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Nackenschmerzen:
Symptome, Ursachen & Behandlungsmöglichkeiten
Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & Bestseller-Autor
Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter
Mehr erfahrenNackenschmerzen sind weit verbreitet, ohne dass eine konkrete Ursache erkennbar zu sein scheint und oft unangenehm. Wir erläutern, welche Ursachen dahinterstecken und wie du mit einfachen Übungen und Tipps deinen Nacken dabei unterstützt, sich mehr zu entspannen. 1)
Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & SPIEGEL-Bestseller-Autor
Medizinische Prüfung: Dr. med. Egbert Ritter
Unsere Studie gibt Hinweise darauf, dass Übungen dabei unterstützen könnten, Nackenschmerzen zu behandeln. Die wichtigsten Ergebnisse: Dauerhafte Nackenschmerzen lassen sich mit unseren Übungen innerhalb von einer Woche reduzieren. 81 % der Studienteilnehmer spüren eine Verbesserung, die meist bereits nach 3 Tagen mit 10 Minuten üben pro Tag eintritt.2)
1. Nackenschmerzen: Das Thema kurz und kompakt
- Ursachen: Fehlhaltungen, wie langes Sitzen und Stress, könnten zu Verspannungen in der Nackenmuskulatur führen, die Nackenschmerzen begünstigen.
- Symptome: Nackenschmerzen könnten sich unter anderem durch eingeschränkte Beweglichkeit des Nackens äußern. Daneben können auch Kopf- und Schulterschmerzen entstehen.
- Lösungen: Mit gezielten Dehnübungen, einer ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung und regelmäßigen Bewegung könntest du die Wahrscheinlichkeit verringern, dass sich Nackenschmerzen verschlimmern.
Unser Ratgeber bei Nackenschmerzen
Unsere besten Tipps und Tricks bei einem verspannten oder steifen Nacken: Lade dir jetzt unseren kostenfreien PDF-Ratgeber runter und starte direkt mit unseren effektivsten Übungen für ein schmerzfreies Leben.
2. Nackenschmerzen Symptome – so äußern sie sich
Eine der häufigsten Erscheinungen bei Nackenschmerzen sind Verspannungen, die zu einer eingeschränkten Beweglichkeit führen können. Besonders morgens fühlen sich viele Menschen steif, da die Muskulatur im Nacken über Nacht verhärtet sein könnten. Wir sprechen auch von einem steifen Nacken. Die folgenden Symptome können auftreten und Nackenschmerzen begleiten:
- Harte Muskulatur im Nackenbereich: Die Muskelstränge rechts und links von der Halswirbelsäule (Halsstrecker), die Muskulatur bis zu den Schultern (Trapezmuskel) oder auch auf den Schulterblättern (Obergrätenmuskel) könnten spürbar verhärtet und verspannt sein: Die muskulär-fasziale Spannung ist zu hoch. Das kann auf beiden Seiten oder einseitig vorkommen.
- Brennende Schmerzen in der Nackenmuskulatur: Brennende Schmerzen deuten meist auf eine Überlastung der Muskulatur hin. Das passiert zum Beispiel nach längerem Sitzen in einer ungesunden, nach vorne gebeugten Haltung.
- Stechende Schmerzen am Hinterkopf: An der Halswirbelsäule (HWS) und am Hinterkopf verlaufen Nerven. Wenn die Muskulatur verhärtet ist, kann sie Druck auf die Nerven ausüben, was einen stechenden Schmerz begünstigt.
- Eingeschränkte Beweglichkeit des Kopfes (steifer Nacken, Nackensteifigkeit): Droht der Halswirbelsäule ein Schaden, zum Beispiel durch eine falsche Bewegung des Kopfes, kann die Muskulatur bis zur Steifigkeit verhärten. Das ist ein Schutzmechanismus, der weitere Bewegungen verhindert.
- KoNaSchu – Kopfschmerzen, Nackenschmerzen und Schulterschmerzen: Der Nacken verbindet den Kopf mit dem Rumpf. Viele Muskeln, Faszien und Nerven verlaufen vom Kopf bis in die Schultern und den Rücken. Deshalb kann der Schmerz ausstrahlen und überall dort spürbar sein.
