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Efeu

by Danaae

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Er begrünt Gemäuer, bietet Tieren einen Lebensraum und wird bereits seit vielen Tausend Jahren als Heilpflanze verwendet: der Efeu. Inhaltsstoffe der Blätter wirken schleimlösend und können gegen Husten helfen. Die Wirksamkeit ist dabei gut durch Studien belegt.

Allerdings ist Efeu auch giftig, weshalb er nur in Form von Extrakten bzw. Fertig-Arzneimitteln wie Hustensäften, Sirup oder Tropfen eingenommen werden sollte. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen z.B. Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

Gewöhnlicher Efeu

  • Systematik: Euasteriden II
  • Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
  • Familie: Araliengewächse (Araliaceae)
  • Unterfamilie: Araliaoideae
  • Gattung: Efeu (Hedera)
  • Art: Gemeiner Efeu
  • Wissenschaftlicher Name: Hedera helix L.
  • Synonyme: Gewöhnlicher Efeu; Baumwinde; Epheu; Baumtod; Mauerewig; Mauerranke; Immergrün; Rankenefeu; Totenranke; Wintergrün

Gemeiner Efeu (Hedera helix)

Heilende Wirkung von Efeu (Hedera helix)

Der Gemeine oder Gewöhnliche Efeu ist eine immergrüne Kletterpflanze aus der Familie der Araliengewächse, welche bereits in der Jungsteinzeit von Menschen gesammelt und im Laufe der Geschichte vielfältig genutzt wurde.

Das eher unscheinbare Gewächs begrünt Fassaden und dient dabei zahlreichen Insekten und Tieren als Schutz. Es reinigt die Luft von Giftstoffen, findet als Laubheu Verwendung und wird zur Herstellung von Medikamenten und Seifen eingesetzt.

 efeu , blätter , schlingpflanze , garten , pflanze , bellen , baum , stamm , natürlich , flora , ranke , botanik , kletterpflanze ,Es wird jedoch dringend davon abgeraten, Efeu selber für die Herstellung von medizinischen Präparaten zu sammeln, da alle Pflanzenteile giftig sind. Verwendung finden stattdessen Fertigarzneimittel wie Hustensaft, Sirup oder Tabletten, welche aus Efeu-Extrakten zubereitet werden.

Einerseits gehen beim Extraktionsverfahren nämlich bestimmte Giftstoffe nicht in die Zubereitung über, andererseits kann auf diese Weise auch eine optimale Dosierung der Wirkstoffe erreicht werden.

Efeu-Präparate wirken schleimlösend und können daher als Mittel gegen Husten, insbesondere produktivem Husten, verwendet werden. Die Wirkstoffe der Pflanze regen die Produktion von dünnflüssigem Schleim an, welcher sich leichter abhusten lässt. Efeu wirkt jedoch auch krampflösend und beruhigend auf die Bronchialmuskulatur und erleichtert den Abtransport vom Sekret aus den Atemwegen.

Anders als bei vielen anderen traditionellen Heilpflanzen gilt die Wirkung des Efeus dabei als gut durch Studien belegt. Das Gewächs wurde auch vom Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde an der Universität Würzburg zur Arzneipflanze des Jahres 2010 gekürt.

Der Efeu wurde aber auch schon im Altertum geschätzt und kulturübergreifend den Wein-Göttern gewidmet. So war er unter anderem dem griechischen Dionysos, dem altägyptischen Osiris und dem römischen Bacchus geweiht. Sie alle wurden mit Efeu- und Weinlaub-Kränzen dargestellt.

Da der Efeu nicht alleine existieren kann und sich an Gemäuer oder Pflanzen anschmiegt, um zu überleben, gilt er seit jeher auch als Sinnbild für Treue und Freundschaft. Im antiken Griechenland erhielten beispielsweise Brautpaare einen Efeuzweig, welcher die immerwährende Treue symbolisierte.


Mauerwerk & Bäume

Kann Efeu Mauerwerk schädigen und Bäume zerstören?

