Remove ads
deutscher Autor, Feuilletonist und Filmkritiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Georg Seeßlen (* 1948 in München) ist ein deutscher Autor, Feuilletonist, Cineast sowie Film- und Kulturkritiker.
Seeßlen studierte Malerei bei Karl Fred Dahmen,[1] Kunstgeschichte und Semiologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.
Er war Dozent an verschiedenen Hochschulen im In- und Ausland. Er arbeitet als freier Autor[2] zu gesellschaftlichen, kulturellen und Film-Themen, für u. a. epd Film, Frankfurter Rundschau, Der Freitag, Jungle World, konkret, Der Tagesspiegel, taz, Die Zeit und Das Science Fiction Jahr und veröffentlichte zahlreiche Bücher dazu. Für den Hörfunk schreibt Seeßlen regelmäßig Features, die sich mit aktuellen Tendenzen des Kinos und der populären Kultur auseinandersetzen, zumeist in Zusammenarbeit mit Markus Metz, mit dem er mehr als ein Dutzend Bücher herausbrachte.[3]
Seeßlen wurde auf der Frühjahrs-Mitgliederversammlung der Akademie der Künste Berlin am 25. Mai 2013 als neues Mitglied in die Sektion Film- und Medienkunst gewählt.[4] Er ist Mitgründer des PEN Berlin.[5]
Georg Seeßlen lebt in Kaufbeuren und in Ligurien.[6]
Seeßlen beschäftigt sich in seinen Filmkritiken und Büchern kritisch mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen. In neueren Veröffentlichungen wie Orgasmus und Alltag setzt sich Seeßlen mit dem Fernsehen und mit aktuellen politischen Ereignissen auseinander. Seeßlen sieht Unterhaltung politisch. So hätten etwa die Telenovelas in Lateinamerika schon vor Jahrzehnten die Ausbeutung der Frauen in der familiären Schattenwirtschaft begleitet, in Deutschland sei es nicht anders: „Der Fernsehnachmittag gehört den Verlierer-Frauen des Neoliberalismus“.[7] In einem Interview vertrat Seeßlen 2016 die Hoffnung, Flüchtlinge könnten Europa vor seiner „weiteren Verrohung und Verblödung“ retten.[8] In einem Essay vertrat er im Februar 2017 die These, „die letzte verbliebene Waffe der Linken und Liberalen“ sei die Sprache, die Rechtspopulisten wie Donald Trump „vergiften“.[9]
Jan Distelmeyer besprach 2004 Seeßlens Scorsese-Biographie:
„Wie kann man der Fülle gerecht werden? […] Eigen, weil den Verzweigungen nicht unbedingt widerspruchslos zu folgen ist, weil diese Souveränität sich auf eine in der deutschen Filmpublizistik einzigartige Kombination von Kenntnisreichtum und Beobachtungsgabe stützt, und weil Seeßlen diese semiotisch-kulturkritische Methode seit über 25 Jahren zu seiner persönlichen gemacht hat. […] ‚Martin Scorsese’ ist so sehr ein persönliches und darin paradigmatisches Buch, dass es das Buch ‚Georg Seeßlen‘ geradezu herausfordert.“
Die Jury des Bert-Donnepp-Preises erkannte Seeßlen den Medienpublizistik-Preis für das Jahr 2017 zu. Sie würdigte sein langjähriges medienpublizistisches Werk. Er sei ein sehr genauer Beobachter und gewinne Fernseh-Comedyformaten oder dem Eurovision Song Contest Einsichten ab, „die für den Leser gesellschaftspolitisch erhellend sein können“.[11] Im Februar 2024 wurde ihm der Lessing-Preis für Kritik zugesprochen.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.