Hummeln – einzigartige und wichtige Flugkünstler
Hummeln bringen den Menschen immer wieder zum Staunen, denn die Lebensweise der pelzigen Insekten beherbergt viele Geheimnisse. Das Leben der Hummeln ist spannend wie kein anderes Insektenleben. Sie übernehmen wichtige Aufgaben im Ökosystem und sind nicht so gefährlich wie befürchtet.
Alles über Hummeln
Hummeln sind eine Gattung mit wissenschaftlichem Namen Bombus, die zu den Echten Bienen gehört. Die staatenbildenden Insekten sind eine niedrigere Klassifizierung innerhalb der Hautflügler und gehören zu den Stech- oder Wehrimmen. Ihr Hauptverbreitungsgebiet erstreckt sich über die gemäßigten und kühleren Breiten. In ihrer Lebensweise unterscheiden sie sich kaum von denen der Bienen.
Antwort | |
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Was essen Hummeln? | Pollen und Nektar |
Wie lange leben Hummeln? | Lebensdauer zwischen zwei Wochen und einem Jahr |
Wo schlafen Hummeln? | schlafen auf Blüten |
Wann sterben Hummeln? | bei Nahrungsmangel und durch Kälte |
Naturschutz
Die fleißigen Insekten übernehmen wichtige Funktionen im Ökosystem. Sie sind anderen Echten Bienen zahlenmäßig unterlegen und werden durch den Rückgang von Nahrungsquellen und Lebensräumen gefährdet. Geschützte und ungestörte Überwinterungsquartiere sind vor allem für die überwinternden Jungköniginnen wichtig. Auch diese verschwinden zunehmend, weswegen die Insekten durch das Naturschutzgesetz geschützt sind. Schutz besteht weiterhin durch das Artenschutzgesetz, denn Hummeln sind durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und frühzeitige Mahd von Blühstreifen gefährdet.
Das ist verboten:
- Fangen und Verletzen der Insekten
- absichtliches Töten
- Beschädigen oder Zerstören von Fortpflanzungs- und Ruhestätten
Natürliche Feinde
Hummeln werden von den nahe verwandten Kuckuckshummeln parasitiert. Die Männchen der Großen Wollbiene verteidigen sich gegen umherfliegende Bienen und Hummeln, die versehentlich in deren Revier gelangen. Sie fliegen auf die Eindringlinge zu und krümmen kurz vor dem Zusammenprall ihren dornigen Hinterleib nach vorne. Beim Aufprall werden häufig die Flügel von Hummeln zerstört, sodass diese flugunfähig werden und verhungern.
Eine größere Gefahr geht von der Wachsmotte aus, denn sie kann ein ganzes Hummelvolk vernichten. Sie wird vom Nektar- und Pollenduft in den Hummelnestern angelockt und legt dort ihre Eier ab. Wenn die Larven geschlüpft sind, fressen sie sich in die Waben und vertilgen Hummeleier und -larven.
Hummeln sind Wirte von Bienenameisen, deren Weibchen in die Hummelnester eindringen und pro Zelle ein Ei ablegen. Die Larven fressen die gesamte Brut und verpuppen sich anschließend. Trotz dieser Lebensweise zieht ein Befall mit der Bienenameise nicht zwangsläufig einen Untergang des kompletten Hummelvolks nach sich.
Weitere Feinde:
- Dickkopffliege: legt Eier in ausgewachsene Hummeln
- Milben: befallen Hummeln und ernähren sich von deren Blut
- Mensch: Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Insektiziden tötet Hummeln
Wie vermehren sich Hummeln?
Zwischen Juli und August umschwirren Drohnen bevorzugt große Blüten, die reich an Nektar sind. Hier warten sie auf eine Jungkönigin, um sich mit ihr zu paaren. Während sich die Königin nur ein Mal verpaaren kann, können die Drohnen mehrere Weibchen begatten. Die befruchteten Jungköniginnen suchen sich direkt nach der Paarung einen Platz zum überwintern.
Gipfelbalz
Die Männchen der Hellen Erdhummel suchen sich exponierte Stellen im Gelände, um sich dort zu platzieren. Das können Hügel- oder Bergkuppen sein, die möglichst weit aus der Landschaft hinausragen. Gegen den Horizont sind die Männchen gut von den Weibchen erkennbar. Wenn diese paarungswillig sind, fliegen sie speziell diese Orte an.
