bɪg], ansonsten Aabet [ɑːbət] «Abend» wie auch in der weiteren höchstalemannischen Nachbarschaft.[10]

Staatsangehörigkeit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nationalitäten im Kanton Schwyz bei der Volkszählung 2010
Staat[11] Anteil
in Prozent
Schweiz Schweiz 81,37
Deutschland Deutschland 04,29
Serbien Serbien 02,22
Italien Italien 02,12
Kosovo Kosovo 01,29
Portugal Portugal 00,84
Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina 00,80
Kroatien Kroatien 00,79
Nordmazedonien Nordmazedonien 00,66
Turkei Türkei 00,65
Osterreich Österreich 00,59
Sri Lanka Sri Lanka 00,51

Religionen – Konfessionen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie alle Kantone der Zentralschweiz ist der Kanton Schwyz traditionell katholisch geprägt. Von der gesamten Schwyzer Wohnbevölkerung waren im Jahr 2018 60,2 Prozent (95'794 Einwohner) Mitglied der römisch-katholischen Kirche, und 11,6 Prozent (18'390 Einwohner) gehörten der evangelisch-reformierten Kantonalkirche Schwyz an (100 Prozent: 159'165 Einwohner).[12]

Seit der Volkszählung 2000 liegen keine genauen Mitgliederzahlen zu weiteren Religionsgemeinschaften (neben den beiden Landeskirchen) für die Gesamtbevölkerung des Kantons Schwyz mehr vor. Jedoch führt das Bundesamt für Statistik Stichprobenerhebungen durch[13], bei welchen auch andere Religionsgemeinschaften im Kanton erfasst werden. Bei der Stichprobenerhebung von 2017 gab fast ein Drittel der Befragten ab 15 Jahren im Kanton Schwyz an, keiner der beiden Landeskirchen anzugehören. Zudem unterscheidet sich gemäss der Erhebung die Religionszugehörigkeit der verschiedenen Bevölkerungsgruppen, je nach Staatsangehörigkeit beziehungsweise Herkunft, teilweise deutlich:

Schwyzer Bevölkerung ab 15 Jahren nach Religionszugehörigkeit und Staatsangehörigkeit/Herkunft, 2017
(Angaben in Prozent, gerundet)[14][13]
Religion Total
aller
Befragten
Schweizer
Staats-
angehörigkeit
Schweizer
ohne Migrations-
hintergrund
Schweizer
mit Migrations-
hintergrund
Ausländische
Staats-
angehörigkeit
Christentum 75 82 86 60 47
römisch-katholische Kirche 60 68 72 36 31
evangelisch-reformierte Kirche 10 11 12 09 06
andere christliche Kirchen 05 03 02 15 10
Islam 05 01 00 10 19
andere Religionen 01 01 00 03 03
konfessionslos 18 15 14 25 29
keine Angabe 01 01 01 02 01
Religionszugehörigkeit nach der eidgenössischen Volkszählung 2000[15]
Religionsgemeinschaft Einwohner
absolut
Anteil
in Prozent
römisch-katholisch 92'868 72,20
evangelisch-reformiert 15'140 11,80
konfessionslos 06'331 04,90
islamische Gemeinschaften 05'598 04,35
ohne Angabe 03'752 02,92
orthodox 02'758 02,14
evangelische Freikirchen 00'724 00,56
hinduistische Vereinigungen 00'429 00,33
neuapostolische Kirche 00'343 00,27
buddhistische Vereinigungen 00'272 00,21
Zeugen Jehovas 00'177 00,14
andere christliche Gemeinschaften 00'136 00,11
übrige Religionsgemeinschaften 00'062 00,05
jüdische Gemeinschaft 00'051 00,04
christkatholische Kirche 00'046 00,04
evangelisch-methodistische Kirche 00'017 00,01
Gesamt 128'7040 100,000

Der Kanton Schwyz gehörte zu den fünf inneren katholischen Bergkantonen, die an den zwei Kappeler Kriegen teilnahmen. Infolge des Zweiten Kappeler Landfriedens durften im Kanton Schwyz keine Angehörigen anderer Konfession wohnen. Erst die Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft vom 12. September 1848 garantierte die Religions- und Niederlassungsfreiheit.

Mit der Verfassung des eidgenössischen Standes Schwyz vom 11. Juni 1876 wurde die vollständige Religionsfreiheit, auch für nichtchristliche Religionen, eingeführt.

