Bourg-en-Bresse
Bourg-en-Bresse | ||
---|---|---|
Staat | Frankreich | |
Region | Auvergne-Rhône-Alpes | |
Département (Nr.) | Ain (01) | |
Arrondissement | Bourg-en-Bresse | |
Kanton | Bourg-en-Bresse-1 Bourg-en-Bresse-2 | |
Gemeindeverband | Bassin de Bourg-en-Bresse | |
Koordinaten | 46° 12′ N, 5° 14′ O | |
Höhe | 220–273 m | |
Fläche | 23,86 km² | |
Bürgermeister | Jean-François Debat | |
Einwohner | 41.525 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 1.740 Einw./km² | |
Postleitzahl | 01000 | |
INSEE-Code | 01053 | |
Website | www.bourgenbresse.fr | |
Avenue Alsace Lorraine und Kirche Notre-Dame in Bourg-en-Bresse |
Bourg-en-Bresse [französische Stadt mit 41.525 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie ist Hauptstadt des Départements Ain sowie Sitz des Gemeindeverbandes Bassin de Bourg-en-Bresse. Die Bewohner werden Burgiens genannt,[1] die der Landschaft Bresse Bressans.
] oder [ ] ist eineGeografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt Bourg-en-Bresse liegt am Südwestrand des französischen Jura, am linken Ufer der Reyssouze. Im nordöstlichen Gemeindegebiet verläuft ihr Zufluss Jugnon. Lyon liegt etwa 70 Kilometer südwestlich und Lons-le-Saunier 50 Kilometer nördlich, Mâcon 30 Kilometer westlich und Genf 120 Kilometer östlich der Stadt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Außer zahlreichen römischen Ausgrabungen[2] ist wenig von der frühen Geschichte der Stadt bekannt. Das Stadtrecht bekam Bourg-en-Bresse 1250; Anfang des 15. Jahrhunderts wurde die Stadt von den Herzögen von Savoyen zur Hauptstadt der Provinz Bresse gemacht. 1535 fiel Bourg-en-Bresse an Frankreich, wurde aber von Herzog Emanuel Philibert zurückerobert. Dieser ließ die Stadt befestigen und so hielt sie einer sechsmonatigen Belagerung durch die Truppen Heinrich IV. stand. Aus dieser Zeit existieren noch viele, auch kleinere, bürgerliche Wohnhäuser wie beispielsweise das Haus Rue de la République 30. 1601 wurde Bourg-en-Bresse endgültig an Frankreich abgetreten.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Bourg am 16. Juni 1940 von drei deutschen Bombenflugzeugen angegriffen. 13 Menschen kamen dabei ums Leben, mehrere Gebäude wurden beschädigt oder zerstört. Die Hälfte der Bevölkerung floh daraufhin aus der Stadt. Am 19. Juni 1940 rückte die Wehrmacht, nach dem Bourg zur offenen Stadt erklärt worden war, ohne auf Widerstand zu stoßen, vorübergehend ein. In den Tagen ab dem 25. Juni kehrten die geflohenen Menschen zurück.[3] Nach der Kapitulation der Streitkräfte Frankreichs gehörte Bourg zunächst zur Zone libre, die unter Verwaltung des Vichy-Regimes stand. Im November 1942 wurde die Stadt im Rahmen des Unternehmens Anton von deutschen Truppen für fast zwei Jahre erneut besetzt. Am 4. September 1944 wurde Bourg-en-Bresse von der amerikanischen Armee befreit.[4]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2016 |
Einwohner | 32.596 | 37.887 | 42.181 | 41.098 | 40.972 | 40.666 | 40.506 | 41.365 |
Quellen: Cassini und INSEE |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Gespalten in Grün und Schwarz, über dem Spalt ein silbernes Kleeblattkreuz.“
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bourg-en-Bresse pflegt Städtepartnerschaften[5] mit:
- Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz, Deutschland, seit 1963
- Parma in der Emilia-Romagna, Italien, seit 1990
- San Severo in Apulien, Italien, seit 2000
- Namur in Wallonien, Belgien, seit 1996
- Aylesbury in Buckinghamshire, Großbritannien, seit 2000
- El Kef im Gouvernement Kef, Tunesien, seit 2000
- Brzeg in der Woiwodschaft Oppeln, Polen, seit 2006
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Königliche Kloster Brou mit großer Abteikirche wurde zwischen 1505 und 1536 erbaut; sie enthält die Grabmale von Marguerite de Bourbon, Philibert II. und Margarete von Österreich.
