S-Bahnhof Rathaus Steglitz

S-Bahnhof Rathaus Steglitz
Der heutige Bahnsteig der U9
Blick vom S-Bahnhof auf die Wannseebahn Richtung Norden
Der eigentlich für die U9 vorgesehene Bahnsteig
Busbahnhof

Der Bahnhof Rathaus Steglitz ist ein Bahnhof der Berliner S- und U-Bahn. Er dient seit 1839 dem Eisenbahnverkehr. Seit 1974 ist es ein Umsteigebahnhof zwischen der U-Bahn und S-Bahn. Heute verkehren dort die S-Bahn-Linie S1, die U-Bahn-Linie U9 sowie mehrere Buslinien.

Inhaltsverzeichnis

S-Bahnhof

Der Bahnhof Stegelitz (seit etwa 1870 Steglitz) an der Stammbahn nach Potsdam wurde als einer der ersten deutschen Bahnhöfe am 13. Juni 1839 eröffnet. 1845 wurde die Station bereits wieder geschlossen und 1864 wieder eröffnet. Nach einem Unfall 1883 wurden die Gleise zwischen 1884 und 1886 in Hochlage verlegt und der Bahnhof entsprechend umgebaut.

1902 gab es erste Versuchsfahrten mit Zügen, die mit 750 Volt Gleichstrom angetrieben wurden. Der reguläre elektrische Betrieb begann allerdings erst 1933.

Der Bahnhof befindet sich unmittelbar neben der Autobahn 103. 1965 musste das alte, 1873 errichtete, Bahnhofsgebäude dem Bau der Autobahn weichen. Erhalten geblieben sind die 1910 errichteten Gebäude am Osteingang Albrechtstraße Ecke Berlinickestraße. Sie stehen unter Denkmalschutz.

Der Bahnhof ist durch einen Tunnel direkt mit dem U-Bahnhof verbunden. Der S-Bahnhof verfügt über einen Aufzug, sodass er barrierefrei ist.

Im September 1980 fuhren, wie auf sehr vielen Strecken in West-Berlin, nach dem zweiten Reichsbahnerstreik keine S-Bahnen mehr auf dieser Strecke. Am 1. Februar 1985 wurde der Verkehr wieder aufgenommen. Am 31. Mai 1992 wurde der S-Bahnhof in Anpassung an den U-Bahnhof in Rathaus Steglitz umbenannt.

U-Bahnhof

Der U-Bahnhof wurde im Zusammenhang mit der Verlängerung der Linie U9 vom Walther-Schreiber-Platz bis Rathaus Steglitz am 30. September 1974 eröffnet. Der Bahnhof, der im Bahnhofsverzeichnis der BVG mit Rzu bezeichnet wird, besitzt sowohl Lauf- und Fahrtreppen als auch einen Aufzug und ist damit auch barrierefrei.

Man beschränkte sich nicht nur auf die Fertigstellung dieses neuen Streckenabschnittes der U-Bahn-Linie U9. Die Senatsverwaltung ließ darüber hinaus auch einen zweiten Tunnel für eine geplante U10 errichten. So baute man von der Kreuzung Bundesallee/Rheinstraße durch die Schloßstraße bis zur heutigen Autobahnanschlussstelle Schloßstraße/Wolfensteindamm einen doppelstöckigen Tunnel für die U9 und U10.

Die eigentlich für die U9 vorgesehenen Gleise machen am Rathaus Steglitz einen großen Schwenk in Richtung S-Bahnhof. Doch bereits seit der Eröffnung benutzt die U9 die Gleise der U10. Grund ist, dass Platz für die nötige Kehranlage erst hinter dem Tunnel zum S-Bahnhof gewesen wäre, was eine Erlaubnis zur DDR gehörenden Reichsbahn erfordert hätte. Somit benutzt die U9 den eigentlich für die U10 geplanten Mittelbahnsteig, die Seitenbahnsteige für die U9 sind im Rohbau erhalten und dienen bis heute als Senatslager, u. a. für Notbetten.

Durch die Verwendung des U10-Bahnsteigs verlängerten sich die Umsteigewege zur S-Bahn erheblich. Dieser Umstand könnte erst mit der langfristig geplanten Verlängerung der U9 nach Lankwitz behoben werden, die aber aufgrund der Haushaltslage des Landes Berlin in nächster Zeit sehr unwahrscheinlich ist. Die U10, die nicht mehr im Stadtentwicklungsplan des Landes Berlin auftaucht, sollte ursprünglich zum Klinikum Steglitz, heute Campus Benjamin Franklin der Charité und bis zur Drakestraße (Wiesenbaude) führen.

Im Untergrund ließen die BVG außerdem ein großes Unterführungsbauwerk errichten, sodass direkte Zugangswege zum Steglitzer Kreisel und zum Rathaus Steglitz bestehen. Wie damals üblich, entwarf der Senatsarchitekt Rainer Rümmler die Konzeption für den Bahnhof. Rümmler verwendete große Wandelemente in den Farben Rot und Silber, der Bahnhofsschriftzug „Rathaus Steglitz“ dominiert die Gestaltung. An der Decke befinden sich überdimensionale, dem Stil der 1970er-Jahre entsprechende Kreiselemente, die als Abdeckung für die Bahnhofslampen dienen. In der Fußgängerpasserelle wacht eine große Stahlblechskulptur des aus der griechisch-römischen Mythologie stammenden Höllenhundes Zerberus, der von Waldemar Grzimek entworfen wurde. Zudem findet sich an der Nordostwand eine Installation mit den Schriftzügen aller Weltmetropolen, die zum Zeitpunkt der Eröffnung des Bahnhofes im Jahr 1974 eine U-Bahn besaßen.

Im Jahre 2005 wurden Teile des U-Bahnhofs renoviert und im März 2006 die Einkaufspassage Das Schloss eröffnet. Es entstand neben dem alten Steglitzer Rathaus und besitzt direkte Zugangswege zum U-Bahnhof.

Busverkehr

Im Steglitzer Kreisel wurde im Untergeschoss ein Busbahnhof gebaut. Dort beziehungsweise an den Haltestellen in der Schloßallee halten die Buslinien M48, M82, M85, X83, 170, 186, 188, 282, 283, 284, 285, 380, N88. Rathaus Steglitz ist damit der wichtigste Bus-Umsteigeknoten im Berliner Südwesten.

Weblinks

Vorherige Station U-Bahn Berlin Nächste Station
Endstation   U9   Schloßstraße
Osloer Straße →

52.45621860277813.3215880388897Koordinaten: 52° 27′ 22″ N, 13° 19′ 18″ O


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