- Schwindel, Tinnitus, Migräne: Muskuläre Verspannungen Spannungen könnten sich auch auf Kopf und Schultern auswirken und mit Symptomen wie Migräne, Tinnitus, Schwindel einhergehen.
- Spannungen im Kiefer: Der Nacken ist über Faszien, Muskeln und Bänder eng mit dem Kiefer verbunden. Spannungen im Nacken können sich leicht auf den Kiefer und das Gesicht übertragen und Zähneknirschen (Bruxismus) verursachen.3)
- Schmerzen beim Atmen: Ein tiefer Atemzug bringt den gesamten Oberkörper samt Muskeln, Faszien und Skelett in Bewegung. Verspannungen können also beim Atmen spürbar werden. Wenn Muskeln und Faszien ihre Elastizität verloren haben, kann das jede Einatmung erschweren. Die Folge ist eine zu flache Atmung.
- Berührungsempfindlichkeit: Bei einer Virusinfektion, wie Influenza oder auch Covid-19 (Corona), verändert sich die Schmerzwahrnehmung. Daher können während der Krankheit schon leichte Berührungen am Rücken oder im Nacken- und Halsbereich unangenehm sein. 4) Zu den Symptomen von Long COVID zählen auch andauernde muskuloskelettale Schmerzen.
Durch gezielte Beweglichkeitsübungen am Morgen kannst du die Lockerung der Muskulatur unterstützen, was einen entspannteren Start in den Tag fördern kann. Bei einer Umfrage von 2020 gab fast die Hälfte aller Deutschen an, im vergangenen Jahr unter Nackenschmerzen gelitten zu haben. 5)
3. Nackenschmerzen Ursachen – wie entstehen Nackenbeschwerden?
Die Ursachen für Nackenschmerzen sind vielfältig und stehen oft mit unserem modernen Lebensstil in Verbindung. Sie gehen häufig auf folgende Ursachen zurück:
- Fehlhaltungen, zum Beispiel durch Büroarbeit6)
- Überlastung, zum Beispiel beim Sport7) oder auch bei körperlicher Arbeit
- Rundrücken
- verkürzte Muskulatur und erhöhter Muskeltonus
- kalte Zugluft am Hals
- falsches Kissen, ungünstige Schlafposition
- Unfall, Schleudertrauma, Verletzungen der Halswirbelsäule (HWS)
- Verschleiß der Wirbelsäule, zum Beispiel Bandscheibenvorfall
- entzündliche Prozesse im Körper
- Erkältung und Virusinfektion
- Hormonveränderung in den Wechseljahren
- Stress, Depressionen und Ängste8) 9)
- Mineralstoffmangel10)
Ein häufiger Faktor ist die Muskelverspannung, die zum Beispiel durch Überbeanspruchung entstehen kann. Ferner können abgenutzte Gelenke sowie die Bildung von Knochenspornen und Bandscheibenvorfälle begünstigen, was die Beweglichkeit beeinflussen und eine Nervenreizung verursachen könnte. 11)
Verletzungen wie etwa Schleudertraumata durch Autounfälle können Beschwerden im Nacken verursachen. Dabei wird der Kopf ruckartig bewegt, was die Weichteile im Nacken belastet und Schmerzen hervorrufen kann. Zudem können Krankheiten wie rheumatoide Arthritis ebenfalls Nackenschmerzen verursachen. 12)
Anatomie des Nackens
Die Halswirbelsäule, kurz HWS, bildet das zentrale Gerüst des Nackens und besteht aus sieben Halswirbeln (C1-C7). Diese Wirbel sind kleiner und leichter gebaut als andere Wirbel der Wirbelsäule, da sie hauptsächlich das Gewicht des Kopfes tragen müssen, das etwa fünf Kilogramm beträgt. Zwischen den Wirbeln befinden sich elastische Bandscheiben, die als Stoßdämpfer fungieren und Flexibilität sowie Schutz für das Rückenmark bieten, das durch die HWS verläuft. Diese Struktur ist entscheidend für die Blutversorgung des Gehirns und ermöglicht eine Vielzahl von Bewegungen. 13)
Das Kopfgelenk, bestehend aus den ersten beiden Halswirbeln, dem Atlas (C1) und Axis (C2), ist besonders bemerkenswert. Der Atlas trägt den Kopf und ermöglicht die Nickbewegung, während der Axis als Pivot für die Rotation des Kopfes dient. 14)
Experten-Tipp von Roland Liebscher-Bracht: Bei längerer Benutzung des Smartphones oder beim Lesen, kann der Atlas-Wirbel stärker belastet werden, da dabei der Kopf nach vorne geneigt wird. Achte daher auf eine gesunde Haltung sowie regelmäßige Pausen, um Verspannungen vorzubeugen. 15) Diese beiden Wirbel ermöglichen es, den Kopf in verschiedene Richtungen zu neigen und zu drehen, was für die Ausrichtung der Sinnesorgane von großer Bedeutung ist. 16)
So ist die Nackenmuskulatur aufgebaut
Die Halsmuskulatur spielt eine wesentliche Rolle in der Stabilität und Beweglichkeit des Nackens. Zu den wichtigsten Muskeln gehören:
- Der große Trapezmuskel: Er erstreckt sich über den oberen Rücken und den Nacken und ist verantwortlich für die Bewegung der Schulterblätter sowie die Unterstützung des Kopfes.
