Pünktlich zum Sommer komplettiert Porsche sein klassisches Sportwagen-Trio: Mit den Allrad-Modellen Porsche 911 Targa 4 und 911 Targa 4S debütiert nach Coupé und Cabriolet die dritte Karosserievariante der neuen Elfer-Generation. Ab August sollen die neuesten Version für 128.486 Euro (911 Targa 4) und ab 143.956 Euro (911 Targa 4S) beim Porschehändler stehen. Prägnantes Merkmal bleibt natürlich das innovative, vollautomatische Dachsystem. Es besteht wie beim legendären Ur-Targa von 1965 aus dem charakteristischen breiten Bügel, einem beweglichen Dachteil über den Vordersitzen und der umlaufenden Heckscheibe. In 19 Sekunden lässt es sich öffnen oder schließen.
Die extravagante Porsche 911 Stilikone seit 1965
Der 911 Targa 2.0 von 1965 war Wegbereiter für ein neues Fahrzeugkonzept. Anfangs wurde der Targa noch als „Sicherheitscabriolet mit Überrollbügel“ vermarktet. Doch schon bald hatte sich das Fahrzeug mit dem herausnehmbaren Dach als eigenständiges Konzept etabliert und zur Stil-Ikone entwickelt. Mit dem 911 Targa verbindet Porsche bis heute zwei Welten: Die Vorteile des „Offenfahrens“ in einem Cabriolet sind mit dem Alltagskomfort und der Sicherheit eines Coupés kombiniert. Nun erscheint die Targa-Version bereits in der achten Modell-Generation.
Mit der Modellreihe 964 kam erstmals der Allradantrieb in die Targa-Version des Porsche 911. Wobei er rein äußerlich mit der feststehenden Glas-Heckscheibe und dem herausnehmbaren Dachteil, wie beim Ur-Targa, das letzte Oldschool-Modell dieser Art darstellt. Die Versionen danach bekamen ein schickes, elektrisch zu öffnendes Panoramadach verpasst. In vier Jahren Bauzeit, von 1989 bis 1993 wurden fast 5.000 Porsche 911 Targa der Baureihe 964 verkauft. Der Targa war ja nie ein Kassenschlager, hat aber seine feste Fangemeinde.
Optimierter Allrad-Antrieb für bessere Traktion beim Targa 2020
Die verbesserte Performance der neuen Allrad-Modelle geht mit einer Weiterentwicklung des Vorderachsgetriebes einher. Die wassergekühlte Einheit aus Kupplung und Differenzial verfügt über verstärkte Kupplungslamellen für mehr Belastbarkeit und Robustheit. Eine Erhöhung der Stellmomente an der Kupplung verbessert deren Stellgenauigkeit und damit die Funktion des zusätzlichen Antriebs über die Vorderachse. In Summe unterstützt das weiterentwickelte Vorderachsgetriebe mit dem PTM (Porsche Traction Management) eine noch bessere Traktion bei allen Fahrbahnzuständen.
Extravagantes Targa-Design modern interpretiert
Äußerlich prägen den 911 Targa die Design-Elemente der 992-Modellgeneration. Vorn kennzeichnen die Karosserie im Vergleich zum Vorgängermodell deutlich prägnantere Radhäuser. Zwischen den LED-Scheinwerfern nimmt die Fronthaube mit der eingeprägten Vertiefung das Design der ersten 911-Generationen auf. Am Heck dominiert der breitere, variabel ausfahrbare Heckspoiler und das nahtlos integrierte feine Leuchtenband. Mit Ausnahme des Bug- und Heckteils besteht die gesamte Außenhaut aus Aluminium.
Das Interieur entspricht den 911 Carrera-Modellen und ist geprägt von den klaren und geraden Linien der Armaturentafel mit der zurückversetzten Instrumentenebene. Hier standen die Elfer aus den 1970er Jahren Pate. Neben dem Porsche-typisch mittig positionierten Drehzahlmesser erweitern zwei dünne, rahmenlose Freiform-Displays die Informationsanzeigen für den Fahrer. Unter dem 10,9 Zoll großen Centerscreen des Porsche Communication Management (PCM) befindet sich eine kompakte Schaltereinheit mit fünf Tasten für den direkten Zugriff auf wichtige Fahrzeugfunktionen. Das PCM umfasst unter anderem serienmäßig eine Schwarmdaten-basierte Online-Navigation und Connect Plus inklusive Apple Car Play®.
