„Ich würde ja gerne (reisen), aber…“

„Ich würde ja gerne reisen, aber…“ Ich habe mal gehört, dass alles vergessen kann, dass vor dem Wort Aber kommt. Stehen bleibt dann: „ich habe kein Geld“, „ich habe doch Verpflichtungen“, „ich habe doch keinen der mitkommt“ oder andere klassische Gründe, warum man nicht seine Reiseträume lebt, sich in ein Abenteuer stürzt oder jeden Tag seines Lebens genießt.

Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass man alles vor dem Aber streichen kann.

Ich glaube schon, dass in jedem, der mir in den vergangenen fünf Jahren, in denen mein Blog existiert, folgendes erzählt oder geschrieben hat, wirklich irgendwo tief drinnen der Wunsch existiert, Etwas zu verändern in seinem Leben. Und ich weiß das so genau, weil ich mich selbst lange zu diesen „Aber-Menschen“ zählte.

Alles eine Frage der Prioritäten

Was sich dann bei mir verändert hat? Ja, manchmal braucht es erst einen gewaltigen Schubser um zu erkennen, das das Leben ruck zuck an einem vorbei zieht während man noch heimlich die Werbeplakate im Reisebüro anhimmelt, und sich dann doch wieder einen neuen Pullover bei H&M kauft. Es sind doch nur 30 Euro. Und die Reise für 500 Euro kann ich mir doch sowieso nicht leisten. So meine Argumentation. Und so hatte ich jeden Monat einen neuen Pulli, beneidete aber meine Freundin, die sich gerade ihren Flug nach Bali gebucht hatte.

Es dauerte ein wenig bis ich merkte, dass die Freundin nicht mehr Geld zur Verfügung hatte. Sie setzte eben nur andere Prioritäten.

Und das ist genau das Problem vieler „Aber-Sager“.

Schluss mit dem Aber!

Natürlich wollen sie gerne mehr reisen, auf Safari gehen, vielleicht sogar eine Weltreise machen oder Skifahren lernen, doch sie haben es nicht zu ihrer Priorität gemacht. Denn manchmal kann so eine Priorität auch ziemlich anstrengend sein. Denn sein wir mal ehrlich: die wenigsten von uns können sich „einfach mal so eine Weltreise“ oder längere Reise leisten. Auch ich nicht. Auch heute nicht. Man muss hart dafür arbeiten, teilweise mehrere Jobs gleichzeitig machen und sich im Alltag einschränken.

Als ich das damals kapiert hatte, sparte ich in sechs Monaten genug Geld zusammen um mir und meinem Freund unsere erste größere Reise zu finanzierten. Von da an war das Eis gebrochen. Denn ich habe gelernt, dass man für seine Träume kämpfen muss, dass es mit wenigen Ausnahmen ohne Fleiß keinen Preis gibt – eine Erkenntnis, die mir jetzt auch in der Selbstständigkeit von Nutzen ist. Ach ja, auch in dieser Beziehung begegnet mir das „Ich würde ja so gerne, aber…“ in regelmäßigen Abständen.

Ich könnte mich jetzt ärgern, warum ich diese Erkenntnis nicht schon viel früher erlangt habe, aber vielleicht war ich da einfach noch nicht so weit. Vielleicht ist es bei den Aber-Menschen ganz genauso. Vielleicht brauchen sie erst ihren persönlichen Schubser, dass sie merken, was sie wirklich im Leben wollen. Und wenn das eben doch nicht das Reisen ist, dann ist das mehr als okay.

Ich möchte dein „Schubser“ sein

Ich habe mich immer mal wieder gefragt, was ich hier mit meinem Blog und unserer kleinen Community bewirken möchte – besonders dann, wenn es gerade mal nicht so gut lief. Wenn ich mit blöden Kommentaren fertig werden musste, oder noch schlimmer für eine gewisse Zeit überhaupt nur wenig Feedback bekam. Aber wenn ich dann mal wieder einen Kommentar lese, wie den von Lara Sofie auf Facebook „Du hast mich so inspiriert, dass ich gerade meinen Flug nach Portugal gebucht habe, ich liebe deinen Blog!!!“ – dann weiß ich es wieder genau:

Ich möchte für dich der Schubser sein.