- Der Obergrätenmuskel: Dieser Muskel stabilisiert das Schultergelenk und ist an der Abduktion des Armes beteiligt.
- Der Schulterblattheber (Levator scapulae): Er hebt das Schulterblatt an und unterstützt die Bewegung des Kopfes nach hinten und zur Seite. 17)
Alarmschmerzen
Alarmschmerzen weisen oft darauf hin, dass nicht alle Schmerzen auf strukturelle Schäden im Körper zurückzuführen sind. In den Faszien, dem Bindegewebe, das Muskeln und Organe umhüllt, befinden sich sogenannte interstitielle Rezeptoren. Diese Rezeptoren sind in der Lage, Zug- und Druckkräfte im Gewebe zu erkennen. 18) Wenn sie eine übermäßige Spannung in den Muskeln und Faszien wahrnehmen, senden sie diese Informationen an das Gehirn.
Das Gehirn interpretiert diese Signale als potenzielle Bedrohung für die Gelenke und Wirbel und projiziert daraufhin Schmerzen in den betroffenen Körperbereich. Diese Schmerzen dienen als Warnsignale. Sie sollen darauf aufmerksam machen, dass bestimmte Bewegungsmuster oder Haltungen vermieden werden sollten, um einer zukünftigen Schädigung vorzubeugen. Daher werden sie als Alarmschmerzen bezeichnet. Ein wichtiges Merkmal von Alarmschmerzen ist, dass sie nicht immer auf eine tatsächliche Schädigung der Halswirbelsäule hinweisen. Manchmal sind sie lediglich Ausdruck einer drohenden Überlastung und können durch einfache Anpassungen im Alltag gemildert werden. 19)
Experten-Tipp von Roland Liebscher-Bracht: Insgesamt sollten Alarmschmerzen als nützliche Hinweise betrachtet werden, dass bestimmte Handlungen oder Haltungen überprüft werden sollten. Wenn die Schmerzen anhalten, ist es sinnvoll, sich ärztlichen Rat zu holen.
Fehlhaltungen durch Sitzen
Sitzen in einer ungünstigen Haltung ist ein weit verbreitetes Problem, das zu Verspannungen und Schmerzen im Nacken- und Rückenbereich führen kann.
Rundrücken und Hohlkreuz
Langes Sitzen in einer ungünstigen Position, wie mit Rundrücken oder Hohlkreuz, kann die Nackenmuskulatur und den unteren Rücken belasten. Dies begünstigt häufig zu Verspannungen, insbesondere wenn der Kopf nach vorne geneigt ist. Eine aufrechte Haltung und gelegentliche Bewegungspausen könnten helfen, die Belastungen auf Muskeln und Faszien zu reduzieren.
Auch die Position der Arme könnte dazu beitragen, Muskeln und Faszien im vorderen Körperbereich zu verkürzen und damit unter Umständen diese Fehlhaltung fördern. Bei den meisten sitzenden Tätigkeiten befinden sich die Arme vor dem Körper. Dies kann dazu führen, dass die Muskeln und Faszien an der Vorderseite des Körpers und der Schultern sich verkürzen, wodurch ihre Elastizität langfristig beeinträchtigt wird.
