Empa stellt neuen Forschungscampus fertig
Der Forschungscampus «co-operate» wurde im Juni 2024 eröffnet. (Bild: Empa)
Der neue Forschungscampus mit der Bezeichnung «co-operate» Platz für neue Ideen bieten: Die Weiterentwicklung des Campus in Dübendorf sei wichtig, um in der Forschung vorne mit dabei zu bleiben, wie es in der Mitteilung an die Medien heisst. Mit Eröffnung im Juli 2024 ist der Ausbau vorerst abgeschlossen.
Modern, grün und nahezu verkehrsfrei
Zum Campus gehören ein neues, topmodernes Laborgebäude sowie ein Multifunktionsgebäude und ein Parkhaus. Die Neubauten erlauben nun die Sanierung des bestehenden Laborgebäudes aus den 1960er-Jahren ohne dabei grosse Unterbrüche im Tagesgeschäft in Kauf nehmen zu müssen. Das neue Laborgebäude beherbergt rund 30 neue Labors und ebenso viele Büros in einem kompakten Bau. Das Gebäudevolumen beträgt inklusive der Multifunktionsflächen im Erdgeschoss nach Angaben der Empa knapp 40‘000 Kubikmeter. Das neue Parkhaus bietet 260 Parkplätze für Mitarbeitende und Besucher/-innen, im Gegenzug wurden die auf dem ganzen Gelände verteilten Parkplätze nach und nach aufgehoben, was den Autoverkehr auf dem Gelände reduziert. Das neue Multifunktionsgebäude wiederum bietet rund 1‘000 Quadratmeter Bürofläche. Im Erdgeschoss befindet sich das Bistro «Flair» mit einer zum Campus-Platz gewandten Loggia. Alle Neubauten sind Minergie-P-Eco zertifiziert.
Innovationen aus den Empa-Labors für die Praxis
Im neuen Campus wurden auch Entwicklungen und Innovationen aus den Empa-Labors realisiert, vor allem im Energie- und Gebäudebereich. Von nun an wird also nicht nur in, sondern auch an und mit den neuen Gebäuden geforscht. So speichert etwa ein Feld mit 144 Erdsonden, die bis 100 Meter in die Tiefe reichen, die Abwärme der Gebäude. Im Winter wird diese Wärme dem Erdreich wieder entzogen und über eine Wärmepumpe angehoben, um sie zum Heizen zu nutzen.
Doch damit nicht genug: anstelle eines «konventionellen» Niedertemperatur-Erdsondenfelds ist ein neuartiger, experimenteller Hochtemperatur-Erdsondenspeicher gebaut worden. Die Abwärme der Kältemaschinen wird im Sommer über die Erdsonden ins Erdreich geleitet. Der saisonale Erdwärmespeicher wird so «geladen». Im Winter wird die Energie dem Erdreich zum Heizen wieder entzogen; der saisonale Erdwärmespeicher wird «entladen». Dieser saisonale Zyklus wiederholt sich dann immer wieder. Im Rahmen eines Forschungsprojektes wird diese Innovation in den nächsten Jahren nun eingehend untersucht, um zu erfahren, wie sie die Energieversorgung des Campus, den Betrieb und die Versorgungssicherheit beeinflusst.
Die Eawag untersucht ausserdem, wie sich der Einsatz von Hochtemperatur-Erdsonden-Wärmespeichern auf das umliegende Erdreich, das Grundwasser und die darin lebenden Mikroorganismen auswirkt. Die Schweiz verfügt heute schon über die höchste Dichte an Erdwärmesonden in ganz Europa, daher stösst das Projekt bei Bund und Kantonen auf reges Interesse. Zudem wird im neuen Laborgebäude…