Athletic Club Wals

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Der Athletic Club Wals (A.C. Wals) ist ein Ringerklub aus der Flachgauer Gemeinde Wals-Siezenheim.

Geschichte

Nach der Auflösung der Ringer-Sektion des SAK 1914, der bereits mehrere Walser angehört hatten, gründete Matthias "Hias" Berger am 28. August 1952 den Athletic Klub Wals. Aus dem A.K. Wals wurde schon bei der Gründung der A.C., weil die Vereinsbehörde "Club" statt "Klub" in die Dokumente eintrug. Gleich der erste Kampf gegen Germania Dettingen, eine starke hessische Staffel, endete im August 1952 mit einem 5:2-Sieg. Die erste Heimstätte war der Saal des Gasthauses Santner. Dort belegten Hund und Katzen des Wirtes tagsüber die Ringermatte, ehe abends trainiert wurde. Rasch wurde der Andrang zu Kämpfen so groß, dass der Saal oft völlig überfüllt war.

Erst im Sommer gegründet, fuhr die Mannschaft im November nach Graz, wo es in den Kammersälen um die Felix-Tappler-Trophäe für den besten Club der Nation ging. Die Vorzeichen waren ungünstig: Der sehr wichtige Peter Enzinger durfte nicht eingesetzt werden, weil die Anmeldefrist verpasst worden war. Dennoch begannen die Walser mit einem 5:3-Sieg gegen Vorwärts Linz, dann wurde Hallein 6:2 abgefertigt und gegen Vorwärts Graz reichte ein 4:4 – drei Monate nach der von Hias Berger initiierten Clubgründung war der A.C. Wals schon österreichischer Meister.

Die ersten Aushängeschilder des Vereins waren Bartl Brötzner und sein Bruder Georg. Alle waren ab 1947 für den SAK aktiv und 1950 als Legionäre mit dem A.C. Bad Reichenhall deutscher Mannschaftsmeister geworden. Bartl Brötzner errang in seiner Karriere drei Olympiateilnahmen, zehn Einzel- und neun Mannschaftstitel in Österreich. 1956 in Australien waren bereits zwei Walser Sportler Olympioniken: Bartl Brötzner und Eugen Wiesberger erreichten die Ränge vier und sieben. Sie begründeten eine lange olympische Tradition, denn der Club stellte von 1952 bis 1992 bei allen Sommerspielen mindestens einen Teilnehmer.

In den 1960er- und frühen 1970er-Jahren zählte der Walser Franz Berger mit 27 Staatsmeistertiteln in der allgemeinen Klasse und vier Olympiateilnahmen zwischen 1960 und 1972 zu den Topathleten. Bei der EM in Ostberlin 1970 errang er die Bronzemedaille. Auch Josef Brötzner konnte in den 1970er-Jahren mit 13 Staatsmeistertiteln und Olympiateilnahmen aufwarten.

In den 1980er-Jahren bestimmten vor allem die Olympiastarter und oftmaligen Staatsmeister Bartholomäus Brötzner II, Alexander Neumüller und Georg Marchl das Vereinsgeschehen. Letzterer holte 1982 in Colorado Springs den ersten Weltmeistertitel (Junioren) für den A.C. Wals. 1983 avancierte der heutige sportliche Leiter Max Außerleitner zum Chef-Trainer des Vereins. 1992 erreichte Anton Marchl den 6. Platz bei den Olympischen Spielen in Barcelona, zugleich der bislang letzte gebürtige Walser Olympiateilnehmer im Ringen.

Danach musste man vermehrt auf Legionäre setzen, um den Standard als Serienmannschaftsmeister zu wahren. Seit 1994 besitzt der A.C. Wals ein modernes Trainingszentrum im ersten Stock des Feuerwehrhauses. 1997 sorgte Nina Strasser mit dem dritten Platz bei den Europameisterschaften in Warschau für den ersten Medaillengewinn der Walser Frauenabteilung. Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen war der A.C. Wals nach zwölf Jahren Pause durch Lubos Cikel und Radovan Valach vertreten.

Das aktuelle Aushängeschild des Vereins ist Amer Hrustanovic, der bei seiner ersten Olympiateilnahme 2012 in London Platz 10 belegte und bei der EM 2014 in Finnland die Bronzemedaille gewann.

Am 5. Dezember 2015 sicherte sich der A.C. Wals mit einem 44:13 im Rückkampf gegen den KSV Götzis den sporthistorisch einmaligen 50. Meistertitel in einer Mannschaftssportart.

Die Wettkämpfe des A.C. Wals finden in der Walserfeldhalle statt. Die schärfsten Konkurrenten sind der KSV Götzis und der KSK Klaus aus Vorarlberg. Die konstanten Erfolge basieren zum einen auf der Unterstützung durch die Wirtschaft und die Gemeinde, zum anderen auf der Tradition, dass der Ringersport in einigen Walser "Dynastien" von Generation zu Generation weitergegeben wird. Legionäre werden gezielt verpflichtet und in der Regel auf lange Sicht integriert und an den Verein gebunden. Verdiente Sportler werden in der Regel als Trainer, Funktionäre und Helfer in den Clubbetrieb eingebunden.

Erfolge

In seiner über 60-jährigen Geschichte hat der A.C. Wals 50 Staatsmeistertitel in der Mannschaft errungen, zuletzt 2019 den 53. Titel. Im Einzel wurden von Sportlern des Vereins mehr als 750 Meistertitel in allen Klassen eingefahren. Bei Olympia und Weltmeisterschaften gelangen bislang zwei 4. Plätze, bei Europameisterschaften gewann man drei Bronzemedaillen (1970, 1997 und 2014). Bei der Jugend-Weltmeisterschaft errang Georg Marchl 1983 Gold, bei Junioren-Europameisterschaften gelangen Silber durch Georg Marchl 1982 und Bronze durch Georg Neumaier 1986.

Verein

Bekannte Sportler

Weblinks

Quellen