Hinzu kommt das Problem des Hohlkreuzes oder der Hyperlordose. Durch langes Sitzen kann es dazu kommen, dass der untere Rücken überstreckt wird, was zu einer unnatürlichen Krümmung der Wirbelsäule führen könnte. Diese Haltung überlastet die Muskeln im unteren Rücken und kann zu Beschwerden führen. Eine bewusste Korrektur der Sitzhaltung und regelmäßige Bewegungsübungen könnten helfen, diese Probleme zu vermeiden und die Wirbelsäulengesundheit zu fördern. 20)
Nackenschmerzen vorbeugen – unsere 4 Tipps zur Verbesserung der Haltung beim Sitzen
Um die negativen Auswirkungen einer schlechten Sitzhaltung zu verringern, könnten diese Tipps dabei helfen, Beschwerden wie Nackenverspannungen durch zu langes Sitzen zu verringern:
- Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung: Achte darauf, dass dein Bildschirm auf Augenhöhe ist, um den Blick nach unten zu vermeiden. Nutze einen Stuhl mit guter Rückenunterstützung und stelle die Sitzhöhe so ein, dass deine Füße flach auf dem Boden stehen.
- Bewusstes Sitzen: Achte bewusst auf deine Haltung, indem du aufrecht sitzt und die Schultern nach hinten ziehst.
- Regelmäßige Pausen: Mach etwa alle 30 bis 60 Minuten kurze Pausen ein, in denen du aufstehst, dich streckst oder einen kurzen Spaziergang machst.
- Dehn- und Kräftigungsübungen: Integriere gezielte Übungen in deinen Alltag, um die Muskulatur im Nacken und oberen Rücken zu stärken und die Beweglichkeit zu fördern. Wir geben dir später zahlreiche Übungen.
Mangelnde Bewegung
Mangelnde Bewegung ist ein häufiger Faktor, der zu muskulären Dysbalancen begünstigen kann, welche wiederum Schmerzen und Verspannungen im Nacken fördern könnten. Wenn du dich nicht ausreichend bewegst, werden bestimmte Muskeln im Nacken- und Schulterbereich möglicherweise schwächer, während andere überbeansprucht werden.
4. Wie hängen Nacken- und Schulterschmerzen zusammen?
Nacken- und Schulterschmerzen können häufig gemeinsam auftreten sowie deinen Alltag unter Umständen beeinflussen. Das Verständnis der Zusammenhänge zwischen diesen Schmerzen kann Betroffenen dabei helfen, geeignete Maßnahmen zu ergreifen und eine Prävention zu unterstützen.
Überlastung des Trapezmuskels
Der Trapezmuskel, der sich über den Nacken bis zu den Schultern erstreckt, ist besonders anfällig für Überlastungen. Fehlhaltungen, wie das Vorbeugen des Kopfes oder das Hochziehen der Schultern, könnten Beschwerden mit diesem Muskel begünstigen.
Vorteile regelmäßiger Bewegung
Regelmäßige körperliche Aktivität kann dazu beitragen, die Muskulatur im Nacken- und oberen Rückenbereich zu stärken und die Flexibilität zu verbessern. Dies unterstützt eine ausgeglichene Muskelentwicklung und hilft dabei, eine Überlastung im Nackenbereich zu vermeiden. Durch gezieltes Training der Nackenmuskulatur kannst du die Stabilität der Halswirbelsäule verbessern und das Risiko von Verspannungen und Schmerzen verringern.
Es ist wichtig, auf deinen Körper zu hören und die Intensität der Übungen entsprechend deinem persönlichen Fitnesslevel anzupassen.
Schlafposition begünstigt Nackenschmerzen
Die Schlafposition kann möglicherweise Einfluss auf deine Nacken- und Rückenschmerzen haben. Besonders die Seitenlage mit angezogenen Beinen könnte problematisch sein, da der Rücken gerundet und die Arme eng vor dem Körper liegen. Diese Position kann unter Umständen bestehende Muskelverspannungen fördern. Dabei handelt es sich jedoch um eine Fehlhaltung, die zu weiteren Nackenschmerzen auslösen könnte.
Ein weiteres häufiges Problem ist die Kopfpositionierung durch Kissen. In der Rückenlage hebt ein hohes Kissen den Kopf an. Dies wiederum könnte dazu führen, dass die Halswirbelsäule nicht in einer geraden Linie mit dem Rest der Wirbelsäule liegt, sondern nach vorne geschoben wird. Diese Haltung ähnelt dem sogenannten „Geierhals“, einer Fehlhaltung, die ebenfalls zu Nackenschmerzen beitragen könnte.