Patroullienflüge
Bei dieser Balzart fliegen die Männchen von Dunklen Erdhummeln, Steinhummeln und Gartenhummeln immer wieder entlang fester Strecken, die 200 bis 300 Meter lang sind. Dabei unterscheidet sich die Flughöhe der Drohnen zwischen den Arten. Gartenhummeln fliegen bevorzugt in Bodennähe, während Steinhummeln in der Höhe von Baumwipfeln anzutreffen sind.
Im Abstand von fünf bis zehn Meter hinterlassen die Drohnen Pheromone an Zweigen und Blättern. Weibchen werden von den Pheromonen angezogen, weswegen die Verpaarungschance wissenschaftlichen Vermutungen zufolge im Bereich der Markierungen am größten ist.
Ansammlungen
Drohnen der Mooshummeln versammeln sich in großer Zahl vor Nestern anderer Hummelvölker, die keinen näheren Verwandtschaftsgrad aufweisen. Sie halten sich am Nestausgang auf und warten auf ausströmende Jungköniginnen. Forscher haben die Theorie aufgestellt, dass sich Männchen über den Geruch orientieren und so fremde Nester finden.
Wie sehen Hummeln aus?
Wilde Hummeln sind in der Natur schwer zu erkennen. Unter den 36 in Deutschland vorkommenden Arten existieren große und kleine Hummeln, die zu unterschiedlichen Zeiten aktiv sind. Der größte Aktivitätszeitraum überlappt sich jedoch, da im Sommer die meisten Nektarpflanzen blühen. Zur Unterscheidung der sieben häufigsten Arten muss die Färbung auf dem Körper herangezogen werden.
Flugzeiten | Färbung | |
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Dunkle Erdhummel | Mitte Februar bis Mitte Oktober | zwei gelbe Querbinden, weiße Hinterleibsspitze |
Helle Erdhummel | März bis September | orange-graue bis braune Bänder, weißer Hinterleib |
Steinhummel | März bis September | Ende des Hinterleibs ist braunrot |
Wiesenhummel | Mitte Februar bis Juni | gelbe und orangefarbene Bänderung |
Baumhummel | Mitte Februar bis September | Oberkörper orangebraun, Hinterleib schwarz |
Ackerhummel | Mitte März bis Mitte November | Oberkörper gelblich bis rötlich-braun, Hinterleib weiß gebändert |
Gartenhummel | März bis September | goldgelbe Binden mit schwarzen Zwischenräumen |
Schwarze Hummeln?
Wegen ihrer Größe wird die Blaue Holzbiene oft für eine Hummel gehalten. Sie ist die größte heimische Wildbienenart und erkennbar an ihren blauen Flügeln, die sich gegen den schwarz gefärbten und metallisch-glänzenden Körper absetzen. Die Blaue Holzbiene ist ein friedfertiges Insekt.
Im Portrait: Wespen, Bienen, Hummeln und Hornissen
Diese Insekten gehören zu den Hautflüglern und haben jeweils individuelle Lebensweisen, die sich aber in manchen Aspekten ähneln. Während Hummeln durch ihre lauten Brummgeräusche und ihre Größe besonders bedrohlich wirken, sind sie weitaus ungefährlicher als Bienen und Wespen. Ebenso gefährlich wirken Hornissen. Diese stechen ebenso wie Hummeln nur in Ausnahmefällen, wenn sie bedroht werden.
Interessante Fakten:
- Honigbienengift ist giftiger als Hornissengift
- Hummelweibchen verfügen anders als die Männchen über einen Stachel
- Hummeln, Hornissen und Wespen nutzen ihre Nester nur für ein Jahr
- Hummeln und Bienen können Sie zum Bestäuben kaufen
Wo und wie leben Hummeln?
Hummeln sind soziale Insekten, die sich im Volk gegenseitig unterstützen und dem Fortbestand der Art dienen. Anders als Bienen kommunizieren sie nicht über Richtung und Entfernung einer Nektarquelle. Sie können ihren Artgenossen aber durch die Abgabe von Pheromonen mitteilen, dass es in der Umgebung Nektar gibt. Jede Hummel muss erst lernen, welche Pflanzen Nektar liefern und wie sie an die begehrte Nahrung kommt.
