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deutscher Philologe für Mittellatein Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Walter Berschin (* 17. Juni 1937 in Augsburg) ist ein deutscher Mittellateinischer Philologe.
Walter Berschin studierte Romanistik, Geschichtswissenschaft, Mittellatein und Kunstgeschichte in München, Köln, Tübingen und Rom. Danach erfolgte die Promotion 1966 bei Horst Fuhrmann am Historischen Seminar der Universität Tübingen mit der Arbeit Bonizo von Sutri. Leben und Werk. Es folgte ab 1967 die Assistentenzeit am Seminar für Lateinische Philologie des Mittelalters der Universität Universität Freiburg bei Johanne Autenrieth. Nach der Habilitation im Jahr 1971 erhielt Berschin als Nachfolger von Walther Bulst den Ruf auf die ordentliche Professur am Seminar für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit der Universität Heidelberg, wo er von 1973 bis 2005 Professor für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit sowie von 1987 bis 1989 Dekan der Neuphilologischen Fakultät war.[1]
Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Literaturgeschichte (ausgehend von der Erforschung der Handschriften), die Gattungsgeschichte der Biographie (Ausgangspunkt der jahrzehntelangen Forschungen war eine prämierte Preisaufgabe der Bayerischen Akademie der Wissenschaften von 1964), Literaturlandschaften wie Reichenau und St. Gallen, die Verwendung des Griechischen im lateinischen Mittelalter und die handschriftengerechte Edition mittellateinischer Texte.
Berschin ist Mitglied der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg (1994), Corresponding Fellow of the British Academy (1997), korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (2003) und der Reial Acadèmia de Bones Lletres de Barcelona (2008). 2007 erhielt er für seine Erforschung des Griechischen im lateinischen Mittelalter die Ehrendoktorwürde der Aristoteles-Universität Thessaloniki. Schüler Berschins sind u. a. Michele Camillo Ferrari (Erlangen), Matthias Tischler (Barcelona) und Tino Licht (Heidelberg).
Als Mitglied des advisory board bzw. Mitherausgeber fungiert er bei den Zeitschriften Journal of Medieval Latin und Mittellateinisches Jahrbuch (bis 2015). Er ist Herausgeber der Editionsreihen Editiones Heidelbergenses, der Reichenauer Texte und Bilder, der Quellen und Untersuchungen zur Lateinischen Philologie des Mittelalters und der Bibliothek der Mittellateinischen Literatur. Er war Präsident der International Association of Medieval Latinists (IAML) (1988–1999) und organisierte 1988 den 1. Internationalen Mittellateinerkongress in Heidelberg.[2]
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