Kommunales: Bautechniker schaut auf Anfrage Gebäude des Sanierungsgebietes an / Betrag beziffert
Wie hoch die Fördermittel für die Gebäudesanierungen im Gebiet "Ortsmitte" in Neuweiler sind, gab Irina Stotz von der Stadtentwicklung GmbH (STEG) in der Waldschule in Neuweiler bekannt.
Neuweiler. Das Interesse der Bevölkerung, ihre Gebäude zu sanieren sei rege, sagte Bürgermeister Martin Buchwald auf Nachfrage unserer Zeitung. Am Förderrahmen von rund 1,3 Millionen Euro beteiligt sich das Land Baden-Württemberg mit 60 Prozent und die Gemeinde mit 40 Prozent. Die Bewilligungsfrist läuft bis zum 30. April 2024. Interessierte können sich mit der Gemeinde und der STEG in Verbindung setzen.
Sodann schaut sich ein Bautechniker das Gebäude an und stellt in Absprache mit dem Eigentümer eine Sanierungsliste zusammen. Nur wer bereit ist, alle Maßnahmen, die der Bautechniker für notwendig hält, umzusetzen, bekommt Fördergelder. Abbruchkosten werden bis zu maximal 20 000 Euro ganz übernommen.
Private Erneuerungsmaßnahmen bekommen die Eigentümer zu 25 Prozent, maximal 25 000 Euro, erstattet. Hingegen gibt es bei denkmalgeschützten Gebäude eine 40-prozentige Förderung (maximal 40 000 Euro).
Missstände und Potenziale vorgestellt
Christine Neuberger von der STEG führte im Musiksaal der Waldschule nochmals die Missstände und Potenziale des Ortskerns sowie die Ziele der Sanierungen aus. Die Mängel der Gebäude ermittelte die STEG im Vorfeld durch Fragebögen und Betrachtung von außen.
Auch das Rathaus nahmen die Städteplanern gründlich unter die Lupe. Diese vermissen die Barrierefreiheit sowie die Belebung des Rathausplatzes. "Das Rathaus ist zu eng und nicht mehr zeitgemäß", sagte Neuberger bei der Infoveranstaltung. Außerdem solle der Rathausplatz zu einem "attraktiven Aufenthaltsbereich" werden, in dem auch die Teinach integriert werden soll.
"Der Gemeinderat wird sich nun darüber unterhalten, wie es weiter geht", erklärte Buchwald im Gespräch mit unserer Zeitung. Wann dies der Fall sein wird, konnte Bürgermeister Buchwald noch nicht sagen. Neben der Gestaltung des Rathausplatzes und den Umbau des Rathauses geht es vor allem um alte Gebäude im Ortskern, die an den Straßen Wildbader Weg, Nagolder Straße, Marktstraße, Hofstetter, Friedrichstraße und der Schulstraße stehen.
Ortsbildprägender Charakter erhalten
Viele Gebäude haben laut der STEG erheblich substanzielle Mängel. "Ziel ist es, diese Missstände zu beheben und Wohnraum zu schaffen", so Neuberger. Das heißt, dass die Gebäude entweder saniert oder abgerissen werden sollen. Der Neubau soll dem vorherigen Gebäude in seiner Optik ähneln. Es sei denn, das Gebäude ist einst unsachgemäß umgebaut worden.
Dabei sollen Elemente wie Sichtfachwerk-, Naturstein oder Schindelf enthalten sein. Die Außenwände sollen verputzt, mit Holz oder Holzschindeln versehen sein. "Der ortsbildprägende Charakter soll erhalten bleiben", fasst Neuberger die Sanierungsziele zusammen. Gefördert werden unter anderem auch Heizungs-, Lüftungs- und elektronische Verbesserungen in Wohnungen und Gebäuden. Zudem bekommt man Fördergelder, wenn die Räume verbessert, beispielsweise behinderten- oder altengerecht ausgebaut werden.
Des Weiteren wiesen die Straßen Wildbader Weg und Rathausgasse Gestaltungsmängel auf. Wie es mit diesen Straßen weitergeht, muss der Gemeinderat erst noch besprechen.