Die katholische Kirche blieb bis 1957 einzige anerkannte Religionsgemeinschaft (Staatskirche) für den Kanton Schwyz. Am 27. September 1992 stimmten die Bürger des Kantons Schwyz einer Neuordnung des Verhältnisses zwischen Kirchen und Staat zu. Sie sprachen sich damit für eine Aufgabenentflechtung und die Schaffung zweier konfessionsgebundener Kantonalkirchen aus. Diese wie auch die Kirchgemeinden sind in finanz- wie steuerrechtlicher Hinsicht vom Kanton und von den Gemeinden unabhängig.

Römisch-katholische Kirche

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die römisch-katholische Kirche ist die zahlenmässig grösste Konfessionsgemeinschaft im Kanton Schwyz. Die römisch-katholische Kantonalkirche Schwyz wurde 1998 gegründet. Sie gehört zum Bistum Chur. Grosse, auch internationale Ausstrahlungskraft hat das im Hochmittelalter gegründete Benediktinerkloster Einsiedeln.

Evangelisch-reformierte Kirche

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2013 lebten 18'683 Reformierte im Kanton Schwyz, das entsprach etwa zwölf Prozent der Bevölkerung. 15,9 Prozent waren es im an Zürich orientierten Ausserschwyz, das schon um 1830 erste Reformierte ansiedeln liess. In Innerschwyz waren nur 7,7 Prozent der Bevölkerung reformiert. Die erste evangelisch-reformierte Kirchgemeinde wurde 1868 im Bezirk March gegründet. Die Kirche von Siebnen wurde 1878 eingeweiht. 1886 wurde der erste reformierte Pfarrer in Brunnen angestellt. Diese Entwicklung wurde massgeblich durch den protestantisch-kirchlichen Hilfsverein des Kantons Zürich unterstützt, der seine Aufgabe in der Förderung des evangelischen Glaubenslebens in der Diaspora sah.

Die Anerkennung der sechs evangelisch-reformierten Kirchgemeinden als öffentlich-rechtliche Körperschaft mit dem Recht, Steuern einzuziehen, erfolgte mit dem Kantonsratsbeschluss vom Oktober 1957. Die Gründung einer evangelisch-reformierten Kantonalkirche erfolgte 1998. Die Evangelisch-reformierte Kantonalkirche Schwyz umfasst sechs Kirchgemeinden.

Freikirchen und andere christliche Gemeinschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gründung

  • Neuapostolische Kirche Lachen, 1931
  • Neuapostolische Kirche Immensee, 1961
  • FEG Höfe Wilen, 1977
  • FEG March, 1979
  • Chrischona Arth-Goldau, 1984
  • FEG Einsiedeln, 1987
  • Chrischona Brunnen-Schwyz, 1986

Verfassung und Politik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die gegenwärtige Kantonsverfassung[16] datiert vom 24. November 2010 und ist in der Volksabstimmung vom 15. Mai 2011 angenommen worden. Sie löste die bisherige, vielfach geänderte Verfassung von 1898 ab.

15
5
23
19
38
15 23 19 38 
Insgesamt 100 Sitze

Gesetzgebendes Organ (Legislative) ist der Kantonsrat mit 100 Mitgliedern. Diese werden vom Volk gemäss Verhältniswahlrecht fest auf vier Jahre gewählt, wobei jede Gemeinde einen Wahlkreis bildet.

Verfassungsänderungen, Gesetzeserlasse bzw. -änderungen sowie Ausgabenbeschlüsse über einmalige Ausgaben von mehr als fünf Millionen Franken bzw. jährlich wiederkehrende Ausgaben von mehr als 500'000 Franken, die mit weniger als drei Viertel der an der Schlussabstimmung teilnehmenden Kantonsräte angenommen worden sind, unterliegen zwingend der Volksabstimmung (obligatorisches Referendum), die übrigen Gesetzeserlasse und -änderungen dann, wenn es von 1000 Stimmberechtigten verlangt wird (fakultatives Referendum). Das Volk kann selbst Verfassungs- und Gesetzesänderungen vorschlagen, wenn 2000 Wahlberechtigte einen dahingehenden Vorschlag unterstützen (Volksinitiative).