Unsere 3 Tipps zur Verbesserung der Schlafposition
Diese Tipps könnten helfen, die Schlafposition zu verbessern und so das Risiko für Verspannungen im Nacken- und Rückenbereich zu verringern:
- Verwende ein flaches Kissen: In der Rückenlage könnte ein flaches Kissen die Wirbelsäule des Haless unterstützen, möglichst in einer geraden Linie mit dem Rest der Wirbelsäule zu liegen. Wenn es dir schwerfällt, sofort auf ein flaches Kissen umzusteigen, beginne mit einem dünneren Kissen und arbeite dich schrittweise zu einer flacheren Position vor.
- Begradige die Schlafposition: Versuche, dich an eine gerade Liegeposition zu gewöhnen, indem du dich bewusst auf den Rücken legst und den Kopf so neutral wie möglich hältst. Dies könnte helfen, die Nackenmuskulatur zu entlasten und die Wahrscheinlichkeit von Verkürzungen verringern.
- Seitenlage optimieren: Wenn du lieber auf der Seite schläfst, achte darauf, dass das Kissen die Lücke zwischen Kopf und Matratze füllt, um die Wirbelsäule gerade zu halten. Vermeide es, die Beine stark anzuziehen, um die Rundung des Rückens zu minimieren.
In diesem Video geben wir dir weitere Tipps:
Stress und psychische Belastungen
Stress und psychische Belastungen können häufig zu Muskelverspannungen auch im Nackenbereich fördern. Unter Stress neigt der Körper oft dazu, die Muskulatur automatisch anzuspannen, was das Risiko für Spannungsgefühle und Unbehagen im Nacken erhöhen könnte. Diese physiologische Reaktion kann zu einer erhöhten Spannung in den Nackenmuskeln führen, was wiederum Beschwerden nach sich ziehen könnte. Bei langanhaltendem Stress kann dies unter Umständen die Beweglichkeit beeinträchtigen und das Risiko von chronischen Beschwerden begünstigen. 21)
Unsere 5 Methoden zur Stressbewältigung
Um die Lockerung der stressbedingten Nackenverspannungen zu fördern, könnten dir folgende Methoden zur Stressbewältigung helfen:
- Atemübungen: Die bewusste Kontrolle deiner Atmung kann helfen, die körperliche Reaktion auf Stress zu mindern. Probiere tiefe Bauchatmung oder die 4-7-8-Methode, bei der du vier Sekunden einatmest, den Atem sieben Sekunden hältst und acht Sekunden lang ausatmest.
- Meditation: Regelmäßige Meditation kann helfen, den Geist zu beruhigen. Schon wenige Minuten täglich könnten dich dabei unterstützen, mehr Wohlbefinden zu erreichen.
- Progressive Muskelentspannung: Diese Technik beinhaltet das bewusste Anspannen und Entspannen verschiedener Muskelgruppen im Körper, um ein tiefes Gefühl der Entspannung zu erreichen. Sie könnte so dazu beitragen, die Spannungen zu lösen.
- Bewegung und Sport: Körperliche Aktivität kann ebenfalls dabei unterstützen, Stress abzubauen und die Muskeln zu lockern. Aktivitäten wie Yoga oder Pilates könnten besonders hilfreich sein, um die Flexibilität zu verbessern und die Nackenmuskulatur zu dehnen.
- Zeit für dich selbst: Plane regelmäßig Zeiten ein, in denen du dich nur auf dich selbst konzentrierst.
Sei geduldig mit dir selbst und finde heraus, welche Techniken und Übungen gegen Nackenschmerzen dir am meisten helfen.
