Von Ski bis Rollstuhl-Curling
Bei den XII. Paralympischen Winterspielen werden in insgesamt 80 Wettbewerben in sechs Sportarten Medaillen vergeben. Außer beim Biathlon, Para-Eishockey und Rollstuhl-Curling kämpfen überall auch österreichische Athleten um Gold, Silber und Bronze mit. Im Überblick die wichtigsten Fakten und Sportarten.
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Als Vorläufer der Paralympics gelten die vom deutschstämmigen Neurologen Ludwig Guttmann initiierten Stoke Mandeville Games für Rollstuhlfahrer, die 1948 zeitgleich mit den Olympischen Spielen im südenglischen Aylesbury stattfanden. Seit 1960 kämpfen Athleten alle vier Jahre in Sommersportarten um paralympische Medaillen. 1976 feierten die Paralympischen Winterspiele ihre Premiere im schwedischen Örnsköldsvik.
In Pyeongchang werden insgesamt rund 570 Sportler in 80 Wettbewerben und sechs Sportarten an den Start gehen. Unter den Teilnehmern sind auch etwa 30 russische Sportler. Sie starten wie bei den am 25. Februar zu Ende gegangenen Winterspielen unter neutraler Flagge. Offiziell werden sie als Neutrale Paralympische Athleten (NPA) geführt. Nordkorea, Georgien und Tadschikistan feiern Premieren: Zum ersten Mal nehmen die Länder an Paralympischen Winterspielen teil. Österreich ist mit 13 Aktiven in Pyeongchang dabei.
Die Sportarten im Überblick
Para-Ski alpin: Die Athletinnen und Athleten werden der stehenden, sitzenden oder sehbehinderten Kategorie zugeordnet. Innerhalb der Kategorien gibt es - abhängig von der Behinderung - unterschiedliche Klassen. Stehende Sportler fahren entweder auf zwei oder einem Ski und haben einen Skistock, zwei oder keine Skistöcke. Sitzende sind auf einer gefederten Sitzschale unterwegs, die auf einem Ski steht und auch Skibob genannt wird. Die sehbehinderten Sportler fahren hinter einem Guide, der ihnen den Weg weist. Bei den Paralympics wird in der Abfahrt, im Super-G, in der Super-Kombination, im Riesenslalom sowie im Slalom gestartet.
Para-Langlauf: Es gibt Rennen über die Kurz-, Mittel- und Langdistanz. Wie beim Para-Ski alpin wird in drei Kategorien gestartet: sitzend, stehend und sehbehindert. Bei den sitzenden Sportlern starten stark gehbehinderte Athleten oder Rollstuhlfahrer in einem speziellen Skischlitten. Die Sehbehinderten laufen mit einem Begleitläufer, der verbale Kommandos gibt und die Sportler so zum Beispiel über die Steilheit von Kurven informiert.
Para-Snowboard: Erst seit den vergangenen Winterspielen in Sotschi ist Snowboard eine paralympische Disziplin. Damals wurden die Snowboardwettbewerbe als Teil des alpinen Programms geführt - und nicht wie jetzt als eigene Sportart. Zudem gab es nur zwei Medaillenentscheidungen, diesmal sind es zehn. Die Sportler haben Beeinträchtigungen der oberen sowie der unteren Extremitäten. Gestartet wird im Snowboardcross und Banked Slalom, bei dem die Athleten über einen mit Steilkurven präparierten Kurs fahren.
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA
Para-Biathlon: Langlauf und Schießen - im Para-Biathlon sind Ausdauer und Präzision gefragt. Auch hier gibt es drei Kategorien. Die sehbehinderten Sportler schießen mit Lasergewehren. Über Kopfhörer wird ein Ton übertragen, der die Nähe zur Scheibenmitte angibt. Insgesamt stehen 18 Entscheidungen an.
Para-Eishockey: Beim Para-Eishockey bewegen sich die Athleten auf einer Art Schlitten über das Eis und halten zwei Schläger in den Händen. Die kurzen Schläger sind am Ende mit Spikes ausgestattet, die bei der Fortbewegung helfen. Anders als zum Beispiel in den alpinen und nordischen Wettbewerben gibt es beim Para-Eishockey nur eine Startklasse. Die Sportler haben Behinderungen in der unteren Körperhälfte, die ihre Beweglichkeit einschränken. Ein Spieldrittel dauert 15 Minuten. Das Spielfeld ist genauso groß, und die Regeln sind die gleichen wie beim Eishockey der Sportler ohne Behinderung.
Rollstuhl-Curling: Wie beim Curling für Menschen ohne Behinderung besteht das Ziel darin, die Spielsteine der eigenen Mannschaft möglichst nah an einem speziell markierten Kreis zu platzieren. Die Sportler bewegen sich im Rollstuhl über die Eisfläche und spielen den Stein wegen ihrer erhöhten Sitzposition mit einem speziellen Stab, der Extender genannt wird. Gewischt wird nicht. In jedem Team müssen mindestens ein Mann und eine Frau sein. Rollstuhl-Curling ist seit 2006 eine paralympische Sportart.
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