Microsoft hat gestern die vier Versionsnamen vorgestellt, in denen das kommende Betriebssystem Windows 8 zur Verfügung stehen wird. Als da wären:
- Windows 8 -> Standard-Version
- Windows 8 Pro -> für Power-User
- Windows 8 Enterprise -> Wie Windows 8 Pro, aber mit Zusatzfeatures für IT-Unternehmen
- Windows 8 RT -> Für stromsparende ARM-Systeme, etwa für Tablets
Auf der offiziellen Website zu den Windows-8-Versionen stellt Windows-Communications-Manager Brandon LeBlanc nur drei Versionen in einer Tabelle mit allen Vorzügen und Features vor. Eine Mogelpackung, denn erst in der Fußnote wird erwähnt, dass es zusätzlich eine Enterprise Version geben wird.
Vier Versionen sind natürlich ein Schritt in die richtige Richtung. Windows 7 steht in chaotischen sechs Geschmacksrichtungen zur Verfügung: Starter, Home Basic, Home Premium, Professional, Enterprise, Ultimate. Ohne nachzugucken: Wüsstet ihr auswendig, welches davon ihr benutzt? Endkunden werden aber auch die vier neuen Versionen von Windows 8 nicht einleuchten. Zumal die Unterschiede etwa zwischen Pro und Enterprise marginal zu sein scheinen. Ein verschlüsseltes File-System, Bitlocker und Client Hyper-V sollen bereits auf Windows 8 Pro vorhanden sein. Wozu braucht es also noch eine spezielle Enterprise-Version?
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Windows 8 RT für ARM-Chips
Bis auf derartige Sicherheits-Extras gibt es im Übrigen keinen nennenswerten Unterschied zwischen Windows 8 Pro und der Windows 8 Standard-Version. Von Windows 7 Ultimate lässt sich allerdings nur auf Win 8 Pro updaten. Weniger verwirrend wäre für die Kunden eine Version für alle x86-Maschinen mit zubuchbaren Extras gewesen, zumal man zwischen 32- und 64-Bit-Systemen nicht unterscheidet. Die Geräte-Hersteller dürften eher etwas damit anzufangen wissen, weil sie damit entsprechend unterschiedlich teure Pakete schnüren können.
Nicht ganz unsinnvoll erscheint die Unterscheidung zwischen Windows 8 und dem neuen Windows 8 RT für ARM-Prozessoren. Allerdings wird auch das die meisten Kunden letztendlich nicht interessieren. Es wird für sie mehr oder weniger gleich aussehen, auch wenn die Wahl der Architektur für die Anbieter natürlich entscheidend ist. Verwirrend, warum Microsoft ein Office-Paket für Win 8 RT ankündigt (gemeint ist wahrscheinlich, dass es dort bereits vorinstalliert ist), für Win 8 und Win 8 Pro aber nicht. Dafür soll es für Win 8 RT keinen Windows Media Player geben. Microsoft denkt also zunächst wieder einmal an die Anbieter und dann erst an die Endkunden. Aber wer weiß, vielleicht schafft man bei Windows 9 ja die Verschlankung auf zwei Versionen und bei Windows X auf eine.
Windows 8 soll in der zweiten Jahreshälfte erscheinen. Einen genaueren Termin nannte LeBlanc nicht. Wir haben die Beta-Version vor kurzem getestet und für durchaus gelungen befunden.
(Jürgen Vielmeier)