5. Der Zusammenhang zwischen Nackenschmerzen und Kopfschmerzen
Nackenschmerzen und Kopfschmerzen sind häufig miteinander verbunden. Insbesondere Spannungskopfschmerzen könnten in manchen Fällen mit Muskelverspannungen im Halsbereich zusammenhängen. 22)
Angespannte Nackenmuskeln könnten unter Umständen Druck auf umgebende Nerven ausüben, was Kopfschmerzen begünstigen kann. Diese äußern sich oft als dumpfer, drückender Schmerz, der sich vom Nacken bis zu den Schläfen und zur Stirn ausbreiten kann. Die Intensität und Dauer dieser Kopfschmerzen kann variieren. Ein typisches Symptom dieser Art von Schmerzen ist das Gefühl, als ob ein enger Ring um den Kopf gelegt wurde. Da zahlreiche Nervenbahnen in diesem Bereich verlaufen, könnten Nackenschmerzen und Kopfschmerzen sich gegenseitig verstärken. Auf diese Weise könnten Nackenschmerzen und Kopfschmerzen einander verstärken. 23)
Unsere Infografik zeigt dir den Zusammenhang:
6. Wie hängen Nacken- und Schulterschmerzen zusammen?
Nacken- und Schulterschmerzen können häufig gemeinsam auftreten sowie deinen Alltag unter Umständen beeinflussen. Das Verständnis der Zusammenhänge zwischen diesen Schmerzen kann Betroffenen dabei helfen, geeignete Maßnahmen zu ergreifen und eine Prävention zu unterstützen.
Überlastung des Trapezmuskels
Der Trapezmuskel, der sich über den Nacken bis zu den Schultern erstreckt, ist besonders anfällig für Überlastungen. Fehlhaltungen, wie das Vorbeugen des Kopfes oder das Hochziehen der Schultern, könnten Beschwerden mit diesem Muskel begünstigen.
Experten-Tipp von Roland Liebscher-Bracht: Diese Verspannungen können nicht nur zu Nackenschmerzen, sondern auch zu Schulterschmerzen führen, da der Muskel kontinuierlich unter Spannung steht. Regelmäßige Dehnübungen und eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung können helfen, diese Belastungen zu verringern.
Ausstrahlende Schmerzen durch Bandscheibenprobleme
Ausstrahlende Schmerzen durch Probleme mit Bandscheiben in der Halswirbelsäule, wie etwa ein Bandscheibenvorfall, könnten Beschwerden verursachen, die in die Schulter ausstrahlen. Diese sogenannten radikulären Schmerzen entstehen unter Umständen, wenn die Nervenwurzeln durch die Bandscheibenkompression gereizt werden. In solchen Fällen ist es ratsam, medizinischen Rat einzuholen, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu erhalten.
Nackenschmerzen loswerden:
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7. Kissen und Nackenschmerzen
Beim Versuch, die Wahrscheinlichkeit für Beschwerden im Hals zu verringern, greifen viele Betroffene auf spezielle Kissen zurück.
- Nackenrolle: Der Kopf liegt im Verhältnis zur Brustwirbelsäule etwas weiter vorne, auch im Liegen.
- Nackenstützkissen: Auch beim Nackenstützkissen könnte die Halswirbelsäule nicht in einer Linie mit der Brustwirbelsäule liegen, sondern zu weit oben.
- Seitenschläferkissen: In der Seitenlage sind die Knie oft angezogen und der Rücken rund. Bei einigen Betroffenen könnte die Stellung ähnlich wie beim Sitzen sein und daher ähnliche Beschwerden begünstigen. Probiere stattdessen mal die Rückenlage.
Diese speziellen Kissen könnten die Schlafposition unterstützen, adressieren jedoch unter Umständen nicht immer, die Ursache der Beschwerden.
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Hinweise zu den ÜbungenWenn du unsicher bist oder starke Schmerzen hast, helfen dir Zertifizierte Liebscher & Bracht-Therapeut*innen in deiner Nähe.
Zum Therapeutenfinder8. Behandlungsmöglichkeiten bei anhaltenden Nackenschmerzen
Bei chronischen Schmerzen im Nacken könnte neben, Physiotherapie und Osteopathie auch Wärme einen Beitrag dazu leisten, die Schmerzen zu verringern.
