USA: Die falsche Toleranz im Silicon Valley muss endlich aufhören

Github wirft einen Juden raus, der vor Nazis warnt, weil das den Betrieb stört. Das ist moralisch verkommen - wie üblich im Silicon Valley.

Ein IMHO von veröffentlicht am
Besser Nazis ausgrenzen, als die, die auf Nazis hinweisen.
Besser Nazis ausgrenzen, als die, die auf Nazis hinweisen. (Bild: Pixabay)

Die von weißen Entwicklern dominierte Bro-Kultur im Silicon Valley hat in der Vergangenheit immer wieder gefährliche Probleme verursacht, etwa bei der Gesichtserkennung. Aber auch in den Firmen selbst führt sie immer wieder zu Spannungen. Github hat nun offenbar einen Juden entlassen, der am Tag des Sturms auf das Kapitol seine Kollegen vor "Nazis" gewarnt hatte, weil das im Unternehmen zu große Diskussionen entfacht hatte, wie Business Insider berichtet. Dieser moralische Absturz ist eigentlich nur noch durch eine direkte Zusammenarbeit mit Rechtsextremisten zu überbieten, für das Silicon Valley aber leider nicht unüblich.

Inhalt:
  1. USA: Die falsche Toleranz im Silicon Valley muss endlich aufhören
  2. Keine Toleranz für Rechtsextreme in der IT

Dass das Unternehmen Github - und vor allem seine Geschäftsführung - nur wenig moralische Integrität hat, ist nichts Neues. So arbeitet der Code-Hoster etwa weiter mit der US-Einwanderungspolizei ICE zusammen. Die von ICE betriebenen Lager werden unter anderem von dem im Zweiten Weltkrieg in einem Lager für japanische Amerikaner internierten George Takei als "Konzentrationslager" bezeichnet. Diese Geschäfte macht Github offenbar für eine Ausnahmegenehmigung der US-Regierung, um seine Dienste im Iran verkaufen zu können - einem terroristischen Gottesstaat, der grundlegende Menschenrechte nicht akzeptiert.

Auch wenn deshalb bereits einige Github-Angestellte gekündigt haben, galt die Belegschaft des Code-Hosters doch bisher als positives Beispiel für Offenheit und Aufgeschlossenheit. So bemüht sich Github seit Jahren um eine hohe Diversität in seiner Belegschaft und unterstützt dafür zahlreiche interne Initiativen.

Diskussion spaltet Github-Belegschaft

Doch davon hat sich das Unternehmen nun endgültig verabschiedet. Laut dem Bericht schrieb der gekündigte Angestellte, der anonym bleiben möchte: "Passt auf euch auf, Freunde. Die Nazis sind da." Noch am Tag dieser Warnung soll der Angestellte von der Personalabteilung dafür gerügt und zwei Tage darauf entlassen worden sein. Github dementiert diese Vorgänge nicht grundsätzlich.

Ursache für den Rausschmiss war dem Bericht zufolge offenbar, dass die Warnung vor Nazis in dem internen Chat des Unternehmens von einem anderen Angestellten als "spaltende Rhetorik" kritisiert wurde. Das wiederum führte wohl zu einer großen internen Diskussion bei Github, die die Belegschaft spaltete und damit zu einem entsprechend schlechten Betriebsklima führte. Es gibt kaum Zweifel daran, dass dies wirklich so passiert sein könnte. Immerhin betont die Unternehmensführung weiter, dass Github Wert lege auf einen "respektvollen, professionellen Umgang". Gut möglich also, dass die interne Diskussion schnell eskaliert ist.

Aber wer will schon mit Menschen zusammenarbeiten, die Nazis nicht als Nazis erkennen wollen und diese Bezeichnung als spaltend empfinden? Inzwischen fordern auch mehr als 200 Angestellte in einem internen Brief, dass sich die Unternehmensführung klar zu dem Vorfall positionieren soll.

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Keine Toleranz für Rechtsextreme in der IT 
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Ahiga 17. Feb 2021

+1

Clown 18. Jan 2021

Ich halte mich selber fern von sozialen Medien, deshalb kriege ich das immer nur...

listen242 16. Jan 2021

Das ganze hat wenig mit dem Silicon Valley zu tun. Es ist in größeren U.S.-amerikanischen...

listen242 16. Jan 2021

Üblicherweise ist ja der Plan eines Unternehmens, sich vor allem mit dem Erledigen von...


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