Bei den Wahlen zum Kantonsrat erhielten die Parteien folgende Sitzzahlen:

Partei 1996 2000 2004 2008 2012 2016[17] 2020[18] 2024[19] Wähleranteil in Prozent
Schweizerische Volkspartei (SVP) 12 20 27 41 35 33 33 38
Kantonsratswahl vom 3. März 2024
Wahlbeteiligung: 51,62 %
 %
40
30
20
10
0
38,3
23,0
18,8
14,7
4,7
0,4
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2020
 %p
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
+5,0
−1,0
−1,5
−2,0
−1,1
+0,4
Die Mitte (vormals CVP) 46 43 34 29 29 27 24 23
FDP.Die Liberalen (FDP) 29 26 24 21 23 22 20 19
Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP) 11 11 15 9 10 15 17 15
Grünliberale Partei (GLP) 0 3 6 5
Diverse 2 0 0 0 3 0 0 0

Der Kanton Schwyz entsendet für die Bundesversammlung zwei Vertreter in den Ständerat und vier Vertreter in den Nationalrat.

Oberstes vollziehendes bzw. ausführendes Organ (Exekutive) ist der Regierungsrat, dessen sieben Mitglieder direkt vom Volk gemäss Majorzwahl fest auf vier Jahre gewählt werden. Den Vorsitz hat der Landammann auf zwei Jahre inne, sein Stellvertreter ist der Landesstatthalter.

Nach den Gesamterneuerungswahlen von 2020 stellt die SVP weiterhin drei, die CVP (ab 2021: Die Mitte) zwei und die FDP zwei Regierungsräte. Die Regierungsräte René Bünter (SVP) und Othmar Reichmuth (CVP, neu Ständerat) stellten sich nicht zur Wiederwahl. Die SP ist seit 2012 nicht mehr in der Regierung vertreten. Mit Petra Steimen-Rickenbacher (FDP) gehört seit 2012 wieder eine Frau dem Regierungsrat an. Sie war von 2020 bis 2022 die zweite Frau Landammann in der Geschichte des Kantons Schwyz. Seit dem 1. Juli 2022 ist André Rüegsegger (SVP) Landammann, Landesstatthalter ist Michael Stähli (Die Mitte).

Während der Legislaturperiode traten Andreas Barraud (SVP) und Kaspar Michel (FDP) zurück. Bei den Ersatzwahlen vom 25. September 2022 und der Nachwahl vom 27. November 2022 wurden zwei Sitze neu besetzt, wobei zum ersten Mal das Transparenzgesetz zum Einsatz kam.[20]

Auf den 1. Juli 2008 revidierte der Regierungsrat die Vollzugsverordnung über die Aufgaben und die Gliederung der Departemente und der Staatskanzlei und setzte sie in Kraft. Am 28. März 2007 hatte der Kantonsrat einer Änderung der Organisationsverordnung zugestimmt und damit den Weg für eine neue Departementsstruktur freigemacht.

Regierungsrat des Kantons Schwyz (Amtsdauer 1. Juli 2020 bis 30. Juni 2024)[21]
Regierungsrat Funktion Partei Departement
André Rüegsegger Landammann 1 SVP Baudepartement
Michael Stähli Landesstatthalter 1 Die Mitte Bildungsdepartement
Petra Steimen-Rickenbacher Regierungsrätin FDP Volkswirtschaftsdepartement
Herbert Huwiler Regierungsrat SVP Finanzdepartement
Sandro Patierno Regierungsrat Die Mitte Umweltdepartement
Xaver Schuler Regierungsrat SVP Sicherheitsdepartement
Damian Meier Regierungsrat FDP Departement des Innern
1 
Funktion vom 1. Juli 2022 bis 30. Juni 2024

Der Regierungsrat wird durch den Staatsschreiber Mathias Brun (parteilos) unterstützt.

Die Rechtsprechung (Judikative) wird in zweiter Rechtsinstanz auf kantonaler Ebene durch das Kantons- und das Verwaltungsgericht ausgeübt. Erste Rechtsinstanz bilden die Bezirksgerichte, das Kantonale Straf- und Jugendgericht sowie das Zwangsmassnahmengericht. Den Bezirksgerichten als Schlichtungsbehörde vorgeschaltet sind die auf kommunaler Ebene angesiedelten Vermittler (in anderen Kantonen Friedensrichter genannt).

