Die Vögel (Film)

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Film
Titel Die Vögel
Originaltitel The Birds
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1963
Länge 119 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Alfred Hitchcock
Drehbuch Evan Hunter
Produktion Alfred Hitchcock
Musik Bernard Herrmann (Beratung)
Oskar Sala (Toneffekte Vogelgezwitscher)
Kamera Robert Burks
Schnitt George Tomasini
Besetzung
Synchronisation

Die Vögel (Originaltitel: The Birds) ist ein US-amerikanischer Horrorfilm von Alfred Hitchcock aus dem Jahr 1963, der auf der gleichnamigen Kurzgeschichte der englischen Schriftstellerin Daphne du Maurier von 1952 basiert. Er kam am 28. März 1963 in die US-amerikanischen, am 20. September 1963 in die deutschen Kinos. Der Film markiert nach Der unsichtbare Dritte (1959) und Psycho (1960) einen weiteren Höhepunkt in Hitchcocks Spätwerk.

In einem Zoofachgeschäft am Union Square in San Francisco lernt der Anwalt Mitchell „Mitch“ Brenner die attraktive Melanie Daniels kennen. Die verwöhnte Millionärstochter hat in der Vergangenheit durch pikante Schlagzeilen in Boulevardzeitungen auf sich aufmerksam gemacht. Auf der Suche nach „Liebesvögeln“ (Unzertrennliche) als Geburtstagsgeschenk für seine bald elfjährige Schwester Cathy spielt Mitch der selbstbewussten jungen Dame einen Streich.

Von seinem sarkastischen Auftreten herausgefordert, beschafft Melanie ein Paar der gewünschten Vögel und überrascht Mitch mit einem spontanen Besuch in dessen Elternhaus in Bodega Bay. Kurz darauf wird sie von einer Möwe angegriffen und am Kopf verletzt. Sie beschließt zu bleiben und kommt im Gästezimmer der Lehrerin Annie Hayworth unter. Diese ist Mitchs ehemalige Geliebte und klärt Melanie über dessen distanziert erscheinende Mutter Lydia auf: Dem herrischen Verhalten der Witwe liege die Befürchtung zugrunde, ihr Sohn könnte sie wegen einer Frau für immer verlassen.

Auf Cathys Geburtstagsfeier kommt es zu einem erneuten Angriff von Möwen, die gezielt auf die Kinder herabstürzen. Sie bringen sich im Haus in Sicherheit, doch am Abend dringen Scharen von Sperlingen durch den Kamin ein und verursachen Verwüstungen. Als Lydia am nächsten Morgen einen benachbarten Farmer besuchen möchte, entdeckt sie im Schlafzimmer zerbrochene Fensterscheiben und die Leiche des Mannes mit ausgehackten Augen. Aus Sorge um Cathy bittet die verstörte Lydia Melanie, in der Schule nach dem Rechten zu sehen. Während Melanie vor dem Gebäude auf das Unterrichtsende wartet, sammelt sich hinter ihrem Rücken zunächst unbemerkt eine große Menge Krähen, worauf Annie das Schulhaus evakuieren lässt. Auf der Flucht werden die Kinder von den Vögeln attackiert, einige werden ernsthaft verletzt. Melanie gewinnt durch ihren Mut Mitchs Zuneigung und Lydias Respekt.

Derweil kommt es im örtlichen Restaurant zu einer Diskussion zwischen Einwohnern und Gästen über die Bewertung der Vorkommnisse. An den Wortgefechten sind unter anderem eine starrköpfige Hobby-Ornithologin (die einen geplanten Angriff von Vögeln lächerlich findet) sowie ein von Endzeitphantasien besessener Trinker beteiligt. Noch während der Debatte geht eine gegenüberliegende Tankstelle infolge eines weiteren Vogelangriffs in Flammen auf. Kurz darauf attackiert ein großer Schwarm Möwen den Ort. Mitch und Melanie können sich im Restaurant in Sicherheit bringen, wo eine aufgebrachte Frau Melanie beschuldigt, Auslöser für die dramatischen Ereignisse zu sein, da diese erst mit ihrer Ankunft in Bodega Bay begannen. Als Mitch und Melanie zu Annies Wohnung fahren, um Cathy abzuholen, finden sie Annie tot auf den Stufen ihrer Veranda. Die im Haus verängstigt wartende Cathy berichtet, dass Annie von Vögeln getötet wurde, nachdem sie sie in Sicherheit gebracht hatte.

Zusammen mit Melanie verbarrikadieren sich die Brenners in ihrem Haus, doch die zugenagelten und mit Brettern verstärkten Türen und Fenster werden von den Vögeln überwunden. Nach einer mühsam abgewehrten Attacke verharrt die Familie erschöpft im Wohnzimmer.

Von einem Geräusch alarmiert, inspiziert Melanie das Schlafzimmer im oberen Stockwerk und findet dort ein großes Loch im Dach. Die im Zimmer sitzenden Vögel greifen sie an. Melanie wird von Mitch gerettet und entgeht nur knapp dem Tod. In ihrem Schockzustand benötigt sie dringend ärztliche Hilfe. Da die Lage im Haus aussichtslos geworden ist, beschließt die Familie, in Melanies Wagen nach San Francisco zu fliehen.

Draußen bietet sich ihnen ein apokalyptisches Bild: Eine unüberschaubare Anzahl Vögel hat sich auf dem Haus und in der unmittelbaren Umgebung niedergelassen, verhält sich jedoch momentan ruhig. Die vier Protagonisten steigen unbehelligt in Melanies Wagen. Cathy nimmt die geschenkten Liebesvögel im Käfig mit. Mit der vorsichtigen Abreise durch die Menge von Vögeln hindurch endet der Film. Eine Erklärung für die Vogelattacken wird nicht geboten.

