Anleitung für Igelhaus online

Hilfe für hungrige Frühaufsteher: Einige Igel brauchen jetzt Hilfe

Kommt ein Igel im März schon aus seinem Quartier, heißt das nicht zwangsläufig, dass ihr Winterschlaf schon beendet ist. | Foto: M. Gehret/BN2022/04/a452630809i0011_max1024x.jpeg

NÜRNBERGER LAND – Es geht wieder los: Die ersten Igel wachen auf. Die warmen Sonnenstrahlen locken die Winterschläfer aus ihren Verstecken. Weil die Insektenfresser noch kaum Nahrung finden, sind manche Tiere auf unsere Hilfe angewiesen. Was jeder jetzt tun kann, verrät der Bund Naturschutz.

Vielerorts sind die ersten Igel unterwegs. Doch: „Verlässt ein Igel sein Winterquartier, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass der Winterschlaf beendet ist“, erläutert Herbert Barthel, Vorsitzender der Kreisgruppe Nürnberger Land des Bund Naturschutz.

„Viele Tiere wechseln zum Ende des Winters nochmal ihr Versteck, auf Nahrungssuche gehen dabei nur wenige. Manche Igel legen sich in die Sonne, um den Stoffwechsel anzuregen und eigene Kraftreserven zu sparen. Anschließend ziehen sich diese Igel wieder in ihre Quartiere zurück und schlafen weiter.“

Fehlende Fettreserven

Dennoch werden dem Bund Naturschutz in den letzten Tagen vermehrt tagaktive Tiere gemeldet, die nach Fressbarem suchen oder schlafend in der Wiese gefunden werden. „Schwache Igel nutzen die warmen Temperaturen und die letzten Kraftreserven für den Aufwachprozess“, so Barthel.

Manche dieser Tiere sind dann tatsächlich hilfsbedürftig, da sie keine Fettreserven mehr besitzen, um ihre Körpertemperatur, trotz frostiger Nachttemperaturen, aufrechtzuerhalten oder um nochmal einschlafen zu können“, so Barthel.

Lieber länger schlafen

Ausgehungert und ausgelaugt gehen sie dann auf Futtersuche. Doch richtig satt wird jetzt noch keiner: Die Nächte sind zu kalt. Am Boden lebende, nachtaktive Insekten sind kaum aktiv. Im März ist der Speisezettel unserer stacheligen Fleischfresser sehr übersichtlich und besteht hauptsächlich aus Regenwürmern und wenigen saisonalen Insekten.

Deshalb schlafen Igel Regionen- und Wetter-abhängig lieber bis Ende April und mancherorts sogar bis in den Mai hinein. Erst mit den steigenden Temperaturen im Frühjahr erhöht sich auch die Anwesenheit weiterer Futtertiere.

Die nahrungsarme Zeit

Laut BN erkennt man hilfsbedürftige Tiere häufig an ihrer Tagaktivität oder daran, dass diese Igel ziellos umherirren, abgemagert und kraftlos wirken. Wem ein solches Tier begegnet, der sollte handeln: „Nach dem Aufwachen verspüren unsere Igel meist zunächst großen Durst. Eine flache Schale mit frischem Wasser kann jeder Gartenbesitzer aufstellen“, rät Barthel.

Gefressen werden gerne Rühreier, Katzenfeucht- und -trockenfutter oder getrocknete Insekten. Je fett- und proteinreicher die Nahrung, umso besser. „Das Futter sollte an einem geschützten Ort aufgestellt werden, damit die Futterspende auch bei dem hilfsbedürftigen Tier ankommt und nicht etwa bei benachbarten Katzen.“

Außerdem bittet der Bund Naturschutz Gartenbesitzer darum, mit dem Frühjahrsputz im Garten noch zu warten. „Jeder Igel-Unterschlupf, wie Laub- und Reisighaufen, dichte Hecken und anderes Gestrüpp, ist aktuell für unsere Igel überlebenswichtig“, erklärt Barthel. Eine Bauanleitung für ein Igelhaus ist unter https://www.bund-naturschutz.de/oekologisch-leben/tieren-helfen/igelhaus-bauen zu finden.

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