Leider kannte ich bisher niemanden persönlich, der keine Angst vor der Geburt hatte. Ich konnte nur immer wieder davon lesen. Bei den Menschen, mit denen ich gesprochen hatte, herrschte immer große Unsicherheit und Angst vor der Geburt. Auch die, die schon eine Geburt erlebten, hatten alle ihre ganz persönliche, so schien es mir, Horror Story. Auch ich erlebte eine Geburt mit vielen Komplikationen, sodass es am Ende ganz kurz vor einem Kaiserschnitt stand. Dennoch bin ich der Meinung, dass man keine Angst vor der Geburt haben muss! Wieso? Das will ich dir in diesem Beitrag verraten.
Angst vor der Ungewissheit
Inhaltsverzeichnis
Wenn wir genau darüber Nachdenken ist es bei vielen vermutlich nicht die Angst der Geburt an sich, sondern die Angst der Ungewissheit. Niemand kann vorher sagen was bei der Geburt passieren wird. Nehmen wir es aber mal genau, kann uns auch niemand sagen was passiert, wenn du heute das Haus verlässt. Egal ob du schon eine Geburt hinter dir hast oder nicht – du fragst dich vielleicht immer wieder wie stark die Schmerzen waren oder sind. Vielleicht erinnerst du dich einfach nur noch an den schlimmen, starken Schmerz – und genau das macht dir Angst – weil er jetzt nicht mehr zu fassen ist und du vielleicht das Gefühl hast, dich deshalb nicht richtig vorbereiten zu können.
Trauma der letzten Geburt
Bei sehr vielen ist es aber auch das nicht aufgearbeitete Trauma der letzten Geburt. Manchmal sind hier nicht nur die Schmerzen gemeint, sondern allgemein das Unwohlsein in der Klinik. Vielleicht auch, dass man sich unter einigen Hebammen schlecht gefühlt hat oder sogar schlecht behandelt wurde. Auch ich wähle bei dieser Geburt eine ganz andere Klinik, die ich mir vorher sogar anschauen werde. Das habe ich vor meiner letzten Geburt überhaupt nicht gemacht. Hier habe ich einfach das nächstgelegene Krankenhaus gewählt ohne mich zu informieren. Ich habe mich nicht mal angemeldet und mitgeteilt, was ich möchte und was ich auf keinen Fall möchte. Ich werde keinen Geburtsplan schreiben, aber diesmal möchte ich gerne betonen, was mir besonders wichtig ist.
Du liest zu viele Erfahrungsberichte, die dir noch mehr Angst vor der Geburt machen
Ein großer Fehler in meinen Augen ist es Erfahrungsberichte zu lesen. Denn die meisten davon sind einfach nur negativ. Hinzu kommt einfach noch das Seelenleben des Schreibers und schon hast du eine hollywoodreiche Erzählung der Horrorgeburt schlechthin. Das Sprichwort “es wird nie so heiß gegessen, wie es gekocht wird” passt hier sehr gut. Es werden Details ausgeschmückt und die eigenen seelischen Verletzungen und natürlich Emotionen verstärken noch alles. Sicher, es gibt viele Geburten die traumatisch verlaufen, aber wie du das – sollte körperlich/anatomisch bei Mutter und Kind alles ok sein – verhindern kannst, will ich dir weiter unten verraten. Auch positive Erfahrungsberichte würde ich mir nicht anschauen, denn jedes Empfinden ist anders. Halte dich davon fern und konzentriere dich auf dich und deinen Körper.
Vorbereitung ist alles!
Ich plane sehr gerne. Sehr häufig läuft natürlich nicht alles nach Plan, aber das Gefühl im ersten Moment erstmal alles im Griff zu haben, lässt einen ruhig und locker werden. Informiert euch über Kliniken oder Geburtshäuser. Vielleicht versucht ihr recht früh eine Doula oder Beleghebamme zu finden, die euch durchgehend begleitet. Wenn das nicht möglich ist, fragt eure Hebamme, ob sie zumindest eine Wehenbegleitung macht. Wehenbegleitung bedeutet, dass ihr rund um den Termin zu ihr fahren könnt (oder sie kommt zu euch) und ihr über ein CTG und einer vaginalen Untersuchungen feststellen könnt, ob es Geburtswehen sind. Auch kann sie euch dann sagen, wann ihr in die Klinik oder ins Geburtshaus fahren müsst. So sitzt ihr nicht auf heißen Kohlen und seid unsicher, wann es Zeit ist ins Krankenhaus zu fahren. Die Wehenbegleitung ist übrigens eine Kassenleistung. Habt eure Kliniktasche zeitnah gepackt. Was in meine Kliniktasche alles kommt und was ich persönlich brauche, werde ich euch in einem gesonderten Beitrag erzählen.