Literarische Vorlage

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Der Film beruht auf der in Großbritannien spielenden Kurzgeschichte Die Vögel (Originaltitel: The Birds) von Daphne du Maurier aus dem Jahr 1952. Die im Kurzgeschichtenband The Apple Tree im selben Jahr veröffentlichte Erzählung handelt vom Landarbeiter Nat Hocken, der mit seiner Frau und seinen beiden Kindern wenige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges auf einer Farm in Cornwall lebt. Nach einem Wetterumschwung im Spätherbst erfährt der Kriegsinvalide am eigenen Leib, dass sich die See- und Landvögel der näheren Umgebung aggressiv verhalten. Aufgrund intensiver Beobachtungen vermutet er hinter der scheinbar ungeordneten Schwarmbildung am Himmel und in der nahe gelegenen Bucht eine Art kollektive Intelligenz. Im Gegensatz zu seinen Mitmenschen zieht er die richtigen Schlüsse aus der wachsenden Gefahr und beginnt, sein kleines Haus zu befestigen. Über Radiodurchsagen erfährt er von ähnlichen Vorgängen im ganzen Land. Nachdem alle Verbindungen zur Außenwelt unterbrochen und die benachbarten Bauern infolge der Attacken umgekommen sind, entwickelt Nat für sich und seine Familie einen Überlebensplan. Da die Vögel nur bei Flut aktiv werden, nutzt er die ruhigen Stunden zur Vorbereitung auf die bevorstehenden Angriffe. Mit dem Anlegen von Vorräten an Lebensmitteln und Brennstoffen hofft er, die nächsten Tage zu überstehen. Die Geschichte endet offen.

Für die Interpretation der Handlung spielt der historische Kontext eine wesentliche Rolle. Nach Meinung einiger Autoren symbolisieren die Vögel in der Buchvorlage die deutschen Luftangriffe auf England während des Zweiten Weltkrieges.[2][3] Andere Deutungsversuche sehen einen Zusammenhang mit der aufkommenden Bedrohung durch den Kommunismus. An mehreren Textstellen wird der „kalte Ostwind“ als Ursache für den Wetterwechsel thematisiert und die verfeindete Großmacht explizit erwähnt („Man munkelt ja, die Russen seien schuld daran, sie hätten die Vögel vergiftet.“).[4] Gegen Ende der Handlung äußert Nats Frau die Hoffnung, die verbündeten Amerikaner mögen die Engländer beim Kampf unterstützen. Der Verweis auf die Alliierten zur Bewältigung der ausweglosen Lage schlägt den Bogen vom zurückliegenden Weltkrieg hin zum neuen Konflikt des Kalten Krieges.[5]

Drehbuchautor Evan Hunter übernahm für die Filmadaption nur das Motiv der angreifenden Vögel, während Charaktere, Handlungsorte und Dramaturgie unterschiedlich sind. Nach Absprache mit Hitchcock verlegte er die von ländlichen Einflüssen geprägte südwestenglische Landschaft an die kalifornische Küste, um die Kultiviertheit der Metropolregion San Francisco bei der Charakterisierung der agierenden Personen in den Vordergrund zu stellen.

“Many filmmakers forget how important geography is to a story. I chose Bodega Bay because I wanted an isolated group of people who lived near an articulate community. Bodega Bay is a place where sophisticated San Franciscans drive to spend the weekend. The location provided the combination we wanted.”

„Viele Filmemacher vergessen, wie wichtig die Geographie in einer Geschichte ist. Ich wählte Bodega Bay, weil ich eine isolierte Gruppe von Menschen zeigen wollte, die in der Nähe einer aufgeschlossenen Gesellschaft lebten. Bodega Bay ist ein Platz, wo gebildete San Franciscans das Wochenende verbringen. Der Ort bot die Kombination, die wir wollten.“

Alfred Hitchcock im Interview mit dem San Francisco Chronicle[6]

Hitchcock entwickelte eine Vorliebe für diese Region, nachdem er im September 1940 gemeinsam mit seiner Ehefrau Alma ein privates Anwesen nahe Scotts Valley erworben hatte.[7] Über Die Vögel hinaus spielen die zuvor entstandenen Thriller Im Schatten des Zweifels und Vertigo – Aus dem Reich der Toten ebenso in der San Francisco Bay Area. Andere Werke wie Rebecca, Verdacht, Marnie und Familiengrab enthalten einzelne dort aufgenommene Szenen.

Wahre Begebenheiten

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Bedrängnis durch Möwen

Neben dem zugrundeliegenden Kurzroman orientierte sich Hitchcock an tatsächlichen Vorfällen, die sich ereigneten, nachdem die Arbeiten am Filmprojekt bereits begonnen hatten. Am frühen Morgen des 18. August 1961 wurden Bewohner der Küstenstadt Capitola aus dem Schlaf gerissen, weil Hunderte Vögel – die meisten davon Dunkle Sturmtaucher – gegen Hausdächer flogen, Fenster zerbrachen und Stromleitungen durchtrennten.[8] Der Filmdialog zwischen der Ornithologin und einem Handelsvertreter in der Restaurant-Szene nimmt Bezug auf dieses Geschehen. Jahrzehnte später stellte sich heraus, dass die Tiere von Domoinsäure, einem von Kieselalgen der Gattung Pseudo-nitzschia produzierten Nervengift, beeinflusst waren.[9] Im September 1991 wurde in der Monterey Bay ein ähnliches Massensterben von Braunpelikanen beobachtet und auf Algentoxine zurückgeführt, die über die Nahrungskette in die Vogelmägen gelangt waren. Ein Zusammenhang mit dem 30 Jahre zurückliegenden Ereignis in derselben Gegend konnte erst im Dezember 2011 im Rahmen einer wissenschaftlichen Untersuchung nachgewiesen werden.

Aus Zeitungen erfuhr Hitchcock von weiteren Vorkommnissen in Kalifornien. Im Gespräch mit dem französischen Filmemacher François Truffaut berichtete er von Raben, die Lämmer angegriffen hatten. Vom betroffenen Bauern erfuhr er weitere Details, die ihn zu der Szene mit dem toten Farmer und den ausgehackten Augen inspirierten.[10] Darüber hinaus gab es 1961 in La Jolla einen Zwischenfall mit Spatzen, die über den Kamin in ein Haus eingedrungen waren.[11] In der Verfilmung findet sich eine Analogie beim ersten gemeinsamen Abendessen mit Melanie im Haus der Brenners.