Die Initialzündung deine Reiseträume zu verwirklichen.

Der Auslöser, warum du dein Alltagsschneckenhaus verlässt und dir die Welt mit eigenen Augen ansiehst.

Ich will damit gar nicht sagen, dass es nicht tatsächliche Gründe geben kann, warum jemand nicht von heute auf morgen auf Weltreise gehen kann, oder alle Zelte für immer abbrechen. Aber das muss ja auch gar nicht sein. Aber es gibt definitiv keine Gründe, nicht im hier und jetzt zu leben um jeden einzelnen Tag und das Leben im Allgemeinen zu genießen. Ja, mit seinen Sonnen- UND Schattenseiten. Das gelingt auch mir nicht immer. Aber ich befinde mich auf einem guten Weg – auch wenn ich nicht weiß ob ich je am Ziel ankomme.

Aber wie sagt mal so schön: Der Weg ist das Ziel!

Bist du schon auf dem Weg? Und was kommt/kam bei dir nach dem Aber?

PS: Damit „kein Geld“ schon mal künftig kein Argument ist, arbeite ich gerade an einem Video zu meinen Tipps zum Geld sparen fürs Reisen und wie ich es geschafft habe meine große Südamerika Rundreise zu finanzieren. Wenn alles klappt, geht es schon am Sonntag online. Schon meinen Kanal abonniert um kein Video mehr zu verpassen?

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11 Comments

  1. says: Annika

    Hi Jana,
    ich lese jetzt schon einige Zeit deinen Blog und du machst mich immer neugieriger auf die weite Welt!
    Im Mai mache ich meine erste große Reise mit meinem Mann nach Bali und freu mich jetzt schon riiiiiesig darauf, obwohl auch eine menge Aufregung dabei ist!
    Aber mit deinen Beiträgen sprichst du mir aus der Seele und ermutigst mich dazu Neues zu probieren und einfach mal nicht meine „Aber…“ auszupacken! Danke dafür! :-)

  2. says: Harald

    Hallo Jana,

    Ein toller Artikel. Ich finde mich selbst darin wieder. Mein Geld gab ich für alles mögliche, oft sinnloses aus. Für die große Reise hast es dann nie gereicht. Im Frühjahr 2014 war ich an dem Punkt, an dem ich mir dachte jetzt oder gar nicht. Und siehe da, innerhalb von 9 Monaten hatte ich genügend Geld angespart um 2015 für zehn Monate durch Südostasien zu reisen. Und das obwohl ich als Koch kein Großverdiener bin. Es ist also definitiv möglich. Man muss eben nur Prioritäten setzen.

    Ach ja, und ganz nebenbei möchte ich erwähnen, das du neben Conni (planetbackpack) und Sebastian (offthepath) zu meinen Anstupsern gehörst. Vielen Dank für den Tritt ?

  3. says: Summer

    Ein schöner Artikel liebe Jana. Doch leider lässt es sich doch nicht so leicht umsetzen wie man vielleicht möchte. Deshalb gibt es von mir schon ein ABER.
    Ich habe nur 25 Tage Urlaub im Jahr bei meiner Vollzeitstelle. Ich lebe auch sparsam und hätte Geld auf der Seite für das Reisen. Ich brauche leider ein Auto. Ich wohne auf dem Land und in dem Ort wo ich arbeite gibt es nicht mal ein Geschäft, geschweige denn es existiert eine Busverbindung. Nö, tut es nicht!
    Mehr als 2 Wochen Urlaub am Stück bekomme ich nicht. Wenn ich unbezahlten Urlaub nehmen würde ist mein Job weg und es ist nicht so leicht etwas neues zu finden hier im ländlichen Bereich. Überstunden wenn ich habe darf ich diese nur stundenweise abbauen und nicht tageweise. Tja weißt du auch in meinem Fall einen Rat?

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