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AutorenbildHelen Plass

Körperlicher Abstand - versteckte Gesichter

In Zeiten wie diesen verändert sich wahrhaft viel - eine Chance mal näher hinzuschauen.



Dieses #FroileinCorona hat es in sich. Keine Chance mehr zu tuscheln, sich etwas in die Ohren zu flüstern, hinter vorgehaltener Hand zu sprechen, oder so, dass es niemand mehr hört.


Abstand ist angesagt und zwar so weit, dass du ruhig jemanden beim Einkauf treffen kannst, doch der übliche Wahnsinn über die „Freundin“ oder eine Nachbarin zu lästern * fällt flach. Punkt. Außer du traust dich das laut und über mindestens 1,5 mtr. Abstand zu sagen, so dass alle um dich herum das mithören können. Genau DAS, was du nicht so gerne laut aussprichst.


Welche Chance hast du nun? Von zuhause telefonieren. Mist, da rennen die Kinder herum, weil die Schule noch ausfällt. Der Mann hat heute auch frei, weil die Firma Kurzarbeit angemeldet hat und dich mit deinem Handy nach draußen stellen, willst du auch nicht, weil dann noch mehr neugierige Ohren an der Ecke stehen könnten und dem lauschen, was du zu erzählen hast.


Nun kommt ab nächster Woche noch eine neue Schutzmaßnahme, die dir noch mehr Abstand einräumt, als schon mit den jetzigen Regeln. Denn von den Lippen und aus dem Gesicht ablesen geht nicht. Die Mimik ist voll eingeschränkt. Es bleiben dir nur noch die AUGEN. Ja, die Augen in denen jeder lesen kann, wie es dir geht. In denen geschrieben steht, wie dein Gefühlsleben gerade so ausschaut. Was du so denkst. Glaubst nicht, dass das so ist? Dann fange mal an zu beobachten, was DU dort lesen kannst. Wie sich die Menschen in deinem Umfeld und auch DU dich verhälst, wenn du in einem Gespräch bist. Wie sich der Blick evtl. senkt, dem deinen entflieht, die Aufmerksamkeit woanders hinzieht bei einer Unterhaltung.


Ich kenne das sehr gut, wenn ich eine Unsicherheit spüre, oder aber nicht so ganz 100% bei mir und meinem Gefühl bin, wie die Augen dann abschweifen. Halt suchen … dort, wo sich meine innere Mitte befindet. Manchmal weiche ich einem Blick auch aus, weil ich den Kummer in den Augen meines Gegenübers lesen kann, oder aber die Selbstlüge. Ich verurteile das nicht, denn ich weiß darum, dass es mich auch manches Mal spiegelt. Wo ich selbst nicht absolut meine persönliche Wahrheit spreche, weil ich mich in einer Herausforderung wiederfinde.

Denn nicht immer sprechen wir voll und ganz aus unserem Herzen, unsere eigene Wahrheit aus. Viel zu oft lamentieren wir banal und oberflächlich, bloß damit wir nicht in einem Gefühl unangenehm berührt werden.


Doch, was ist hier unangenehm? Mich nicht selbst zu vertreten mit dem Gefühl, welches ich in mir trage? Wenn ich mich ärgere, oder peinlich berührt bin. Wenn ein alter Schmerz in mir angetriggert wird, oder ich eine Liebe sehe, die ich gar nicht sehen will, weil ich sie eigentlich nicht in mir spüre?


Es gibt hier viele Beispiele, wo ich nicht in meiner Seele, also in meinem tiefsten Innern erkannt werden möchte. Doch nur, wenn ich mich selbst nicht gut genug kenne, kann es mir den Boden entziehen. Kenne ich mich selbst und weiß um MICH mit meinen Schwachstellen UND auch meinen Stärken, dann kann ich jedem Blick standhalten. Ich muss keine Angst haben, dass mich jemand „erwischt“.


UND DOCH … macht es nichts den Blick mal zu verstecken, oder dem anderen zu entziehen. Das ist völlig in Ordnung. Eine Unterhaltung mit starrem "Augenfokus" wäre auch keine angenehme Unterhaltung. Auch wenn ich Augenkontakt sehr liebe, gibt es Momente, in denen ich den Blick auch mal abwende und gleichermaßen froh bin, wenn mein Gegenüber das genau so macht. ;-)

Außerdem „bewerten“ wir unsere Unterhaltung und das Gespräch mit unserem Gegenüber ja nicht NUR nach Blickkontakt. Es ist das Ganze, was wir wahrnehmen. Im Gesicht, im Körper und über die energetische Verbindung, die IMMER zwischen uns steht.


Hast du Fragen? Oder möchtest etwas erläutern? Mit deine Sichtweise mitteilen?

Ich freue mich immer sehr über neue Impulse.

Herzlichst

Helen


PS: * hier geht es nicht nur ums lästern. Es geht mir einfach um die Dinge, über die man nicht einfach so „laut“ spricht. Die Gespräche, die hinter vorgehaltener Hand stattfinden, weil sie nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Solltest du dich hier über den Satz geärgert haben, dann frag dich doch mal, was dich da evtl. angetriggert hat. ;-)

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