Tippi Hedren arbeitete seit 1950 erfolgreich als Model in New York City. Im Oktober 1961 wurde sie von einem Produzenten der Universal Studios entdeckt, nachdem sie in der US-amerikanischen Fernsehsendung The Today Show über mehrere Wochen in einem Werbespot für ein Getränk zu sehen war. Über die Schauspielagentur MCA wurde sie an Alfred Hitchcock vermittelt, der nach dem Rückzug von Grace Kelly aus dem Filmgeschäft auf der Suche nach einer Darstellerin ähnlichen Typs war. Im Dezember 1962 veröffentlichte das Magazin Look eine Titelstory unter der Überschrift Hitchcock’s new Grace Kelly. Hedren absolvierte an der Seite von Martin Balsam einen dreitägigen Leinwandtest, in dem sie Szenen aus den früheren Hitchcock-Filmen Rebecca, Berüchtigt und Über den Dächern von Nizza spielte.[12] Anschließend unterschrieb sie einen langjährigen Exklusivvertrag, der ihr ein wöchentliches Gehalt von 500 US-Dollar zusicherte.[13] Mit dem Vertrag übernahm der Regisseur die Kontrolle über ihr Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit und formte sie zur „Hitchcock-Blondine“. Bei der Auswahl von Kleidern, Make-up, Schmuck und Frisur fungierte Kostümbildnerin Edith Head als Beraterin.

Während der Dreharbeiten erlitt Tippi Hedren durch Glasscherben Verletzungen im Gesicht, da die Scheiben einer Telefonzelle nicht wie angekündigt aus bruchsicherem Glas waren. In der Dokumentation Tippi Hedren und die wilden Tiere schilderte die Schauspielerin 2016 die Ambivalenz ihrer Beziehung zu Hitchcock, auf die sie gleichzeitig mit Dankbarkeit und Abscheu zurückblicke.[14] Gegen sexuelle Übergriffe des Regisseurs wehrte sie sich. Beim Dreh der dramatischen Szene im Schlafzimmer entschied sich Hitchcock zugunsten der Realitätsnähe für den Einsatz echter Vögel. Helfer mit Schutzhandschuhen schleuderten die lebenden Tiere auf die Schauspielerin, zudem wurden weitere Tiere an ihrem Kostüm mit Nylonbändern festgebunden. Infolge der Strapazen und Verletzungen erlitt Tippi Hedren während der Dreharbeiten einen Nervenzusammenbruch und wurde mehrere Tage ärztlich behandelt.[12] Die Szene, als Melanie später von Mitch die Treppe hinuntergetragen wird, spielte daher eine Ersatzdarstellerin.

Für die männliche Hauptrolle waren zunächst andere Kandidaten vorgesehen, darunter neben Cary Grant auch Farley Granger. Granger hatte bereits in den Filmen Cocktail für eine Leiche und Der Fremde im Zug mitgewirkt. Die Wahl fiel schließlich auf Rod Taylor, der wenige Monate zuvor durch die Oscar-prämierte Literaturverfilmung Die Zeitmaschine einem größeren Publikum bekannt geworden war.

Mit Jessica Tandy kam Hitchcock über ihren Ehemann Hume Cronyn in Kontakt, den er als Schauspieler aus Im Schatten des Zweifels kannte. Zudem adaptierte Cronyn später als Drehbuchautor die literarischen Vorlagen für Sklavin des Herzens und Cocktail für eine Leiche.

Die Zusammenarbeit zwischen der Nebendarstellerin Suzanne Pleshette und Hitchcock erwies sich als schwierig. Sie war eine Vertreterin des Method Acting und kam mit den Vorgaben des Regisseurs häufig nicht zurecht.[15]

Die Kinderdarstellerin Veronica Cartwright feierte während der Dreharbeiten ihren 13. Geburtstag und war somit zwei Jahre älter als ihre Filmrolle Cathy Brenner.

Die Dreharbeiten zum Film begannen im Jahr 1961, die Außenaufnahmen im Norden Kaliforniens entstanden im Frühjahr und Sommer 1962.[16] Schauplätze der Handlung waren mehrere Gebiete um den etwa 64 Kilometer nordwestlich von San Francisco gelegenen Naturhafen Bodega Harbor, darunter der Ort Bodega Bay mit dem Tides-Wharf-Komplex an der California State Route 1 und die Halbinsel Bodega Head. Weitere Einstellungen wurden am Union Square in San Francisco,[17] im landeinwärts befindlichen Bodega sowie auf Ranches in der Umgebung von Petaluma und Valley Ford im Sonoma County gedreht. Darüber hinaus ergänzten Kulissen auf dem Gelände der Universal Studios bei Los Angeles die ausgewählten Szenerien. In den Studios befanden sich zudem die Filmsets für die Innenaufnahmen.

Das Drehbuch berücksichtigt die drei Aristotelischen Einheiten von Zeit, Raum und Handlung eines Dramas.[18] Dem Zuschauer wird suggeriert, dass alle Ortsteile wie Pier, Gemischtwarenladen und Schule zu einer einzigen zusammenhängenden Kleinstadt gehören. In Wirklichkeit schuf Hitchcock im Film ein fiktives Bodega Bay, das sich aus mehreren unterschiedlichen Schauplätzen zusammensetzt.[19] So wurden die Szenen am Ufer (Bootsstege, Fischereigebäude und Restaurant mit angrenzendem Parkplatz) an der Tides Wharf gedreht, die sich etwa 700 Meter vor dem Ortszentrum von Bodega Bay befindet. Die Post und der Laden (im Film Brinkmeyer’s genannt), das davor liegende graubraune Fischmarktgebäude sowie die Tankstelle sind hingegen Studiokulissen. Die Schule und die direkt daneben befindliche Kirche stellen wiederum echte Gebäude dar, die im etwa acht Kilometer östlich gelegenen Ort Bodega an der Bodega Lane im Landesinneren stehen. Nur eine einzige Szene, in der die Kinder vor den angreifenden Vögeln aus der Schule bergab Richtung Bucht fliehen, wurde tatsächlich in Bodega Bay in der Taylor Street gedreht.

