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deutscher Klassischer Philologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Manfred Fuhrmann (* 23. Juni 1925 in Hiddesen bei Detmold; † 12. Januar 2005 in Überlingen am Bodensee) war ein deutscher Altphilologe.
Fuhrmanns Vater war der Arzt und Gründer des Detmolder Sanatorium Grotenburg Manfred Fuhrmann (1877–1939), seine Mutter, die Autorin und Übersetzerin Maria, geb. Plemp van Duiveland (1906–2014), stammte aus den Niederlanden. Fuhrmann hatte vier Geschwister, darunter den Pianisten, Musikpädagogen und Wissenschaftler Roderich Fuhrmann (1929–2003). Nach dem Abitur am Gymnasium Leopoldinum in Detmold studierte Manfred Fuhrmann Klassische Philologie, Rechtswissenschaften, Philosophie und Theologie in Freiburg im Breisgau und Leiden und wurde 1953 in Freiburg mit einer Arbeit zur Religiosität des Horaz zum Dr. phil. promoviert. 1959 habilitierte er sich ebenfalls in Freiburg, wo er im selben Jahr seine erste Privatdozentur erhielt. 1962 folgte er einem Ruf als ordentlicher Professor an die Universität Kiel und 1966 einem weiteren an die neu gegründete Universität Konstanz, wo er bis zu seiner Emeritierung 1990 den Lehrstuhl für Lateinische Philologie innehatte. Von 1964 an nahm er an den Tagungen der interdisziplinären Forschergruppe „Poetik und Hermeneutik“ teil. Außerdem war Fuhrmann ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Heidelberg. Die Königlich Niederländische Akademie der Wissenschaften (KNAW) nahm ihn 1990 als auswärtiges Mitglied auf.
Der Latinist Fuhrmann galt als einer der überragenden Altphilologen seiner Generation und arbeitete auf vielfältigen Gebieten der Klassischen Altertumswissenschaft. So war er neben seinen philologischen Studien akkurater Übersetzer mit großem sprachlichem Feingefühl. Zwischen 1970 und 1982 veröffentlichte er Übersetzungen von Marcus Tullius Ciceros sämtlichen Reden in sieben Bänden, für die er bei Klassischen Philologen, Historikern und Germanisten gleichermaßen Anerkennung fand. 1990 erhielt er dafür den Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt. 1986 folgten Übersetzungen der Werke des Horaz.
Zudem verfasste Fuhrmann Biographien Ciceros (Cicero und die römische Republik) und Senecas (Seneca und Kaiser Nero – Eine Biographie), die ebenfalls bei Altphilologen und Althistorikern große Anerkennung fanden. Schon recht früh befasste sich Fuhrmann mit der lateinischen Literatur der Spätantike, die in Deutschland lange Zeit kaum beachtet worden war.
Daneben setzte sich Fuhrmann bei seinen Forschungen intensiv mit dem europäischen Gedanken sowie der Bildungstradition und den Bildungskanones als kultureller Identität Europas auseinander, wobei er auch einer fachfremden Öffentlichkeit durch seine Kontroversen mit dem Anglisten Dietrich Schwanitz bekannt wurde.
Außerdem beschäftigte sich Fuhrmann intensiv mit der Geschichte und Praxis des Altsprachlichen Unterrichts und bezog immer wieder in Aufsätzen und Vorträgen zu fachdidaktischen Problemen sowie Orientierungen der Fachdidaktik des Latein- und Griechischunterrichts Stellung.
Personendaten | |
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NAME | Fuhrmann, Manfred |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Altphilologe |
GEBURTSDATUM | 23. Juni 1925 |
GEBURTSORT | Hiddesen bei Detmold |
STERBEDATUM | 12. Januar 2005 |
STERBEORT | Überlingen am Bodensee |
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