Typischer Nestaufbau
- krug- bis urnenförmige Zellenanordnung
- Nest ähnelt einem lockereren und aufrecht stehenden Haufen
- Hülle aus Haaren, Gras und Moos isoliert das Nest
- zusätzliche Wachsschicht schützt vor Wärmeverlust
Exkurs
Brutverhalten
Nach der ersten Eiablage setzt sich die Königin auf die Eier, um diese zu wärmen. Dabei entstehen Temperaturen bis zu 38 Grad Celsius. Im Nest herrschen konstante Temperaturen zwischen 30 und 33 Grad Celsius. Die Königin wendet sich beim Brüten ihren selbst angelegten Nahrungsvorräten zu, damit sie ihre Eier zur Nahrungsaufnahme nicht verlassen muss.
Wie nisten Hummeln?
Im Frühjahr suchen die Jungköniginnen einen geeigneten Platz, an dem sie ihr Nest bauen können. Je nach Art nutzen die Insekten unterschiedliche Nistplätze. Erdhummeln besiedeln bevorzugt Erdhöhlen während Baumhummeln auch in verlassenen Vogelnestern nisten können. Die Nester werden nur für ein Jahr genutzt. Nur in seltenen Fällen kehrt die Königin zu dem alten Hummelnest zurück, in dem sie selbst aufgewachsen ist. In den Tropen gibt es Hummelkolonien, die ein Nest über mehrere Jahre besiedeln.
Wo Hummeln ihre Nester bauen:
- im Mauerwerk: Ritzen und Hohlräume
- im Garten: Löcher in der Erde, im Moos oder in hohlen Baumstämmen
- an Gebäuden: im Rollladenkasten, unter dem Dach oder im Fensterrahmen
Wie viele Hummeln leben in einem Nest?
Ein Hummelvolk kann zwischen 50 und 600 Insekten beherbergen. Die genaue Anzahl an Individuen variiert je nach Art. Arbeiterinnen machen den Großteil eines Volks aus. In einem großen Staat können auch mehrere hundert Jungköniginnen heranwachsen.
Wieso können Hummeln fliegen?
Laut den Berechnungen eines Aerodynamikers können Hummeln eigentlich nicht fliegen. Entgegen dieser Theorie bewegen sich Hummeln in der Luft fort. Sie fliegen auch bei Regen und klammern sich durchnässt an einer nektarreichen Blüte fest, um das schlechte Wetter zu überstehen. Die Flügel einer Hummel sind extrem elastisch, denn sie bestehen hauptsächlich aus dem Protein Resilin. Dieses kann sich auf die dreifache Größe ausdehnen ohne zu reißen.
Aufgrund dieser hohen Biegsamkeit entstehen beim Schlagen der Flügel Wirbel an der Spitze. Große Luftvolumen gelangen in Bewegung und sorgen für den benötigten Auftrieb, um die voluminösen Hummelkörper in die Luft zu bekommen.
Wie fliegen Hummeln?
Ein Flügel kann sich dann nach oben bewegen, wenn auf der Oberseite ein geringerer Druck als unter dem Flügel herrscht. Um den Druck an der Oberseite zu reduzieren, muss der Flügel größtmöglich gekrümmt werden. Der Hummelflügel besitzt in der Mitte ein Gelenk, welches ebenfalls aus Resilin besteht.
Die Hummel schlägt ihre schräg gestellten Flügel nach vorne. Anschließend wird der Flügel gedreht, sodass Ober- und Unterseite getauscht werden. In dieser Stellung bewegt das Insekt die Flügel nach hinten. Die Flügelspitzen bilden bei jeder Bewegung den vordersten Punkt. In dieser in sich geschlossenen Bewegung entsteht ein Wirbel an der Vorderkante, die den vermeintlich physikalisch unmöglichen Flug bei den Hummeln möglich machen.
Was machen Hummeln im Winter?
Schon kurz nach der Paarung, die zwischen Juli und August stattfindet, suchen sich die Jungköniginnen einen geeigneten Platz zum überwintern. Es ist bisher nicht geklärt, warum die Insekten bereits so früh im Jahr ein Überwinterungsquartier suchen, denn zu dieser Zeit herrscht noch ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Die Jungköniginnen sind daher nur selten zu sehen, während die Männchen häufig während ihrer Balzflüge beobachtet werden können. Sie sterben nach der Paarung und überwintern ebenso wie die Arbeiterinnen nicht.