Bodega Schoolhouse, März 2012

Das 1873 errichtete Potter Schoolhouse (im Film Bodega Bay School genannt) und die benachbarte Saint Teresa of Avila Church in Bodega haben sich seit den Dreharbeiten äußerlich kaum verändert. Das Schulgebäude ist in Privatbesitz, nachdem es zwischenzeitlich als Gemeindezentrum, Restaurant und Gästehaus genutzt wurde. Das Anwesen der Lehrerin Annie Hayworth neben der Schule wurde von der Filmcrew als unvollständige Attrappe gestaltet und nach Ende der Dreharbeiten abgetragen.[20] Gegenwärtig befindet sich dort ein Wohnhaus ähnlichen Stils.

Auf der anderen Seite der Bucht liegt die Halbinsel Bodega Head. Dort spielen im Film sämtliche Szenen um das Anwesen der Familie Brenner. Das Haus der Brenners und die rote Scheune waren ebenso wie der Bootssteg temporär errichtete Kulissen nach dem Vorbild einer nahe gelegenen Farm russischer Siedler aus dem Jahr 1849.[10] In Wirklichkeit befanden sich dort zur damaligen Zeit neben den markanten Zypressen nur einige kleine verfallene Hütten.

Tricktechnik und Spezialeffekte

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Der Film enthält insgesamt ungefähr 400 Trickeinstellungen, für die das Team um den Production Designer Robert F. Boyle die verfügbaren Filmtechniken der 1960er-Jahre ausreizte.[12] Etwa 15 Jahre vor der ersten Anwendung von Computer Generated Imagery in der Filmproduktion bestand eine der zentralen Herausforderungen darin, geeignete Methoden für das Compositing auszuwählen. Das Zusammensetzen von Hintergrundaufnahmen sowie Bewegungen agierender Schauspieler und fliegender Vögel beschäftigte zahlreiche Spezialisten. Aus diesem Grund kam der Pre- und Postproduktion eine wichtige Bedeutung zu. Zu den im Film eingesetzten Verfahren zählen Matte Painting, Rückprojektion, Yellowscreen und Rotoskopie. Mehrfach wurden verschiedene visuelle Effekte miteinander kombiniert.

Zu den Aufgaben der Vorproduktion gehörte die Zusammenstellung von Filmmaterial fliegender Möwen aus diversen Perspektiven, das beim späteren Compositing in andere Filmsequenzen integriert werden konnte. Um die gewünschten Nahaufnahmen zu erhalten, wurden die Tiere mit Futter angelockt. Das Team verbrachte drei Tage an einer Mülldeponie in San Francisco und drehte dort über 6000 Meter Film.[21] Ähnliche Flugszenen entstanden an den Klippen von Santa Cruz Island. Die Aufnahmen wurden unter anderem für die Szenen am Union Square, während des Angriffs auf der Geburtstagsfeier und beim Tankstellenbrand benutzt.

Für die Verfremdung oder Anreicherung realer Motive mithilfe von Matte Painting war der britische Spezialeffektkünstler Albert Whitlock verantwortlich. Durch die Verwendung bemalter Glasplatten oder Leinwände während der Filmaufnahmen wurden beispielsweise Landschaften stimmungsvoller gestaltet und Gebäude ergänzt. Trotz der zum Teil weit voneinander entfernt liegenden Drehorte entstand somit ein topografisch konsistentes Ortsbild über die gesamte Filmdauer. Als Melanie Daniels die Bucht mit dem gemieteten Boot überquert, sieht der Zuschauer am Hügel oberhalb des Piers auch die Schule und Kirche zusammen mit einigen anderen Gebäuden. Diese Landschaft wurde durch Whitlocks künstlerische Eingriffe stark verfremdet, da zu jener Zeit keine umfangreiche Bebauung im Bereich der Tides Wharf existierte.[22] Dieselbe Technik kam auch in anderen Szenen zum Einsatz, darunter während der Luftaufnahme des Tankstellenbrandes, beim Blick vom Haus der Brenners in die entfernte Umgebung und als Ergänzung des Make-ups für die ausgehackten Augen des toten Farmers.[12]

Zur Realisierung animierter Masken (engl. travelling matte) für die angreifenden Vögel entschied man sich für die Yellowscreen-Methode mittels Natriumdampflampen. Der als Berater fungierende Trickfilmtechniker Ub Iwerks hatte maßgeblich zur Entwicklung des photochemischen Verfahrens in den Walt Disney Studios beigetragen. Die auch als Sodium Vapor Process bezeichnete Technik spielte exemplarisch bei den umherfliegenden Sperlingen im Haus der Brenners und beim Angriff der Krähen auf die flüchtenden Schulkinder eine Rolle. Die Kinder befanden sich dazu im Studio auf einem Laufband vor einer Leinwand mit den Hintergrundaufnahmen der abschüssigen Straße.[12] Obwohl die Bluescreen-Technik als Alternative bereits zur Verfügung stand, genügte sie in ihrer damaligen Entwicklungsstufe Hitchcocks Qualitätsansprüchen nicht. An den Konturen zwischen Vorder- und Hintergrundobjekten trat zuweilen eine blaue Farbsaumbildung auf, die insbesondere bei feinen Strukturen und schnellen Bewegungen wie dem Flügelschlag von Vögeln störend zur Geltung kam. Eine ebenfalls in diesem Zusammenhang verwendete Methode ist die Rückprojektion. Zuvor gedrehtes Filmmaterial – häufig aus bewegten Fahrzeugen gefilmt – wird im Studio auf transparente Leinwände projiziert, während die Schauspieler zur besseren Kontrolle der Lichtverhältnisse für Großaufnahmen gleichzeitig im Vordergrund agieren. Eine solche Einstellung wurde verwendet, als Melanie im Auto aus San Francisco kommend Bodega Bay erreicht und Richtung Brinkmeyer’s abbiegt. Noch deutlicher wird die Kunst der Illusion nach der Flucht aus der Schule. Zusammen mit Cathy Brenner und einem anderen Kind sucht Melanie in einem parkenden Auto am Straßenrand Schutz. Der anschließende Blick durch die Heckscheibe im Studio zeigt die Schule in Bodega, während in der anderen Richtung das Ende der Taylor Street in Bodega Bay und die dahinter liegende Bucht erkennbar sind.[23]

