Wo Ritter sind, sind Prinzessinnen nicht weit – in diesem Fall nur zwei Ecken weiter, um genau zu sein.
Fast zeitgleich zum Neubau in der Ritterstraße durften wir nach einem gewonnenen Wettbewerb auch in der Prinzessinnenstraße 19/20 einen Gewerbehof um einen Neubau ergänzen. Zwei Bestandsgebäude gab es hier schon: einen aus der Jahrhundertwende, einen aus den 1970er-Jahren – genau der richtige Zeitpunkt für uns, um knapp 50 Jahre später die Geschichte der Prinzessinnen-Höfe weiterzuschreiben.
Mit einer Fassade, die ein wenig aus der Reihe tanzt und so einen Ausblick in verschiedene Himmelsrichtungen ermöglicht, wurde die Lücke im Straßenbild geschlossen und der Blockrand wiederhergestellt.
Auf der Hofseite findet sich eine andere Situation: Dort dominieren lange Balkone, an deren Ende sich das außenliegende Treppenhaus befindet. An den Geländern bieten Rankseile Halt für die Fassadenbegrünung, die hier emporklettern kann und für ein saftiges Grün sorgt. Die Verbindung zwischen dem Neubau und den bestehenden Bauten wird durch einen neu gestalteten Hof geschaffen, in dem man sich gerne aufhält, egal ob in der Pause oder beim mobilen Arbeiten.
Das Stahlbetonskelett schafft Raum für große, offene Flächen, aber auch eine kleinteilige Büroaufteilung ist umsetzbar, und so kam es, dass am Ende ein Co-Working-Space für unterschiedliches Publikum eingerichtet wurde. Das Highlight bildet das oberste Geschoss, wo eine Sheddachkonstruktion die Faltung der Fassade auf das Dach überträgt und den Lichteinfall von Norden zulässt, sodass lichtdurchflutete Räume mit Atelieratmosphäre ermöglicht werden: Ein Sonnenschein, unsere Prinzessin!
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