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Tupel zweier nicht notwendigerweise voneinander verschiedener mathematischer Objekte Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein geordnetes Paar, auch 2-Tupel oder Dupel genannt, ist in der Mathematik eine wichtige Art und Weise, zwei mathematische Objekte zu einer Einheit zusammenzufassen. Die beiden Objekte müssen dabei nicht notwendigerweise voneinander verschieden sein und ihre Reihenfolge spielt eine Rolle (im Gegensatz zu einem ungeordneten Paar). Geordnete Paare stehen im Zentrum der mathematischen Begriffswelt und sind die Basisbausteine vieler komplexerer mathematischer Objekte.
Ein geordnetes Paar ist eine Zusammenfassung zweier mathematischer Objekte und zu einer Einheit. Das geordnete Paar von und wird meist mit Hilfe runder Klammern durch
notiert. Dabei heißt die linke, erste oder vordere Komponente des Paares und die rechte, zweite oder hintere Komponente des Paares. Gelegentlich werden zur Notation auch andere Klammertypen, wie eckige Klammern, und andere Trennzeichen, wie Semikolon oder senkrechter Strich, verwendet. Wesentlich bei der Paarbildung ist die Reihenfolge der Elemente, das heißt, und sollen verschiedene Paare darstellen, falls und verschieden sind (im Gegensatz zu einem ungeordneten Paar , das identisch ist mit dem ungeordneten Paar ).
Der Begriff des geordneten Paares ist durch Peanos Paaraxiom charakterisiert:
Als Formel lässt sich das Paaraxiom folgendermaßen ausdrücken:
In der Literatur finden sich unter anderen für das geordnete Paar folgende Darstellungen als Mengen beziehungsweise Klassen:
, nach Jürgen Schmidt (1966)[8] in Anlehnung an Quine. Eine an die Darstellung von Wiener angelehnte Variante gibt die Definition
Der Vergleich der Darstellung von Wiener mit der Variante nach Schmidt zeigt, wie aus einer Paardarstellung für Mengen und ('echte') Urelemente eine Paardarstellung für Mengen und echte Klassen erzeugt werden kann:
Falls a und b Mengen (keine echten Klassen) sind, lässt sich der obige Ausdruck auch wie folgt darstellen:
Das geschilderte Verfahren lässt sich auch einseitig nur links oder nur rechts anwenden. Dabei könnte genauso gut auch eine andere Paardarstellung wie die von Kuratowski zugrunde gelegt werden.
Bei der Paardarstellung nach Kuratowski liegen die Koordinaten der Paare in der Enthaltenseinsrelation zwei Stufen unter den Paaren (), bei Wiener sind es gar drei Stufen (). Mit dem Schmidtschen Verfahren wird dieser Abstand lediglich um 1 reduziert.
Rosser hat 1953 eine Paardarstellung nach Quine verwendet,[10] welche eine mengentheoretische Darstellung (oder auch axiomatische Definition) der natürlichen Zahlen voraussetzt. Dafür befinden sich die Paare auf derselben Stufe wie ihre Koordinaten. Dazu benötigen wir zunächst folgende Hilfsdefinition:[11]
inkrementiert das Argument (um 1), wenn es eine natürliche Zahl ist, und belässt es ansonsten wie es ist – die Zahl 0 tritt nicht als Funktionswert von auf. Weiter setzen wir:
Dabei ist die Menge der Elemente von die nicht in liegen. bezeichnet das Bild einer Menge unter der Abbildung , und wird manchmal auch mit bezeichnet. Die Anwendung dieser Funktion auf eine Menge inkrementiert alle in ihr enthaltenen natürlichen Zahlen. Insbesondere enthält niemels die Zahl 0, für beliebige Mengen gilt also
Weiter wird definiert
Damit enthält stets die Zahl 0 als Element.
Schließlich definieren wir das geordnete Paare als die folgende disjunkte Vereinigung:
(in anderer Notation auch ).
Wenn man alle Elemente des so definierten Paares extrahiert, die nicht die 0 enthalten, und umkehrt, erhält man A. In derselben Weise kann B aus den Elementen des Paares, die ihrerseits die 0 enthalten, zurückgewonnen werden.[12]
Die Definition setzt die abzählbar unendliche Menge der natürlichen Zahlen voraus. Das ist in ZF und NF der Fall, nicht aber in NFU. J. Barkley Rosser konnte zeigen, dass die Existenz solcher geordneter Paare auf derselben Stufe wie ihre Koordinaten das Unendlichkeitsaxiom voraussetzt. Für eine ausführliche Diskussion geordneter Paare im Rahmen von Quine-Menegentheorien siehe Holmes (1998).[13]
Geordnete Paare sind die elementaren Bausteine vieler mathematischer Strukturen. Beispielsweise werden
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