- Die gotische Konkathedrale Notre-Dame de Bourg (1505–1695) besitzt eine Renaissance-Fassade aus dem 16. Jahrhundert. Das Portal stammt von 1545. Der Turm wurde von 1652 bis 1695 errichtet, während der französischen Revolution gekappt und 1914 rekonstruiert.
- Das Musée de Brou zeigt eine Sammlung französischer, flämischer und italienischer Kunst vom 15. bis ins 20. Jahrhundert.
- L'Hôtel-Dieu (XVII. Jahrhundert) mit Apothicairerie (historische Apotheke)
- Schloss der Herzöge von Bresse
- Porte des Jacobins (15. Jahrhundert).
- In der Innenstadt stehen viele Gebäude aus dem 15. und 16. Jahrhundert, u. a. das Theater, das Grenette-Viertel, der Kiosque à musique des Quinconces und das alte Jesuitenkolleg
-
Basilika Sacré-Cœur
-
Kirche des Klosters Brou
-
Protestantische Kirche
-
Hôtel de ville (Rathaus)
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die bekanntesten Sportvereine sind die US Bressane, die Rugby Union spielt, und der Fußballklub FC Bourg-Péronnas.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Luise von Savoyen (1462–1503), Adlige und später Klarissin
- Nicolas Faret (1596–1646), Politiker und Autor
- Charles Démia (1637–1689), Pädagoge und Ordensgründer
- Jérôme Lalande (1732–1807), Mathematiker und Astronom
- Claude Charles Aubry de La Boucharderie (1773–1813), General der Artillerie
- Edgar Quinet (1803–1875), Schriftsteller und Historiker
- Émilien Cabuchet (1819–1902), Bildhauer
- Edmond Tiersot (1822–1883), Arzt, Politiker und Freizeitmusiker
- Aimé Bouvier (1843–1919), Zoologe, Naturalienhändler und Forschungsreisender
- Julien Tiersot (1857–1936), Musikwissenschaftler und Komponist
- Aimé Auguste Cotton (1869–1951), Physiker
- André Diethelm (1896–1954), Politiker
- Jacques Faivre (1932–2020), Fußballspieler
- Jacques Pépin (* 1935), Koch und Fernsehpersönlichkeit
- Jean-Pierre Hanrioud (* 1936), Autorennfahrer
- Alain Giletti (* 1939), Eiskunstläufer
- André Guy (* 1941), Fußballspieler
- Jacques Di Donato (* 1942), Musiker
- Daniel Morelon (* 1944), Radrennfahrer
- Marianne Hoepfner (* 1944), Autorennfahrerin
- Paul Fromin (* 1950), Komponist und Musiker
- Serge Crottier-Combe (* 1960), Radrennfahrer
- Véronique Ellena (* 1966), Fotografin und bildende Künstlerin
- Luc Jacquet (* 1967), Biologe und Regisseur
- Jean-Charles Richard (* 1974), Jazzmusiker
- Lionel Nallet (* 1976), Kapitän der französischen Rugby-Union-Nationalmannschaft
- Peggy Provost (* 1977), Fußballspielerin
- Julien Benneteau (* 1981), Tennisspieler
- François Clerc (* 1983), Fußballnationalspieler
- Lou Lecaudey (* 1990), Jazzmusiker
- Florian Grengbo (* 2000), Radsportler
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bourg-en-Bresse (01000) et ses habitants les Burgiens, Burgiennes. habitants.fr, abgerufen am 22. November 2012.
- ↑ André Buisson: Carte Archéologique de la Gaule - Ain 01. Académie des Inscriptions et Belles-Lettres, 1990, ISBN 2-87754-010-3, S. 51–57 (französisch, online [abgerufen am 18. Januar 2014]).
- ↑ L’occupation allemande bei memoire-deportation-ain.fr, abgerufen am 24. September 2021
- ↑ film Libération de Bourg Ain par le sergent Fred Bornet YouTube vom 4. März 2012. Abgerufen am 20. Januar 2019.
- ↑ Website der Stadt ( des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.