Gemeinden, Bezirke und Korporationen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Kanton Schwyz sind sowohl die Gemeinden wie, anders als in den meisten anderen Schweizer Kantonen, die Bezirke autonome Selbstverwaltungseinheiten. Während die Gemeinden aber auch einen eigenen, vom Kanton unabhängigen Wirkungskreis haben, erfüllen die Bezirke nur solche Aufgaben, die ihnen das kantonale Recht überträgt. Sowohl Gemeinden wie Bezirken kommt das Besteuerungsrecht zu; sie setzen die Höhe ihrer Steuern selbst fest. Der Bezirk Schwyz kennt als einziger Bezirk des Kantons noch eine Landsgemeinde, an welcher der Bezirksrat und das Bezirksgericht gewählt, das Budget beraten und die Rechnung abgenommen sowie zu Handen der Urnenabstimmung die Sachgeschäfte vorberaten werden.

Durch die Verfassung öffentlich-rechtlich anerkannt sind überdies die römisch-katholischen und die evangelisch-reformierten Kirchgemeinden, die sich je innerhalb der jeweiligen Kantonalkirche formieren.

Die altherkommenen Korporationsgemeinden, wie die Oberallmeindkorporation Schwyz, sind ebenfalls öffentlich-rechtlich anerkannt. Bürgergemeinden hingegen gibt es im Kanton Schwyz, im Gegensatz zu vielen anderen Kantonen, nicht.

Vertretung auf Bundesebene

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kanton Schwyz hat vier Sitze im Nationalrat und zwei im Ständerat.

2022 betrug das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 11,6 Milliarden Franken (Platz 18 unter den 26 Kantonen).[22] Mit einem BIP pro Kopf von 70'739 Franken (2022) belegte der Kanton Platz 21 und damit einen der hinteren Plätze.[23] 2017 wurden 82'994 Beschäftigte im Kanton Schwyz gezählt, wovon 4'427 auf den primären (Urproduktion), 21'086 auf den sekundären (Industrie) und 57'481 auf den tertiären Sektor (Dienstleistung) entfielen. 15'351 Arbeitsstätten wurden 2017 im Kanton gezählt (davon 1'642 im primären, 2'420 im sekundären und 11'289 im tertiären Sektor). Die Arbeitslosenquote bezifferte sich per 30. Juni 2021 auf 1,2 Prozent gegenüber 2,8 Prozent auf eidgenössischer Ebene.[8]

Im Jahr 2020 wurden 12,2 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Kantons durch 175 Betriebe biologisch bewirtschaftet.[24]

Schwyzer Rappen von 1816, Wappenseite
Schwyzer Rappen von 1816, Wertseite

Verwaltungsgliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Politische Gemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bezirkswappen des Kantons Schwyz; Schwyz, Gersau, March, Einsiedeln, Küssnacht und Höfe

Nachfolgend aufgelistet sind die bevölkerungsreichsten politischen Gemeinden per 31. Dezember 2023:[25]

Politische Gemeinde Einwohner
Freienbach 16'943
Einsiedeln 16'464
Schwyz 16'181
Küssnacht 14'044
Arth 12'476
Schübelbach 09623
Ingenbohl 09346
Lachen 09458
Wollerau 07568
Altendorf 07369
Bezirke des Kantons Schwyz

Der Kanton Schwyz unterteilt sich in 6 Bezirke und 30 Gemeinden, wobei die Bezirke Einsiedeln, Küssnacht und Gersau jeweils nur aus der gleichnamigen Gemeinde bestehen.

Bezirk Einwohner Gemeinden
Schwyz 58'256 Schwyz, Arth, Ingenbohl, Muotathal, Steinen, Sattel, Rothenthurm, Oberiberg, Unteriberg, Lauerz, Steinerberg, Morschach, Alpthal, Illgau, Riemenstalden
Einsiedeln 16'464 Einsiedeln
Gersau 02414 Gersau
Höfe 30'124 Wollerau, Freienbach, Feusisberg
Küssnacht 14'044 Küssnacht
March 46'101 Lachen, Altendorf, Galgenen, Vorderthal, Innerthal, Schübelbach, Tuggen, Wangen, Reichenburg
Weitere Inhalte in den
Schwesterprojekten der Wikipedia:

Commons – Medieninhalte (Kategorie)
Wiktionary – Wörterbucheinträge
Wikinews – Nachrichten
Wikisource – Quellen und Volltexte
Wikivoyage – Reiseführer