Abhängig von der Charakteristik der jeweiligen Einstellung kamen entweder wilde oder dressierte Vögel sowie unbewegliche oder mechanisch animierte Attrappen zur Anwendung.[21] Ray Berwick übernahm die Vogeldressuren am Filmset unter der Aufsicht von Vertretern des US-amerikanischen Tierschutzvereins American Society for the Prevention of Cruelty to Animals. Er arbeitete überwiegend mit Raben und Krähen, die sich wegen ihrer Intelligenz besonders für das Training eigneten. Für Massenszenen wurden echte Tiere mit Nachbildungen ergänzt oder wie in der Schlussszene technisch dupliziert. Unter den Vögeln auf dem Klettergerüst bei der Schule befanden sich zum Beispiel nur einige lebende Exemplare. Um die Präzision der Flugkurven sicherzustellen, kamen auch an Drähten befestigte Attrappen zur Anwendung, so beim ersten Herabstürzen einer Möwe auf Melanie im Boot.[12] Zur Steuerung der Schauspieler während der finalen Attacke auf das Haus der Brenners simulierten Trommler im Studio die einzelnen Angriffswellen, da die Vogelgeräusche erst später hinzugefügt wurden. Handpuppen ahmten die Vogelköpfe beim Aufbrechen der Türen nach. Der Angriff auf Melanie im Schlafzimmer wurde über einen Zeitraum von fünf Tagen gedreht und ähnlich schnell geschnitten wie drei Jahre zuvor die Duschszene in Psycho.

In einer beklemmenden Schlüsselszene des Films zeigt sich Hitchcocks Handschrift zum Suspense (Spannungsaufbau): Melanie Daniels wartet vor der Schule auf das Ende der Stunde und nimmt auf einer Bank Platz, hinter der sich ein Spielplatz mit einem Klettergerüst befindet. Nach kurzer Zeit setzt sich – von Melanie unbemerkt – eine Krähe auf das Gerüst. Die folgenden Schnitte zeigen abwechselnd Melanie und das Klettergerüst, auf dem sich nach und nach weitere Krähen niederlassen, bis es zehn Vögel sind. Dann ist eine Zeitlang nur die rauchende Melanie zu sehen und der Gesang der Schulkinder zu hören. Schließlich wird Melanie auf eine einzelne anfliegende Krähe aufmerksam und verfolgt ihren Flugweg. Als sie landet, zeigt sich zu ihrem Erschrecken, dass eine unübersehbare Zahl von Krähen auf sämtlichen Klettergerüsten des Spielplatzes sowie den umliegenden Dächern sitzt. Hier ergänzen sich zwei von Hitchcock häufig eingesetzte Stilmittel: Zum einen verschafft er den Zuschauern einen Wissensvorsprung gegenüber den Akteuren im Film, andererseits verstärkt er durch die visuelle und dialogfreie Erzählweise die Konzentration auf die Handlung.

Auf einem Mixtur-Trautonium (im Bild ein Nachbau) entstanden zahlreiche Soundeffekte.

Der Film verzichtet auf die Untermalung durch einen musikalischen Soundtrack im herkömmlichen Sinne. Stattdessen ließ ihn Hitchcock unter der Aufsicht seines bevorzugten Komponisten Bernard Herrmann von den deutschen Komponisten Remi Gassmann und Oskar Sala auf einem Trautonium mit künstlichen Vogelstimmen und anderen Geräuscheffekten unterlegen.[24] Hitchcock hatte das nach seinem Erfinder Friedrich Trautwein benannte und als Vorläufer der analogen Synthesizer geltende Instrument bereits Ende der 1920er-Jahre im Berliner Rundfunk gehört.[25] Über das 1961 von George Balanchine in New York City uraufgeführte Ballett Electronics kam der Filmstab von Die Vögel mit Gassmann in Kontakt.[26] Auf dessen Einladung hin reiste Hitchcock zusammen mit Herrmann im Dezember 1962 erneut nach Berlin, um sich über die Möglichkeiten der elektronischen Klangerzeugung zu informieren. Nach einer gelungenen Probevertonung der finalen Angriffsszene erhielten Gassmann und Sala den kompletten Auftrag. Gerade die Spannung, die der Film ohne Musik erzielt, macht ihn auch musikwissenschaftlich zu einem Meilenstein.[27]

Zwei Filmpassagen sind mit echter Musik hinterlegt: Melanie Daniels spielt die erste Arabeske aus Claude Debussys Werk Deux Arabesques bei ihrem Abendbesuch im Haus der Brenners auf dem Klavier. Während der Klettergerüst-Szene singen die Schulkinder die amerikanisierte Version Risselty Rosselty des schottischen Volksliedes Wee Cooper O’ Fife. Um die Länge der Handlung vollständig abzudecken, schrieb Drehbuchautor Evan Hunter einige zusätzliche Strophen.[12]

Der traditionelle Cameo-Auftritt Alfred Hitchcocks findet zu Beginn des Films statt: Kurz bevor Melanie das Zoofachgeschäft betritt, verlässt Hitchcock das Gebäude mit zwei weißen Hunden, bei denen es sich um seine eigenen Sealyham Terrier Geoffrey und Stanley handelte.[28]

„Über das Thema der Novelle von Daphne du Maurier hinaus wurde die Fabel zu einer hintergründigen Vision von Weltuntergangsstimmung ausgeweitet. Alfred Hitchcock setzte die Story in ebenso erregende wie beklemmende Bildfolgen um.“

„Vögel greifen wider ihre Natur Menschen an. Diese unheimliche Bedrohung wird durch perfekte Dressuren effektvoll demonstriert. Zweifelhaft ist, ob in den Film ein tieferer Sinn hineingedeutet werden kann. Als reiner Thriller betrachtet, bleibt er hinter anderen Hitchcock-Filmen zurück.“

Evangelischer Filmbeobachter, Kritik Nr. 521/1963

Hitchcock gab keine Erklärung, warum die Vögel die Menschen angreifen. Trotzdem gibt der Film einige wenige Anhaltspunkte für eine Interpretation. So wird etwa in einer Radiomeldung erwähnt, dass sich die Angriffe der Vögel um Bodega Bay herum konzentrieren. Eindeutig ist auch, dass sie in etwa gleichzeitig mit dem Auftauchen Melanies in Bodega Bay beginnen (wenngleich bereits vor der Zoohandlung in San Francisco Vögel auffällig den Himmel bedecken – auch hier in unmittelbarer Nähe Melanies – und im Film ähnliche Ereignisse aus dem Vorjahr (wenn auch woanders) erwähnt werden). Ferner werden in Bodega Bay mindestens zwei Fälle bekannt, wonach die Hühner der jeweiligen Familie kein Futter zu sich nehmen. Mrs. Brenner vermutet daher eine Seuche. Der Film lässt im weiteren Verlauf offen, ob eine mögliche Vogelseuche als Ursache der Angriffe in Frage kommt.

