HANDBALL
"Ein Spiel mit dem Potenzial, Geschichte zu schreiben"
Oberberg - Nordrheinliga: Murfuni ruft vor dem Match in Rheinhausen den Abstiegskampf aus - Oberliga: Der SSV Nümbrecht und die HBD Löwen treffen sich zum Karnevalsauftakt zum Derby.
Vorschau Nordrheinliga Männer
OSC Rheinhausen – HC Gelpe/Strombach (Sonntag, 16 Uhr).
Es fehlen: Eldar Starcevic (Verletzung), Paul Borisch (Bänderriss), Mike Heinzerling (Fußverletzung).
Einsatz fraglich: Julian Mayer (krank), Florian Panske (Pferdekuss am Oberschenkel), Dennis Stöcker (krank).
Nach der Heimniederlage gegen Dinslaken redet HC-Trainer Markus Murfuni Klartext: „Wir befinden uns im Abstiegskampf. Das kann man nicht schönreden.“ Die Aussage trifft derzeit zwar wohl noch mindestens auf die halbe Liga zu, der Ex-Profi will aber, dass seine Mannschaft, sich frühzeitig mit dem Gedanken anfreundet, dass die fetten Jahre zumindest diese Saison vorbei sind. Sorgen bereitet ihm dabei nicht einmal die Einstellung seiner Jungs (Murfuni: „Sie haben gegen Essen und Korschenbroich gezeigt, zu was sie fähig sind und auch sonst beißen die Jungs“), sondern vielmehr der schmale Kader, der momentan durch Krankheiten und Verletzungen zusätzlich ausgedünnt wird.
Bei Paul Borisch sind mehrere Bänder im Fuß gerissen; er wird in diesem Jahr vermutlich nicht mehr im HC-Trikot auflaufen. Auch bei Mike Heinzerling wird ein Bänderanriss befürchtet. Ohne MRT-Untersuchung bekomme er keine Freigabe vom Arzt. Dazu wird sich erst kurzfristig entscheiden, ob Julian Mayer und Florian Panske am Sonntag wieder zur Verfügung stehen werden. Immerhin wird Leonard Viebahn wieder im Kader stehen. Größte Baustelle ist nach dem Abgang von Amir Bostan der linke Rückraum, auch gegen einen zusätzlichen Linkshänder hätte der HC-Coach nichts einzuwenden. „Wir sind auf der Suche“, sagt er. Das Engagement mit dem Probespieler, der vergangene Woche im Training war, wird allerdings nicht zustande kommen. Man habe aber noch eine weitere Option“, so Murfuni; entsprechende Gespräche würden derzeit laufen.
In Rheinhausen sieht er die Trauben „sehr hoch“ hängen. Nach einem soliden Saisonstart konnten die Duisburger ihre kleine Minikrise von vier Niederlagen mit zwei Siegen in Folge durchbrechen und stehen mit 9:9 Punkten derzeit auf Platz zehn. „Man merkt einfach, dass sich alle Teams nach leichten Anlaufschwierigkeiten zu Saisonbeginn immer besser einspielen“, meint Murfuni. Auch Rheinhausen habe im Sommer einen Umbruch bewältigen müssen, ist aus Sicht des HC-Trainers nun aber gerade auf den Außenpositionen deutlich breiter aufgestellt. Im Rückraum sorgt Max Molsner seit Jahren für Gefahr, aus Neuss wurden zudem Justin Kauwetter und Daniel Zwarg verpflichtet.
Bis zur Weihnachtspause will sich Murfuni mit seinem Team durchhangeln. Dabei hat er klare Vorstellungen: „Das bedeutet für uns Kampf um jeden Zentimeter. Wir dürfen uns nicht mehr schönen Handball als Ziel setzen, sondern effizienten.“ (pn)
Vorschau Oberliga Männer
SSV Nümbrecht – HBD Löwen Oberberg (Samstag, 20 Uhr, GWN-Arena).
Es fehlen: Mario Weißner, Marius Euteneuer, Philipp Donath, Sebastian Deilmann, Stefan Ufer – Till Malek, Marc Erlinghagen.
Einsatz fraglich: Jannik Lang – Anthony Hudak-Domokos.
Der Rahmen könnte besser nicht sein. Angesichts der Eröffnung der Karnevalssession dürften sich viele Handballfans zur Anwurfzeit des oberbergischen Derbys in bester Feierlaune befinden. „Das Spiel an diesem Datum hat das Potenzial Geschichte zu schreiben“, sagt Nümbrechts Trainer Manuel Seinsche mit einem Augenzwinkern. „Wir werden ein emotionales Spiel sehen. Das Derby hat immer eine besondere Stimmung. Aber auch wegen der Tabellenkonstellation“, fügt er dann doch recht nüchtern hinzu.
Denn die hat es in sich. Tabellarisch treffen sich der Zweite und der Dritte – und zwar in einer Konstellation, die vor der Saison wohl niemand vorhergesehen hat. „Wenn man sich die Zusammenstellung der Kader mal ansieht ist es so, dass wir in der vergangenen Saison knapp dem Abstieg entronnen sind und Spieler abgegeben haben. Nümbrecht ist Dritter geworden und hat drei Topspieler dazu geholt“, sagt Löwen-Trainer Maik Thiele dann auch und will die Favoritenrolle nicht annehmen, auch wenn er als Tabellenzweiter derzeit die Nase vorn hat. „Bei dem Tabellenstand gibt es keinen Favoriten. Ist meine Meinung. Vom Leistungsniveau tun wir uns nicht viel.“
Seinsche hält dagegen und lobt den Gegner über den grünen Klee: „Die einzigen Minuspunkte haben sie bei der HSG Siebengebirge hinnehmen müssen und auch nur knapp verloren. Sie stehen zu Recht da oben. An den Löwen kann man sehen, wie weit man in der Oberliga mit einer Mannschaft kommen kann, die eingespielt ist. Das Momentum ist auf ihrer Seite“, erklärt er. „Es ist bemerkenswert, was die Löwen für eine Runde spielen. Ich kann da nur den Hut ziehen. Sie machen kaum Fehler und spielen routiniert ihr Spiel runter. Wir werden nur eine Chance haben, wenn wir keine Fehler machen“, macht Seinsche die Lobeshymne komplett.
„Den eigenen Stiefel runterspielen“ ist dann auch die Marschroute, die Löwen-Coach Thiele anstrebt. „Für mich ist das ein Spiel, wie jedes andere auch. Wir dürfen uns auch von der Stimmung in der Halle nicht anstecken lassen und müssen kühlen Kopf bewahren. Wir werden kämpfen, bis zur letzten Sekunde und schauen, was dabei herauskommt“, so der Löwen-Coach. Die Personalsituation bei den Löwen ist unverändert. Nur die langzeitverletzten Marc Erlinghagen und Till Malek fallen aus. Der Einsatz von Anthony Hudak-Domokos ist wegen einer Schulterblessur fraglich. Bei den Nümbrechtern ist Jannik Lang zurück im Training. Ob es für einen Einsatz reicht, ist aber unsicher. Stefan Ufer fällt wegen einer Zahn-Operation aus. (thg)
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