Geeignete Überwinterungsplätze:
- Maulwurfshügel
- Kompost
- Laubhaufen
Sind Hummeln gefährlich?
Hummeln können stechen oder beißen. Sie haben einen Stachel, wobei der Stechapparat relativ schwach entwickelt ist. Zwar unterscheidet sich das Aggressionspotenzial von Art zu Art. Hummeln stechen allerdings selten, denn sie sind die friedfertigsten Wehrstachelträger und warnen Feinde vor einem Angriff. Drohnen haben dagegen keinen Stachel und sind völlig harmlos.
Stachelapparat und Giftwirkung
Der Stachel einer Hummel bleibt bei einem Stich nicht in der Haut stecken, da dieser keine Widerhaken besitzt. Daher sterben Hummeln nicht nach dem Stich. Wenn sie ihren Stachel durch die Haut gebohrt hat, überträgt die Hummel ein Gift in das Opfer. Beim Menschen verursacht der Stich ein leichtes Zwicken. Das Gift kann jedoch Schmerzen, Juckreiz, Schwellungen und Rötungen hervorrufen. Für die meisten Menschen ist ein Hummelstich harmlos. Lediglich Allergiker müssen mit teils schweren Reaktionen des Immunsystems rechnen.
Verteidigung
Kommt es zu einer Bedrohung, hebt die Hummel zunächst ihr mittleres Bein und streckt dieses in Richtung des Angreifers. Wenn sich der Feind dadurch nicht abschrecken lässt, dreht sich die Hummel auf den Rücken und streckt ihren Stachel in Richtung des Angreifers. Währenddessen versucht sie den Feind mit lauten Brummgeräuschen abzuschrecken. Wenn die Bedrohung auch weiterhin besteht, kann es zu einer Attacke mit Stichen kommen. Gelegentlich beißen Hummeln auch zur Verteidigung.
Hummeln vertreiben?
In Deutschland ist es verboten, ein Hummelnest ohne besonderen Grund zu entfernen oder Mittel zum Töten einzusetzen. Wer entgegen des Gesetzes handelt, muss mit Bußgeldern in Höhe von 50.000 Euro rechnen. Dabei spielt es keine Rolle, ob chemische Insektizide oder Hausmittel eingesetzt wurden.
Hummeln sind geschützt und dürfen nur ausnahmsweise mit Genehmigung umgesiedelt werden. Ein Ausnahmefall besteht dann, wenn ein Allergiker bestimmte Bereiche des Gartens nicht mehr nutzen kann. In diesem Fall sollten Sie sich an eine Naturschutzorganisation wie den Nabu oder an ehrenamtliche Hummelschützer wenden. Bei direkter Gefahr können Fachkräfte Nester entfernen oder umsiedeln.
So halten Sie Hummeln fern:
- Wohnung durch Fliegengitter schützen
- nicht nach den Hummeln schlagen
- Terrassen und Balkone ausschließlich mit Grünpflanzen bestücken
- nektarreiche Blühpflanzen in einer ungestörten Gartenecke aussäen
Was mögen Hummeln nicht?
Hummeln verirren sich nur sehr selten an den Grillplatz, denn die Insekten mögen keinen Rauch. Wenn Sie Hummeln loswerden wollen, sollten Sie auf blumige Parfums und farbenfrohe Kleidung verzichten. Beides verwirrt die Hummel, denn diese glaubt eine Nahrungsquelle gefunden zu haben.
Mit Hummeln leben
Hummeln haben eine wichtige Bedeutung als Bestäuber. Sie können Blüten mit langen Röhrenblüten wie Ackerbohne und Rotklee bestäuben. Honigbienen kommen mit ihren kurzen Mundwerkzeugen nicht tief genug in die Blütenstrukturen. Im Gewächshaus unterstützen Hummeln durch ihre Vibrationen die Selbstbestäubung von Tomaten und Paprika, die ansonsten per Hand durchgeführt werden muss.