Im Trailer zum Film wird eine Art Rache an der Menschheit angedeutet. Hitchcock hält hier einen Vortrag zu der Beziehung Mensch und Vogel. In diesem erklärt er, wie gut der Mensch doch zu den Vögeln ist, da er ihnen beispielsweise die schönsten Käfige aussucht. Kurz darauf wird er von seinem Kanarienvogel gebissen. Noch während er sich über den Biss wundert, hört man scharenweise Vögel über dem Haus.

Robin Wood schlägt drei Lesarten der Vögel vor: eine „kosmologische“, eine „ökologische“ und eine „familiale“:[30]

  • In der kosmologischen Lesart wären die Vögel die Verkörperung eines unauflösbaren chaotischen Rests in der Ordnung des Universums, die in sich prekär ist und jederzeit aus dem Gleichgewicht geraten kann. In diesem Sinne interpretiert der psychoanalytisch orientierte slowenische Philosoph Slavoj Žižek die Vögel auch als Verkörperung des lacanschenRealen“: Eine von außen in die Wirklichkeit hereinbrechende, traumatische Erscheinung jenseits der Kausalität und des durch Denken und Sprache Begreifbaren.[31]
  • In der ökologischen Lesart stünden die Vögel für die Rache einer durch die Menschen ausgebeuteten Natur. Darauf deutet auch die Szene in der Zoohandlung hin, in der alle Tiere in Käfigen eingesperrt sind. Andererseits sind gerade die zwei eingesperrten Zuchtvögel, die Melanie als Geschenk für Mitchs Schwester nach Bodega Bay mitbringt, den ganzen Film hindurch völlig friedlich.
  • In der familialen Lesart schließlich sind die intersubjektiven Beziehungen der Protagonisten der Schlüssel zum Verständnis der Vögel. Die Vögel verkörpern demnach „den tiefen Missklang, die Störung, das Entgleisen dieser Beziehungen.“[32] Für diese Interpretation spricht die im Film mehrmals explizit psychologisch thematisierte ödipale Dimension des Verhältnisses zwischen Mitch, seiner Mutter und Melanie, die auch durch entsprechend inszenierte Dreiecks-Szenen am Ende des Films (Fluchtszene) visualisiert wird.

„Die Vögel sind in dem Film wie die Plage in Ödipus’ Theben: Die Inkarnation einer tiefen Störung der familiären Beziehungen – der Vater ist abwesend, die väterliche Funktion (die Funktion des befriedenden Gesetzes, der Name-des-Vaters) ist außer Kraft gesetzt. Dieses Vakuum füllt das ‚irrationale‘ mütterliche Über-Ich, das tyrannisch und boshaft jede ‚normale‘ sexuelle Beziehung verhindert.“[33]

Für diese Interpretation spricht das Ende des Films: Als Mitchs Mutter ihre Konkurrentin endlich akzeptiert (die Szene im Auto) und ihren Sohn „freigibt“, greifen die Vögel nicht mehr an. Diese Interpretation wird auch dadurch gestützt, dass Mrs. Brenner bei keinem der Angriffe körperlich verletzt wird.

Donald Spoto interpretiert die Vogelangriffe ebenfalls im Zusammenhang mit der zwischenmenschlichen Problematik der Figuren des Films:

„Die Vogelangriffe erscheinen wie symbolische Manifestationen dieser zerbrechlichen menschlichen Beziehungen – oder, noch genauer, die Angriffe der Vögel drücken äußerlich das Versagen menschlicher Beziehungen aus. Hitchcock hatte die Wände seines Büros mit meterlangem Packpapier bespannt und darauf den Verlauf der Handlung mit ihren Höhe- und Ruhepunkten grafisch dargestellt. Studiert man die Episoden in der Reihenfolge, in der sie später auch in den Film eingingen, dann zeigt sich, dass jeder Zwischenfall, der Vögel involviert, immer unmittelbar einer Szene folgt, die beschreibt, wie eine Figur Angst davor hat, alleine zu sein oder verlassen zu werden. Jede Figur in der Geschichte hat sehr bewusst einen Lebensstil gewählt, der Einsamkeit vermeidet, während jeder zugleich auch unwillentlich Situationen emotionaler Isolation schafft. Die beiden Hauptfiguren, der Mann und die Frau, die Mutter, die Lehrerin, die Erwachsenen in der Bar – jede dieser Personen wird durch eine schreckliche Einsamkeit definiert, die zumindest zum Teil durch emotionale Isolation und Angst vor den anderen verursacht wird.“[34]

Slavoj Žižek stellt den Film in eine Reihe mit zwei weiteren zeitnah entstandenen Filmen Hitchcocks, in denen ebenfalls Vögel eine bedrohliche Rolle spielen: In Der unsichtbare Dritte wird der Protagonist von einem Flugzeug („Stahlvogel“) aus der Luft angegriffen, und in Psycho ist das Zimmer des Mörders Norman Bates mit ausgestopften Vögeln angefüllt.[35] Doch bereits in seinem frühen Film Erpressung von 1929 setzte Hitchcock erstmals einen Vogel als Symbol drohender Gefahr ein, ebenso tauchen Vögel unter anderem in Sabotage, Eine Dame verschwindet, Vertigo – Aus dem Reich der Toten (als Anstecker an Judys Bluse) sowie in Marnie auf. Erst in Die Vögel wird dieses zentrale Motiv in Hitchcocks Werk aber zum Hauptthema des ganzen Films verdichtet. Von Donald Spoto auf die Häufung des Vogel-Motivs in seinen Filmen angesprochen, soll Hitchcock nur geantwortet haben: „Seltsam, nicht wahr?“[36] Im später entstandenen Topas (1968) werden zwei Spione auf Kuba durch Vögel enttarnt.

