Aus dem Kurs: Infografik Grundlagen

Umsetzung – inhaltlich

Die Skizzenphase ist nun abgeschlossen und wir können mit der inhaltlichen sowie gestalterischen Umsetzung weitermachen. Schauen wir uns vor der Umsetzung noch einmal die Skizze an. Die Doppelseite ist doch recht illustrativ. Ein Gehirn muss gezeichnet werden, ein Riesen-Thermometer, das auf dem Boden liegt, und eine Wärmeskala, die im Raum schwebt. Die Wärmeskala braucht außerdem eine Legende und auf der Wärmeskala selbst werden je nach Temperatur kleine Personen nach ihrem Wohlbefinden illustriert. Sie stehen neben dem Thermometer oder lehnen sich daran an. Im oberen Bereich der Grafik zeigen wir eine Fieberkurve. Als zusätzliche Fakten beschreiben wir die häufigsten Ursachen für Fieber und zeigen außerdem, welche Thermometer es gibt. Bevor wir aber mit der Illustration beginnen, schreiben wir die Texte. Es ist einfacher für uns, mit den Texten zu Beginn, denn danach können wir uns die Illustration besser vorstellen. Wer jetzt schon Angst hat, dass Infografiker selbst die Texte schreiben müssen, kann wieder ruhig aufatmen, meistens liefert der Kunde die Texte. Trotzdem sollten wir uns die Mühe machen, zumindest die Headline sinngemäß zu betexten. Das hilft auch der Redakteurin vom Kunden, besser zu verstehen, wie die Grafik beschriftet werden soll. Infografiktexte können unterschiedliche Formen annehmen. Wir haben Ihnen hier ein paar Beispiele zusammengefasst. Hier sehen Sie farbige Auszeichnung im Beschriftungstext, die gleichzeitig als Legende eingesetzt werden. Infografiken werden oft mit sogenannten Beigelungen, also Benennungen mit zu Führungslinien, beschriftet. Das hat den Vorteil, dass die Beschriftung recht kurz sein kann, da man sieht, was der Text beschreibt. Alternativ können Grafiken auch nummeriert sein und die Nummerierung in einer Tabelle angeordnet werden. Das bietet sich immer dann an, wenn an der Grafik wenig Platz ist. Bei dieser Art von Beschriftung sollte man aber immer bedenken, dass der Leser einen Sprung zwischen Grafik und Text machen muss, einen Cognitive Load. Diese kognitive Belastung kann dazu führen, dass die Information nicht so leicht erfasst wird. Abläufe oder Flowcharts werden Durchnummerierung und kurze Einladungstexte beschrieben. Fettwörter lenken die Aufmerksamkeit auf die wichtigsten Beschriftungen im Text. Tabellen können wichtige kleine Infos transportieren, die nicht in einem Fließtext versteckt werden sollen. Wenn diese textlichen Feinheiten berücksichtigt wurden, hat man auf der inhaltlichen und geschriebenen Seite einen wunderbaren Lesefluss kreiert.

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