Der Efeu wird nicht nur geschätzt, im Volksglauben werden ihm u.a. eine schädigende Wirkung auf Gemäuer und Bäume nachgesagt. So soll er etwa zu Rissen in Fassaden führen und Bäumen die Nährstoffe stehlen.

 wald , efeu , baumstamm , natur , fantasy , fee , mystisch , landschaft , blätter , stimmung , märchen , grün , atmosphäre , waldboden , stimmungsvoll , romantisch , bäume ,Derzeit liegen keine eindeutigen Angaben darüber vor, ob Efeu einen Baum erwürgen oder anderweitig zerstören kann. Da die Kletterpflanze jedoch von ihrem Trägerbaum abhängig ist und meist mit ihm untergeht, wird davon ausgegangen, dass der Efeu zumindest für größere Bäume unschädlich ist. Kleinere Bäume oder Sträucher können allerdings durch eine Überwucherung absterben.

Dass Efeu Gemäuer und Fassaden schadet, gilt jedoch als widerlegt. Mehr noch, der Wurzelkletterer kann die bewachsenen Flächen vor Regen und Spannungsrissen, welche durch starke Temperaturschwankungen entstehen, schützen.

Spalten im Mauerwerk können lediglich durch die Bewachsung verschlimmert werden, indem bereits vorhandene Schäden durch eingedrungene Wurzeln aufgesprengt werden.

Fassaden, welche mit Efeu bepflanzt werden sollen, müssen das Gewicht der Pflanze allerdings tragen können. Als ungeeignete Trägerflächen gelten z.B. Fassaden mit Wärmedämmverbünden, vorgehängten Elementen oder beschädigtem Mauerwerk.


Namen & Etymologie

Trivialnamen und Namensherkunft von Efeu

Der Efeu wird u.a. wie folgt bezeichnet:

  • Gemeiner Efeu
  • Gewöhnlicher Efeu
  • Epheu
  • Baumwinde
  • Eppich

Die Herkunft des Namens „Efeu“ ist derzeit noch ungeklärt. Es leitet sich aus dem früh-neudeutschen „Epheu“ ab, bei welchem die Buchstaben „p“ und „h“ jedoch ursprünglich nicht zusammen als „f“ sondern einzeln ausgesprochen wurden. Dies ist auf eine Fehldeutung aus dem 17. Jahrhundert zurückzuführen.

Möglicherweise leitete sich die frühere Schreibweise „Ebheu“ oder „Epheu“ aus den Wörtern „Ep“ bzw. „Eb“ und „Heu“ ab und deutet demnach auf die Verwendung als Laubheu hin. Der vordere Wortteil „Eb“ könnte mit „ibex“ (Latein: Steinbock“) verwandt sein und so viel wie „Kletterer“ bedeuten.


Verwendung & Nutzen

Für was verwendet man Efeu?

Der Efeu findet in erster Linie Verwendung als Zierpflanze zur Begrünung von Fassaden, Mauern und Co. Die Kletterpflanze dient als Wärmedämmer und schützt die Gemäuer vor Regen, starken Temperaturschwankungen und somit auch vor Spannungsrissen.

Zeitgleich bieten die bewachsen Fassaden auch vielen Tieren und Insekten einen Lebensraum sowie Nistplatz. Efeu wurde darüber hinaus auch schon in der Jungsteinzeit (Neolithikum) gesammelt und als Laubheu zur Tierfütterung genutzt.

Wissenswert: Efeu reinigt die Luft von Schadstoffen wie etwa Formaldehyd, Benzol und Xylolen, wie Forschungen der NASA zeigten.

Bedeutsam sind jedoch auch die Inhaltsstoffe der Pflanze. Efeu kann einerseits als natürlicher Seifen-Ersatz genutzt werden und dient andererseits der Herstellung von medizinischen Präparaten, vor allem von schleimlösenden Hustenmitteln.

Die in der Pflanze enthaltenen Saponine schäumen in wässrigen Lösungen und wirken ähnlich wie Seife. Sie können demnach zum Reinigen von Kleidung und anderen Textilien genutzt werden und belasten die Umwelt dabei nicht wie herkömmliche Waschmittel.

Verwendung von Efeu

Der Gewöhnliche Efeu findet Verwendung als:

  • Heilpflanze (schleimlösend und krampflösend)
  • Zierpflanze (Wärmedämmung und Schutz)
  • Nutzpflanze (Seifen-Ersatz und Laubheu)
  • Lebensraum und Nistplatz für Tiere und Insekten

Risiken & Nebenwirkungen

Nebenwirkungen – Wie giftig ist Efeu?