Hummeln sind in der Lage, ihre Körpertemperatur zu erhöhen. Dadurch können sie auch bei schlechtem Wetter und niedrigen Temperaturen fliegen und Gemüsepflanzen sowie Obstgehölze in Schlechtwetterperioden bestäuben. Selbst wenn sich regenreiche Perioden über den gesamten Sommer ziehen, sorgen Hummeln für eine Bestäubung. Bienen ziehen sich unter diesen Bedingungen zurück.
Hummeln sind äußerst nützliche und friedfertige Lebewesen, die jeden Garten bereichern.
Hummeln anlocken
Wenn Sie sich ein Insektenhotel für Hummeln gekauft oder selbst gebaut haben, müssen Sie etwas Überzeugungsarbeit leisten. Nur etwa 25 Prozent aller Nisthilfen werden automatisch besiedelt. Wenn der Kasten einmal bewohnt wurde, ist die Chance einer Neubesiedlung durch die Nachkommen sehr hoch. Wichtig für die Nutzung ist ein attraktives Nahrungsangebot im Garten.
Um Erdhummeln anzusiedeln, wird der Kasten auf den Boden gestellt. Täuschen Sie ein Mäuseloch vor, indem Sie einen Schlauch vergraben und dessen Öffnung aus der Erde herausragen lassen. Die zweite Öffnung endet im Hummelkasten. Der Schlauch sollte einen Innendurchmesser von 2,5 Zentimeter und nicht länger als einen Meter sein. Attraktiver wird der Eingang, wenn die Öffnung am Rand leicht bemoost ist.
Tipp
Ein schräg an den Kasten gelehntes Brett führt Hummeln automatisch zum Eingang, wenn sie auf der Suche nach einem Erdloch über dem Boden fliegen. Bei Berührung folgen sie dem Brett aufwärts.
Besser Blühwiesen als Hummelhäuser
Im Handel werden spezielle Hummelkästen angeboten, mit denen Naturinteressierte und Hobbygärtner Hummeln im Garten ansiedeln können. Allerdings nehmen Hummeln solche Kästen nur selten an. Wenn sich bereits Risse im Holz befinden, in denen Löcher eingebohrt wurden, verzichten Hummeln komplett auf eine Besiedlung. Plastik und Metall verschmähen die Insekten ebenfalls. Häufiger werden solche Nistkästen von solitär lebenden Wildbienen angenommen. Mit einer artenreichen Blumenwiese unterstützen Sie die Hummeln auf natürliche Weise.
Tipp
Hohlziegeln bieten einen idealen Nistplatz. Der Eingang sollte sich in Bodennähe befinden.
Welche Pflanzen mögen Hummeln?
Sogenannte Trachtpflanzen haben in der Imkerei eine besondere Bedeutung. Diese Pflanzen werden bevorzugt von Bienen angeflogen, da sie reich an Nektar und Pollen sind. Auch Hummeln mögen solche Pflanzen. Vor allem bei Obstgehölzen ist der Besuch von Bienen und Hummeln wichtig für die Fruchtbildung. Sie können Hummeln gezielt helfen, indem Sie solche Nektarpflanzen anbauen. Achten Sie bei der Auswahl der Pflanzen auf eine Mischung aus früh- und spätblühenden Arten. Dadurch gewährleisten Sie vom Spätwinter bis in den Herbst ein kontinuierliches Nektarangebot.
Blumen für Hummeln:
- Frühblüher: Krokus
- Stauden: Studentenblume, Bienenfreund
- Balkonblumen: Kosmea, Strohblume
- Gehölze: Rhododendron, Eibisch
- Kräuter: Lavendel, Schnittlauch, Oregano
Geschwächte Hummeln aufpäppeln
Im Hoch- und Spätsommer reicht das Nahrungsangebot meist nicht mehr aus und viele Hummeln sind zu schwach, um die letzten Blüten zu erreichen. Sie können die Insekten retten, indem Sie einen kleinen Tropfen Zuckerlösung direkt auf die Erde geben. Die Hummel riecht die Energiequelle und nimmt die Nahrung mit ihrem Rüssel auf.
Hummeln als Inspiration
Menschen sind fasziniert von den pelzigen Flugkünstlern, die selbst unter widrigen Bedingungen Leistung erbringen. Ihr Überlebenswille scheint sie zu dominieren. Die besondere Lebensweise der Insekten gibt immer wieder Anlass für Inspirationen in der Medienwelt.
