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Illustration: Patrick Mariathasan / DER SPIEGEL

Jan Petter

Alles Gute vom SPIEGEL Wie Stephen Sunday aus Kenia den Busverkehr in Deutschland retten will

Wie Fachkräftezuwanderung tatsächlich gelingen kann. Was wir uns von Haien abgucken können. Und was wirklich gegen den Karnevalskater hilft. Die guten Nachrichten der Woche.

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Der Mann, von dem ich Ihnen heute erzählen will, ist noch nicht an seinem Ziel angekommen, aber schon gut unterwegs: Stephen Sunday aus Homa Bay, Kenia, 38, seit zehn Jahren Busfahrer. Bislang fährt er Kinder zu Fußballturnieren, zwischendurch hilft er an einer Schule aus. Er sagt, er liebe seinen Job.

Und tatsächlich will er auch nicht aufhören, Bus zu fahren, nur den Arbeitsort wechseln. Sunday will nach Norddeutschland. Er lernt intensiv Deutsch, lässt sich extra für den neuen Job eine Brille machen. »Ich bin ein Entdeckertyp«, sagte er meinem Kollegen Heiner Hoffmann zur Erklärung. Einerseits klingt das ein wenig verrückt, andererseits absolut einleuchtend. Warum sonst sollte man freiwillig im deutschen Nahverkehr unterwegs sein wollen?

Natürlich gibt es noch ein paar andere wichtige Gründe. In Kenia warten viele gut ausgebildete Menschen auf ein besseres Leben. In Deutschland werden immer verzweifelter Fachkräfte gesucht. Ärzte, Ingenieure – aber eben auch Busfahrer für Bergedorf.

Junge Kenianer in einer Sprachschule in Nairobi

Junge Kenianer in einer Sprachschule in Nairobi

Foto: Khadija Farah / DER SPIEGEL

Arbeitsmigration ist seit jeher ein heikles Thema, die Erwartungen sind meist riesig, die Herausforderungen auch, auf beiden Seiten. In den vergangenen Wochen hat sich die Migrationsdebatte weiter zugespitzt. »Remigration« ist jetzt Unwort des Jahres. Selbst Menschen, die seit Generationen hier leben und einen deutschen Pass haben, müssen sich fragen, ob sie noch willkommen sind. Es ist kalt geworden in Deutschland.

Die Geschichte von Stephen Sunday blendet die vielen Hürden nicht aus. Aber sie zeigt auch sehr gut, wie etwas gelingen könnte – und was es braucht, damit am Ende vielleicht wirklich alle Seiten gewinnen. Leicht wird das nicht. Aber Stephen Sunday will sein Bestes geben. Die Reportage können Sie hier lesen.

Was diese Woche noch gut war – für die Welt:

Junge Bäume schützen vor Hitze
Bäume helfen gegen den Klimawandel, das ist bekannt. Messungen aus dem Osten der USA zeigen, wie groß der Effekt ist: Die Wiederbewaldung im 20. Jahrhundert hat dort wohl ein »Erwärmungsloch« bewirkt. Forscher wollen davon jetzt lernen.

So werden aus leeren Büros Wohnungen
Das Homeoffice hat Abermillionen Quadratmeter Bürofläche überflüssig gemacht. In vielen Städten stehen Gebäude einfach leer. Doch in manchen könnten bald Wohnungen entstehen. Erste Investoren sind bereits aktiv. So kann der Umbau gelingen. 

Forscher kopieren Kalkschutz aus der Natur
Wenn Wasserkocher verkalken, nimmt der Energieverlust rasant zu. Dasselbe gilt auch für Kraftwerke. Wissenschaftler aus der Schweiz haben jetzt eine Lösung für dieses Problem gefunden. Die Inspiration für ihre Entwicklung kam aus der Natur – von Haien.

Ein Tigerhai in freier Wildbahn

Ein Tigerhai in freier Wildbahn

Foto: Martin Strmiska

Warum Basketball jetzt richtig spannend wird
Zum ersten Mal haben sich die deutschen Basketballerinnen für die Olympischen Spiele qualifiziert. Einen großen Anteil am historischen Erfolg haben die »goldenen Vier« – vier junge Frauen, die sich in einem Jugendlager begegneten und jetzt das Spiel umkrempeln .

Was gut ist – für Sie:

Das hilft wirklich gegen Kater
Sie haben die halbe Woche Karneval gefeiert und wundern sich jetzt noch über einen schweren Schädel? Nun, das beste Rezept gegen den Kater bleibt weniger trinken. Doch wenn das nicht geklappt hat, was hilft dann? Eine Neurowissenschaftlerin der »Alcohol Hangover Research Group« erklärt, welche Wundermittel Sie vergessen können – und was tatsächlich nützlich ist.