Synchronisation

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Die deutsche Fassung des Films stammt von der Berliner Synchron Wenzel Lüdecke und ist 1963 entstanden. Das Dialogbuch schrieb Fritz A. Koeniger und die Regie lag in den Händen von Klaus von Wahl.[37]

Rolle Schauspieler Synchronsprecher
Melanie Daniels Tippi Hedren Edith Schneider
Mitchell Brenner Rod Taylor Gert Günther Hoffmann
Lydia Brenner Jessica Tandy Alice Treff
Cathy Brenner Veronica Cartwright Marion Hartmann
Annie Hayworth Suzanne Pleshette Ruth Scheerbarth
Mrs. Bundy (Vogelkundlerin) Ethel Griffies Lili Schönborn
Sebastian Sholes (Fischer) Charles McGraw Benno Hoffmann
Deke Carter (Wirt) Lonny Chapman Gerd Duwner
Handelsreisender Joe Mantell Kurt Waitzmann
Mrs. McGruder Ruth McDevitt Anneliese Würtz
Deputy Al Malone Malcolm Atterbury Anton Herbert

Der Tricktechniker Ub Iwerks wurde 1964 in der Kategorie Beste visuelle Effekte für einen Oscar nominiert, verlor jedoch gegen Emil Kosa junior mit Cleopatra.

Tippi Hedren erhielt für ihre schauspielerische Leistung den Golden Globe Award als Beste Nachwuchsdarstellerin des Jahres 1964. Sie teilte sich diesen Preis mit Ursula Andress und Elke Sommer.

Außerdem wurde Drehbuchautor Evan Hunter für den Edgar Allan Poe Award nominiert.

Im Mai 2006 wurde eine Theateradaption von The Birds im Shambala-Reservat aufgeführt (Veronica Cartwright 2. v. l., Tippi Hedren, 2. v. r.).

1994 wurde das Thema der angreifenden Vögel für einen US-amerikanischen Fernsehfilm mit dem Titel Die Vögel II – Die Rückkehr erneut filmisch umgesetzt. Der Film spielt 25 bis 30 Jahre später auf der fiktiven amerikanischen Ostküsteninsel Gull Island. Tippi Hedren ist in einer Nebenrolle zu sehen, die aber keinen Bezug zum Originalfilm hat. Die Regie übernahm Rick Rosenthal unter der Verwendung des Pseudonyms Alan Smithee.

Auch in Deutschland wurde eine Adaption, die dasselbe Thema behandelt, produziert. Der von Sat.1 ausgestrahlte Film Die Krähen aus dem Jahr 2006 mit Susanna Simon und Stefan Jürgens wurde von den Kritikern zwar nicht gelobt, erzielte jedoch ansehnliche Einschaltquoten.

2007 erschien eine Neuverfilmung mit dem Titel Die Vögel – Attack From Above. Regie führte Sheldon Wilson, und in den Hauptrollen spielten Sean Patrick Flanery und Stephen McHattie. Mit Rod Taylor ist einer der Hauptdarsteller des Originals in einer Nebenrolle zu sehen.

Eine von Universal Studios seit 2007 geplante Neuverfilmung unter der Regie von Martin Campbell mit Naomi Watts in der Hauptrolle und Michael Bay als Produzent[38] wurde bislang nicht verwirklicht.[39][40]

2010 wurde am Theater Bielefeld das Musical „The Birds of Alfred Hitchcock“ mit der Musik von William Ward Murta in der Regie von Kay Kuntze uraufgeführt. Es thematisiert die Beziehung von Alfred Hitchcock zu Tippi Hedren während der Dreharbeiten zu „The Birds“.[41]