- Hummeln im Herzen: Roman von Petra Hülsmann
- Hummeln im Bauch: Film zum Roman von Jo Berger
- Hummeln – Bienen im Pelz: Doku von Kurt Mündl
- Hummeln im Arsch: Reiseblog
- Hummeln fliegen auch bei Regen: Roman von Andrea Kraft
Häufig gestellte Fragen
Warum sterben so viele Hummeln im Sommer?
Im Hochsommer führt ein Mangel an Nektar dazu, dass massenhaft tote Hummeln unter Linden liegen. Wenn sie die begehrten Nektarquellen entdeckt haben, sind sie oft zu schwach um diese zu erreichen. Linden sind die letzten wichtigen Nektarlieferanten, wenn es dem Ende der Vegetationsperiode entgegengeht. In Städten ist diese Entwicklung besonders drastisch, denn große Flächen sind versiegelt. Das Nahrungsangebot ist hier verschwindend gering.
So können Sie Hummeln helfen:
- einen Tropfen Zuckerwasser anbieten
- Futterstation im Garten anbringen
- Sträucher für Bienen und Hummeln pflanzen
Wie alt werden Hummeln?
Die Lebenserwartung der Insekten hängt nicht nur von den Umweltbedingungen sondern auch vom sozialen Status ab. Königinnen überwintern und können bis zu einem Jahr alt werden. Die im Frühling schlüpfenden Arbeiterinnen leben mehrere Monate, während die Sammlerinnen nach zwei bis drei Wochen sterben. Im Spätsommer werden Drohnen produziert, die eine Lebenserwartung von einem Monat haben.
Was fressen Hummeln?
Die Insekten ernähren sich von Pollen und Nektar, den sie von verschiedenen Blütenpflanzen sammeln. Wegen ihrer langen Mundwerkzeuge können Hummeln auch an tief liegende Nektarangebote in langen Röhrenblüten gelangen. Klee ist eine ihrer Lieblingspflanzen. Sie fliegen zudem an Weiden, Obstgehölze, Natternkopf oder Oregano.
Was machen Hummeln mit dem Blütenstaub?
Die Arbeiterinnen verwerten den gesammelten Nektar, um ihren hohen Energiebedarf zu decken. Um das Überleben des Volks zu sichern, befüllen die Hummeln ihre Sammelblasen mit Nektar. Dieser wird als Honig ausgeschieden und dient im Nest als Nahrung für Königin und Nachkommen.
Sie streifen mit ihrem Bauch Pollen ab, der in den Pollensäcken transportiert wird. Die Königin formt aus dem Blütenstaub eine erbsengroße Kugel, die mit Wachs umhüllt wird. Darauf legt sie ihre Eier ab, damit die Nachkommen nach dem Schlüpfen sofort mit Nahrung versorgt sind.
Warum können Hummeln fliegen?
Im den 1930er Jahren kursierte das Hummel-Paradoxon durch die Medien, welches ursprünglich als Scherz eines Aerodynamikers gedacht war. Dieser stellte eine Berechnung auf und kam zu dem Ergebnis, dass Hummeln wegen ihres ungleichen Verhältnisses von Flügelfläche zu Körpervolumen eigentlich nicht fliegen dürften.
Später hat sich herausgestellt, dass hier kein Paradoxon vorliegt. Beim Flügelschlag einer Hummel werden Wirbel erzeugt. Eine Hummel kann ihre Flügel pro Sekunde bis zu 200 Mal kreisförmig bewegen, wodurch tornadoartige Luftwirbel entstehen. Diese sorgen für einen Unterdruck, wodurch sich die Hummel in die Luft erhebt.
Produzieren Hummeln Honig?
Die Königin macht sich im Frühjahr auf die Suche nach Pollen und Nektar, um daraus das sogenannte Bienenbrot zu produzieren. Der Honig wird aus dem Hinterleib ausgeschieden und dient als Baumaterial und energiereiche Nahrung. Sie formt aus dem Honig eine Zelle, in die sie ihre ersten Eier ablegt. Zusätzlich baut sie einen Topf, der anschließend mit Honig gefüllt wird. Von diesem Vorrat ernährt sich die Königin, während sie ihre Eier ausbrütet.