Keine Angst vor nassen Haaren
Oma hat schon davor gewarnt, Mutter erst recht: Kind, geh nicht mit nassen Haaren raus, sonst erkältest du dich. Klingt logisch, schließlich schniefen und husten im Winter fast alle. Oder? Ein Faktencheck. 

Wie erklärt man Kindern den Ukrainekrieg?
In wenigen Tagen jährt sich der russische Angriff auf Kiew bereits zum zweiten Mal. Doch viele Eltern tun sich bis heute schwer, mit ihren Kindern über den Krieg zu sprechen: Was passiert da? Und wie könnte es aufhören? Eine Russlandexpertin erzählt, wie sie den Konflikt kindgerecht erklärt. 

Winterurlaub ohne Skifahren
Die verschneiten Gebirgslandschaften der Alpen sind nur etwas für Skifahrer? Von wegen! Mein Kollege stellt Ihnen vier Regionen vor, in denen Sie beim Schneeschuhwandern, Eisklettern oder Spazieren unter dem Sternenhimmel auch abseits der Piste glücklich werden. Ein Fonduetipp ist auch dabei. 

Und sonst?

In den vergangenen Monaten erschienen in meinem Instagram-Feed verstärkt Videos, in denen Menschen ihre Luxusbehausungen vorstellen. Auf der Straße angesprochene Personen nehmen andere anscheinend spontan mit nach Hause – und zeigen dann zuverlässig Appartments, die sich im echten Leben nur die wenigsten leisten könnten. Wo echte Wohnungen immer unerschwinglicher sind, werden Einladungen ins Kopfkino wohl umso lieber angenommen. Die Freude über fremde Geschmacklosigkeiten verstärkt das Interesse sicherlich noch.

Der Influencer Kyle King hebt sich von dieser Entwicklung nun angenehm ab. Die Unterkünfte in seinen Videos kommen denen zugute, die sie wirklich benötigen: Einsiedlerkrebsen! Auch sie leiden unter einer Immobilienkrise. Wenn auch etwas anderer Art .

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Immer mehr Strände sind mit Plastikmüll übersät, immer mehr der sensiblen Tiere bedecken ihren zarten Hinterleib deshalb mit Cola-Deckeln oder Spülmittelverschlüssen. King, der schon seit längerer Zeit auf Okinawa lebt, hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, den Markt auf der japanischen Insel zu bereinigen. In seinen Videos zeigt er, wie er eingefangenen Krebsen gleich mehrere verzierte Schneckenhäuser zur Auswahl anbietet. Die Tiere nehmen das Angebot offenbar dankend an. Kein Wunder, wer von uns wurde von seinem Vermieter je so behandelt?

Die gute Nachricht von Ihnen

Zunächst einmal müssen wir uns vielleicht bei Ihnen entschuldigen. Die Stellenanzeige für einen Job als Leuchtturmwärter auf Wangerooge war echt und ist offenbar auf großes Interesse bei Ihnen gestoßen. Allerdings hatten wir nicht erwähnt, dass die Kosten für Anreise und Unterkunft beim Vorstellungsgespräch auf der schönen Insel leider nicht übernommen werden. Wir hoffen, damit nicht zu viele Karrierepläne durchkreuzt zu haben!

Tiere können Menschen guttun

Tiere können Menschen guttun

Foto: urbazon / Getty Images

Bedanken möchten wir uns bei allen Menschen, die uns in den vergangenen Tagen geschrieben und von schwierigeren persönlichen Erfahrungen erzählt haben – und sich in der vergangenen Woche über die Pflegeponys aus Großbritannien freuen konnten!

Haben Sie ebenfalls schöne, ungewöhnliche oder unterhaltsame Dinge erlebt, von denen Sie anderen berichten möchte? Dann schreiben Sie uns gern! Schicken Sie uns gern per Mail an GuteNachrichten.Newsletter@spiegel.de  Ihre ganz persönliche gute Nachricht aus der Woche. Es kann etwas Kleines sein oder etwas Lebensveränderndes. In den nächsten Wochen werden wir an dieser Stelle wieder eine Einsendung vorstellen*.

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Ihr Jan Petter, Europa-Reporter des SPIEGEL im Projekt »Globale Gesellschaft«

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Dieser Beitrag gehört zum Projekt Globale Gesellschaft

Unter dem Titel »Globale Gesellschaft« berichten Reporterinnen und Reporter aus Asien, Afrika, Lateinamerika und Europa über Ungerechtigkeiten in einer globalisierten Welt, gesellschaftspolitische Herausforderungen und nachhaltige Entwicklung. Die Reportagen, Analysen, Fotostrecken, Videos und Podcasts erscheinen in einer eigenen Sektion im Auslandsressort des SPIEGEL. Das Projekt ist langfristig angelegt und wird von der Bill & Melinda Gates Foundation (BMGF) unterstützt.

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