  • Donald Spoto: The Art of Alfred Hitchcock. Hopkinson and Blake, New York 1976, ISBN 0-911974-21-0, S. 380–395.
  • Donald Spoto: Alfred Hitchcock: Die dunkle Seite des Genies (Original: The Dark Side of the Genius). Kabel Verlag, Hamburg 1984, ISBN 3-453-06345-7.
  • Robert A. Harris, Michael S. Lasky, Joe Hembus (Hrsg.): Alfred Hitchcock und seine Filme (Original: The Films of Alfred Hitchcock). Goldmann, München 1976, ISBN 3-442-10201-4.
  • Robin Wood: Hitchcock’s Films Revisited. Faber & Faber, London/Columbia University Press, New York, NY 2000, ISBN 0-571-16226-6.
  • Kyle B. Counts, Steve Rubin: The Making of Alfred Hitchcock’s The Birds. In: Cinefanstastique. Band 10, Nr. 2, Herbst 1980, Oak Park, Illinois, ISSN 0145-6032, S. 14–35 (hitchcockwiki.com).
  • Daphne du Maurier: Die Vögel. (Original: The Birds). In: dies.: Ein Grenzfall. Erzählungen. Büchergilde Gutenberg, Frankfurt am Main / Olten / Wien 1982, ISBN 3-7632-2729-6.
  • Camille Paglia: Die Vögel. Der Filmklassiker von Alfred Hitchcock (Original: The Birds). Europa Verlag, Hamburg / Wien 2000, ISBN 3-203-84107-X.
  • Jeff Kraft, Aaron Leventhal: Footsteps in the Fog: Alfred Hitchcock’s San Francisco. Santa Monica Press, Santa Monica (Kalifornien/USA) 2002, ISBN 1-891661-27-2, S. 166–221.
  • Slavoj Žižek: Warum greifen die Vögel an? In: ders. (Hrsg.): Was Sie immer schon über Lacan wissen wollten und Hitchcock nie zu fragen wagten. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-518-29180-7, S. 181–186.
  • François Truffaut: Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht? (1966). Heyne, München 2003, ISBN 3-453-86141-8, S. 277–290.
Commons: The Birds (film) – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für Die Vögel. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Dezember 2008 (PDF; Prüf­nummer: 30 179 DVD).
  2. François Bondy (Hrsg.): Harenbergs Lexikon der Weltliteratur. Autoren – Werke – Begriffe. Band 2. Harenberg Verlag, Dortmund 1994, ISBN 3-611-00338-7, S. 800.
  3. Mary Ellen Snodgrass: Encyclopedia of Gothic Literature: The Essential Guide to the Lives and Works of Gothic Writers. Facts on File, 2004, ISBN 0-8160-5528-9, S. 29 (englisch).
  4. Daphne du Maurier: Die Vögel. 2005, S. 16, 28.
  5. Allen A. Debus: Dinosaurs in Fantastic Fiction: A Thematic Survey. McFarland & Company, 2006, ISBN 0-7864-2672-1, S. 81 (englisch).
  6. Jeff Kraft, Aaron Leventhal: Footsteps in the Fog: Alfred Hitchcock’s San Francisco. 2002, S. 181.
  7. Jeff Kraft, Aaron Leventhal: Footsteps in the Fog: Alfred Hitchcock’s San Francisco. 2002, S. 262 ff.
  8. Jeff Kraft, Aaron Leventhal: Footsteps in the Fog: Alfred Hitchcock’s San Francisco. 2002, S. 214 f.
  9. Jeanne Rubner: Was Hitchcocks Vögel wild machte. In: Süddeutsche Zeitung, 4. Januar 2012.
  10. a b François Truffaut: Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht? 2003, S. 279.
  11. Kyle B. Counts, Steve Rubin: The Making of Alfred Hitchcock’s The Birds. The Story. In: Cinefanstastique. 1980.
  12. a b c d e f g Laurent Bouzereau: Filmdokumentation All About ‘The Birds’, 2000
  13. Michael Thornton: Hitchcock the Psycho: As Birds star Tippi Hedren reveals he tried to destroy her when she spurned his advances, how all his blondes lived in fear of the sadistic director. In: Daily Mail, 22. März 2012 (englisch).
  14. Tippi Hedren und die wilden Tiere arte, abgerufen am 18. September 2022
  15. Anita Gates: Suzanne Pleshette, Actress, Dies at 70. In: The New York Times, 21. Januar 2008 (englisch).
  16. Jeff Kraft, Aaron Leventhal: Footsteps in the Fog: Alfred Hitchcock’s San Francisco. 2002, S. 168.
  17. Jeff Kraft, Aaron Leventhal: Footsteps in the Fog: Alfred Hitchcock’s San Francisco. 2002, S. 170.
  18. François Truffaut: Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht? 2003, S. 281.
  19. Jeff Kraft, Aaron Leventhal: Footsteps in the Fog: Alfred Hitchcock’s San Francisco. 2002, S. 188 ff.
  20. Jeff Kraft, Aaron Leventhal: Footsteps in the Fog: Alfred Hitchcock’s San Francisco. 2002, S. 194.
  21. a b Jeff Kraft, Aaron Leventhal: Footsteps in the Fog: Alfred Hitchcock’s San Francisco. 2002, S. 206.
  22. Jeff Kraft, Aaron Leventhal: Footsteps in the Fog: Alfred Hitchcock’s San Francisco. 2002, S. 196 f.
  23. Jeff Kraft, Aaron Leventhal: Footsteps in the Fog: Alfred Hitchcock’s San Francisco. 2002, S. 213.
  24. Vgl. dazu Richard Allen: The Sound of “The Birds”. In: October. Vol. 146, Herbst 2013, S. 97–120.
  25. Patrick McGilligan: Alfred Hitchcock: A Life in Darkness and Light. 2004.
  26. Oscar-Sala-Fonds am Deutschen Museum: Filme. Deutsches Museum, abgerufen am 1. August 2013.
  27. Frank Hentschel: Töne der Angst: Die Musik im Horrorfilm. Bertz + Fischer, Berlin 2011, ISBN 978-3-86505-313-8, S. 74 f.
  28. Michael McCarthy: Final cut for Hollywood’s favourite dog. In: The Independent. 5. Februar 2009.
  29. Die Vögel im Lexikon des internationalen Films
  30. Robin Wood. Hitchcock’s Films, A. Zwemmer, London 1965, S. 116.
  31. Slavoj Žižek: Liebe dein Symptom wie dich selbst! Jacques Lacans Psychoanalyse und die Medien (= Internationaler Merve Diskurs, Band 161). Merve, Berlin 1991, ISBN 3-88396-081-0, S. 57.
  32. Slavoy Žižek: Warum greifen die Vögel an? In: derselbe: In: Was Sie immer schon über Lacan wissen wollten und Hitchcock nie zu fragen wagten. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-518-29180-7, S. 182 f.
  33. In: Slavoj Žižek u. a.: Was Sie immer schon über Lacan wissen wollten und Hitchcock nie zu fragen wagten. Suhrkamp Verlag, Frankfurt/M 2002, ISBN 3-518-29180-7, S. 183 f.
  34. Donald Spoto: Alfred Hitchcock. Die dunkle Seite des Genies. Heyne, München 1986 S. 539.
  35. Slavoy Žižek: Warum greifen die Vögel an? In: derselbe: In: Was Sie immer schon über Lacan wissen wollten und Hitchcock nie zu fragen wagten. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-518-29180-7, S. 183.
  36. „Strange, isn’t it?“ Donald Spoto: Alfred Hitchcock. Die dunkle Seite des Genies. Heyne, München 1986 S. 386.
  37. Die Vögel. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 18. Februar 2024.
  38. Variety: Naomi Watts Set for ‘Birds’ Remake, 18. Oktober 2007 (englisch)
  39. The Birds. IMDb.com, abgerufen am 4. November 2012 (englisch).
  40. “The Birds” Remake May Not Happen. WorstPreviews.com, 16. Juni 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. September 2013; abgerufen am 4. November 2012 (englisch).
  41. ANKE GROENEWOLD: Musical "The Birds of Alfred Hitchcock" in Bielefeld uraufgeführt. Abgerufen am 27. Dezember 2019.