Einzelnachweise und Anmerkungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  2. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  3. Arbeitslosenzahlen. In: seco.admin.ch. Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), 8. Juli 2021, abgerufen am 12. Juli 2021 (siehe Publikation «Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Juni 2021» vom 8. Juli 2021).
  4. Die Schreibweise mit tz wird vom Guide du Typographe romand verwendet und ist dementsprechend häufig anzutreffen.
  5. Oliver Landolt, Kaspar Michel, Erwin Horat: Schwyz (Kanton). In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS). 11. Mai 2017, abgerufen am 17. August 2022.
  6. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  7. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  8. a b Arbeitslosenzahlen. In: seco.admin.ch. Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), 8. Juli 2021, abgerufen am 12. Juli 2021 (siehe Publikation «Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Juni 2021» vom 8. Juli 2021).
  9. Schwyz. In: bfs.admin.ch. Bundesamt für Statistik (BFS), abgerufen am 28. Februar 2021.
  10. Vgl. Stefan M. Fuchs: Die Mundart des Kantons Schwyz. Historische, sprachgeographische und semantische Aspekte der Mundart des Kantons Schwyz (= Beiträge zur schweizerdeutschen Mundartforschung. Band 22). Huber, Frauenfeld 1975; Rudolf Hotzenköcherle: Zur sprachlichen Stellung und Struktur der Innerschweiz. In: Ders.: Die Sprachlandschaften der deutschen Schweiz (= Sprachlandschaft. Band 1). Hrsg. von Niklaus Bigler und Robert Schläpfer. Sauerländer, Aarau / Frankfurt am Main / Salzburg 1984, S. 237–292; spezifisch zu Schwyz S. 277–286; Sprachatlas der deutschen Schweiz. Bände 1–8. Francke, Bern/Basel 1962–1997.
  11. Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeit und Gemeinde, 2010. (PDF; 57 kB) Amt für Wirtschaft (Schwyz), 13. September 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. September 2015; abgerufen am 15. August 2015.
  12. SPI St. Gallen: Kirchenmitgliedschaft in der römisch-katholischen und evangelisch-reformierten Kirche nach Kantonen (2018) | Tabelle 1.4. 2020, abgerufen am 29. April 2020.
  13. a b Seit 2010 basieren die Daten des Bundesamts für Statistik zu den Religionsgemeinschaften im Kanton Schwyz auf einer Stichprobenerhebung, für welche Personen ab dem Alter von 15 Jahren befragt werden. Es gilt zu beachten, dass die Resultate der Erhebungen ein Vertrauensintervall aufweisen. (Siehe auch Volkszählung in der Schweiz#Strukturerhebung.) Seit der letzten Volkszählung im Jahr 2000 liegen keine Zahlen zur Religionszugehörigkeit der Gesamtbevölkerung (jeden Alters) des Kanton Schwyz mehr vor. Eine Ausnahme bilden die römisch-katholische und die evangelisch-reformierte Kirche (Landeskirchen), deren Mitglieder aufgrund der Kirchensteuer amtlich registriert werden.
  14. Bundesamt für Statistik: Ständige Wohnbevölkerung ab 15 Jahren nach Religionszugehörigkeit und Kanton, 2017 | Excel Tabelle. 2019, abgerufen am 29. April 2020.
  15. Eidgenössische Volkszählung 2000 – Religionslandschaft in der Schweiz. (PDF; 640 kB) Bundesamt für Statistik (BFS), Dezember 2004, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. November 2013; abgerufen am 15. August 2015.
  16. Verfassung des Kantons Schwyz. Bundeskanzlei, 22. März 2019, abgerufen am 28. Februar 2021.
  17. Kantonsratswahlen 2016. (cfm) Kanton Schwyz, 20. März 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. April 2016; abgerufen am 9. April 2016.
  18. Kantonsratswahlen vom 22. März 2020. (cfm) Kanton Schwyz, 22. März 2020, abgerufen am 14. Mai 2016.
  19. Erneuerungswahl Kantonsrat 2024. (cfm) Kanton Schwyz, 3. April 2024, abgerufen am 28. April 2024.
  20. Parteienfinanzierung Schwyz – Erstes Transparenzgesetz der Schweiz kommt zum Einsatz. In: srf.ch. 16. September 2022, abgerufen am 16. September 2022.
  21. Regierungsrat. Staatskanzlei Schwyz, abgerufen am 2. Juli 2020.
  22. Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach Grossregion und Kanton – 2008–2022 | Tabelle. Abgerufen am 13. Dezember 2024.
  23. Kantonales Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Einwohner – 2008–2022 | Tabelle. Abgerufen am 13. Dezember 2024.
  24. Biologische Landwirtschaft, 2020. In: atlas.bfs.admin.ch. Bundesamt für Statistik, abgerufen am 11. Mai 2021.
  25. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024