Etwa ab dem dritten Lebensmonat beginnen manche Babys bereits, sich selbstständig auf die Seite zu drehen. Haben sie diesen Schritt erreicht, so dauert es nicht mehr lange, bis sie sich eigenständig in die Bauchlage bringen können. Ungefähr ab dem siebten Monat beginnen Babys damit – es ist ein an sich sehr positiver Meilenstein, der bereits das baldige Krabbeln anzeigt.
Das bedeutet allerdings auch, dass die Kleinen sich nun ganz alleine aus der Rückenlage drehen können, die allgemein als sicherste Schlafposition gilt. Warum das so ist, hat mehrere Gründe: Zwar schaffen es Babys häufig, sich aus der Rücken- in die Bauchlage zu bringen – nicht immer reichen jedoch die Energiereserven, um das wieder rückgängig zu machen. Dann kann es passieren, dass die Luftzufuhr gestört wird. Auch, wenn das Kind mal erbrechen muss, ist die Bauchlage – gegen die häufige Annahme – ungünstiger als die Schlafposition auf dem Rücken ...
Ist die Bauchlage für Babys beim Schlafen gefährlich?
Vielen Eltern macht das Sorgen, schließlich ist es gar nicht so leicht, stets zu kontrollieren, ob das Baby sich in der Nacht doch auf den Bauch dreht. Auch eine unserer Userinnen fragt, wie sie damit umgehen soll: "Wie zur Vorbeugung gegen den Plötzlichen Kindstod empfohlen, legen wir unsere Tochter Mareike (7 Monate) bisher zum Schlafen immer auf den Rücken. Jetzt fängt sie an, sich aus eigener Kraft zu drehen und will auf dem Bauch schlafen. Müssen wir das verhindern?"
Diese Frage haben wir an Dr. Alfred Wiater weitergegeben. Er ist Chefarzt der Kinderklinik im Krankenhaus Köln-Porz und er hat Tipps, was Eltern tun können, wenn ihre Babys sich nachts eigenständig in die Bauchlage bringen:
Für sicheren Babyschlaf gilt ...
Zunächst mal: Die Bauchlage können die Eltern nicht zu jeder Zeit verhindern – und das ist auch nicht dramatisch. Dass Babys zu einem bestimmten Zeitpunkt damit beginnen, sich im Schlaf zu drehen und auch sonst Arme und Beine kräftig zu bewegen, ist ein normaler und wichitger Entwicklungsschritt. Sie trainieren damit ihren Bewegungsapparat, ihre Muskeln und Motorik. Ist das Baby bereits in der Lage, sich eigenständig zu drehen, so wird es aller Wahrscheinlichkeit nach auch in der Lage sein, den Kopf aus eigener Kraft auf die Seite zu drehen und so die Gefahr einer Behinderung der Luftzufuhr minimieren.
"Gefährlich könnte es nur dann werden, wenn sich das Baby nicht aus eigener Kraft dreht, sondern aus der Seitenlage mehr oder weniger unfreiwillig auf den Bauch kullert. Wenn Mareike sich jedoch selbstständig vom Rücken auf den Bauch dreht, können Sie sie ruhig lassen. Das gilt auch, wenn sie die Drehung zurück auf den Rücken noch nicht schafft; sie ist aber auf jeden Fall beweglich und kräftig genug, um sich in der Bauchlage Luft zu verschaffen", bestätigt Dr. Wiater.
Darüber hinaus gibt es Tipps, die Eltern umsetzen können, um den Babyschlaf auch auf dem Bauch sicher zu machen. Der Experte rät unserer Userin: "Wichtig bleiben die anderen Vorsorge-Empfehlungen: Geben Sie Mareike bitte kein Kopfkissen und achten Sie darauf, dass es ihr im Schlaf nicht zu warm wird. Statt sie zuzudecken, legen Sie sie besser in einem Schlafsack ins Bett."
Euer Baby dreht sich eigenständig auf den Bauch?
Gut so. Denn das bedeutet, seine Muskulatur und Motorik erreicht den nächsten Entwicklungsschritt und ist entsprechend ausgereift. Müsst ihr in der Nacht dann noch Angst vorm plötzlichen Kindstod haben? In der Regel nicht, denn in diesem Entwicklungsstadium ist das Baby bereits in der Lage, den Kopf in Bauchlage zur Seite zu drehen und so ganz automatisch das Erstickungsrisiko zu minimieren. Ihr könnt also ganz beruhigt sein, wenn sich euer Baby nachts alleine auf den Bauch dreht.
Weitere Tipps, wenn sich das Baby im Schlaf dreht ...
Bauchlage üben
Wenn ihr als Eltern ein besseres Gefühl haben möchtet, könnt ihr die Bauchlage auch tagsüber mit eurem Liebling trainieren. Bereits ab dem zweiten oder dritten Monat könnt ihr euer Baby geführt in die Bauchlage bringen. Legt ihr es beispielsweise ab und an auf dem Bauch auf eine Babydecke, so wird es üben, das Köpfchen selbst zu halten, und die Nackenmuskulatur wird gestärkt.
Schlafsack
Legt ihr euer Baby nachts in einen Schlafsack, verringert das nicht nur die Gefahr, dass die Luftzufuhr – wie möglicherweise bei einem Kissen oder einer Decke – eingeschränkt wird. Ein Schlafsack vermindert von vornherein die Wahrscheinlichkeit, dass sich euer Baby auf den Bauch dreht, weil die Bewegungsfreiheit dadurch etwas eingeschränkt ist.
Feste Matratze
Natürlich sollte Babys Schlafunterlage bequem sein – aber eben nicht zu weich. Kann sich das Baby nachts auf den Bauch drehen, verhindert eine festere Matratze, dass das Gesicht zu sehr einsinkt und die Luftzufuhr eingeschränkt wird.
Tipp: Die Matratze eures Minis sollte außerdem immer atmungsaktiv und ohne Schadstoffe sein!