Was ist BIM?
Building Information Modeling (BIM im Deutschen „Bauwerksdatenmodellierung") ist ein Planungs- und Steuerungskonzept, das den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks virtuell darstellt. Mit der BIM-Methode ist es möglich, Bauprojekte in jeder Phase digital abzubilden. Das erleichtert im Idealfall die Realisierung und Nutzung der Bauvorhaben: Virtuelle Modelle eines Bauprojekts schaffen einen ganzheitlichen Überblick von einem Objekt und verhindern beispielsweise, dass Steckdosen dort eingebaut werden, wo später eine Heizung montiert werden soll. In einem vorherigen Artikel wurde gezeigt, warum man sich auch als bauausführendes Unternehmen mit BIM beschäftigen sollte. Im Folgenden stellen wir Ihnen einige Kennzahlen und Studienergebnisse vor, die wichtige Argumente für den Einsatz von Building Information Modeling im Baubetrieb liefern.
Aktuelle Studien zeigen die Relevanz von BIM
Die BIM-Studie 2021 befragte Nutzer der Methode nach ihren Vorteilen. Viele sehen BIM als eine Digitalisierungsstrategie, mit der die eigene Wettbewerbsfähigkeit gesichert wird. Den größten Vorteil sahen die Teilnehmenden in der Vermeidung von Fehlern und Mängeln bei den Bauprojekten. Dadurch lassen sich Kosten einsparen: Ein zentrales Informationsmanagement sowie eine bessere integrale Planung, senken das Risiko von fehlerhaften und inkonsistenten Informationen. Die Befragten nannten als weitere Vorteile eine bessere Vorbereitung der Betriebsphase, Reduzierung von Nachträgen und Kosten sowie Verkürzung der Projektlaufzeit. BIM liefert klare Verbesserungen in der Qualität eines Bauprojekts, hingehend der Transparenz, Effizienz sowie Planbarkeit einer Baustelle und ermöglicht somit Planungsfehler zu vermeiden. Hier möchten wir ihnen die wichtigsten Vorteile zusammenfassen:
- verbesserte Angebotserstellung
- präzise Mengenermittlung
- Aktualisierung von Änderungen
- optimierte Instandhaltung
- effektive Kostenermittlung
- bessere Kommunikation der Beteiligten
- durchgängiger Informationsfluss
- erleichterte Terminplanung und -kontrolle
Kennzahlen zur Nutzung bei Baubetrieben
Im November 2021 wurde die 6. BIM-Studie mit 408 Teilnehmer*innen durchgeführt. Die Studie zeigt, wo BIM-Methoden und -Modelle eingesetzt werden. Beim ersten Schritt eines Bauprojekts, der Planung, kommt die Methode bei 85 Prozent der Befragten zum Einsatz. In der Ausführung nutzen sie 47 Prozent, beim dritten Schritt, dem Gebäudebetrieb und Facility-Management, wird sie zu 14 Prozent verwendet. 64 Prozent der Teilnehmenden bestätigten, dass Bauwerkdatenmodellierung primär die Kultur der Zusammenarbeit verändert. 54 Prozent sagten, dass Building Information Modeling zur Standardisierung und Automatisierung des digitalen Datenmanagements beiträgt und 40 Prozent stimmten zu, dass der Einsatz mehr Transparenz im Immobilienzyklus gibt.
Der BIM-Monitor 2022/23 ist eine Marktstudie rund um das Thema Bauen, die von Bauinfoconsult in Auftrag gegeben wurde und einige Fakten über das Building Information Modeling herausstellt. Für die Durchführung wurden 300 Telefoninterviews mit Architektur- und Ingenieurbüros, sowie Bau- und Installationsunternehmen geführt. Die Studie zeigt, dass bei jedem fünften Betrieb die Methode bereits genutzt wird. Der Anteil am Unternehmensumsatz der BIM-Projekte liegt dabei bei 31,8 Prozent. Doch ebenso zeigt sich, dass 32 Prozent der Bauakteure angeben, sie würden vom Hersteller Schulungen zur BIM-Nutzung benötigen. (ingenieur.de nach Klotz, von Bauinfoconsult)
Die Methode im Ländervergleich
2021 schloss Planradar eine Studie ab, um den Einsatz von Bauwerksdatenmodellierung in den acht europäischen Ländern, Deutschland, Österreich, Schweiz, Russland, Großbritannien, Frankreich, Polen und Kroatien zu evaluieren. Die Studie bestand aus Recherchen und Interviews, bei denen neben Architekten und Planern auch Bauunternehmen, Bauträger und Projektentwickler im Fokus standen. Aus der Studie geht hervor, seit wann die Länder mit der Methode arbeiten, welche Länder gesetzliche Standards eingeführt haben und wie viele Prozent aller Baubetriebe die Methode nutzten, sowie wo diese am häufigsten Anwendung findet. Die folgende Tabelle soll eine kurze Zusammenstellung der Ergebnisse geben.
Die Zukunft des Bauens
Building Information Modeling lässt sich aus einem modernen Baubetrieb nicht wegdenken. Europaweite und nationale Standards sind schon lange geläufig. Die Methode steckt nicht mehr in den Kinderschuhen. Durch exakte Modelle und genaue Berechnungen hilft sie seit Jahren verschiedenen Unternehmen auf der ganzen Welt bei der Verwirklichung ihrer Bauvorhaben. Aus den dargelegten Studien geht hervor, dass einige Länder bereits nationale Standards eingeführt haben. Vorhersehbar ist, dass diese Entwicklung weitergehen wird und weiterhin gesetzliche Standards zu BIM-Prozessen eingeführt werden. Das bedeutet, dass auch kleine und mittelständische Unternehmen sich mit dem Thema befassen müssen: Die Methode vereinfacht die Prozesse und ermöglicht eine effizientere Planung. Sie ist also ein Muss für jedes Bauunternehmen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Nicht nur staatliche Regelungen sollten klein- und mittelständische Unternehmen dazu bewegen Building Information Modeling zu verwenden, sondern auch die zahlreichen Vorteile, lassen auch kleine Unternehmen profitieren.
Planen Baubetriebe, die BIM-Methode stärker in ihren Bauprozessen zu integrieren, um Projekte besser planen zu können, empfiehlt sich laut BIM-Expert*innen ein Partner, der neben den geeigneten Softwaretools auch entsprechende Schulungs- und Implementierungsangebote im Portfolio hat.
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Baubranche, BIM, Bau, Building Information Modeling, Studie, BIM-Strategie, Baubetrieb 4.0, Zahlen und DatenOktober 30, 2023
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