Yoga und Meditation können dir die Angst vor der Geburt nehmen
Yoga und Meditation ist eine unschlagbare Kombination für dich und dein Leben, nicht nur während der Schwangerschaft. Sie lassen dich innerlich wachsen und machen dich stark. Die Kraft der Gedanken und des Atems werden von so vielen unterschätzt. Ich merke es sehr schnell, wenn mir die Zeit für Meditationen fehlt oder ich sie einfach nicht mache. Es sollte sich zu einem festen Ritual entwickeln. Ich selbst kann dir ein paar Bücher zum Thema empfehlen. Zwei Bücher davon habe ich als Hörbucher gehört, eines davon weil es viele Meditationen enthält. Es ist nicht besonders lang, aber die letzten 35 Minuten sollten erst ab der 35. Schwangerschaftswoche absolviert werden und dann am besten täglich. Sie können sich sehr günstig auf Geburtswehen auswirken. Der Klassiker: Das Hypnobirthing Buch ist sehr interessant. Man stellt sehr schnell einige Glaubenssätze, die einem gefühlt viele Jahre eingeprügelt wurden, in Frage und sieht die Geburt sehr schnell aus einem anderen Winkel. Das Buch “Das Geheimnis einer schönen Geburt” habe ich ebenfalls hier, aber noch nicht begonnen zu lesen. Ich hoffe sehr ich schaffe es noch vorher, ansonsten nehme ich es mit in den Kreissaal. 🙂
- Mankau Verlag
- HypnoBirthing. Der natürliche Weg zu einer sicheren, sanften und leichten Geburt: Die Mongan-Methode - 10000fach bewährt Mit Audio-CD
- ABIS-BUCH
- Gelb
- Mongan, Marie F (Autor)
Ich selbst nutze Amazon Audible, da es für mich insgesamt die größte Auswahl hat. Audible Neukunden können aktuell 6 Monate lang 50% sparen. Leider weiß ich nicht wie lange diese Aktion geht. Wenn ihr unten auf den Banner klickt, kommt ihr direkt zu der Produktseite. Vielleicht erfahrt ihr dort mehr. Über Audible habe ich mir dann das Flowbirthing mit den Meditationen gekauft und angehört. Wenn euch das Hörbuch doch nicht gefällt, kann man es auch nach einer gewissen Zeit wieder eintauschen und bekommt sein Guthaben zurück. Soweit ich weiß, geht das aber nicht unbegrenzt. Ich habe im letzten Jahr 2 Hörbücher wegen Nichtgefallens zurück gegeben. Aktuell höre ich noch “Die selbstbestimmte Geburt” als Hörbuch.
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- Gaskin, Ina May (Autor)
Angst vor der Geburt wegen dem Wehenschmerz – Ja wie ist er denn überhaupt?
Zuerst einmal ist er nicht sofort extrem stark da und auch nicht durchgehend gleich stark. Wehenschmerz baut sich auf, Wehenschmerz nimmt dich mit, holt dich ab und bereitet dich vor. Wichtig ist, dass ihr eine innere Ruhe und Zuversicht und vor Allem Vertrauen für euren Körper mitbringt. Ihr braucht eine gute mentale Einstellung und gute erlernte Atem-Entspannungs-Bewusstseinsübungen. Auch ich bin noch am lernen und muss ehrlich sagen, dass ich es zuhause, alleine, nur mit mir, besser üben kann. Auch ich besuche einen Geburtsvorbereitungskurs, aber erst zuhause kann ich die Übungen auch tatsächlich ausführen und intensivieren. Im Krankenhaus habt ihr immer die Möglichkeit nach Schmerzmitteln zu fragen. Auch ich schließe das nicht zu 100% aus, möchte es aber gerne komplett ohne Schmerzmittel probieren. Ich möchte mir, aber auch meinem Baby die bestmögliche, vor Allem aber eine “wache” Geburt gönnen. Denkt bei dem Wehenschmerz an eine Welle, die sich intensiviert, aber dann auch nachlässt. Fragt euren Mann, der sich vermutlich in den häufig einigen Stunden, sicher sowieso langweilt und nutzlos vorkommen wird, ob er euch massieren kann. Probiert verschiedene Geburtspositionen aus. So kann die Geburt vielleicht ein wenig schneller voranschreitet, auf jeden Fall aber geht sie gefühlt schneller vorbei, da ihr ständig in Bewegung seid.
Sind Schmerzen aber nicht eigentlich Warnsignale des Körpers?
Genau hier liegt der Knackpunkt. Schmerzen sind immer Warnsignale des Körpers, man bekommt Angst, es werden Hormone ausgeschüttet, die für eine sanfte und schnelle Geburt nicht förderlich sind. Es gibt nur eine Ausnahme: Die Geburt. Ich glaube das ist so die größte Herausforderung, welche man angehen muss. Normalerweise bekommen wir Panik bei starken Schmerzen und unser Körper sagt uns schütze dich! Das Problem ist, dass man verkrampft bei Schmerzen. Genau das muss man zwingend versuchen zu umgehen. Man darf nicht die Luft anhalten und versuchen sich von dem süßen Schmerz tragen zu lassen. Die wohl anstrengendste Aufgabe der Geburt. Ein großes Problem ist, dass die Schmerzen durch Angst verstärkt werden. Wenn du es aber schaffst dem Schmerz Raum zu geben, in ihn hinein zu atmen, wird es einfacher und du sicherer. Es ist schwer, keine Frage, aber nur du stellst die Kraft zur Verfügung, die es zur Geburt deines Kindes benötigt.
Ein Rechenbeispiel – Wie lange hast du wirklich Wehen?
[Aus dem Buch von Alexandra Kopf] Eine Wehe dauert im Schnitt 40-60, maximal 90 Sekunden.
Rechenbeispiel bei 60 Sekunden:
Am Ende der Geburt kommen Wehen alle 4 Minuten: Innerhalb einer Stunde hat man also 12 Minuten Wehen und 48 Minuten PAUSE! Nutze diese Pausen für Entspannung!
Wie war deine Geburt? Oder wenn sie noch bevorsteht: Welche Sorgen hast du?
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