„Sky Whale“

So könnte der Riesenflieger der Zukunft aussehen

Autorenprofilbild von Gerhard Hegmann
Von Gerhard HegmannFreier Wirtschaftsredakteur
Veröffentlicht am 17.01.2014Lesedauer: 3 Minuten

Das Flugzeug der Zukunft hat Elektroantrieb, eine selbstheilende Außenhaut und verliert im Fall einer Bruchlandung die Flügel. So sieht der „Sky Whale“ aus, der das Fliegen revolutionieren könnte.

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Der spanische Industriedesigner Oscar Vinals ist von allem fasziniert, was fliegt. So hat der in Barcelona lebende Designer und Künstler schon diverse futuristische Entwürfe für Raketen oder Touristenraumflugtransporter vorgelegt.

Konkret umgesetzt wurde aber noch keiner der Vorschläge. In seinen jüngsten Entwurf für ein Riesenflugzeug der Zukunft packt Vinals alles an neuer Technik hinein, worüber derzeit in den Entwicklungszentren der etablierten Hersteller nachgedacht wird.

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So soll das als „Sky Whale“ bezeichnete Riesenflugzeug etwa 755 Passagiere transportieren. Das wäre noch nichts besonderes, denn für diese Passagierzahl ist auch ein Riesenairbus A380 zugelassen. An Stelle von zwei Passagierebenen, wie beim A380, soll das künftige Flugzeug drei Decks für Fluggäste haben.

Ausblick auf den Himmel

Auf dem obersten Deck sollen die Passagiere der ersten Klasse sitzen, mit Ausblick auf den Himmel durch eine transparente Rumpfdecke. Diese Idee findet sich auch in Vorschlägen für das Fliegen der Zukunft von Airbus.

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Den Passagieren der unteren Ebenen soll nach den Vorstellungen des Spaniers ein künstlicher Ausblick durch riesige Bildschirmfenster vorgegaukelt werden.

Zu den besonderen Merkmalen des Konzeptes zählen die Flügel, die nicht in voller Breite am Rumpf anliegen. Damit soll der Luftstrom um die Flugzeughülle verbessert werden. Im Falle eines Absturzes sollen sich die Flügel mit den Treibstofftanks beim Aufschlag vom Rumpf lösen, um mehr Sicherheit zu bieten.

Schwenkbare Triebwerke

Das Flugzeug soll von vier Hybridmotoren angetrieben werden, die auch mit Strom betrieben werden können. Zur Stromerzeugung im Flug sollen Generatoren in der Nähe des Rumpfes den Luftstrom nutzen. Zudem setzt der spanische Industriedesigner auf große Fortschritte in der Batterietechnologie.

Eine Besonderheit des Entwurfes sind zwei hintere, um 45 Grad schwenkbare Triebwerke. Sie sollen dazu beitragen, um von kurzen Startbahnen abheben zu können.

Der Spanier packt in seinen Entwurf des Flugzeugs mit 88 Meter Spannweite und 77 Meter Länge noch weitere Zukunftstechnik, wie etwa eine selbstheilende Außenhaut des Modells aus Faserverbundwerkstoff.

Einmalige Zusammenstellung

Wann der „Sky Whale“ abheben soll und wie viele Milliarden Dollar Entwicklungskosten mit einem solchen Modell verbunden wären, verrät der Designer nicht. Airbus ist schon froh, wenn der Konzern 2015 und damit zehn Jahre nach dem Erstflug des Riesenairbus A380 erstmals keine weiteren Verluste anhäuft.

Der Spanier kann darauf verweisen, dass tatsächlich einige der Vorschläge seines Konzepts in Forschungsvorhaben untersucht werden. In den Denkfabriken der Branche, wie dem Bauhaus Luftfahrt in München, gibt es ebenfalls unkonventionelle Designentwürfe.

Die Zusammenstellung des Spaniers ist von seiner Komplexität aber einmalig. Daher ist die konkrete Umsetzung extrem unwahrscheinlich, heißt es bei Experten.


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