Effizienter Boxermotor mit Biturbo-Aufladung
Für einen kraftvollen Auftritt sorgt der Sechszylinder-Boxermotor mit drei Liter Hubraum und Biturbo-Aufladung: Der 911 Targa 4 leistet jetzt 283 kW (385 PS) und sprintet mit optionalem Sport Chrono-Paket aus dem Stand in 4,2 Sekunden auf Tempo 100 km/h – ein Zehntel schneller als bisher. Das Triebwerk im 911 Targa 4S kommt auf eine Nennleistung von 331 kW (450 PS) und erreicht die 100 km/h-Marke unter gleichen Voraussetzungen in 3,6 Sekunden – vier Zehntel schneller im Vergleich zum Vorgänger. Die Höchstgeschwindigkeit des 911 Targa 4 liegt bei 289 km/h (plus zwei km/h), die des 4S bei 304 km/h (plus drei km/h).
Für den emotionalen und sportlichen Fahrspaß sorgen in beiden Sportwagen serienmäßig das Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe (PDK) und der intelligente Allradantrieb Porsche Traction Management (PTM). Der 911 Targa 4S kann alternativ auch mit dem neu entwickelten Sieben-Gang-Schaltgetriebe einschließlich Sport Chrono-Paket geordert werden. Neue Technologien erweitern das Angebotsspektrum für beide Elfer-Modelle zusätzlich: Erstmalig ist Porsche InnoDrive einschließlich Abstandsregeltempostat erhältlich. Mit der weiterentwickelten Smartlift-Funktion lässt sich die Anhebung der Bodenfreiheit für den alltäglichen Bedarf programmieren. Ergänzt werden die Optionen durch eine umfassende Ausstattung von Porsche Tequipment und neuen Individualisierungsmöglichkeiten der Porsche Exclusive Manufaktur. Die Verbindung von traditionellen Stil-Elementen, zeitlosem Design und moderner Technik vertieft Porsche mit einem Anfang Juni debütierenden Sondermodell des 911 Targa.
Fahrwerk
Bei den neuen 911 Targa-Modellen gehört das elektronisch geregelte variable Dämpfersystem PASM (Porsche Active Suspension Management) zur Serienausstattung. Es passt die Dämpfer-Eigenschaften in Bezug auf Fahrkomfort und Handling automatisch an die jeweilige Fahrsituation an und verfügt über zwei manuell einstellbare Kennfelder „Normal“ und „Sport“. Das Porsche Torque Vectoring Plus (PTV Plus) inklusive elektronisch geregelter Hinterachs-Quersperre mit vollvariabler Momentenverteilung gehört beim Targa 4S ebenfalls zum Serienumfang und ist optional auch für den Targa 4 erhältlich. Wie die anderen Porsche 911 der achten Generation verfügen auch die Targa-Modelle serienmäßig über den Porsche Wet Mode. Sensoren in den vorderen Radhäusern erkennen signifikante Nässe auf der Fahrbahn. In diesem Fall wird dem Fahrer über ein Signal im Cockpit geraten, manuell in den Wet Mode zu wechseln. Dadurch wird das Ansprechverhalten des Antriebs so angepasst, dass ein Maximum an Fahrstabilität gewährleistet ist.
Räder & Reifen
Die fahrdynamische Abstimmung umfasst für den 911 Targa 4 an der Vorderachse Reifen der Dimension 235/40 ZR auf 19-Zoll-Leichtmetallrädern, an der Hinterachse sind 20-Zoll-Räder mit 295/35 ZR-Reifen montiert. Das 4S-Modell ist serienmäßig mit Pneus der Dimension 245/35 ZR auf 20-Zoll-Rädern vorne und 305/30 ZR auf 21-Zoll-Rädern hinten ausgerüstet. Die Verzögerung übernehmen beim Targa 4 an beiden Achsen 330 Millimeter große Bremsscheiben mit schwarzen Vierkolben-Monobloc-Festsätteln. Der Targa 4S verzögert an der Vorderachse mit Sechskolben- und an der Hinterachse mit Vierkolben-Sätteln, jeweils in Rot. Die Bremsscheiben messen hier je 350 Millimeter vorne und hinten. Als Option kann die Porsche Ceramic Composite Brake (PCCB) bestellt werden.
Text/Meldung: Bernd Schweickard/ Hersteller
Foto: Hersteller