Aus der langjährigen klinischen Anwendung von Efeublättern geht hervor, dass entsprechende Präparate gut verträglich sind und zu keinen schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen führen.

Gemäß der Daten aus kontrollierten und nicht-kontrollierten klinischen Studien kann Efeu zu Nebenwirkungen wie MagenDarm-Beschwerden sowie allergischen Reaktionen wie Hautausschlag führen. Deren Häufigkeit ist derzeit jedoch noch nicht bekannt.

Krankheiten Divertikulitis Apfelessig-Diät

Mögliche Nebenwirkungen sind z.B. Übelkeit und Erbrechen

Mögliche Nebenwirkungen von Efeu sind:

Efeu Überdosis

Eine Überdosierung von Efeu kann zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und/oder Unruhe führen. Es wurde auch über einen Fall eines 4-jähriges Kindes berichtet, welches nach versehentlicher Einnahme eines Efeuextrakts mit 1,8 g Wirkstoff Aggressivität und Durchfall entwickelte.

Gegenanzeigen von Efeu (Kontraindikation)

Bestimmten Personengruppen sollten auf die Einnahme von Arzneimitteln aus Efeublättern verzichten bzw. diese nur nach ärztlichem Rat einnehmen:

Efeu-Präparate eignen sich nicht für Personen, welche gegen Efeu oder andere Pflanzen aus der Familie der Araliengewächse (Araliaceae) allergisch sind.

Vorsicht ist auch bei Personen, die an einer Magenschleimhautentzündung oder einem Magengeschwür leiden, geboten, da Efeu zu Reizungen des Magen-Darm-Trakts führen kann.

Bei Kindern unter 2 Jahren gelten schleimlösende Hustenmittel insgesamt als kontraindiziert, da hierbei ein Risiko für eine Verschlimmerung der Symptome vorliegt.

Da keine ausreichenden Daten zur Sicherheit während der Schwangerschaft und Stillzeit vorliegen, wird auch schwangeren und stillenden Frauen sicherheitshalber vor einer Einnahme abgeraten.

Einige Efeu-Medikamente enthalten außerdem Alkohol, weshalb sie sich ebenfalls nicht bei schwangeren und stillenden Frauen, Kindern und anderen Personengruppen wie etwa alkoholkranken Menschen eignen.


Quellen & Verweise

  • Hagers Enzyklopädie der Arzneistoffe und Drogen; Springer Medizin Verlag, Heidelberg, 2008.
  • Hans Zotter: Antike Medizin. Die medizinische Sammelhandschrift Cod. Vindobonensis 93 in lateinischer und deutscher Sprache. Akademische Druck- u. Verlagsanstalt, Graz 1980 (= Interpretationes ad codices. Band 2); 2., verbesserte Auflage ebenda 1986, ISBN 3-201-01310-2, S. 169–171.
  • https://www.ema.europa.eu/en/medicines/herbal/hederae-helicis-folium
  • https://www.pharmazeutische-zeitung.de/inhalt-04-2005/titel-04-2005/
  • Lexikon der Arzeipflanzen und Drogen; Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg
  • Markus van Berlo: Kirchliche Gebäude im grünen Gewand – Fassadengrün, Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW, Recklinghausen 2002
  • Pedanios Dioskurides. 1. Jh.: De Medicinali Materia libri quinque. Übersetzung. Julius Berendes. Des Pedanius Dioskurides Arzneimittellehre in 5 Büchern. Enke, Stuttgart 1902, S. 254 (Buch II, Kapitel 210): Kissos (Digitalisat)
  • Plinius der Ältere, 1. Jh.: Naturalis historia Buch XVI, Kapitel lxii (§ 144–152): Hedera (Digitalisat); Übersetzung Külb 1855 (Digitalisat) — Buch XXIV, Kapitel xlvii (§ 75–80): Hedera (Digitalisat); Übersetzung Külb 1855 (Digitalisat)
  • W. Blaschek: Wichtel – Teedrogen und Phytopharmaka; Ein Handbuch für die Praxis; 6. Auflage Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 2015.


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