Wärme- und Kältetherapie
Wärme- und Kältetherapie können hilfreiche Methoden zur Reduktion von Nackenschmerzen sein. Wärme kann dabei unterstützen, verspannte Muskeln zu entspannen und die Durchblutung zu fördern. Dies könnte insbesondere bei chronischen, muskulären Beschwerden von Vorteil sein. Kältetherapie hingegen kann dazu beitragen, Schwellungen und Entzündungen reduzieren. Es ist wichtig, je nach Situation und Schmerzursache die passende Methode zu wählen, um optimale Ergebnisse zu erzielen. 24)
Medikamentöse Optionen
Schmerzmittel können zur kurzfristigen Linderung von Nackenschmerzen beitragen, sollten jedoch nicht als langfristige Lösung betrachtet werden. Eine Kombination verschiedener Maßnahmen könnte hilfreich sein. Schmerzmittel können Entzündungen hemmen und akute Schmerzen verringern, bergen jedoch bei längerem Gebrauch Risiken wie Nebenwirkungen und Abhängigkeitspotential. Deshalb ist es ratsam, Schmerzmittel nur in Absprache mit einem Arzt zu verwenden und parallel nach nachhaltigen Alternativen zu suchen. Schmerzmittel bekämpfen nicht die Ursache der Nackenschmerzen! 25)
9. Wann du bei Nackenschmerzen zum Arzt gehen solltest
Nackenschmerzen sind häufig harmlos, doch es gibt Situationen, in denen ein Arztbesuch sinnvoll sein könnte. Wenn die Verspannung im Nacken trotz Übungen anhält und die Beschwerden unverändert bleiben, raten wir dazu, in jedem Fall einen Arzt zu konsultieren, um die Ursache im Nackenbereich zu finden. Eine körperliche Untersuchung durch einen Arzt ist bei folgenden Anzeichen wichtig:
Ausstrahlende Schmerzen
Wenn Nackenschmerzen vom Nacken in den Kopf oder die Arme ausstrahlen, könnte dies auf eine Nervenreizung oder ein Bandscheibenproblem hinweisen. Achte auf Warnsignale wie Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Schwäche in den Armen. Nackenschmerzen, die mit diesen Signalen einhergehen, können auf Beschwerden mit der Bandscheibe oder den Nerven hinweisen. In solchen Fällen ist es ratsam, zeitnah einen Arzt aufzusuchen, um die genaue Ursache abzuklären und eine geeignete Behandlung einzuleiten.
Chronische Nackenschmerzen
Schmerzen, die über mehrere Wochen anhalten, können auf Ursachen wie Bandscheibenvorfälle oder degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule hinweisen. Wenn du zusätzlich Symptome wie starke Bewegungseinschränkungen im Nackenbereich, anhaltende Kopfschmerzen oder Schwindel bemerkst, solltest du, medizinischen Rat einzuholen. Diese Anzeichen könnten auf Probleme hindeuten, die eine spezifische Therapie benötigen.
Experten-Tipp von Roland Liebscher-Bracht: Dein Arzt kann eine körperliche Untersuchung vornehmen, um die Schmerzquelle und mögliche Ursachen zu identifizieren.
In diesem Artikel erhältst du wertvolle Hinweise, wann es an der Zeit ist, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die Ursache deiner Beschwerden abklären zu lassen.
10. Fazit: Nackenschmerzen lockern
Insgesamt zeigt sich, dass der Umgang mit Nackenschmerzen eine ganzheitliche Herangehensweise erfordert. Anstatt direkt zu Schmerzmitteln zu greifen, könnten gezielte Übungen dazu beitragen, die Nackenmuskulatur zu entspannen und die Durchblutung zu verbessern. Es ist wichtig, die Warnsignale deines Körpers zu erkennen, und bei ausstrahlenden oder chronischen Schmerzen ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Behandlungsmöglichkeiten wie Physiotherapie, Osteopathie, sowie Wärme- und Kältetherapie könnten langfristige Linderung der Nackenschmerzen unterstützen. Sie sollten in Abstimmung mit medikamentösen Optionen genutzt werden, um ein umfassendes Konzept zur Behandlung zu entwickeln. Prävention durch ergonomische Arbeitsplatzgestaltung, regelmäßige Bewegung und Stressabbau ist ebenso entscheidend, um Nackenschmerzen vorzubeugen.
Konsultiere bei Bedarf einen Facharzt, um fundierte Betreuung zu gewährleisten. Setze auf eine vielseitige Herangehensweise, um Nackenschmerzen nachhaltig in den Griff zu bekommen.
Über diesen Artikel
Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor
Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg
Veröffentlicht am: 21.06.2023 | Letzte Aktualisierung: 06.12.2024
Quellen & Studien
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Bewertungen von Betroffenen und Kund*innen:
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