Ebbe und Flut

Wird wohl nichts mit 09:00 Abfahrt

gestern früh als ich vor dem Fenster sass und an meinem Blog schrieb, fiel mir auf, dass sich das Meer zurückgezogen hatte. Und nun spazierten da viele Leute auf dem freigelegten Untergrund bis nach vorne, wo das Wasser wieder gleichmäßig den Sandboden bedeckt.

Ich bin am Vortag gegen 16:00 angekommen, da hatte die Flut dann wieder den Höhepunkt erreicht und der Meeresboden ist komplett überschwemmt. Tag für Tag wiederholt sich dieses wundervolle Schauspiel. Eigentlich wollte ich doch auch noch da vorne hin, aber gestern war ich zu müde und am Abend ist es zu spät.

Was liegt also näher, als die Abfahrt verschieben und jetzt noch in den freigelegten Sandflächen spazieren zu gehen. Minnie freut es sicher. Also gehen wir los noch bevor ich unter der Dusche war, denn ich glaube, die habe ich hinterher eher nötig und Minnie dann auch.

Mystische Landschaften tun sich auf

ich erlebe nun die Unterwasserwelt ohne Wasser, was auch herrlich ist. Auf den Steinen liegt schillernd das Moos, dass sonst in ständiger Bewegung ist. Der Sand hat durch die Wellen die in gleichmäßigem Rhytmus wiederkehren, ein phantastisches Muster bekommen.

Ich laufe mit Minnie den Klippen entlang, die hoch nach oben ragen und entdecke Felsspalten, die ich sehr gerne erkunden würde. Leider ist meine Tauchlampe im Auto und das Licht vom iPhone ist nicht stark genug. Ich liebe Höhlen und ich muss da hinein und wenn es nur ein paar Meter sind. Ohne Licht allerdings bringt es nicht viel. Die Phantasie wird natürlich auch angeregt. Man kennt es ja auch aus den Science Fiction Filmen, was da alles passieren kann. 😂😂

Manche Steine haben bizarre Formen mit Einschnitten, Spitzen und Einkerbungen. Andere wiederum sind total glatt und erinnern an Skulpturen. Die Felswände ragen viele Meter nach oben und ich kann nur staunen. Hier kann man Tage verbringen und würde immer wieder was neues entdecken.

Dad Meer meint es gut mit mir, auch ein Herz bekomme ich hier zu sehen. Dort wo man über die Felsformationen steigen müßte um die komplette Küste entlang zu gehen, dürfte das Wasser bei Flut ungefähr 2m tief sein. Und so bin ich zu einem Trockentauchgang gekommen. 🙂

 

Barfuß im eiskalten Meer

ich komme nicht umhin, die Schuhe auszuziehen und die Hose hoch zu krempeln, weil ich doch noch durchs Wasser waten muss. Kneippkur in Spanien. Ich liebe es über die Felsen zu klettern und zu erkunden, welcher Weg der Beste ist. Aber alles geht zu Ende wir müssen wieder zurück.

Wir spazieren an der Wasserkante auf die andere Seite der Bucht und dann zurück. Beobachten die Möwen, die es sich an dem Flusslauf gemütlich gemacht haben, der hier in das Meer einfließt. Minnie muss die Vögel natürlich auch ein wenig auf Vordermann bringen. Das Wetter spielt heute nicht so wirklich mit, es ist eher trüb und kalt, das tut der Landschaft aber keinen Abbruch.

Diesmal gehen wir wieder gemeinsam unter die Dusche, alles andere macht keinen Sinn, sonst habe ich den ganzen Sand im Auto und für Minnie ist es letztendlich ja auch nicht angenehm. Sie läßt sich tatsächlich heute auch föhnen, vielleicht war es auch ihr zu kalt. Und ich freue mich danach ebenfalls auf die heiße Dusche.

Jetzt ist es doch sehr spät geworden

Um 09:00 wollte ich losfahren, jetzt ist es 11:00. Ein Frühstück musste auch sein, denn wenn ich Hunger habe, kann ich nicht denken und überlegen, was als nächstes ansteht. Es gibt einen Kaffee Americano, das ist in Spanien ein etwas größerer Kaffee, in Österreich ist es ein Verlängerter und in Deutschland und auch in der Schweiz einfach ein Kaffee…..

Dazu nehme ich die traditionelle Tortilla de patatas die auf einem Weißbrot serviert wird. Croissants gibt es leider keine mehr. Dann müssen wir bezahlen und los geht die Reise.

Insgesamt sind es jetzt mehr als 1600 km bis nach Hause. Wie teile ich die jetzt auf? Ich möchte nach Hause und zwar aus zwei Gründen. Ich spüre schon länger ein leichtes Kribbeln im Hals und meine Kneippkur heute hat sicher nicht dazu beigetragen, dass es besser wird, eher das Gegenteil. Und wenn ich krank werde, also eine Erkältung bekomme, dann liege ich lieber in meinem Bett, als in einem Hotelzimmer, so schön es auch sein mag.

Der zweite Grund ist, dass meine Bremsen bei den Hinterrädern erneuert werden müssen, ich bin doch fast 1500 km mehr gefahren, als es geplant war. Klar an der Algarve bin ich nicht von einem Ort zum nächsten, sondern habe Ausflüge gemacht und das waren schon mehrere Kilometer, dann gab es viele Abzweigungen, die ich genommen habe. Von Waldwegen mal abgesehen 😉 Und mittlerweile leuchtet das Zeichen hartnäckig auf, was einfach nervig ist. In Frankreich in die Werkstatt? Mein Sohn ist ein begnadeter Automechaniker, der macht mir das.

Wie viele Stopps werden es noch?

Bilbao wollte ich doch auch noch besichtigen, meine Schwester sagt, ich muss unbedingt ins Guggenheim Museum. Aktuell ist es 11:00 und Samstag. Wenn ich morgen zu Hause sein möchte, habe ich je 800 km zu fahren. Das ist auch für mich als Aussendienstlerin viel. Aber ich kann ja noch einen Tag dran hängen und Montag zu Hause sein. Ich bin jetzt 5 Wochen unterwegs und als letzter Termin war der 8. Mai gesetzt, spätestens da muss ich zu Hause sein.

Denn ich habe noch Vorbereitungen für die Messe zu machen und auch ein Treffen mit Freunden ist geplant, mit denen ich mich seit Dezember jetzt einmal die Woche im Zoom Meeting mit Petra Polk bei einem Business Coaching getroffen habe um meinen Nähtreff professionell auf die Beine zu bringen. Und endlich lernen wir uns auch live kennen, da freue ich mich schon sehr darauf.

Eine Übernachtung? Zwei Übernachtungen? Mit Bilbao oder ohne? Wo schreibe ich diesen Blog? Das könnt Ihr morgen nachlesen, denn jetzt bin ich müde.