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Skifahren ohne Schnee

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Auf schmalen Kunstschnee-Bändern mussten sich Skifans in diesem Winter oft durch grüne Landschaften pflügten.
Auf schmalen Kunstschnee-Bändern mussten sich Skifans in diesem Winter oft durch grüne Landschaften pflügten. © Uwe Lein/dpa

Alle dachten diesen Winter, nur Kunstschnee würde den Skisport retten. Dann fiel echter Schnee. Aber das wird nur noch ein seltenes „Extrem“ sein. Die Kolumne „Öko-logisch“.

Ein toller Sport, für viele. Rund elf Millionen Skifans gibt es in Deutschland, die es regelmäßig oder wenigstens ab und an auf die weiße Piste treibt. In diesem Winter fing es freilich grotesk an. Das heißt, mit schmalen Kunstschnee-Bändern, auf denen unerschütterbare Skifans durch grüne Landschaften pflügten. Ob sich das erhabene Wintergefühl da einstellen mochte? Eher nicht.

Aber: Erst gab es kaum Schnee, nicht einmal in den Alpen, dann versanken dort einige Regionen in Schneemassen. Und auch in den Mittelgebirgen zeigte sich die weiße Pracht. Ja, selbst im sonst so schneearmen Mannheim gab es Mitte Januar eine 15 Zentimeter dicke Schneedecke. Schon hörte man höhnische Kommentare von Klimawandel-Leugner:innen. Die Schneemassen widerlegten doch das Gerede von der Erwärmung.

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Dabei ist, was wir gerade erleben, genau das, was die Klimaforschung seit vielen Jahren voraussagt. Die Winter sind in den letzten 30 Jahren im Schnitt um 1,2 Grad wärmer geworden, und die Zahl der Schneetage ging um zehn Tage zurück. Flachlandwinter gibt es kaum mehr, selbst in den mittleren Lagen wird der Schnee zunehmend seltener. Eine „weiße Weihnacht“, wie man sie von früher kennt – meist Fehlanzeige. Wenn Schnee fällt, dann eher später im Winter, wegen der dann dafür günstigeren Temperaturen. Auch das eine alte Prognose, die eingetreten ist.

Ein deutsch-österreichisch-schweizerisches Expertenforum mit dem Titel „Klima, Schnee, Sport“ hat in dieser Woche den Sachstand zum Thema veröffentlicht. In den neuesten Klimaszenarien gibt es danach zwar „robuste Signale“, wonach es im Alpenraum zu mehr Winterniederschlägen kommt, und zwar öfter mit kurzzeitigen Extremen. Will sagen, auch einzelne Schneefälle werden stärker ausfallen. Über die ganzen Wintersaisons gesehen dominiere allerdings die Erwärmung. Langfristig würden sowohl die mittlere als auch die maximale Schneemenge in allen Höhenlagen abnehmen, so die Fachleute.

Eng wird es für Skigebiete, die unterhalb von 1500 Höhenmetern liegen. Dort hilft schon jetzt oftmals nur Kunstschnee, wenn die Temperaturen tief genug sind und ausreichend Wasser verfügbar ist, um daraus das befahrbare Weiß zu machen. Doch darauf ist kein Verlass. In Frankreich haben jetzt viele Wintersport-Orte in niedrigen Lagen Pisten schließen oder den Betrieb ganz einstellen müssen. Nicht nur dort muss man über touristische Alternativen nachdenken, die ohne Schnee funktionieren. Sonst brechen die Einnahmen über kurz oder lang ganz weg.

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